Momentan findet wieder das Klavier-Festival Ruhr statt. Hier geben sich die Stars der Pianistenszene ein Stelldichein und füllen große Säale. Dazu gehören dieses Jahr beispielsweise Argerich, Levit, Sokolov. Warum gehört Marc-André Hamelin bei den Besuchern des Festivals nicht dazu?
Wir besuchten sein Konzert in der überschaubaren Herner Kulturhalle, die nicht ausverkauft war. Hamelin spielte im ersten Teil des Konzerts die Sonate in es-Moll von Paul Dukas (1865-1935). Besonders der vierte Teil der Sonate gilt als unspielbar und ist bisher kaum live aufgeführt worden. Für Hamelin kein Problem, unmittelbar nach dem letzten Ton applaudierten die Zuhörer frenetisch. Nach der Pause widmete Hamelin sich zuerst entspannten Barcarolles und Nocturnes von Gabriel Fauré, danach stellte er seine eigene Komposition „Suite à l‘ancienne“ vor, bei der sein Können erneut zu begeistertem Applaus führte. Im Anschluss des Konzerts wurde Hamelin mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet. Was das bedeutet, versinnbildlicht diese Broschüre.
Ca. 160 Musikjournalisten stellen monatlich eine Bestenliste der neu erschienenen CDs zusammen, 2022 wurden so 112 Veröffentlichungen aus allen Sparten (nicht nur musikalischen, Hörbücher sind auch dabei) aufgelistet. Es wird ein Monatspreis vergeben und schließlich der Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik. Auf Marc-André Hamelin zurückzukommen: Er war mehrmals Monats- und Jahrespreisträger, insgesamt schon zwanzig Mal! Dieses Jahr erhielt er den Preis für seine Einspielung der kompletten Ragtimekompositionen von William Bolcom. Hamelin beschäftigt sich seit Beginn seiner Karriere in den 80er Jahren immer wieder mit Werken von eher unbekannteren Komponisten und hat über 40 CDs veröffentlicht. So macht er diese Musik einem größeren Publikum zugänglich und das bringt ihn schon viel Sympathien bei den Juroren ein. Aber er hat auch Klassiker wie Stücke von Beethoven oder Liszt eingespielt und hier überzeugte er die Kritiker mit seiner Virtuosität. Als ich Hamelin beim Spielen zusah, konnte ich es kaum glauben, wie federleicht er die Tasten berührt und dabei ein so kontrastreiche Musik präsentiert. Er knüpfte wunderbare Klangteppiche.
Meine heutige Buchbesprechung fängt mit einem Lied an, welches für ein Buch den Titel zur Verfügung stellte und bestens auf den Buchinhalt einstimmt:
2022 erschien dieses Buch von Judith Holofernes, laut einer Zwei-Sätze-Buchbesprechung in einer Zeitung eine „gnadenlose Abrechnung mit dem heutigen Musikgeschäft“. Mal hinter die Kulissen von Konzerten, Spotify und Sony zu gucken, fand ich reizvoll.
Vielleicht schütteln jetzt manche Leser und Leserinnen ungläubig den Kopf, aber ich wusste von Judith Holofernes nur, dass sie Sängerin ist. Wann, wie, warum- keine Ahnung. Sie als Frontsängerin von „Wir Sind Helden“- keine Ahnung. Hits von „Wir Sind Helden“-keine Ahnung. Also las ich das Buch völlig unvoreingenommen und das war vielleicht gar nicht so schlecht. 2012 löst sich die Gruppe „Wir Sind Helden“ auf, u.a. auch wegen der Tatsache, dass Judith, sie ist verheiratet mit Pola, dem Schlagzeuger der Gruppe und beide haben zwei Kinder, das Familienleben auf Konzert-und Promotouren nicht mehr aufrecht erhalten kann, ohne dauernde gesundheitliche Schäden davonzutragen. Nach dem Ende fällt der Druck endlich von ihr ab, endlich kann sie wieder durchatmen, endlich Zeit, ihr „eigenes Ding“ zu machen, sprich, eine CD mit ihren aufmüpfigen Liedern herauszubringen. Ohne Stress mit Garageband! Dann macht sie den Fehler, Berater aus der Heldenzeit mit einzubeziehen und schnell ist sie wieder in der alten Maschinerie des Musikgeschäfts gefangen. Ihre Solokarriere beginnt holprig, denn ihre Lieder handeln vom Muttersein und anderen Themen einer Frau von 38 Jahren, nicht unbedingt kompatibel mit den Ansprüchen der Musikbeschallungssender. Hier ein Beispiel:
Erneut ist ihre seit der Kindheit labile Gesundheit ausschlaggebend, dass sie aus dem Musikzirkus aussteigen muss. 2015 bringt sie einen Band mit Tiergedichten heraus, 2017 erscheint „Ich bin das Chaos“, die zweite Solo CD. Sie hat aus den Fehlern früherer Jahre gelernt, lässt sich nicht durch Verträge einengen, hat keine zu großen Erwartungen an den Erfolg. Trotzdem verlangt ihr diese CD auf andere Weise viel ab. Sie ist eine Frau über 40, deren Jungmädchenstimme nicht mehr zu ihr passt, wie sie selbst spürt.
