Frustrierte Bürger einer Stadt

Auf Linkedin habe ich zu Duisburg einen Beitrag entdeckt, in dem es um die Frustration der Bürger geht bezüglich der im Duisburger Rathaus Agierenden. Der Beitrag ist von Anke Johannsen, die u.a. stellv. Geschäftsführerin der Duisburger Buchhandlung Scheuermann ist.
Ich veröffentliche diesen Beitrag, weil es in anderen Städten vielleicht ähnliche Zustände gibt und Betroffene durch den Beitrag Anregungen bekommen, ebenfalls Stellung zu beziehen und sich zu wehren.

Als Hintergrundinformation: Frau Johannsen hat seit mehr als einem Jahr versucht, von der Stadt Duisburg Hilfe zu bekommen. Es geht um die Straße, auf der die Buchhandlung liegt. Hier gibt es mehrere Probleme, die sie dokumentiert und mehrmals in Gesprächen mit Stadtangestellten aufgezeigt hat. Sie wurde immer wieder vertröstet, bis sie schließlich eine lokale Zeitung informierte und ein ausführlicher Bericht erschien. Seitdem wird sie als Gesprächspartnerin gesucht.

Ihr Beitrag:

💡 Meine Gespräche der letzten Wochen haben mir Einblicke gegeben, die darauf hindeuten: #Duisburg steht (mal wieder!) an einer Wegkreuzung zwischen Inszenierung und echter Veränderung, zwischen Verwaltungslogik und gesellschaftlicher Wirkkraft.

🗨️ Es suchen vermehrt Menschen den Kontakt zu mir, die in dieser Stadt schon sehr viel Zeit und Kraft investiert haben, um Duisburg nach vorne zu bringen. Dass sie dabei „gegen Wände gelaufen sind“, höre ich immer wieder. Vor allem das Wie macht mich traurig. Die immer gleichen Geschichten, so als hinge Duisburg in einer Zeitschleife, in der Fortschritt und Beteiligung kommuniziert, nicht aber von Grund auf kultiviert werden. Immer mehr Fragen…

👉 Mein vorläufiger Befund:

Wir haben es hier einerseits mit einem kulturellen Problem (→ wie „die Stadt“ mit ihren Bürger:innen umgeht) und andererseits mit einem strukturellen Problem (→ wie z. B. Projekte beschlossen und gesteuert werden) zu tun. 

Heißt übersetzt:

❗️Menschen erleben, dass ihnen nicht zugehört wird. Dass sie außen vor bleiben. Dass Entscheidungen über ihre Köpfe hinweg und an ihrer Wirklichkeit vorbei getroffen werden. Und dass Projekte, die sie nicht wollten, folgenschwer scheitern.

Die Krise bei der GEBAG geht uns alle etwas an, weil es um unser aller Geld geht. Die WAZ spricht heute von 165 Mio Euro.

😳 Was da wirklich schiefgelaufen ist? Wird möglicherweise nie ganz geklärt werden. Sicher scheint, dass prestigeträchtige Absichten wie die Duisburger Dünen, Wedau-Nord oder 6-Seen-Wedau eine große Rolle dabei gespielt haben.

Gerade deswegen lauten meine Lesart und mein Appell:

📌 Eine Stadt wie Duisburg braucht Zukunftsperspektiven. Aber diese Perspektiven dürfen keine aus der Luft gegriffenen Überambitionen sein. Sie müssen angebunden sein an die Gegenwart, an die Realität dieser Stadt. Sonst fehlt das Fundament. Sonst fabrizieren wir heiße Luft. Sonst bleibt die Identifikation der Menschen mit „ihrer Stadt“ auf der Strecke. 

Eine Stadtentwicklung muss immer auch fragen: Wie geht es denen, die schon da sind?

Ich wiederhole mich gerne: Was kommunal schiefläuft, lässt sich auch auf Bundesebene beobachten. 

Im positiven Umkehrschluss heißt das: Was uns hier gelingt, stärkt auch unsere Demokratie 💙.

