Wann haben Sie das letzte Mal Ihre Nase gelobt?

Im ersten Kapitel dieses Buches

schreiben die Autoren ein Hohelied auf unsere Nase. In unserer Nase befinden sich 20 Millionen (!) Riechzellen, die sich ca. alle vier Wochen erneuern und Düfte wahrnehmen. Diese werden an 400 Riechrezeptoren weitergeleitet, die einen Duft analysieren. Diesen „Job“ macht unsere Nase ununterbrochen, selbst in der Nacht bei jedem Atemzug. Das ist wichtig, denn die Interpretation der Düfte kann für uns lebenswichtig sein, wie z.B. bei Rauch, Gas oder ätzenden Gerüchen. Bei Gestank versucht die Nase, das Riechen herunterzufahren, bei angenehmen oder leckeren Düften intensiviert sie ihre Arbeit. So kommen auch besondere Geschmackserlebnisse zustande, die Geschmacksknospen auf der Zunge könnten dies alleine gar nicht leisten. Was wären wir also ohne unsere Nase?
Nach dem ersten Kapitel war ich von dem Buch schon sehr angetan, aber es sollte sich noch steigern. So erfährt man, dass es nicht nur in der Nase, sondern auch in anderen Organen Riechrezeptoren gibt. Diese Erkenntnis hat die Wissenschaft noch nicht sehr lange und daraus ergeben sich große Forschungsmöglichkeiten. Die beiden Autoren arbeiten an der Bochumer Ruhr- Universität auf diesem Gebiet und geben mehrere Beispiele: Ein Gehirntumor verlangsamt das Wachstum, nachdem er mit bestimmten Düften konfrontiert wird. Bei Asthma hebt ein bestimmter Duft die Verengung der Bronchien auf. Im Darm und im Herz gibt es Riechrezeptoren für Fette. Riecht ein Organ zu viel Fett, löst dies Krankheiten aus. Ein Antiduft kann das stoppen.

Weitere Kapitel beschäftigen sich u.a. mit den Gebieten „Tiere und Düfte“ (kann ein Tier die Krankheit eines Menschen riechen und anzeigen?), Manipulation durch Düfte in der Wirtschaft (durch Düfte werden Käufer angeregt, mehr Geld auszugeben) oder Verbesserung der Hirnleistungen durch Düfte ( kann Gehirnjogging mit Düften die Entwicklung von Alzheimer oder Demenz beeinflussen?)

Auf 141 Seiten gelingt es den Autoren, dieses sehr komplexe Thema so zu erklären, dass man es ohne medizinische Vorbildung gut versteht. Ihr Enthusiasmus für Düfte ist so groß, dass sie ein eigenes Parfüm herausgebracht haben. Es heißt „Knowledge“ und ist im Einzelhandel erhältlich.
Mein Interesse an der Wirkung von Düften hat sich vergrößert und
seit vorgestern mache ich sogar ein Experiment. Laut einer Studie mit einer großen Gruppe von Studenten soll Rosenduft das Behalten von Gelerntem verbessern. Ich habe mir ein mit Rosenöl getränktes Taschentuch in mein französisches Vokabelheft gelegt… Sollte es nicht helfen, erfreue ich mich wenigstens an dem Duft!

Was schreibt man über seinen Garten? (Französischstunde Nr. 25)

Bei unserem Französischspaziergang überlegen meine Bekannte und ich uns ab und zu ein Thema, zu dem wir uns ein paar Sätze ausdenken und dadurch dann auch neue Vokabeln lernen. Letzte Woche war der Garten als Thema dran. Was soll ich über meinen Garten schreiben? Ich ging hinaus und ließ mich inspirieren. Hier ein paar Sätze, die aktuelle Momente in meinem Garten wiederspiegeln: (Für die französische Übersetzung übernehme ich keine Garantie auf Richtigkeit!)

Oft vergesse ich die Rosenschere im Blumenbeet, danach suche ich sie stundenlang. – Souvent j‘oublie la sécateur dans la platebande de fleur. Après il me faut la chercher longtemps.

Meine Spezialität ist der verschlungene Gartenschlauch. – Ma spécialité est le tuyau d‘arrosage embrouillé.

Die Probleme mit Häuschenschnecken und Nacktschnecken haben angefangen. Um zu vermeiden, dass sie die Pflanzen abfressen, habe ich Eierschalen auf der Erde gleichmäßig verteilt. – Les problèmes avec les escargots et les limaces ont commencé. Pour éviter, qu‘ils broutent les plantes, je bien repartis les coquilles d‘œuf sur le sol.