Der Versuch, ihre Stimme zu verändern, scheitert, denn die Stimme verweigert den Dienst und beendet vorerst das Leben als Musikerin. Aber sie seitdem hat andere Träume wahr gemacht. Sie bringt u.a. einen Podcast heraus, hat dieses Buch geschrieben und ist nun Hundebesitzerin- es scheint ihr gut zu gehen, Ende des Buches. Judith Holofernes bekommt dieses Jahr den Fred Jay Preis für ihre Liedtexte verliehen. „Mit ihrem breiten Themenspektrum beweist sie, dass sich politisches Engagement, Verletzlichkeit, Sprachwitz und populäre deutsche Musik nicht ausschließen“, betonte die Jury. Der Sprachwitz war auch für mich das größte Plus beim Lesen ihres Buches. Holofernes schreibt sehr ehrlich über sich, ihre Familie, Freunde und das Musikgeschäft, was ich ihr hoch anrechne. Sie irrlichtert durch ihr Leben, manchmal hätte das Selbstmitleid vielleicht etwas kleiner sein dürfen. In den Texten kommen immer wieder Buchtitel vor, von denen sie begeistert schreibt oder sie erwähnt Musikgruppen oder besondere Lieder. Da musste ein Notizzettel her, um das alles nachzuarbeiten- sehr anregend!
Wir hatten das Glück, Eintrittskarten für die Vermeer-Ausstellung im Rijksmuseum von Amsterdam zu ergattern. So besuchten wir die Stadt vorletzte Woche. Da das Wetter schön war, gingen wir erst einmal ein bisschen im Museumsviertel spazieren. Neben sechs Museen finden sich hier u.a. auch das Amsterdamer Stadttheater und das Concertgebouw.
Oben rechts das Rijksmuseum, darunter das Concertgebouw. Oben links: Ganz in der Nähe liegt auch der schöne Vondelpark, darunter das Stadttheater.
Das Concertgebouw hatten wir im Januar besucht, um ein Konzert mit dem Dirigenten Herbert Blomstedt zu hören. Wir saßen hinten und die Akustik war beim 4. Sinfoniekonzert von Bruckner zum Dahinschmelzen. Aber ich weiche ab.
Hören Kunstinteressierte den Namen Vermeer, gibt es oft ein „Ahhhh!“ und „Ohhhhh!“ Da seine Bilder so selten sind ( es gibt nur 37) , behandelt jedes Museum „seinen Vermeer“ als Star. Die jetzige Vermeerausstellung ist deshalb etwas Besonderes, da man die wohl einmalige Chance hatte, 28 seiner Bilder zusammen betrachten und vergleichen zu können. So fand ich heraus, dass nicht jedes Bild des Künstlers ein Meisterwerk für mich ist. Schnell hatte ich meine beiden Lieblinge gefunden:
Bei beiden Bildern hatte ich den Eindruck, dass man mir Fotos aus dem 17.Jahrhundert zeigt. „Die Briefleserin“ und „Das Milchmädchen“ hatten auf mich die größte Ausstrahlung.