Unsere Bürgerinitiative „Duisburg in WALLung“ trifft sich jeden letzten Dienstag im Monat um 19 Uhr im Stapeltor. Für eine (Innen-)Stadt des #Miteinander. Für unseren gemeinsamen #Lebensraum.

Diese Grafik erschien zusammen mit dem Beitrag. Ich wünschte mir, er würde zur Erinnerung an Bürgernähe in vielen Räumen des Duisburger Rathauses hängen.

Ein Grafik mit den Wörtern Überambition, Inszenierung und Entfremdung auf der einen Seite. gegenüber stehen die Wörter Veränderung, Identifikation und Beteiligung wären für Duisburg die wünschenswerten Änderungen.

Lieben Sie etwa Bäume?

Diverse Städte haben die Abschaffung einer Baumschutzsatzung rückgängig gemacht, deshalb kann ich es nicht verstehen, warum die Stadt Duisburg sich damit so schwer tut. Man setzt auf Einsicht der Bürger, die aber, wie die letzten neun Jahre zu beobachten war, sehr viel größer hätte sein können und auch müssen, um es mal nett zu formulieren. Es wird argumentiert, dass viele neue Bäume gepflanzt werden, aber um einen ca. 100 Jahre alten gesunden Baum zu ersetzen, bräuchte man 1000-2000 junge Bäume, um die Klimawirkung eines alten Baumes zu erzielen. Das wird gerne verschwiegen.

Foto mit zwei eng beieinander stehenden Bäumen in einer trostlosen Stadtlandschaft mit Wolkenkratzern . Der Text: Zum heutigen Tag des Baumes eine Gedenkminute für die Duisburger Baumschutzordnung 1991-2016.

Kindern eine Stimme geben

Über die Feiertage habe ich mir die neun Podcastfolgen der Astrid-Lindgren-Schule in Mülheim angehört.

Frank Zepp Oberpichler aus Duisburg produziert diese Podcasts und interviewt pro Folge jeweils ca. eine halbe Stunde lang ein Kind aus der Grundschule. So lernt man z.B. Oleh aus der Ukraine kennen. Er erzählt, wie er aus der Ukraine nach Deutschland kam und kein Deutsch sprach. Es war schwer, Freunde zu finden, sich nicht ausdrücken zu können und manchmal hatte er deswegen sogar Angst. Aber er tat alles dafür, schnell die Sprache zu lernen und steht jetzt vor dem Schulwechsel auf das Gymnasium.
Oder lernen Sie den Träumesuperhelden Rayyan aus der vierten Klasse kennen. Wie stellt er sich seine Zukunft vor?
Aus der dritten Klasse wird Johanna interviewt. Sie gehört zum Kinderparlament der Schule und kann erste Erfahrungen in demokratischem Handeln sammeln. Mich hat es beeindruckt, dass ihr ein friedliches Miteinander das Wichtigste ist.
Den Kindern zuzuhören, das tut gut und die eigene Weltsicht wird erweitert. Wer dafür offen ist, hier geht es zu den neun Folgen:

https://kindern-eine-stimme-geben.podigee.io/

Beim Zuhören kam ich ins Grübeln. Wie wird Kindern in Duisburg eigentlich eine Stimme gegeben? Ich habe mich im Internet mal auf die Suche gemacht und fand Hinweise auf ein Jugendparlament im Jahr 2009 und ein Kinderparlament im Jahr 2019. Und dann entdeckte ich vom Jugendring der Stadt Duisburg e.V. die Jugendbotschaft Duisburg u.a. mit einer Meinungswand und Ratspatenschaften.

