Dreimal schwarzer Kater-Im Roussillon Nr. 5

Gilles Sebag, Inspecteur in Perpignan, muss zusammen mit seinen Kollegen eine Entführung aufklären. Da es sich bei der vermissten Person um eine niederländische Staatsbürgerin handelt, wird Gilles und seinem Team Kommissar Lefèvre aus Paris zur Seite gestellt, ein dynamischer verkappter Kevin Costner, der am Anfang, typisch Pariser, Vieles besser weiß und damit Gilles gehörig auf die Nerven geht. Hat die Entführung mit dem Tod einer anderen Holländerin in einem kleinen Urlaubsort am Meer zu tun? Was ist mit dem nächtlichen Überfall auf eine weitere niederländische Touristin, der glücklicherweise glimpflich verlief? Die Zeitungen sprechen bereits von einem Serientäter. Endlich meldet sich der Entführer, aber er stellt so wahnwitzige Forderungen, dass Gilles an ganz andere Zusammenhänge glaubt und seiner eigenen Wege geht. 

Man muss keinen Urlaub im Rouissillon machen, um diesen Krimi zu mögen. Die Spannung hält sich bis zum Schluss, nicht nur wegen der Fälle, sondern weil es im Privatleben von Gilles auch noch eine ungelöste Frage gibt. Die so verschiedenen Charaktere der Polizisten tragen zur Unterhaltung bei, ohne dass es in Slapstick abdriftet.

Perpignan im heißen Sommer, vielleicht erwärmt Sie der Krimi , wenn es bei uns nun draußen frischer wird?

Und weil Barry White in diesem Krimi eine gewisse Rolle spielt, hier ein bisschen Phillysound:

Morgen kehre ich in meinen Garten zurück und mache mir Gedanken über die zukünftige Bepflanzung bei heißen Sommern.

Salonlöwinnen

Diese vier Bücher las ich, bevor ich Ende August nach Paris fuhr und auch noch nach dem Aufenthalt, weil wir in Paris mit diesem Thema in Berührung kommen sollten.

Den Anfang machte das Buch oben links, das schon seit ca. 20 Jahren in meinem Buchregal stand. (Wenn Du,Linda, mal Rentnerin bist, dann hast Du für solche Themen Zeit, dachte ich mir damals als Bücherinselfrau). Und Recht hatte ich! Das Buch gibt einen umfassenden Überblick über die Entwicklung der Salons und ihren Einfluss auf die Geschichte in den verschiedenen europäischen Ländern. Man erfährt sehr viel, wer mit wem, wann und warum sich in Sal0ns getroffen hat. Mir kam manchmal das Wort Mischpoke in den Sinn…Frankreich war das Epizentrum der Salonkultur. Eine Hochzeit hatten dort die Salons, als es um die Pflege der Sprache und der Galanterie ging. Später kamen politische Salons dazu, wichtig auch waren Salons, die Musik und Literatur thematisierten und junge Talente unterstützten. 

Unten links, das Buch mit Kommödien von Molière, hatte ich mir in der Bücherei ausgeliehen, weil Molière im Stück „Die lächerlichen Schwärmerinnen“ die Salonkultur der Galanterie ordentlich auf den Arm nimmt. Wirklich witzig geschrieben.

Noch geprägt von meiner Schulzeit, wählte ich rechts unten die Hör CD aus. Madame de Scuderi war die Heldin meines von mir nicht so geliebten Französischlehrers, ihre „Carte du tendre“ seine „Bibel“. Sie war die Hohepriesterin der galanten Salonkultur. Als Schülerin habe ich das so hingenommen, doch im o.g. ersten Buch kam Madame de Scuderi nicht so gut weg und das machte mich dann doch neugierig. Laut Buch hat sie den Sprachmanierismus auf den Gipfel getrieben und es ist zum Schluss nur noch lächerlich gewesen, wie die Gespräche in den Salons abgelaufen sind. Hätte ich das doch vor 45 Jahren gewusst…E.T.A. Hoffmann stellt Madame de Scuderi als alte Dame vor, die sehr berühmt ist und in einen Mordfall verwickelt wird. Nur an zwei Stellen blitzt ihre Sprachgewandheit auf. Mein Herz gewann Hoffmann mit diesem Werk nicht, ja, ich finde es erschreckend, dass Schüler sich heutzutage mit ihm befassen müssen.