Nach dem Besuch dieser Ausstellung besuchten wir noch die 2. Etage des Rijksmuseums. Das Gebäude an sich ist schon beeindruckend.
Oben die Museumsbibliothek, darunter links ein Beispiel eines „Flurs“, daneben ein Ausstellungsraum mit Delfter Porzellan.
Aber auf der 2. Etage gibt es eine „Gallery of Honour“ und hier machte ich eine Entdeckung. In dieser Galerie hingen drei Bilder von mir unbekannten Frauen, die Zeitgenossinnen von Rembrandt und Vermeer waren. Nachzulesen war, dass bis 2021 diese Künstlerin quasi unter den männlichen Künstlerteppich gekehrt wurden und man sich jetzt erst mit Künstlerinnen der Niederlande befasst.
Oben links: Spezialisiert auf Blumenstilleben: Rachel Ruysch. Daneben ein Bild von Judith Leyster, unten ein Bild von Gesina ter Borch.
Besonders gefielen mir die Zeichnungen von Gesina ter Borch (das Museum besitzt über 1000 Werke von ihr und man zeigt nun ca. 10…). Gesina hat bereits als Jugendliche gezeichnet und ihr Vater erkannte ihr Talent und unterstützte sie. Als junge Frau begann sie, Gedichte und Aphorismen zu schreiben und diese zu illustrieren. Ihre Zeichnungen beschäftigen sich häufig mit dem Tod oder weisen humorvoll auf menschliche Schwächen.
Einen Tag nach unserem Amsterdam-Ausflug hörte ich zufällig den Podcast „Klassik drastisch“ von Axel Ranisch und Devid Striesow. Die beiden befassten sich mit der Musikerin Barbara Strozzi, einer italienischen Zeitgenossin der drei Malerinnen. Das passte! Auch bei ihr wäre es schön, wenn ihr umfangreiches Werk noch mehr Aufmerksamkeit bekäme. Mehr zu Barbara Strozzi unter :https://www.br-klassik.de/themen/klassik-entdecken/alte-musik/stichwort-barbara-strozzi-100.html
Ich komme noch einmal auf Amsterdam zurück. Wenn Sie gerne Konzerte und Museen besuchen, sollten Sie sich an einem Wochenende ein Konzert in dem Concertgebouw gönnen und am nächsten Tag sich Zeit für das Rijksmuseum nehmen. Das ist ein Kulturauftanken allererster Güte!
Letzte Woche entdeckte ich zufällig diesen Pianisten auf YouTube. Seitdem läuft bei mir seine CD „Letter“ rauf und runter. Sofiane Pamart war bis 2018 in der französischen Rapszene verankert. Dann erschien seine erste Solo-CD als Pianist und seitdem scheint er schon sehr berühmt geworden zu sein- nur ich hatte keine Ahnung. Sie vielleicht auch nicht?
Ebenfalls rauf und runter probierte ich am Wochenende die kostenlose Fotobearbeitungsapp „Photoshop Camera-Fotoeffekte“ aus. Ca. 80 Filter werden z.Zt. angeboten. Ich fand einige Effekte, die ich bis dahin von anderen Programmen nicht kannte. Hier ein paar Beispiele:
Ein Schwarzweissfoto habe ich als Negativ umgewandelt, danach mit dem Filter „Pop-Art“ bearbeitet.
Ebenfalls ein Schwarzweissfoto, das ich mit „Medienmix“ einfärbte.
Am 22.12.2022 schrieb ich einen Artikel über Chat GPT nach einer Zeitungslektüre in der RP. (Siehe unten bei den „Related Posts). Im Silicon Valley war das gerade das angesagte Thema, wann würde es nach Deutschland kommen? Ich war und bin noch überrascht, wie rasant in den letzten drei Monaten die Zahl der Berichte über Künstliche Intelligenz in den Medien zunehmen. Mich verwirren die Aussagen immer mehr, kein Tag vergeht inzwischen ohne Lobpreisungen, Kritiken, Warnungen zu Chat GPT. Was soll ich davon halten?Diesen Frust musste ich am Samstag kanalisieren und das ist das musikalische Ergebnis:
Dieser Artikel brachte mich u.a. auch dazu:
Spotify hat sie schon- Mit KI klingt jeder wie ein Superstar
Ein Entwickler demonstriert in einem Video, wie er mithilfe einer KI so rappt und klingt als wäre er Kanye West. Der Clip schlägt hohe Wellen, denn die Technik wird wahrscheinlich extreme Auswirkungen auf die Musikindustrie und ihre Künstler haben.