Screenshot einer Seite der Jugendbotschaft Duisburg zum Thema Meinungsumfrage
Screenshot einer Seite der Jugndbotschaft Duisburg mit einem Themenüberblick

Auf den ersten Blick ganz toll, aber beim näheren Hinsehen entdeckte ich, dass der letzte „aktuelle“ Eintrag von 2023 ist. In „Über uns“ ist der Text von 2021 und es geht u.a. auch um die Finanzierung des Projekts. Auf Instagram gibt es einen Jugendbotschaft-Account, dessen letzter Post im Februar ein Aufruf zum Wählen ist.
Leider habe ich nirgendwo Informationen entdeckt, was die Ergebnisse aus den Ratspatenschaften sind und ob dokumentiert wird, inwieweit die Meinungswand in irgendeiner Form einen Einfluss auf politische Entscheidungen hat.

Eine aktuelle Möglichkeit für Kinder und Erwachsene, sich zu der Zukunft Duisburgs zu äußern, ist diese Umfrage von der Stadt Duisburg:

https://beteiligung.nrw.de/portal/Duisburg/beteiligung/themen/1013291

Gibt es darüber hinaus noch andere Aktionen der Stadt Duisburg, um Kinder und Jugendliche politisch teilhaben zu lassen?
Wäre ein Podcast ein erster Schritt?
Wie sieht es in anderen deutschen Städten aus? Wie werden dort Kinder in politische Entscheidungen einbezogen?

Das würde mich sehr interessieren.

Dubai- alt und sandig (Dubai Nr. 4)

Steht man in Dubai oben auf einer Aussichtsplattform, dann sieht man, dass der größte Teil Dubais aus Ein- oder Zweifamilienhäusern, Moscheen, Grünanlagen oder aus Wüste besteht. Das verwundert zuerst ein bisschen, denn bei Dubai denkt man ja doch eher nur an eine Skyline von Wolkenkratzern.
In einem dieser „niedrigen“ Stadtteile befindet sich die Altstadt. Sie wird geteilt durch den Creek, einer Wasserstraße. Für mich einer der schönsten Gegenden von Dubai, alleine schon der Tatsache geschuldet, dass hier immer ein frisches Lüftchen weht.

Collage aus fünf Fotos mit Bildern vom Creek und der Altstadt

Im Altstadtteil oben ist schon viel renoviert worden, bzw. wurden alte Häuser abgerissen und Gebäude im alten Stil hochgezogen. Hier befinden sich viele Geschäfte für Touristen und deren Busse haben ihre eigenen Parkplätze.

Die vier Fotos zeigen die prächtigen Farben von Gewürzen, Abendkleidung oder Blumenketten. Auch Töpfereiwaren konnte man erwerben.
Souvenir mit Wüstensand für einen MSV Fan? Kein Problem in Dubai!

Auf der anderen Seite des Creeks ist es ursprünglicher und in den kleinen verwinkelten Gassen kauft auch noch die einheimische Bevölkerung ein.

Foto von einer alten Soukgasse, jeder Laden wird abends mit Holzläden geschlossen.

Diese „Souks“ sind nach verschiedenen Themen geordnet, wie beispielsweise der „Textilsouk“, „Küchensouk“ oder „Goldsouk“ und Handeln ist erwünscht. Man kann hier Stunden verbringen, stöbern oder sich an den Creek setzen und Leute beobachten.

Den sandigen Teil Dubais wollten wir auch erleben und so nahmen wir an einer Tour teil, auf der uns besonders die Natur in der Wüste erklärt wurde.

Collage aus drei Fotos : In der Wüste gibt es Antilopen, Gazellen, viele Vögel und Eidechsen. Glücklicherweise wurde dieser Teil der Wüste zu einem Naturschutzgebiet erklärt, in dem nur auf streng limitierten Wegen gefahren und geguckt werden darf.
Der Sonnenuntergang in der Wüste. Später sahen wir noch einen klaren Sternenhimmel, an dem Jupiter und Mars und das Sternenbild „Der Fuhrmann“ gut zu sehen waren. Hier lernte ich als Ahnungslose die App „Stellarium“ kennen. Auch die kostenlose Version bietet schon viele Informationen.

Als es dunkel war, besuchten wir eine Wüstenhotelanlage, wo es auch noch einiges zu entdecken gab.