Jetzt ist der Garten voller Düfte. Verantwortlich dafür sind der Holunder, der Sommerjasmin, der Lavendel, Vanilleblumen und die Rosen. – Maintenant le jardin est plein des odeurs. Le sureau, le jasmin d‘été, les plantes de lavande, les plantes de vanilles et des roses sont résponsables.

Wir haben keine Gartenzwerge, aber ein paar andere kleine Skulpturen. Zum Beispiel einen kleinen Teufel, der liest oder, als Souvenir, einen Pilz, den wir in den Cotswolds gekauft haben, wo diese Dekoration sehr beliebt ist. – Nous n‘avons pas des nains de jardin, mais quelques autres petites sculptures. Par example un petit diable, qui lit ou, comme souvenir, un champignon, que nous avons acheté au Cotswolds, ou cette décoration est très en vogue.

Beim Suchen nach Sätzen hatte ich plötzlich noch ein anderen Gedanken im Kopf. Ich sah eine Mohnblüte an und dachte an Gina Lollobrigida.

Da fragt man sich doch, wie das Gehirn funktioniert… Aber die Idee, welche prominente Person mir zu welcher Blume einfällt, gefiel mir und ich guckte mich noch einmal im Garten um.

Oben links: Catherine Deneuve, daneben Nina Hagen, David Niven. Unten links: Frida Kahlo, Audrey Hepburn und die Kessler Zwillinge ?

Was wissen Sie über Ihren Geruchssinn?

Hören und Sehen sind für uns die beiden wichtigsten Sinne, doch wie ist es mit dem Geruchssinn? Wäre sein Verlust ebenso dramatisch?

Vor zwei Wochen beendete ich dieses Buch:

Die amerikanische Autorin erzählt von 6 Jahren ihres Lebens. Sie hat einen schweren Unfall, als sie gerade dabei ist, zu einer sehr guten Köchin ausgebildet zu werden. Mehrere Knochenbrüche und Abrisse fordern Operationen und eine lange Heilungszeit. Doch viel schlimmer ist der anfänglich komplette Verlust ihres Geruchssinns. Augenscheinlich ihrer Zukunft als Köchin beraubt, studiert sie Journalismus und beginnt, sich intensiv mit der Welt des Riechens zu befassen. Sie besucht mehrere Professoren, die den Geruchssinn erforschen, um auf den neusten Wissensstand gebracht zu werden. Auch trifft sie den bekannten Psychologen Oliver Sacks, der über Menschen mit ausgefallenen Krankheitsbildern Bücher geschrieben hat. In einer Firma erfährt sie viel über künstliche Geruchs-und Geschmacksverstärker und nach vier Jahren, als ihr Geruchssinn fast wieder hergestellt ist, besucht sie im französischen Grasse einen Kurs zur Parfümherstellung.

Spätestens am Ende des Buches weiß man als Leser, dass der Geruchssinn überaus wichtig ist, wenn es um den Wert des eigenen Lebens und um das Zusammenleben mit anderen Menschen geht. Die Autorin erzählt von vielen Gesprächen mit anderen Betroffenen. Sie beschreiben, wie schwer es ist, nicht jeden Lebenssinn zu verlieren, wenn man nicht riechen kann.

Das Buch ist einfach und dabei sehr persönlich geschrieben. Man leidet mit der Autorin oder freut sich, wenn sie etwas Neues riechen kann oder ein Kochrezept trotz unvollständigem Geruchssinn gelingt.(Ihr Traum, Köchin zu werden, gewinnt im Laufe der Geschichte wieder an Bedeutung). Birnbaums Enthusiasmus, riechen und auch schmecken zu können, ist ansteckend und ich bemerkte, dass ich meine Nase und was sie roch, in den folgenden Tagen öfter registrierte als vor der Lektüre. So war auch der Besuch in Düsseldorf, über den ich morgen schreibe, auch etwas von dieser Leseerfahrung beeinflusst.

Hmmm, dufte!

Auf meinem Weg, weniger Müll im Haushalt zu produzieren, bin ich wieder zwei kleine Schritte weitergekommen. Im Internet fand ich mehrere Rezepte, wie man Raumdüfte und Deodorants selber herstellen kann. Ich habe mehrere ausprobiert und diese beiden Rezepte überzeugten mich.