Künstliche Intelligenz ist weder gut noch böse. Wie bei jeder Technologie kommt es darauf an, was man damit macht, wie weit man bereit ist, zu gehen, wo man rote Linien zieht. Das betrifft auch den Einsatz in der Kunst, wo Modelle Künstler unterstützen, aber auch imitieren können. Wie weit das in der Musik gehen kann, zeigt ein kurzes Video des Entwicklers Roberto Nickson, in dem er mit KI-Hilfe rappt und klingt wie Kanye West. Der Entwickler glaubt, dass es schon bald sehr viele Sänger-Modelle geben wird und bezweifelt selbst, dass das eine gute Entwicklung ist.
“Jeder kann jeden Song singen.“
In dem Video verweist Nichson zunächst auf Songs, die er auf Instagram veröffentlicht hat. In ihnen interpretiert Kanye West scheinbar Songs von anderen berühmten Sängern. Zu ihnen gehören Justin Bieber, Drake oder Frank Ocean. Sie klingen absolut echt, wurden jedoch alle von einem KI-Modell generiert. “Wir treten in eine Ära ein, in der jeder jeden Song singen kann”, schreibt der Entwickler von Eluna.ai. “Welche Kombis wollt Ihr sehen? Aretha Franklin singt Adele-Songs? Kurt Cobain rappt 2Pac-Klassiker? Drake singt Hits von Miley Cyrus?”
Dass man selbst keine begnadete Stimme haben muss, um wie ein Superstar zu klingen, demonstriert Nichson, indem er selbst zu einem Beat im Kanye-West-Stil rappt, den er auf Youtube gefunden hat. Danach lässt er das Modell arbeiten und herauskommt ein Track, der kaum von einem echten West-Song zu unterscheiden ist.
Bald gängiges Geschäftsmodell?
Das ist bereits beeindruckend. Doch Nickson gibt zu bedenken, dass das erst der Anfang sei. In ein paar Jahren werde praktisch jeder populäre Musiker solche Modelle von sich haben, sagt er. Auch die Benutzeroberfläche werde immer einfacher. Die Entwicklung werde in den kommenden zwei Jahren sehr schnell voranschreiten. Man werde Songs von Lieblingskünstlern hören, bei denen man nicht sagen könne, ob sie von ihnen sind oder nicht.
Nicksons kurzes Video ist viral gegangen, auf allen von ihm genutzten Plattformen sei es mehr als 20 Millionen Mal angesehen worden, sagt er in einem heute veröffentlichten Folgebeitrag auf Youtube. Auch das Video schlug hohe Wellen und erntete neben Interesse und Zustimmung sehr viel Kritik, vor allem da die Entwicklung als große Bedrohung der Künstler angesehen wird.
“Mehr schlechte als gute Seiten”
Das erkennt auch Nickson. Er sehe sehr viel mehr schlechte als gute Seiten, sagt er. Bei neuen Songs von verstorbenen Künstler, “die absolut sicher kommen werden”, sei er sich noch nicht mal sicher, ob das so schlimm sei. Er glaube aber, dass es sehr viel Missbrauch geben werde.
Letztendlich könne man die Entwicklung nicht aufhalten und es ergebe keinen Sinn, sie zu bekämpfen. Das Beste sei, sie zu adaptieren. Daraus ergäben sich auch Chancen für Musiker. Plattformen wie Spotify könnten Modelle integrieren, die urheberrechtlich geschützt seien, so Nickson. Man würde dann also Inhalte mit Zustimmung der Künstler kreieren können, die dafür Geld erhielten. Sie könnten beispielsweise auch Tantiemen erhalten, wenn ein so generierter Song Erfolg auf einer Plattform habe.