Oben links: Wer möchte eine Henna-Verschönerung? Sie hielt ca. 10 Tage. Daneben: Köstlicher Chai Tee wartete auf uns und frisches Chubz Brot. Links gab es eine musikalische Trommeleinlage, links unten und großes Bild: Ein kleiner Eindruck von der reichverzierten und wüstentauglichen Einrichtung

Am Anfang der Reise schrieb ich, dass ich eigentlich gar keine Lust hatte, mir Dubai ein zweites Mal anzusehen. Zu sehr hatte ich nur die Shopping-Bilder im Kopf. Jetzt hätte ich nichts gegen einen dritten Besuch. Die Menschen waren überall sehr freundlich und aufgeschlossen und ich würde gerne live miterleben, wie sich dort die Zukunft gestaltet.
Wieder zuhause, haben mich mehrere Menschen gefragt, ob man als Frau auch alleine nach Dubai reisen könnte. Ich hätte keine Probleme damit, denn neben der Freundlichkeit gibt es wohl auch noch einen hohen Sicherheitsstandard. Wie uns mehrfach erzählt wurde, schließt man z.B. die Autos in Dubai nicht ab, es wird nichts gestohlen.

Klimaschutz in Ihrer Stadt

Dieses Buch erschien 2017 und nimmt als Ausgangspunkt das Pariser Klimaabkommen von 2015. 

Dem Handeln der Kommunen in Sachen Klimaschutz fällt eine entscheidende Rolle zu, wenn Deutschland bis 2030 seine gesteckten Klimaziele erreichen will.
14 Themen werden dazu von verschiedenen Autoren aus mehreren Umweltinstitute aufgegriffen. Ein Themenschwerpunkt ist die Verbesserung der Kommunikation zwischen Stadt und Einwohner, um die Zustimmung von Klimaschutzmaßnahmen und Suffizienzpolitik (Erläuterung siehe unten) in der Bevölkerung zu erhöhen. Es werden Projekte einzelner Städte vorgestellt, die unmittelbar nach dem Abkommen an den Start gingen. Zu den aktiven Städten mit bereits messbaren Erfolgen gehören beispielsweise Bottrop, Essen, Heidelberg, Schweinfurt oder Rostock. In vielen Städten liegt der Fokus bei der Kommunikation zur Bevölkerung noch auf der Darstellung technischer und finanzieller Komponenten. Politiker, die „weiche“ Vorteile kommunizieren, wie z.B. eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität in der Stadt der Zukunft und darüber hinaus die Bevölkerung aktiv und transparent in Planungen zum Klimaschutz mit einbinden, erreichen bei den Einwohnern eher eine Akzeptanz der politischen Entscheidungen zum Klimaschutz.

Bemerkenswert sind die Abschnitte, in denen es darum geht, wie man Jugendliche und Bevölkerungsschichten, deren Alltagsleben von finanziellen Nöten geprägt ist, für ein Engagement zum Klimaschutz begeistern kann.

Zwei Kapitel zur urbanen Energiewende stellen das Mieterstrommodell, sowie die Idee des Energiespar-Contractings vor, Kapitel zur Bodenentsiegelung und Gebäudebepflanzung sind zwei weitere Eckpfeiler im Maßnahmenkatalog zum Klimaschutz.

Besonders interessant fand ich die Ausführungen, wie sich die Hierarchien innerhalb einer Stadtverwaltung ändern müssen, um diese Mammutaufgabe zu bewältigen. Für kleinliches Konkurrenzdenken oder Animositäten gegenüber der Person, die für das  Klimaschutzmanagement eingesetzt wird, darf kein Platz mehr sein, gefragt ist gemeinsames und abgestimmtes Handeln.

Seit Erscheinen des Buches sind acht Jahre vergangen. Es eignet sich deshalb hervorragend dazu, eine Zwischenbilanz zu ziehen. Was wurde in meiner Stadt bisher erreicht, was auf den Weg gebracht oder welche Umsetzungen warten auf den Start? Gibt es in diesem Buch Ideen, auf die meine Stadt bisher vielleicht noch nicht gekommen ist?