Man nehme ein kleines leeres Glas oder eine ausrangierte Tasse und fülle es ca. zur Hälfte mit Natronpulver. Danach träufelt man ca. 20 Tropfen Duftöl auf das Natron, verschließt das Glas mit Hilfe eines Gummis und einem Stückchen Stoff und piekst mit einem Zahnstocher vorsichtig Löcher in den Stoff. Das Glas in den betreffenden Raum aufstellen. Nun muss man sich ein bisschen in Geduld fassen, der Raum duftet je nach Größe nicht sofort. Ich habe nachmittags zwei Gläser in ein Badezimmer (ca. 9 qm) und in ein Gäste-WC gestellt, der Duft war am nächsten Morgen da. Wie sich der Duft entwickelt hängt auch von der Qualität und Intensität des Öls ab. So überzeugte mich der Eukalyptus- Duft sehr, es riecht frisch, während der Orangenduft eher dezenter ist. Wenn der Duft nachlässt, dem Glas einfach ein paar neue Tropfen spendieren, wenn man den Eindruck hat, dass das Natron keine Flüssigkeit mehr aufnimmt, dann dieses durch neues ersetzen. Als Alternative zu dem Glas mit Stoff kann man auch einen Teebeutel für losen Tee mit Natron auffüllen oder ein Chiffonsäckchen (darin bekommt man schon mal ein kleines Geschenk).

Das Deodorant ist ebenso schnell hergestellt.

Man kocht die Menge Wasser auf, die in einen leeren Deodorant-Roller passt (gibt es in der Apotheke,ca. 40ml) und lässt das Wasser abkühlen (unter 50 Grad Celsius). Dann tut man einen Löffel Natron in das Wasser + 3 Tropfen Teebaumöl (Deo riecht nicht danach)+ 5-10 Tropfen Duftöl (Anzahl hängt von der gewählten Duftnote ab, Zitronenöl ist z.B. intensiver als Orangenöl). Alles umrühren und umfüllen.

Die Wirkung des Deodorants kann ich z.Zt. erst teilweise bestätigen, da die Monate des Transpirierens erst noch vor uns liegen. Aber abends beim Ausziehen der Unterwäsche habe ich immer einen feinen Orangenduft in der Nase und das ist doch schon mal schön.

Morgen habe ich einen musikalischen Beitrag für Sie.

Davon müssen wir noch ein bisschen zehren

Waren Sie gestern auch spazieren? War das nicht toll? Ich habe ein paar Fotos gemacht für die grauen Tage, die uns in den nächsten Wochen sicherlich noch weiter begleiten werden. Wenn Sie also mal eine kleine sonnige Aufmunterung brauchen, klicken Sie diesen Beitrag an…

Dieses Blau ist nicht getürkt!
Der wei(s)se Weg…


Und dann noch der tolle Duft der Lonicera am Hauseingang

Den geplanten Gedicht-Beitrag habe ich auf Dienstag verschoben.

Langes Apfelwochenende Nr. 4

Heute möchte ich Ihnen noch zum Abschluss des Apfelwochenendes ein bisschen Apfelstimmung vermitteln. Es geht um eher unbekanntere Apfelsorten, 2 Kochrezepte für den Leib und 2 Apfelgedichte für die Seele.

Diese Sorten gibt es z.Zt. in Bauernhof-oder Bioläden hier im Duisburger Westen zu kaufen. Warum nicht mal eine Apfelverkostung ausprobieren?

 

Red Chief (Foto oben rechts) – große, dunkelrote Früchte. Süß, die Schale ist etwas hart.

Brina (Foto unten rechts) – süß und aromatisch, mein Favorit für Apfelpfannekuchen

Crimson Crisp (Foto oben links)- leicht mehliges Fruchtfleisch, süßer milder Geschmack, Schale etwas hart

Pinola ( Foto unten links) – schön knackig und süß

Mutsu – eine japanische Apfelsorte. Für Liebhaber sehr großer Früchte. Sehr saftig, dezente Süße, festes Fruchtfleisch

Kleiner Feiner – eine sehr alte Apfelsorte. Der Apfelsnack für zwischendurch. Kleine Früchte, saftig, sehr aromatisch, kann ich mir auch gut als Bratapfel vorstellen

Jonagored- schmeckt süßlich mit feinem säuerlichen „Abgang“

Zwar erwähnte ich gerade schon den Apfelkuchen, aber es gibt ja noch zig andere Rezepte. Zwei davon sind frisch ausprobiert:

Schrats Kürbisgemüse, gefunden auf chefkoch.de

Dazu Schupfnudeln mit Kassler oder wie auf dem Bild mit vegetarischen Nuggets

Ein Kürbis wird mit Äpfeln und Gewürzen, u.a. Ingwer, angeschwitzt und dann lässt man alles 10 Minuten köcheln. Der Kürbis ist dann noch bissfest, die Apfelstücke sind fast schon Mus. Sehr lecker!