Spotify ist bereit
Vielleicht weiß der KI-Entwickler gar nicht, wie nahe er mit seiner Vermutung der Realität schon kommt. Denn Spotify hat im vergangenen Juni die Firma Sonantic gekauft, die auf Sprach-KI spezialisiert ist. Dabei handelt es sich um das Unternehmen, das den Auftrag erhalten hatte, für den Blockbuster “Top Gun: Maverick” die Stimme von Val Kilmer zu simulieren.
Spotify sei damit in der Lage, allen Künstlern, Podcastern und so weiter anzubieten, auf seiner Plattform benutzerdefinierte Sprach-Klone zu trainieren und zu hosten, schreibt Tech-Journalist Linus Ekenstam. “Diese Klone können dann vermietet und lizenziert werden. Das ist genial.” Daraus ergäben sich unendlich viele Möglichkeiten. Beispielsweise könne man auf Anfrage jeden Song der Welt vom Lieblingskünstler singen lassen.
Viele Branchen werden völlig verändert
Um ein ungefähres Bild davon zu gewinnen, wie das sein könnte, verweist er auf den mithilfe von ChatGPT4 generierten Telegram-Chatbot Forever Voices. Dort kann man unter anderem mit simulierten Stimmen von Steve Jobs, Taylor Swift oder Albert Einstein plaudern. Für eine Übergangsphase seien solche Sachen faszinierend, aber schon bald könne jeder benutzerdefinierte Inhalte von KIs anfordern, so Ekenstam.
Als positives Beispiel für den Einsatz der Sonantic-KI nennt er hochwertige Podcasts, die nicht eingesprochen, sondern aus Text generiert werden. Andererseits mache die Technik auch Sprecher überflüssig, die beispielsweise Texte bei Dokumentation vorlesen. Es sei kaum absehbar, wie viele Branchen völlig verändert werden, so Ekenstam. “Und KI wird immer besser.”
Quelle: ntv.de
Für alle, die sich dafür interessieren, wie das Lied mit Garageband zustande kam, hier die Aufstellung der einzelnen Programme:
Im letzten Beitrag erzählte ich Ihnen von meinem Besuch der Ausstellung „On Air“, in der es hauptsächlich um Toninstallationen ging. Auf meinem Handy habe ich vor einiger Zeit die App „Koala“ installiert, mit der man Töne und Geräusche aufnehmen und weiterverarbeiten kann. Während der Ausstellung nutzte ich die App mehrmals, weil ich mit den Tönen ein Lied komponieren wollte. Das Ausgangsbild von Koala sieht so aus:
Wenn man einen Ton, eine Tonfolge oder auch Gesprochenes oder Gesungenes aufnehmen möchte, drückt man eine der roten Tasten und hält die Taste gedrückt. Lässt man los, wird die Taste blau und die Töne sind erkennbar.
Diese Töne kann man unter „Sequence“ ( oben Mitte) zusammenführen und ein Beat entsteht.
Hat man einen Beat, kann dieser noch unter „Perform“ auf 16 verschiedene Weisen verändert werden. Ist man mit dem Resultat zufrieden, lässt sich diese Sequenz leicht abspeichern oder in Garageband und andere Musikprogramme exportieren.
Das tat ich und spielte zu den Tönen, die ich alle in dem Museum aufgenommen hatte, noch ein bisschen Klavier (In Garageband „Classic Electric Piano“ und „Old-Time Recording Keys“). Herausgekommen sind 3 Minuten im brasilianischen Regenwald.
Bitte Pfeil links antippen.
Als Titel des Liedes würde vielleicht „Short Requiem for the Brazilian Rain Forest“ gut passen.
Noch bis zum 26.3.23 läuft auf der 2. Etage des Krefelder Kaiser-Wilhelm-Museum diese Ausstellung:
Wenn Sie alleine und/ oder mit Ihren Kindern oder Enkeln Spaß haben wollen, sollten Sie nach Krefeld fahren.