Und was sage ich bei diesem Thema zu meiner Heimatstadt Duisburg? In Duisburg hat man leider erst mit einiger Verspätung angefangen, die Klimaziele zu erarbeiten und umzusetzen. Die Kommunikation der Stadt empfinde ich als schlecht. Drei Beispiele: Wissen Sie, liebe Duisburger, was „KLIAS“ bedeutet oder was die Duisburger „Klima-Roadmap“ ist? Ein weiteres Beispiel zur Kommunikation: https://www.duisburg.de/microsites/klimaschutz/klimaschutzideenportal/index.php

Abgesehen davon, dass ein Teil der Seite schon mehrere Monate lang nicht richtig funktioniert, habe ich nirgendwo ein Feedback gefunden, wie die Ämter mit den Klimaschutzideen aus den Reihen der Bevölkerung umgehen.

Eine Kernaussage des Buches ist, dass, wenn der Wille zum Klimaschutz bei Politikern ernsthaft vorhanden ist, die verfügbaren Finanzen dann auch für diese Zukunftssicherung eingesetzt werden müssen. Viel Geld ausgeben für teure Prestigeobjekte, deren zukünftige Erfolge kaum zuverlässig kalkulierbar sind, ist in der heutigen Zeit unverantwortlich.
Ich wünsche mir für das Buch viele Leser und Leserinnen in der Stadtverwaltung und würde mich freuen, wenn private Personen das Buch als Grundlage für öffentliche Diskussionen hinzuziehen.

Zum Schluss ein Zeitungsartikel aus der RP vom Samstag, der zeigt, wie aktuell das Buch noch ist:

Screenshot

Begriffserläuterung:

Suffizienzpolitik ist ein Ansatz, der darauf abzielt, den Ressourcenverbrauch und die Umweltbelastung zu reduzieren, indem die Bedürfnisse der Menschen auf eine nachhaltige Weise gedeckt werden. Der Fokus liegt weniger auf Wachstum und mehr auf der Reduzierung des Konsums sowie der Förderung von Lebensstilen, die weniger Ressourcen verbrauchen. 

Wie finden wir zusammen?

In diesem Monat nehme ich an einer neuen Veranstaltung in der Buchhandlung Scheuermann teil:

Es geht um Einsamkeit, Verbundenheit, das Erschaffen von neuen Räumen, in denen sich die unterschiedlichsten Menschen annähern und treffen können und um die Möglichkeit, gemeinsame Ideen zu finden und umzusetzen. Ich mache mit, weil ich glaube, dass ohne das Zusammenrücken innerhalb der Gesellschaft die Zukunft in Deutschland noch schwieriger wird.

Der Tu was- Abend

Gestern fand der Tu was- Abend in der Duisburger Buchhandlung Scheuermann statt.

Nach einer Vorstellung meiner Person berichtete ich über meine Versuche seit September 24, mich politisch zu engagieren, beispielsweise auf Instagram, im Schreiben von Leserbriefen oder mit der Teilnahme an Treffen der Gruppe Klimaentscheid Duisburg. Danach wurde über Möglichkeiten diskutiert, wie man sich auch noch anders einbringen kann.
Bei der Diskussion wurden einige meiner Gedanken bestätigt und ich habe wieder Neues dazugelernt:
-Wenn man anfangen möchte, sich zu engagieren, ist dies ein Prozess, in dem man ausprobiert, bei welchem Thema man sich wohl fühlt und was eine Herzensangelegenheit werden könnte.
-Eine Besucherin erzählte, dass es ihr, nachdem sie angefangen hat, sich zu engagieren, mental besser geht. Das Selbstbewusstsein steigt und man fühlt sich nicht mehr so hilflos bei schlechten Nachrichten. Da kann ich nur zustimmen.
-Duisburg hat ein Kommunikationsproblem. Es gibt ein Klimaprogramm, mit dem Duisburg bis 2035 klimaneutral werden soll. Den Fahrplan, die sogenannte „Roadmap“, kannte niemand, ebenso war die Duisburger „Grüne Aktie“ völlig unbekannt.
-Ich gehöre mit Jahrgang 1959 zu der Generation, deren Eltern und Großeltern als Erwachsene den Krieg miterlebt haben. Sie erzählten mir viel vom Krieg und das kann ich weitergeben und damit Behauptungen der AfD entkräften.
-Wie kann man Jugendliche in der TikTok Blase, in der sie sehr oft AfD Propaganda ausgesetzt sind, aus dieser Blase herausholen und überzeugen, eine andere Partei zu wählen? Dies wurde an dem Abend als großes Problem angesehen.
-Es ist eine gute Sache, wenn Orte wie die Buchhandlung für einen Meinungsaustausch zur Verfügung gestellt werden und man damit das Gemeinschaftsgefühl stärkt.