Buch rechts oben ist was richtig Nettes. Im ersten Buch fehlten mir z.T. Bilder von den berühmten Salondamen, in diesem Bildband halten sich Bilder und Text die Waage. Etwas irritierend fand ich allerdings, dass sich die beiden Bücher in der Beschreibung mancher Tatsachen z.T. erheblich unterscheiden, so dass ich jetzt eigentlich noch ein fünftes Buch zu Rate ziehen müsste. Mache ich auch, aber später einmal.

Eine Bekannte,  der ich von meiner Lektüre erzählte, sagte spontan, dass ich doch einen Salon eröffnen solle, das wäre bestimmt spannend. Ich fühlte mich geehrt, aber einen Salon mit dem Geist von Damals kann es meiner Meinung nach nicht mehr geben. Dazu ist unsere heutiges Leben zu komplex geworden. Vielleicht einen Gesprächskreis, in dem man bei einem Treffen mal ein politisches Thema von allen Seiten beleuchtet oder aber wir nennen es nicht mehr hochtrabend Salon sondern

 

Morgen nehme ich Sie noch einmal mit nach Paris.  Wir besuchten dort ein Haus, in dem oft Salontreffen stattfanden u.a. mit George Sand.

 

Möchten Sie die Zeit anhalten?

 

Tom Hazard, Anfang 40, ist Geschichtslehrer an einer Londoner Schule. Er hat permanent schlimme Kopfschmerzen, denn seine Erinnerungen an Vergangenes belasten ihn sehr. Es sind viele Erinnerungen, denn Tom ist in Wahrheit über 400 Jahre alt. Seine Mutter wurde als Hexe ertränkt, er spielte Musik in Shalespeares Theater, fuhr mit James Cook zur See oder saß mit F. Scott Fitzgerald zusammen an der Bar. Immer musste er fliehen, wenn die Mitmenschen mißtrauisch wurden, weil er nicht sichtbar alterte. Einmal war er mit Rose verheiratet und hatte eine Tochter Mary, doch auch die beiden musste er verlassen, um sie nicht in Gefahr zu bringen. Seine Frau ist gestorben, doch seine Tochter lebt noch, denn sie ist wie er und altert nur sehr langsam. Doch wo ist Mary? Sie wiederzufinden ist für Tom der einzige Grund, weiter am Leben zu bleiben. Er hat alles gesehen und es kann ihn nichts mehr überraschen, er hat keine Illusionen mehr über Menschen und ihr Handeln.

Bei der Suche nach Mary helfen könnte der Chef der Albatrosse, jener Gruppierung, die Menschen wie Tom hilft, sich immer wieder eine neue Identität zu erschaffen. Heute gibt es zwar keine Hexenverfolgung mehr, doch für skrupellose Firmen, die Mittel gegen den Alterungsrozess suchen, wären „Albas“ ideale Forschungsobjekte. Tom hat die Dienste der Albatrosse schon öfter in Anspruch genommen, zahlte dafür allerdings bisher auch eine hohen Preis: Die Bedingungen sind, dass er für eine neue Identität erstens als Gegenleistung einen Auftrag des „Alba“-Chefs erfüllen muss und hier geht es u.a. um Mordaufträge und zweitens es absolut verboten ist, sich jemals zu verlieben. Tom war seit Jahrhunderten nicht mehr verliebt, doch jetzt hat er an der Schule eine neue Kollegin, Camille, und bei ihr ist alles anders…

Dieses Buch habe ich in der Hörversion (9 1/2 Stunden) genossen, vorgetragen von Christoph Maria Herbst. (Wie immer souverän). Die Geschichte ist sehr unterhaltsam und spannend, das Ende könnte nach meinem Geschmack etwas weniger pathetisch sein. Aber ich werde mir noch das Buch kaufen und es später auch lesen, denn es stehen einige sehr kluge Sätze in ihm, die einen das Leben abgeklärter betrachten lassen.

Bei kleiner Dosierung empfehlenswert

Wenn Ihr Lesestoff quietschfidel, herzrasenauslösend, schweineigelig, sprachfantasievoll, subkulturig, drohbriefauslösend, bizarr, grantelig, bitterböse, überkandidelt, pointiert, erlebnisreich, knickebeinig und geschichtsträchtig sein darf, dann ist diese Sammlung von Kurzgeschichten, Comics und Liedtexten genau richtig für Sie!