Der erste Raum sieht so aus:
Die Installation ist von David Tudor & Company und heißt „Rainforest V (Version 2). An jedem Objekt ist ein Lautsprecher angebracht und geht man mit dem Ohr nah genug heran, hört man einen Ton oder ein Geräusch. Berührt man die Objekte (ist ausdrücklich erlaubt), ändern sich teilweise die Töne. Ich nahm teilweise die Töne mit der App „Koala“ auf, denn ich hatte da so eine Idee. (Darauf komme ich im nächsten Beitrag zurück). In weiteren Räumen stehen u.a. Installationen von den bekannten Künstlern Jean Tinguely und Günther Uecker , die z.T. ganz schön laut waren. Auch diese durfte man ausprobieren. Mir gefielen am besten die dezenten Laut-Kunstwerke, wie z.B. von Takis mit dem Titel „Musical Hannover 6“.
oder von Yaacov Agam das Bild „ Tableau Tactile Sonore“, mit dem ich gerne längere Zeit verbracht hätte, um alle Tonvarianten auszuprobieren.
Jedes runde Blech erzeugt bei Berührung einen anderen Ton
In Vitrinen sind Dokumente ausgestellt, die das Wirken verschiedener Tonkünstler verdeutlichen. Hier kann man Witziges entdecken:
Schließlich gibt es noch eine Art „Tonstudio“, in denen Töne sichtbar geacht werden:
Wenn Sie nach diesem Rundgang noch Lust auf mehr Kunst haben, wartet auf Sie noch die erste Etage. Das Kaiser Wilhelm Museum hat einen großen Präsenzbestand und wechselt einmal pro Jahr die Ausstellungsstücke aus. Wir waren von der Vielfältigkeit beeindruckt und lernten beispielsweise heimische Künstler wie Heinrich Campendonk oder Wilhelm Georg Cassel näher kennen.
Pierrot mit Schlange von H. Campendonk
Künstler der Düsseldorfer Malschule oder der Popart sind vertreten, besonders erwähnen möchte ich auch das „Blaue Schlafzimmer“. Der Künstler Helmuth Macke, Cousin von August Macke, hat die Möbel eines Schlafzimmer mit Tier- und Aktbildern expressionistisch bemalt.
Möchten Sie sich nach diesem Museumsbesuch stärken? Das Museumscafé wird z.Z. nicht bewirtschaftet, aber gegenüber vom Museum gibt es das empfehlenswerte Café „Geschwisterherzen“. Hier findet man eine Auswahl an herzhaften kleinen Gerichten und gelungenen Kuchen.
Keine bezahlte Werbung!
Nachtrag vom 28.März 2023: Zeitungsartikel aus der Rheinischen Post:
Krefeld hat das Museum des Jahres
Ein Kunstkritikerverband zeichnet die Häuser für ihre „Mehrstimmigkeit“ aus.
VON PETRA DIEDERICHS
KREFELD | Der Dreiklang von Kunst, Design und Architektur hat die Jury überzeugt: Die Kunstmuseen Krefeld sind als Museum des Jahres ausgezeichnet worden. Die deutsche Sektion des Internationalen Kunstkritikerverbands AICA hat den Titel für die geglückte Verbindung in den drei Häusern – Kaiser-Wilhelm-Museum, Haus Esters und Haus Lange – vergeben. Die rund 220 Autoren, Kritiker, Journalisten und Publizisten, die in der deutschen Sektion zusammengeschlossen sind, vergeben jedes Jahr drei undotierte Preise an Museen und für einzelne Ausstellungen.
Die Kunstmuseen sind laut der AICA-Jury „ein bedeutender Pionier in der aktuell wieder diskutierten spartenübergreifenden ‚Mehrstimmigkeit‘ künstlerischer Disziplinen“ und außerdem ein „wichtiger Ort der Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen Kunstavantgarde“.
Krefeld habe 2021 den „wohl wichtigsten Ausstellungsbeitrag zum Beuys-Gedenkjahr“ geliefert mit der weltweit ersten Ausstellung, die Gemeinsamkeiten und Gegensätzlichkeiten der beiden Kunstpioniere Marcel Duchamp und Joseph Beuys in Dialog gesetzt hatte, eine „gelungene und intelligente Herausforderung für die Ausstellungsbesucher“, wie die AICA befand.
