Grüße vom Brombeerfeld zum Tag der Arbeit

Heute melde ich mich mal wieder vom Ex-Brombeerfeld hinter unserem Haus. In den letzten Wochen wurde hier schon ordentlich „gearbeitet“.

Löwenzahn und Vergissmeinnicht sind momentan die Hauptakteure. Doch auch etwas versteckt zeigen sich die ersten Blüten. Links „Gemeiner Reiherschnabel“, rechts „Gundermann“.

Wer möchte es lieber weiß? Bitte sehr!

Links: Gewöhnliche Knoblauchrauke, rechts oben die ersten Gänseblümchen, darunter die ersten Kamillenblüten.

Morgen nehme ich Sie mit an den Comer See.

Das Brombeerfeld im September (Teil 4)

Die Zahl der Neuentdeckungen von Blumen hat in diesem Monat naturgemäß abgenommen. Aber neue Gräser und Pilze tauchten auf dem Feld auf.

Rechts ein Gartenrittersporn, Mitte links laut Pilz-App ein Rotschneidiger Zärtling oder Faserling

Die Gräser zu bestimmen war nicht einfach, aber die Vorschläge der Bestimmungsapp zu lesen, war interessant: Oben links wird mir die Aleppo-Mohrenhirse oder großes Süßgras, unten gewöhnliche Hühnerhirse oder Echte Mohrenhirse vorgeschlagen.
Im August sah man, außer in der Reichweite meines Wasserschlauchs, verbrannte Disteln, Brennnessel oder Ampfer. Dieser Teil des Feldes wurde im September gemäht. Danach regnete es und jetzt sieht das Feld saftig grün aus. Hier haben nun Blumensamen die Chance, noch in diesem Jahr durchzustarten und dann nächstes Jahr zu blühen.

Ich berichtete im August von der Ackerwinde, die Pflanzen erwürgt und den Boden überwuchert. Per Hand und Blumenschere versuchte ich, ihr Einhalt zu bieten, aber das war sehr mühselig. Nun bin ich frohe Besitzerin dieser Schere und begegne der Ackerwinde schon etwas mehr „auf Augenhöhe“.

Keine bezahlte Werbung

Inzwischen bekomme ich meine tägliche Igelshow, denn drei Igel besuchen uns jeden Abend, um sich Katzenfutter abzuholen. 🥰 🦔 🦔 🦔 Ein Glücksmoment.

In diesem „Dickicht“ fühlen sich Igel wohl

Vogel des Jahres 2023

GEFÄHRDET

Bild 238 von 365

Zuerst rief ich in meinem Blog auf, sich an der Wahl zum „Vogel des Jahres“ zu beteiligen. Jetzt ist er gewählt!

Wer möchte mit abstimmen? Hier geht es zu der Seite des NABUS:

https://www.vogeldesjahres.de/?utm_source=Interessenten&utm_campaign=df15922df9-EMAIL_CAMPAIGN_DO22KW37&utm_medium=email&utm_term=0_af58dac727-df15922df9-267601387

Man muss einen der fünf Vögel nur anklicken, dann öffnet sich das Abstimmungsfenster. Bis zum 27.Oktober kann man noch mitmachen.

P.S. Heute, am 28.10 lese ich, dass das Braunkehlchen zum Vogel des Jahres gewählt wurde. Es ist stark vom Aussterben bedroht, da sein Lebensraum, feuchte Wiesen, um geben von Büschen oder Zaunpfählen, immer seltener wird.

Mein Brombeerfeld im Juli (Teil 2)

Letzten Monat stellte ich Ihnen mein „Brombeerfeld-Projekt“ vor ( siehe auch unten). Inzwischen haben sich die verschiedenen Pflanzen weiter ausgebreitet.

So „wild „ geht es auf dem Feld zu, welche Blätter gehören zu welcher Pflanze? Zu erkennen sind die dreifarbige Winde (blau, weiß, gelb), die Jungfer im Grünen (blau links unten, die Konrade (rot) und die Büschelblume rechts.