Das Buch hat mich den Sommer über begleitet, zwischen zwei Schwimmrunden im Freibad wärmte ich mich auf und las immer ein, zwei Geschichten. Diese Beschränkung ist bei den Geschichten wichtig, einmal habe ich mich nicht daran gehalten und mehrere hintereinander gelesen, da fand ich den Schreibstil, die Gedankensprünge und die Themen plötzlich nur noch fade. Aber in kleiner Dosierung machten mir die Geschichten viel Spaß!

Morgen habe ich zu diesem Buch einen passenden Musiktipp, da wird auch ein Finger in die Wunde gelegt.

Die Kleiderdiebin (Paris im August Nr. 2)

Heute eine Besprechung über einen Roman, der in den 30er Jahren in Paris spielt. Eigentlich wollte ich vorher über das Pariser Modemuseum schreiben, doch wird dieses momentan noch renoviert und erst 2019/2020 wieder eröffnet. Auch kamen wir nicht in die Ecke des Place Vendôme, wo sich Chanel, Dior & Co tummeln und ich zum Buch passende Fotos hätte machen können. So müssen Sie mit diesem Foto vorlieb nehmen, immerhin  mit Modepuppe und Schnittmustern!

Aber jetzt zum Buch:

Alix, Angang 20, lebt zusammen mit ihrer Großmutter in Paris in sehr ärmlichen Verhältnissen. Sie lässt sich von einem Freund, der ebenfalls Geldsorgen hat, überreden, in dem berühmten Modehaus, in dem sie als Näherin arbeitet, die Kleidermodelle der anstehenden Kollektion heimlich abzuzeichnen. Diese Zeichnungen bringen Geld ein, denn in den USA werden die Modelle kopiert und viel billiger in den Läden angeboten. Alix hat permanent Angst, entdeckt zu werden, zumal der ahnungslose Besitzer des Modehauses, Monsieur Janvier, sie fördert und sie zusätzlich als Mannequin einsetzt. Um sich abzulenken, lässt Alix sich auf eine Äffäre mit dem Nachtclubbesitzer Serge ein. Dieser hat keinen guten Einfluss auf die junge Frau, doch sie will auch ihre eigentliche Liebe zu dem Journalisten Verrain vergessen. Dieser ist vor Monaten spurlos verschwunden und es gibt kein Lebenszeichen. Und dann sind da auch noch die zwei Überfälle auf sie und ihre Großmutter. Sie müssen irgendetwas mit dem Großvater von Alix zu tun haben. Er war Maler im Elsass und soll angeblich von Zigeunern ermordet worden sein. Weder ihre Großmutter noch zwei Bekannte, die zur selben Zeit im Elsass gelebt haben, verraten Alix die Wahrheit. 

Dieser leichte Schmöker (540 Seiten) bescherte mir Vorfreude auf unseren Parisaufenthalt. 

Morgen geht es dann endlich los mit neuen Besichtigungstipps.

Zwei grummelige Buchkurzbesprechungen

Ich hatte mir vorgenommen, einen feinen Krimileseabend zu verbringen. Bisher dachte ich, dass Heimatkrimis immer etwas Nettes, manchmal auch etwas Kuscheliges an sich haben, also nahm ich diesen Duisburg-Krimi aus meinem Regal:

Ich wurde eines Besseren belehrt…Ein Trio rächt sich an alten reichen Männern. Erst foltern sie sie, dann werden sie ermordet. Die alten Männer hatten sich in den Jahren zuvor als einmal pro Monat getroffen, um ihrer Lust zu frönen und  Kinder bis zur Tötung zu vergewaltigen  und zu misshandeln.

Die Duisburger Polizei ermittelt zusammen mit den Düsseldorfer Kollegen. Sie findet die Identitäten des Trios heraus, ein Mitglied kommt aus den eigenen Reihen.

Mehr will ich nicht schreiben. Vonwegen netter Krimiabend. 

Ab 30 Grad im Schatten oder wenn man erkältet ist und einen dösigen Kopf hat, ist dieser Thriller lesbar. Dann sind noch genau die Gehirnwindungen aktiv, die für dieses Buch ausreichen.