Die Avantgarde ist mit dem damaligen Museumsdirektor Paul Wember wie ein Donnerhall nach dem Zweiten Weltkrieg in die Krefelder Museumshäuser eingezogen: Arman füllte Glaskästen mit Abfällen, Yves Klein hatte seine erste Einzelausstellung mit seinen Monochromen und hinterließ eine in Spezial-Weiß getünchte Kammer, den „Leeren Raum“, und von Beuys gibt es in der oberen Etage des Kaiser-Wilhelm-Museums unter anderem die Installation „Barraque D’Dull Odde“ und einen Edelstahlbrunnen – eine Installation, die er selbst in den 1980er-Jahren eingerichtet hat. Weltweit sind nur noch zwei Installationen authentisch erhalten, bei deren Aufbau der Künstler selbst Hand angelegt hat. Was heute ein Aushängeschild ist, hat die bürgerliche Gesellschaft damals verwirrt oder gar entsetzt.
Katia Baudin, die seit 2016 die Kunstmuseen leitet, hat mit ihrem Konzept die Anfänge der Museen in den Fokus genommen. Das Kaiser-Wilhelm-Museum ist im Ursprung ein Bürgermuseum – 1897 eröffnet und auf Initiative und mit dem Geld der Krefelder Gesellschaft erbaut worden. Der „gute Geschmack“ sollte hier kultiviert werden. In den von Bauhaus-Architekt Ludwig Mies van der Rohe geplanten Museumsvillen spielt die Auseinandersetzung der Künstler mit den Räumen eine wesentliche Rolle. Diese Fäden spinnen Baudin und ihr Team weiter. „Den Besuchern wird auf diese Weise eine differenzierte Möglichkeit gegeben, unterschiedlichsten ästhetischen Formen und Darstellungsweisen zu begegnen“, urteilen die Kunstkritiker.
Die Auszeichnung kommt passend: Krefeld feiert 650-jähriges Bestehen als Stadt, und die Museen zeigen in der Ausstellung „Produktive Räume“ zeitgenössische Kunst und Design von Künstlern der Region.
Am vorletzten Samstag sah ich den Film „Everything, Everywhere, All at Once“. Er ist für mehrere Oscars nominiert, ob er in der letzten Nacht welche bekommen hat? Ich hoffe es! Dieser Film ist ein Seh- und Denkereignis und nach 2 Stunden und 19 Minuten war ich vom Gucken etwas erschöpft, aber glücklich und zufrieden. (P.S.: 13.3.: Er hat die Oscars bekommen!) Ich versuche mal, den Inhalt möglichst kurz zusammenzufassen. Die Prämisse für den Inhalt: Es gibt unzählig viele Paralleluniversen, in denen Kopien von Erdenmenschen leben. Allerdings führen die Kopien andere Leben als das „Original“. Evelyn, eine Frau mittleren Alters, die frustriert ist von ihrem heruntergekommenen Waschsalon inklusive hoher Steuerschulden und ihrem trotteligen Mann, der nervigen Tochter und dem senilen Vater, wurde auserwählt, alle Universen zu retten. Diese werden von einer allmächtige Frau bedroht. Die Frau ist eine Kopie von Evelyns Tochter, leidet an einen noch höheren Frustlevel und hat begonnen, in allen Universen Dinge verschwinden zu lassen, die das Leben schöner machen. Um der mächtigen Frau auf Augenhöhe begegnen zu können, muss Evelyn immer wieder Zeitsprünge in andere Universen unternehmen, um sich von ihren Kopien Fertigkeiten auszuleihen. So wird sie beispielsweise Meisterin in asiatischen Kampfkünsten. Der Film hat ein Happyend, allerdings hat die Lösung des Konflikts nichts mit Macht und Kampfkunst zu tun, Evelyn hätte sich ihren trotteligen Ehemann nur zum Vorbild nehmen müssen.