Hier ein paar neue Entdeckungen im Detail. Bis Mitte Juli waren das die Neulinge:

Oben links: Ringelblume, daneben zottiges Weideröschen, rechts Ackersenf(?)
Mitte: Ackerrettich, daneben frühe Sonnenblumen, daneben Buchweizen
Unten: Filzige Königskerze, Mohn und Flockenblume

Gegen Ende Juli gesellten sich dazu:

Oben links: Edelwicke, daneben mittig Jungfer im Grünen, rechts Löwenmaul
Mitte links: Immer mehr Ackerrettich, darunter Wasserdost
Mitte unten: Bechermalve, daneben rechts Kornblume und Eisenkraut mit Nachtkerzenknospen darunter

Angeregt von den Biotopspaziergängen in Duisburg habe ich angefangen, Samen zu sammeln. Natürlich nur dort, wo es von dieser Pflanze viele Exemplare gab.

Einen Teil der Samen werde ich in diesem Monat noch verbuddeln, die anderen hebe ich bis zum nächsten Frühjahr auf.

Zwei Bücher leisten mir dabei gute Dienste, da sie u.a. auf die unterschiedlichen Keimvoraussetzungen der Samen eingehen.

Wenn ich diese Bücher lese, steigt in mir manchmal der Frust hoch. Die Bücher kaufte ich vor über zwanzig Jahren. Das Wissen, wie man naturnahe und insektenfreundliche Plätze in der Stadt angelegt und wie wichtig diese sind, war damals schon vorhanden. Aber erst jetzt scheint es so langsam auch in der Duisburger Stadtverwaltung angekommen zu sein, dass man etwas tun muss.

Ausflug nach America

In der holländischen Gemeinde Horst, nahe von Venlo, liegt America, ein kleiner Weiler mit viel Grün. Hier, im Heere Peel, sind noch bis zum 30. Oktober 2022 diverse Kunstobjekte installiert, die man auf einem Spaziergang entdecken kann.

Zu jedem Kunstwerk gibt es eine kurze Erklärung, allerdings nur auf Niederländisch. Mit der Übersetzungsapp „Translator“ von Microsoft kommt man aber weiter.

Es geht an kleinen Seen vorbei, durch Waldstücke und manchmal erinnerte mich die Landschaft auch an Bilder von Monet.

Ein Kunstwerk irritierte mich, weil ich gerade den Beitrag zu der „Müllweg App“ geschrieben hatte. (Siehe auch unter „Related Posts).

Wir verließen auch ab und zu den Hauptweg und fühlten uns ein bisschen wie Kinder, als wir wackelige Hängebrücken überqueren mussten oder an Zelten aus Ästen vorbeikamen.

Am Parkplatz auf der Lorbaan Nr. 9 gibt es auch ein Café/Restaurant, wo man diesen Ausflug ausklingen lassen kann.

In diesem Gebiet gibt es übrigens noch andere Themenspaziergänge, wie z.B. zum Thema Moorstechen oder Bergbau. Ein anderer Weg ist speziell für Hundebesitzer reserviert, hier müssen die Hunde nicht an die Leine.

Das Brombeerfeld im Juni (Teil 1)

2018 berichtete ich von meinem zweiten Versuch, einen Streifen eines Brombeerfelds hinter unserem Garten in eine Blumenwiese umzuwandeln, damit Insekten dort länger Nahrung finden als in der kurzen Zeit der Brombeerblüte. (Siehe unter „Related Posts). Dieser Versuch ist damals wie der erste gescheitert, denn Zeitmangel erlaubte es mir nicht, täglich die nachwachsenden Brombeeren immer wieder abzuschneiden. So sah das Feld im Februar dieses Jahres wieder so aus.

Dann kam im März an einem Morgen plötzlich ein riesiger Bagger und machte Tabula rasa. Ich war zuerst erschüttert, denn ich bekam nun live eine Ahnung davon, wie die täglichen Verwüstungen im Regenwald aussehen.

Wie meine Nachbarin vom Pächter des Grundstücks erfuhr, sollte hier nun eine Wiese entstehen. Abgeholzte dünne Bäume wurden allerdings vor Ort liegen gelassen, auch wurde das Feld nicht eingeebnet, geschweige denn, dass Wildblumensamen ausgestreut wurden. Es passierte nichts.
Meine Nachbarin und ich sahen das als Chance, einen dritten Versuch für eine Blumenwiese zu starten und inzwischen haben wir schon erste kleine Erfolge zu verbuchen.
So sah es im Mai aus:

Die Fingerhüte waren eine Spende aus dem Garten eines Nachbarn, ein paar Schmetterlings-und Hundsrosenbüsche waren von uns gepflanzt worden. Goldnessel, Storchenschnabel und Brennnessel herrschen hier momentan noch vor, darunter ein paar schüchterne Vergissmeinicht. Der helle grüne Fleck rechts in der Mitte ist ausgesäte Phacelia, die später noch blau blüht und den Boden verbessert.

