Tagtagebuch

Ich wollte immer schon einmal ein Tag-Tagebuch als Blogbeitrag schreiben, um zu gucken, was für schöne Momente trotz grauem und kalten Wetters und der C-Endlosschleife an einem Tag möglich sind. Vorgestern war es soweit:

8.30 Uhr: Ein Dompfaffpaar im Garten! Nach so langer Abwesenheit freue ich mich sehr.

9.40 Uhr: Mit der Hand über meinen Lavendel in der Küche gewuschelt.

An der Hand riechen, Augen zu: Ich sitze auf dem Marktplatz von Biot, sehe den Boulespielern zu und trinke einen Pernod. Augen auf. Draußen hat es gerade wieder geschneit. Na und?

10.05 Uhr: Endlich mal den Trinkalarm ausprobieren. Ein Geschenk einer Bekannten, weil ich immer zu wenig trinke. Das Geschenk hatte ich zu gut weggeräumt, jetzt aber wiedergefunden…. Alle 20 Minuten leuchtet der Untersetzer, der am Laptop angeschlossen ist, blau auf und gibt Töne von sich, die erst wieder aufhören, wenn man getrunken hat. Es funktioniert.

11 Uhr bis 11.30 Uhr. Regenpause ausgenutzt und zum Briefkasten gegangen. Dabei kurzen Abstecher zum Bücherschrank, wieder ein bisschen Beute gemacht:

Das Buch links soll laut Terry Pratchett das komischste Buch seit 500000 Jahren sein, das Cover des mittleren Buches von 1958 fand ich schön und die Geschichten wollte ich immer schon einmal lesen. Beim rechten Buch machte mich der Autor neugierig. Von ihm habe ich schon zwei Bücher gelesen, er schreibt düster, aber teilweise auch witzig, man muss in Stimmung für seine Bücher sein. Aber vielleicht bin ich das ja demnächst einmal.

12.40 Uhr: Habe noch einen Rest leckerer Bärlauchsuppe im Kühlschrank, genau richtig bei dem kalten Wetter. Hier das Rezept von „Camouflage 165“ auf Chefkoch.de:

Man braucht für vier Portionen:

100 g Bärlauch, frisch
5 m.-große Kartoffel(n) 
Zwiebel(n) 
1 Liter Gemüsebrühe 
50 ml Sahne 
Salz und Pfeffer 
2 EL Butter

Die Zwiebel schälen und würfeln, die Kartoffeln schälen und in Stücke schneiden.
Die Zwiebel in einer Pfanne mit der Butter anschwitzen, bis sie goldgelb ist. Mit der Brühe aufgießen und Kartoffeln sowie Bärlauch beifügen, dabei vier Blätter Bärlauch für die Garnitur zurückbehalten. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und langsam köcheln lassen, bis die Kartoffeln weich sind. 
Dann die Suppe mit einem Pürierstab mixen und zum Schluss die Sahne unterrühren. 
Nochmals kurz aufkochen lassen und heiß, mit dem Bärlauch garniert, servieren.

14.50 Uhr: Französische Teepause mit Lieblingskeks.

15.20 bis 16.50 Uhr: Gebügelt mit amüsantem Hörbuch als Begleitung.

Besprechung folgt nächste Woche!

Ab 17.15 Uhr: Neue Postkarten geklebt. diese z. B. ist tagesaktuell:

Steigende Bildungsdefizite

22.10 Uhr: Noch ein bisschen lesen…Solche Lektüre macht mir bewusst, wie dankbar ich sein kann, ein Buchmensch zu sein.

Das war die heutige schöne Momente- Ausbeute. Ich bin zufrieden.

Und was ist mit dem Rosenlikör?

Vor ca. 6 Wochen berichtete ich über meinen Versuch, Rosenlikör selbst herzustellen. (Siehe Link unten). Rosenblätter, Zuckersirup und Cognac mussten 6 Wochen in einem 1 Liter Behältnis ziehen. Das Ergebnis:

Keine bezahlte Werbung!

Der Rosengeschmack ist beeindruckend intensiv, das hätte ich in der Form nicht vermutet. Den Likör pur zu trinken, fand ich nicht so gut, da der Cognac doch ziemlich brannte. Der Inhalt eines Piccolofläschchens + ein halbes Schnapsgläschen Likör ist hingegen sehr süffig. Allerdings stieg mir die Mischung recht schnell zu Kopf, was an dem hochprozentigen Cognac und der Wärme der letzten Tage lag. Ich werde deshalb nächstes Jahr statt Cognac Weißwein nehmen, das geht auch, dann kann man den Likör auch mal eher über Vanilleeis gießen.

Schönes Wochenende!

Piccolöchen de luxe

Eine Bekannte von mir erzählte begeistert von einem selbst fabrizierten Rosenwasser, von dem man ein bisschen in einen Piccolo tut, danach würde das Sektchen traumhaft schmecken. Da diese Bekannte bald Geburtstag hat, gab ich im Internet „“Rosenwasser“, bzw. „Rosenlikör“ ein und diverse Aufsetz-Rezepte wurden angezeigt.

Nun bin ich keine große Freundin von essbaren Blüten oder Blumensträußen, mir gefallen Blumen am besten eingepflanzt in der Erde, aber der Regen der letzten Tage hatte einigen Blüten meiner historischen Duftrose „Madame Alfred Carrière“ ziemlich zugesetzt und diese nahm ich für mein Rosenlikör-Experiment.

Das Rezept, das ich auswählte, hat als Grundlage drei händevoll Blütenblätter von unbehandelten Duftrosen. (Gekaufte Rosen also besser nicht nehmen). Nicht waschen, sondern nur auf einem Tuch von eventuellen Besuchern befreien. Für den ersten Schritt braucht man zusätzlich 200 g feinen Zucker, 250ml trockenen Weißwein und eine Vanilleschote. (Hatte ich nicht parat, nahm ein Tütchen Vanillezucker).

Zuerst erhitzt man den Wein und lässt ihn dann wieder abkühlen. Wein, Zucker und Vanille in ein 1 Liter Gefäß (Flasche mit großer Öffnung, verschließbaren Topf oder großes Einmachglas) geben, alles umrühren, danach mit Blütenblättern auffüllen.

Diese Mischung lässt man drei Tage ruhen (abgesehen von ein paar Durchschüttlern), danach füllt man den Sud (duftet sehr rosig!) entweder mit Weinbrand, weißen Rum, Korn oder Cognac auf.

Ich entschied mich für Cognac, da ich bei anderen Rezepten gelesen hatte, dass bei den anderen alkoholischen Zutaten der Likör beim Trinken öfter „gebrannt“ hätte, sprich, man schmeckt evtl. den Alkohol noch zu sehr durch. Wenn man allerdings rosafarbene Rosenblüten nimmt und dazu durchsichtigen Alkohol wählt, hat man am Ende noch einen Likör, der schön aussieht.

Und jetzt? 6-7 Wochen warten. Eine Rezeptschreiberin meinte, wenn man sich ab und zu den Duft des zukünftigen Rosenlikörs vorstellt, würde dieser noch intensiver. Werde ich dann mal machen, wenn ich meine Nase in die verbleibenden Rosenblüten stecke.

Morgen heißt der Titel meines Beitrags „Fünf Tage im Mai“.