Mit Magerquark und Grieß lässt sich ein leckerer Apfel-Quark-Auflauf zaubern. Dazu kommen neben den Äpfeln noch Eier, Rosinen, Vanillezucker und Zitronensaft (Rezept auf der Seite von Essen und Trinken).

Und zum Schluss die Nahrung für die Seele:

Herr Goethe umschrieb folgende Apfelsituation:

Zu der Apfel-Verkäuferin
Kamen Kinder gelaufen,
Alle wollten kaufen;
Mit munterm Sinn
Griffen sie aus dem Haufen,
Beschauten mit Verlangen
Nah und näher rotbäckige Wangen.
Sie hörten den Preis
Und warfen sie wieder hin
Als wären sie glühend heiß.

Was der für Käufer haben sollte
Der Ware gratis geben wollte!

Der Dichter Robert Reinickendorf erzählt vom schlafenden Apfel:

Im Baum, im grünen Bettchen,
Hoch oben sich ein Apfel wiegt,
Der hat so rote Bäckchen,
Man sieht, daß er im Schlafe liegt.
Ein Kind steht unterm Baume,
Das schaut und schaut und ruft hinauf:
“Ach, Apfel, komm herunter!
Hör endlich doch mit Schlafen auf!”

Es hat ihn so gebeten,-
Glaubt ihr, er wäre aufgewacht?
Er rührt sich nicht im Bette,
Sieht aus, als ob im Schlaf er lacht.

Da kommt die liebe Sonne
Am Himmel hoch daherspaziert.
“Ach Sonne, liebe Sonne,
Mach du, daß sich der Apfel rührt!”

Die Sonne spricht: “Warum nicht?”
Und wirft ihm Strahlen ins Gesicht,
Küßt ihn dazu so freundlich;
Der Apfel aber rührt sich nicht.

Nun schau! Da kommt ein Vogel
Und setzt sich auf den Baum hinauf.
“Ei, Vogel, du mußt singen,
Gewiß, gewiß, das weckt ihn auf!”

Der Vogel wetzt den Schnabel
Und singt ein Lied so wundernett.
Und singt aus voller Kehle;
Der Apfel rührt sich nicht im Bett.

Und wer kam nun gegangen?
Es war der Wind, den kenn ich schon,
Der küßt nicht und der singt nicht,
Der pfeift aus einem andern Ton.

Er stemmt in beide Seiten
Die Arme, bläst die Backen auf
Und bläst und bläst; und richtig,
Der Apfel wacht erschrocken auf.

Und springt vom Baum herunter
Grad in die Schürze von dem Kind;
Das hebt ihn auf und freut sich
Und ruft: “Ich danke schön, Herr Wind!”

Das war mein langes Apfelwochenende, ich hoffe, ich konnte Ihren Appetit auf Äpfel ein bisschen vergrößern?

 

 

Rätsel für Filmgucker-Die Auflösung

Sie haben richtig geraten, die beiden gezeigten Filmszenen stammen aus dem Film „Das Parfüm“. Die Fotos zeigen zwei der Originalräume, in denen der Film gedreht wurde. Gesehen habe ich sie im „ Miniaturen-und Filmmuseum“ in Lyon, über das ich morgen berichte. Sie werden staunen, was man dort noch alles entdecken kann.

Was fällt Ihnen zu Antwerpen ein?