Stand Ende Juni:
Diese Blumen entdeckte ich vor ein paar Tagen auf dem Feld. Sie haben sich selbst angesiedelt oder erste eingearbeitete Wildblumensamen fangen nun an zu blühen.

Oben links und darunter zwei Malven, darunter Ampfer-Knöterich
Oben Mitte: eine Nachtkerze, darunter Flachs und eine Taubnesselart.
Rechts: Wilde Möhre, Klee und Kamille.

Die Brombeeren kommen wieder, aber nicht in dem Maße wie bei den ersten beiden Versuchen. Einige Pflanzen sollen ruhig wieder groß werden, denn Spatzen waren die Hauptnutznießer des Brombeerfeldes. Wir müssen auf die Ackerwinde achten, die sich ihr Terrain erobert und Pflanzen erwürgt. So erledige ich z.Zt fast täglich meine „Feldarbeit“.

Ich hoffe, Ihnen im Laufe des Sommers noch weitere Pflanzen vorstellen zu können. Hummeln und Bienen sind schon tägliche Besucher, bin gespannt, welche Schmetterlinge das Feld für sich entdecken.

Des Weiteren hoffe ich, dass diese Aktivitäten bei der Stadt Duisburg auf positive Resonanz stößt. Aber anscheinend findet ja ganz langsam (Siehe unten Beitrag von 2017!) ein Umdenken statt:

Dieser Handzettel wurde vor zehn Tagen beim Pflanzenmarkt im Duisburger Kantpark verteilt.

Revival-Urlaub in England 1- Rye

Meine England „Vorgeschichte“: Seit Mitte der 90er Jahre waren mein Mann und ich mindestens einmal pro Jahr in England, weil wir Land und Leute sehr schätzten und dort auch Freunde gefunden hatten. Seit 2013 waren dann unterschiedliche Gründe dafür verantwortlich, dass wir England nicht mehr besuchen konnten. Wir nannten es schlechtes Karma. Um dieses Karma zu durchbrechen, starteten wir jetzt einen neuen Versuch- mit Erfolg! Wir waren nur 3 Tage dort und zwar unten an der Südküste und in London, doch fühlten wir uns gleich wieder „wie Zuhause“.

Im Vorfeld hatten wir uns natürlich gefragt, wie sehr merkt man den Brexit? Das kann schnell beantwortet werden: An der Fähre in Dünkirchen mussten wir insgesamt fünfmal unsere Reisepässe zeigen und zweimal hinten den Kofferraum öffnen. Alles ging sehr schnell, alle Kontrolleure waren freundlich und entspannt. Auf der Rückfahrt wollten die Zöllner nur den Reisepass sehen.
Den ersten Tag verbrachten wir in Rye und Umgebung. Mehrmals sah man Schilder dieser Art:

Das waren die einzigen Brexiterfahrungen, die wir gemacht haben.
Rye ist ein Städtchen mit vielen malerischen Ecken.

Die Stadt und seine Einwohner kann man eher als wohlhabend bezeichnen, was sich auf den Einkaufsstraßen widerspiegelt. Kaum Filialen von Ketten, stattdessen schicke Boutiquen, Einrichtungsläden, Galerien und Antiquitätengeschäfte. Nicht zu vergessen diverse Cafés,Tearooms und Restaurants.
Der besondere Charme von Rye liegt darin, dass es neben seiner Innenstadt, in der viele Gebäude aus dem 15.-18. Jahrhundert stammen, auch einen Hafen besitzt, man also auch „maritimes Flair“ findet. Darüberhinaus befindet sich nur einen Steinwurf das „Rye Harbour Nature Reserve“. Das bietet mehrere Lebensräume für Flora und Fauna und in ihm kommt man auf seine Kosten, wenn man sich mit der Natur verbunden fühlt. Mehrere markierte Wege ermöglichen schöne Spaziergänge.

In den Salzwiesen (oben) kann man besonders gut Vögel beobachten.

Über den zweiten Tag in Hastings berichte ich nächste Woche.