Ende der 90er Jahre arbeitet Simon für die Investmentfirma Revere. Er betreut eine junge Computerfirma, die ein Switchgerät entwickeln will, um Viren vom Computer abzuhalten. Die ersten 2 Millionen bekam das Startup-Unternehmen von Revere anstandslos, doch es benötigt noch drei weitere. Frank, der für die Vergabe von Geldern mit verantwortlich ist, hat allerdings   inzwischen Bedenken, was die Erfolgsaussichten der neuen Firma angeht und verweigert für die Geldzuteilung seine Zustimmung. Simon ist sehr enttäuscht, zumal Frank auch seine Schwiegervater ist. Sie streiten sich heftig.

Kurze Zeit später wird Frank ermordet aufgefunden, und die Polizei hält Simon für den Täter. Allerdings fehlt noch ein stichhaltiger Beweis, um ihn zu verhaften. Seine Frau Lisa vertraut ihm noch anfangs, doch als sie zuhause die vermeintliche Tatwaffe findet, lässt sie diese zwar verschwinden, doch zieht sie auch zu ihrer Freundin, weil sie zu zweifeln beginnt. Simon ist gezwungen, selbst den Mörder schnell zu finden, um nicht verhaftet zu werden.  

Die Spur führt zu einem anderen Unternehmen, an dem Revere und somit auch Frank viele Anteile besitzt. Diese Firma will ein Mittel gegen Alzheimer auf den Markt bringen, doch scheint es etwas zu geben, was die Markteinführung verhindern könnte.

Wie oben angedeutet, sehr leichte Krimikost mit Holterdiepolterende.

Morgen kommt mein musikalischer Beitrag für die Woche.

 

107 Seiten Italien

Die Erzählung beginnt 1919. Doktor Fadigati, ein HNO-Arzt aus Venedig, zieht nach Ferrara und wird schnell ein angesehener Bürger. Er ist höflich, gebildet, seine Wartezimmer ähneln eher vornehmen Salons, in denen „man“ sich trifft. Dass er nicht verheiratet ist, irritiert ein bisschen, Versuche, für ihn eine passende Ehefrau zu finden, verlaufen aber im Sande. Auch als vermutet wird, dass Fadigati homosexuell ist, wird dies stillscheigend hingenommen, da er sehr diskret ist und sich nichts zu schulden kommen lässt. Das Wohlwollen verwandelt sich in Verachtung und Hass, als er während der Sommerferien im Lieblingsseebad der Bürger von Ferrara mit einem jugendlichen Liebhaber auftaucht, der zudem noch als Arbeitersohn einen schlechten Ruf hat. Der Arzt wird zur Persona non grata. Seine Praxis verwaist, Freunde hat er nicht mehr, höchstens noch einen Bekannten, den Erzähler der Geschichte. Auch dieser und seine Familie sind in Ferrara nicht mehr gerne gesehen, weil sie Juden sind. Inzwischen sind der Duce und Hitler Verbündete und „die guten Bürger von Ferrara“ übernehmen deren beider Weltbild. Fadigati vereinsamt und nimmt sich das Leben.

Das Buch hat mich nicht nur wegen seines Inhalts beeindruckt. Wie kaum ein anderer italienischer Schriftsteller versteht es Bassani, dem Leser italienische Atmosphäre zu vermitteln.

 

In einer lauen Sommernacht…

…las ich diesen Krimi und es wurde sehr spät…

Wallisch, genannt „Lemming“, ist suspensierter Polizist und arbeitet jetzt für ein Wiener Detektivbüro. Er soll den pensionierten Lateinlehrer Grinzinger überwachen, dessen Ehefrau an heimliche Treffen mit einer Geliebten glaubt. Schon bald hat Lemming den Eindruck, dass Grinziger merkt,  dass er beschattet wird und Lemming an der Nase herumführt. Lemming muss sein Bestes geben, was allerdings nicht reicht, denn er bekommt nicht mit, dass Grinzinger ermordet wird. Sich kurz danach über die Leiche beugend, wird er von der Polizei als Tatverdächtiger verhaftet. Dies macht Bezirksinspektor Krotznig, der ein rassistisches und korruptes Ekelpaket ist, besonderen Spaß, denn er ist auch der Grund, warum Lemming nicht mehr Polizist ist. Krotznig muss Lemming laufen lassen und befiehlt kurz danach dem Inhaber des Detektivbüros und auch Lemming, den Mordfall zu vergessen. Lemming kündigt daraufhin und stellt eigene Nachforschungen an. Einmal Krotznig besiegen…Dies macht auf dem Polizeirevier schnell die Runde und es werden Wetten abgeschlossen. Wer wird den Fall lösen, Krotznig oder Lemming?

