Dieses Buch las ich in meinem Urlaub und fand es sehr inspirierend:

Warum essen wir Europäer? Weil wir Hunger haben und/oder weil wir genießen möchten. Dass Lebensmittel uns gesund machen können, daran denken wir wohl erst an dritter Stelle: Vielleicht bei einer Erkältung, wenn es Hühnerbrühe gibt.
In Korea hat Ernährung einen ganz anderen Status. Schon als Kleinkind bekommt das Wissen vermittelt, dass Essen Medizin ist, aber nicht hauptsächlich, um den Körper zu heilen, sondern um Krankheiten und Gebrechlichkeit zu verhindern. Das Zauberwort in Korea heißt „Selbstfürsorge“= Man isst, um Körper und Geist etwas Gutes zu tun und fühlt dabei eine große Befriedigung. Diese Kernaussage des Buches wird von der Autorin mit vielen Informationen und Rezepten unterfüttert.
Michelle Jungmin Bang ist Amerikanerin mit koreanischen Wurzeln und hat nach einem Zusammenbruch damit begonnen, sich mit dem Ernährungswissen ihrer koreanischen Vorfahren zu beschäftigen. Schritt für Schritt hat sie zuerst ihre eigene Ernährung und dann auch die ihrer Familie mit deren Zustimmung umgestellt. Neben ihren familiären Aufgaben und ihrer Arbeit schuf sie sich weitere Zeiträume, um sich mehr in der Natur aufzuhalten, sich körperschonend sportlich zu betätigen und einfach mal nichts zu tun. Jetzt geht es ihr sehr gut.
Ihre Beschreibungen fand ich manchmal ein bisschen zu „heile Welt“, doch ihre Ideen, wie man diese Selbstfürsorge umsetzen kann, wogen das bei Weitem auf.
So beschreibt sie beispielsweise, wie sie dazu übergegangen ist, morgens ihrem Mann und den beiden Kindern ein Tablett mit verschiedenen gesunden Saucen und Gewürzen hinzustellen und ihnen dazu frisch aufgeschnittenes Obst oder Gemüse zum Dippen anzubieten. Dazu gibt es Reis und/oder eine Kraftbrühe.
Jeder kann nach Geschmack und Laune essen und es macht nicht viel Arbeit.
Ich esse nicht genügend Obst und Gemüse, vielleicht könnte das auch ein Weg für mich sein, mich gesünder und abwechslungsreicher zu ernähren?
In dem Buch sind einige Zutaten aufgelistet, die man nicht in den hiesigen üblichen Supermärkten gibt. Aber in Duisburg hat gerade ein koreanischer Lebensmittelladen eröffnet, den werde ich in Kürze besuchen.
Der hiesige Bio-Supermarkt ist auch auch schon ganz gut bestückt mit japanischen und koreanischen Lebensmitteln und als Einstieg kaufte ich mir „Furikake“ = Sesam-Algenstreusel und einen Nori-Snack.


Mal sehen, wohin mich „Ssukgat“ noch führt.
P.S. Ssugkat ist eine Pflanze, die in der koreanischen Küche gerne verwendet wird. In Deutschland nennt man sie auch „Kronenwucherblume“.