Als ich gestern in einem Konzert war, hörte ich zum ersten Mal diese Musik, komponiert von der Südkoreanerin Unsuk Chin. Sofort musste ich an den Film denken, die Musik gibt nach meiner Meinung sehr gut die Stimmung des Films wieder:
Stürzen Sie sich in das Filmabenteuer! Immer noch nicht überzeugt? Gut, dann hier noch der Filmtrailer:
Letzte Woche kündigte ich an, Ihnen meinen „Arbeitsplatz“ für die Musiksoftware Garageband vorzustellen.
Die Schriftfarben haben folgenden Sinn:
Gelb= Ohne dem geht es nicht: PC, IPAD, Laptop oder Handy müssen vorhanden sein. Garageband wurde von der Firma Apple entwickelt und besitzt man ein Gerät dieser Firma, ist diese Software entweder von Anfang an auf dem Gerät installiert oder man kann es kostenlos herunterladen. Hat man Windows 8,9 oder 10 auf dem PC oder dem Laptop, kann man Garageband ebenfalls aufspielen, dann es allerdings nicht kostenlos. Ich mache keine Preisangaben, da diese schwanken, bzw. es auch immer wieder Preisaktionen gibt. Für Androidhandys soll es angeblich seit 2021 ebenfalls eine Möglichkeit geben, Garageband zu installieren, aber die Aussagen in Internet widersprechen sich teilweise. Abgesehen davon ist ein größerer Bildschirm von Vorteil, wenn man Musik mit Garageband machen möchte. Der Zettelkasten (oder ein Notizbuch): Beherzigen Sie meinen Rat und schreiben Sie von Anfang an auf, wenn Sie Ideen haben, in Garageband eine Tonfolge entdecken, die Sie für später vielleicht benutzen wollen. Notieren Sie sich jeden erfolgreichen Arbeitsschritt. Wenn man nicht täglich mit der Software arbeitet, vergisst man schnell einzelne Programmfolgen und muss neu mit dem Lernen anfangen.
Grün: Kopfhörer und Mikrofon kamen nach zwei Wochen dazu, weil ich auch gerne singen und dies aufnehmen wollte. (Auf dem Mikrofon sitzt ein Popschutz, der Atemgeräusche beim Singen oder Sprechen unterdrückt). Ein Paar Lautsprecher gönnte ich mir, weil die eigene Musik besser klingt, als wenn sie nur aus dem IPAD kommt.
Rot: Mein letzter Neuzugang, den ich geschenkt bekommen habe: Ein Audio Interfacegerät mit vier Ein-bzw.Ausgängen. Wollte ich eigentlich nicht haben, aber jetzt möchte ich es nicht mehr missen. Wenn Sie nicht nur Musik am Bildschirm machen möchten, sondern auch singen oder ein Instrument, das sie spielen, mit einbinden wollen, sollten Sie sich diese Anschaffung überlegen. Die Tonqualität bei Mikrophonaufnahmen wird so viel besser. Bei meinem E-Piano hatte ich zuvor die Bluetooth Midi Funktion benutzt, um das Spielen in Garageband einzubinden. Jetzt geht ein Midikabel von meinem Klavier in das Interfacegerät und die Tonqualität in Garageband ist voller und klarer.
„Ich bin nicht musikalisch, das ist nichts für mich!“ Vielleicht aber doch…Garageband bietet unzählige Tonfolgen an, die man kreativ kombinieren kann, so dass am Ende ein Lied zu hören ist, das Ihnen gefällt. Das Programm übernimmt dabei auf Wunsch die Angleichung der verschiedenen Tonspuren bezüglich Tonart und Takt. Auch gibt es eine Funktion, die sie anklicken können, so dass das Programm für Sie eine passende Tonfolge zu Ihrer eigenen Auswahl vorschlägt.
Hier ein Beispiel für ein kleines Lied, Erinnerung an einen Tag am Meer:
Benutzt habe ich in Garageband: Das Grandpiano, die Musicbox,Neon Koto,Kindergarten Bass , Acoustic Guitar, Kontrabass Upright und Femail Choir Morph. Die Wellengeräusche am Ende des Liedes habe ich von der Seite Freesound.org heruntergeladen. Bei der Auswahl muss man beachten, ob eine Tonfolge frei bearbeitet werden darf oder ob Einschränkungen vorliegen.
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