Zum Fall schreibe ich nur soviel: Wer in seiner eigenen Schulzeit einen Lehrer hatte, von dem man schikaniert wurde, der bekommt mit diesem Buch nicht nur einen Krimi, sondern auch eine Geschichte, in denen Jugenderinnerungen wachwerden.

Wie schon beim ersten Buch des Autors, das ich vor gut 2 Jahren bereits besprach, zeichnet sich dieser Krimi durch seinen punktuellen fetten Wiener Schmäh aus, gepaart mit Situationskomik und intelligenten Gedankengängen. Auch Band Nummer 3 werde ich irgendwann zur Hand nehmen.

Morgen gibt es zum Wochenende nur ein kleines Spaßrätsel, aber zuvor schreibe ich noch etwas über eine Telefonnummer, die jeder parat haben sollte.

Ich schwelgte aus gutem Grund

In den letzten Wochen habe ich immer wieder ein Kapitel in diesem Bildband gelesen, bzw. in den Fotos geschwelgt.

Dreißig amerikanische Frauen und Männer, die sich für ihre kreativen Stunden ein eigenes Refugium geschaffen haben, öffneten ihre Türen. Ihre Ateliers werden in dem Buch beschrieben, die Künstler geben bereitwillig Auskunft, was für sie dieser Ort bedeutet. 

Die Ateliers unterscheiden sich teilweise sehr. Manchmal sind sie nur ein paar Quadratmeter groß, dann hat ein Künstler 6000 qm zur Verfügung. Auch kommt es darauf an, was der Einzelne künstlerisch macht. Ist es z.B. Schmuck entwerfen, Skulpturen erschaffen, Beschäftigung mit Airbrush oder mit alten Papieren und Fundstücken für ausgefallene Collagen und Assemblagen. Strukturiertes Sammeln gepaart mit kreativem Chaos und besonderen persönlichen Erinnerungsstücken, so kann man das Erscheinungsbild fast aller Studios beschreiben. Interessant fand ich, dass mehrere Künstler erzählten, dass das immer wieder  Neu-Arrangieren von Gegenständen für sie sehr wichtig sei, da das einen kreativen Schub gäbe.

Die Gemeinsamkeiten der Ateliers: Es wird fast überall inspirierende Musik gehört. Das Atelier ist für die einen fast wie ein Kokon, in dem sie angeschirmt sind von den Unbillen des Alltags. Auch bezeichnet eine Künstlerin ihr Studio als Erinnerungsmuschel. Dieser Raum tut allen gut, Körper und Seele entspannen. Eine andere Frau sagt, das es ein Raum ist, in dem nur Gutes entsteht, für sie selbst und ein Kunstwerk, das die Welt ein bisschen schöner und/oder freundlicher macht.

Der Titel dieses Blogbeitrags gibt einen Hinweis auf ein persönliches Anliegen. Im Februar schrieb ich, dass ich mir im Keller unseres Hauses eine kleine Werkstatt eingerichtet hätte. Ich habe dort auch einige Zeit verbracht, doch war letztendlich die stets kühle Temperatur nicht zuträglich und mir fehlte auch das Tageslicht. Nun hat sich eine neue Situation gegeben und ich kann „ans Licht ziehen“. Ein Raum in der ersten Etage mit Blick auf unseren Garten wird nun mein „Atelier“ (Oder ist es doch eher ein Studio, ein Hobbyraum oder eine Werkstattt)? Bis es ganz fertig eingerichtet ist, wird es noch dauern, aber ein paar Einblicke biete ich Ihnen morgen. Beim Fotografieren des Raumes habe ich gemerkt, dass ich einige Anregungen aus dem Buch übernommen, aber teilweise auch andere Bedürfnisse habe, verglichen mit den Künstlern der Buches. Für mich ist es keine Muschel, ich brauche Platz zum Durchatmen…