-Am Ende der Veranstaltung stellte ich mein Kronkorken-Sammelprojekt vor und – gute Nachricht! – die Buchhandlung Scheuermann macht mit und ist ab sofort offizielle Sammelstelle! Jeder war an diesem Abend von der Idee begeistert.
-Eine zweite Idee ist mein „Leserbriefpool“. Gerne würde ich öfter zu einem Thema ein fundierten und gut formulierten Brief zu einem bestimmten Thema schreiben ( zur Zeitung, zu einer Partei oder an die Stadtverwaltung), doch fehlt mir oft das Know How und auch die Zeit. Könnte man gute Brief von mehreren Menschen sammeln, könnten diese Schreiben, inhaltlich etwas abgeändert, von mehreren Menschen verschickt werden und so würde Schritt für Schritt eine Meinung mehr Gehör bekommen.

Ich habe mich sehr gefreut, dass ich am Ende des Abends darauf angesprochen wurde, ob ich meinen Vortrag auch an anderer Stelle halten würde. Gerne- schreiben Sie mich an: linda.broszeit@gmx.de.

Zum Schluss noch eine Liste, auf denen die Bücher aufgeführt sind, die ich in letzter Zeit gelesen habe, sowie ein paar Tipps für Internetseiten und Instagramkonten, die Informationen und Aufklärung bieten.


BÜCHER:
Philipp Blom: Hoffnung
Rudger Bregman: Moralische Ambition
Volker Busch: Kopf hoch!
Martin Hecht: Die Einsamkeit des modernen Menschen
Miriam Junge: Kleine Schritte mit großer Wirkung
Heidrun Deborah Kämper: Die Sprache der Rechten
Elsa Koester: Im Land der Wölfe
Marcel Lewandowsky: Was Populisten wollen
Ruprecht Polenz: Tu was!
Jonas Schaible: Demokratie im Feuer
Tanjev Schultz (Hrsg.): Was darf man sagen?
Arne Semsrott: Machtübernahme
Ronja von Wurmb-Seibel: Wie wir die Welt sehen
Paula Brandt: Die Zukunft ist besser als gedacht
WEBSITES:
🔗 bundestag.de
🔗 bpb.de (Bundeszentrale für politische Bildung)
🔗 demokratie-leben.de
🔗 demokratie-in-aktion.de (DemokratieKreis Duisburg)
🔗 mehr-demokratie.de
🔗 statistischesbundesamt.de
🔗 gesichtzeigen.de
🔗 abgeordnetenwatch.de
🔗 fragdenstaat.de
🔗 brandnewbundestag.de
🔗 campact.de
🔗 uebermedien.de
🔗 correctiv.org
🔗 duisburg.de
INSTAGRAM:
politikverstanden
mark_raschke
politikschau.de
team.recherche
omas-gegenrechts_buehl_achern
monitor.wdr
hopp_stagram
amadeuantoniofoundation
rechtsschreiber
tim_acht
die.insider


Wird 2025 ein Kronkorken Jahr ?