Bier, Schokolade, Diamanten, Rubens? Alles richtig! Und wenn Sie noch nie in Antwerpen waren, können Sie sich mit diesen Themen schon ein ganzes Wochenende lang beschäftigen. Doch wenn Sie dies schon alles mal gemacht haben oder die Themen für Sie ganz oder z.T. uninteressant sind, so bietet Ihnen Antwerpen noch viel mehr. Mein Mann und ich statteten Antwerpen vor einiger Zeit mal wieder einen Besuch ab. Ich hatte von einer Freundin den Tipp bekommen, mir unbedingt das Museum für Fotografie anzusehen und in der WAZ war im Frühjahr ein Bericht über das Museum Plantin-Moretus erschienen. Außerdem hatten wir in Antwerpen noch nie eine Kirche besucht und mal wieder leckere Fritten essen, das war auch kein schlechter Gedanke.

Wenn eine Stadt ein Museum nur für Fotografie hat, dann bin ich per se schon mal begeistert. Bei diesem Museum ist es allerdings so, dass es keine permanente Ausstellung gibt, sondern es wird immer gewechselt. So sollte man sich vorher informieren, um welche Themen es geht. Bei uns war es die Verbundenheit zwischen Foto und Film. Sehr speziell, da es mehr Videoinstallationen als Fotos gab. Links die Frage: Wo hört das Foto auf, wo fängt der Film an? Darunter: Museumsschnappschüsse

 

Das Museum Plantin-Moretus ist UNESCO Kulturerbe. Es war das Wohnhaus und die Druckerei des Verlegers Plantin aus dem 16. Jahrhundert. Bibliotheken und Herr Mercator sind dieses Jahr anscheinend bei mir sehr angesagt, denn auch hier gab es z.B. einen Originalatlas von Mercator, da dieser Kunde von Herrn Plantin war. Dazu diverse Porträts, gemalt vom Freund Peter Paul Rubens. Nur wenige Touristen besuchten an unserem Tag dieses Haus, so dass die Stille nur von einer Pendeluhr unterbrochen wurde. Die Räume sind dazu sehr dunkel- fast als wäre die Zeit stehen geblieben…

Wir waren ca. 2 Stunden im Verlegerhaus, danach fanden wir auf dem Groenplaats ein sehr gutes vegetarisches Restaurant (zwischen Steakhaus und Pizzeria).

Die Kirchenbesichtigungen kamen dann schneller als erwartet, es goss in Strömen. Der Eintritt in die Kathedrale kostet 6 Euro- angemessen ob der Kunstschätze, die dort gezeigt werden.

  

In der Touristeninformation entdeckten wir dann noch etwas Ungewöhnliches: Eine Bootsfahrt in den Abwässerkanälen von Antwerpen.

Man konnte auch eine 90 Minuten-Führung zu Fuß mitmachen, aber der unterirdische Geruch des gereinigten(!) Wassers sprach dagegen und so bekamen wir 15 Minuten auf einem Boot einen Einblick. Ich muss für diese Sehenswürdigkeit leider noch einmal das Wort “Speziell” bemühen. Der Führer meinte, wenn wir Glück hätten, würden wir Spinnen und Ratten sehen…Wir hatten kein Glück, aber wenn ich mir irgendwann noch einmal den Film “Der dritte Mann” mit Orson Wells und die Verfolgungsjagd durch die Abwässerkanäle Wiens ansehe, dann werde ich diesen Filmausschnitt ab sofort so richtig würdigen können…

Es gibt noch viele andere interessante Orte in Antwerpen, z.B. den Bahnhof, das Modemuseum mit diversen unabhängigen Modedesign-Läden in den Seitenstraßen des Museums oder auch der Stadtteil Berchem mit vielen Jugendstilhäusern. 2018- bin wieder da!

P.S. Sollten Sie die Idee haben, einen Roman zu lesen, der in Antwerpen spielt, so warne ich vor:

Ein Krimi, dessen erste 20 Seiten noch vielversprechend sind, dann aber geht es nur noch ums Biertrinken, Fritten essen, mit einer Prostituierten ins Bett gehen und Geldkuriertätigkeiten. Habe 30 Seiten vor dem Ende aufgehört, sie hätten den Krimi nicht mehr retten können.

 

 

Sommermomente

…wenn man in einem recht kühlen See geschwommen ist, Gänsehaut hat und dann in sein von der Sonne aufgewärmtes Auto steigt

…wenn man in der Wohnung z.T. Fliesen hat und diese wunderbar kühl sind, wenn man barfuß über sie geht

…wenn man nach einem Sommerregenguss einen Spaziergang macht, der Asphalt dampft und nach Regen duftet

…wenn man seine Winterstrickjacke aus dem Schrank holt, um abends noch draußen sitzen zu können