Vor Weihnachten berichtete ich darüber, dass ich auf der Plattform nebenan.de dazu aufgerufen habe, über die Feiertage Kronkorken zu sammeln. (Für den Duisburger Verein Herzenswärme, der sich um Obdachlose kümmert und die Kronkorken an einen Metallhändler verkaufen kann).
Hier nun ein erstes Resümee:
Die Resonanz war großartig und Stand gestern (12. 1. 25) wurden bisher bei mir ca. 22 KG Kronkorken abgegeben!

Foto Große Kiste, gefüllt mit Kronkorken

Die bisherigen Teilnehmer werden weiter sammeln, aber es wäre schön, wenn noch mehr Menschen sich daran beteiligen würden. Ob 2025 ein Kronkorkenjahr wird?
Vielleicht ist diese Aktion auch eine Anregung für Ihren Stadtteil?

Stand 13.1.,11 Uhr: Gerade hat es wieder „geprasselt“…Das Ergebnis einer Feier zu einem runden Geburtstag…

Foto mit einer weiteren Wanne voller Kronkorken

Vom Sofa aus sich einmischen

Am 15. Januar findet in der Duisburger Buchhandlung Scheuermann die erste Veranstaltung im neuen Jahr statt. Anke Johanssen und ich werden über Möglichkeiten sprechen, wie man sich auch ohne großen Zeitaufwand politisch engagieren kann.

Inspiriert von dem Zitat der Journalistin und Schriftstellerin Gabriele von Armin:“Was mich wirklich schreckt, sind diese Demokratiedöser. Das sind die Gleichgültigen, die sich irgendwie nicht einbringen wollen und nicht begreifen, dass Demokratie kein Zustand ist, sondern ein Prozess.“

Hier ein Beispiel für politisches Handeln vom Sofa aus. Sie können entspannt die Petition für ein Böllerverbot unterschreiben.

https://innn.it/boellerverbot

Die arme Stiefschwester von Aschenputtel

Am letzten Freitag sah ich im Duisburger Stadttheater das Ballett „Ruß“.

Die Idee von Bridget Breiner, das Märchen „Aschenputtel“ aus der Sicht der „bösen“ Halbschwester Livia zu erzählen, begeisterte mich von Anfang an und auch die Umsetzung war sehr gelungen. „Ruß“ spielt in einer Bergwerkstadt und das schlichte, flexible, aber z.T. auch symbolträchtige Bühnenbild, ( z.B. in Form einer Waschkaue), unterstreicht die Tanzszenen und lenkt nicht ab. Dass die Musik größtenteils vom Band kam, war vielleicht der einzige Wermutstropfen. Auf die Johann Strauss Musik hätte ich im 1. Akt gerne verzichtet, als Festmusik im 2. Akt war sie passender. Die live gespielten Akkordeonstücke für die eher traurigen Passagen des Balletts waren hingegen musikalische Höhepunkte. Ein Beispiel:


Besonders hervorheben möchte ich die grandiose Choreographie mit einer Fülle von einfallsreichen Schrittfolgen und Figuren, die die Geschichte und die Gefühlswelt der Protagonisten wunderbar ausdrückten. Da sind beispielsweise die liebevollen und lebensfreudigen Szenen zwischen Aschenputtel und ihrem Vater und dann die Tanzduette zwischen Livia und dem empathischen Arbeiter Mitch.
Livia ist eine bedauernswerte Person. Die Mutter hat den Ehrgeiz, ihre Tochter an den reichen Sohn eines Industriellen zu verheiraten. Die zurückhaltende Livia steht im Schatten von Aschenputtel, die wie ein permanent lächelnder Wirbelwind über die Bühne fegt und Livia zerbricht fast an den Ansprüchen ihrer Mutter. Glücklicherweise findet sie in dem Bergarbeiter Mitch einen Freund, der sie darin bestärkt, sich der Mutter zu widersetzen und Livia lacht befreit das Publikum an, während der Vorhang fällt.
Zukünftige Ballettabende werden es schwer haben, vergleiche ich sie mit der Vorstellung von „Ruß“.