Wer nicht neugierig bleibt, wird nur noch älter (Marianne Frauchiger)
Kategorie: Museumsbesuche
Eine Museumsreise „rund um die Welt“. Hier stelle ich aus vielen Museen Ausstellungsstücke vor, die ich faszinierend finde und gebe Tipps für Museumsbesuche.
2023 kaufte die Bayerische Staatsbibliothek in München für über eine Million Euro ein Blatt von diesem berühmten Farbholzschnitt:
Im Rahmen der Ausstellung „ Farben Japans“ wurde dieses ikonische Bild zusammen mit über 130 anderen alten Farbholzschnitten, Tuschemalereien und alten Büchern jetzt der Öffentlichkeit präsentiert. Unser Besuch dieser Ausstellung war der Auftakt eines langen Wochenendes in Oberbayern. Meinen Lesern aus diesem Raum möchte ich die Ausstellung ans Herz legen, sie läuft nur noch bis zum Wochenende!
Einmal ein Original der großen Welle zu sehen, ist ein besonderer Moment, kennt man das Motiv doch schon auf Badevorhängen, Socken oder als Mousepaddekoration. (Meine Meinung dazu: Gruselig!) Das Bild gehört zu einer Sammlung, die der Künstler Katsushika Hokusai (1760 – 1849) ursprünglich unter dem Titel „Unter der Welle im Meer vor Kanagawa“ in seiner berühmten Holzschnittserie „36 Ansichten des Berges Fuji“ 1830/32 geschaffen hat. In der Ausstellung waren noch weitere Ansichten zu sehen:
Wenn man bedenkt, dass die gezeigten Holzschnitte bis auf einige Ausnahmen alle aus dem 18. und 19. Jahrhundert stammen, dann finde ich die intensiven Farben der Bilder atemberaubend.
Fotocollage mit vier Farbholzschnitten. Ich möchte betonen, dass ich die Fotos nicht nachbearbeitet habe! Oben links: Spaziergängerin im Winter von Utagawa Hiroshige, daneben ein Farbholzschnitt mit Pflaumenblüten von Kawase Hasui. Links eine Szene aus einem Sumokampf, rechts unten ein siegreicher Krieger.
Besonders gut gefielen mir aber auch die zarten Tuschebilder, die mit wenigen Pinselstrichen so ausdrucksstark waren.
Schließlich schwelgte ich auch in den detailreichen Stoffmustern der Kleidung und den Alltagsdarstellungen von Frauen.
Die Originale werden in drei kleinen abgedunkelten Räumen gezeigt, im Treppenaufgang zu diesen drei Schatzkammern hat man einige Bilder vergrößert und als durchsichtige Stoffbahnen vor die Fenster gehängt. Auch das war beeindruckend.
Was passiert mit den Kunstwerken, wenn die Ausstellung vorbei ist? Sie werden wieder im Archiv weggeschlossen, denn sie gehören zu der Japan-Sammlung der Bayerischen Staatsbibliothek, die aus 90000 gedruckten Bänden, 100 alten Handschriften und 1000 Einblattdrucken besteht. Ich finde es sehr bedauerlich, dass diese Schätze nicht permanent einem kunstinteressierten Publikum zugänglich gemacht werden. Oder stellen Sie sich einmal vor, diese Ausstellung käme nach Düsseldorf, wo die größte japanische Gemeinschaft in Europa lebt…Aber ob die Bayerische Staatsbibliothek überhaupt daran interessiert ist?
Nach dem Besuch der Bibliothek aßen wir in dem nahen persischen Restaurant „.Hafez“ auf der Schönfeldstr. 15 A. Das Restaurant hat einen Biergarten, in dem man z.B. diese Köstlichkeiten bestellen kann:
Der Inhaber war sehr freundlich und hatte sichtlich Spaß daran, wie sehr ich das Essen genossen habe.
Wir besuchten die Bindestrich-Stadt an einem verregneten Tag. Bindestrich-Stadt deshalb, weil es Situationen gibt, in denen es unklug ist, den offiziellen Namen der Stadt zu nennen und man dann besser Bindestrich-Stadt sagt. Gemeint ist die Stadt „Derry-Londonderry“ (der katholische/irische Name – der offizielle evangelische/englische Name). In dieser Stadt waren die Kämpfe in den 70er Jahren besonders schlimm. Hier zur Erinnerung:
Ich hatte gelesen, dass es in Derry (ja, ich ergreife jetzt Partei für eine Seite) ein Museum gibt, in dem die Darstellung der irischen Geschichte von beiden Seiten akzeptiert wird, also anscheinend die größte Neutralität bot. Dieses Museum besuchten wir zuerst und je weiter ich in die Geschichte eintauchte, desto mehr machte sich bei mir das Gefühl einer gewissen Hoffnungslosigkeit breit.
Danach ging es über die Jahrhunderte weiter mit Auseinandersetzungen und Kämpfen. Wer Interesse hat: Ich habe am Ende des Artikels eine kurze Zusammenfassung aus einem Beitrag im Deutschlandfunk angehängt.
Das Museum liegt oben auf dem Berg und gehört zu der komplett erhaltenen Ringmauer um die Altstadt. Auf der Stadtmauer machten wir anschließend einen Spaziergang und erkundeten ein bisschen den alten Teil der Stadt, die sich durch z.T. prachtvolle Bauten auszeichnet, die ab dem 17. Jahrhundert vorwiegend den Protestanten gehörten.
Links oben die „St. Columb Church, , darunter Sicht auf die Mauer mit einem Tower, in dem das Museum untergebracht ist. Rechts unten: Blick in das „Arts and Craft“ Village innerhalb der Altstadt.
Das zweite Ziel war das Viertel Bogside, das unten am Fuß der Altstadt liegt. Auch hier gibt es wie in Belfast sogenannte Murals, Gedenkstätten und ein weiteres Museum, dass sich das „Derry-Museum“ nennt.
Würde ich in diesem Viertel, das sichtlich arm ist, leben und jeden Tag würden mich die Murals an den Verlust erinnern und und ich müsste hoch zur Altstadt der Reichen sehen, wie lange wäre ich eine friedliebende Mitbürgerin? Würde nicht nur ein Funke reichen, um wieder auf die Straße zu gehen?
Der Blick auf die reiche Altstadt, unten Ansicht im Bogside Viertel.
Solche Gedanken gingen mir durch den Kopf, das 27 Jahre alte Friedensabkommen scheint mir immer noch fragil.
Ich recherchierte etwas im Internet, wie andere Menschen diese Situation einschätzen und fand mehrere Texte von Irland-Korrespondenten oder Geschichtsprofessoren, die ähnlich skeptisch sind. Die Hoffnung, dass die junge Generation diesen Konflikt hinter sich lassen kann, scheint gering. Es gibt immer noch radikale Gruppierungen, von denen sich besonders Jugendliche angesprochen fühlen und die dann zu gewalttätigen Aktionen angestiftet werden. Menschen sterben auch noch heute, wie beispielsweise eine Journalistin, die über den Konflikt berichten wollte und unbequeme Fragen stellte oder ein Mann, der öffentlich gekreuzigt wurde. Auch der Brexit trägt zu der instabilen Lage bei. Offiziell gehört Nordirland nicht mehr zur EU, aber an den Grenzen zum EU Mitglied Irland gibt es keine Kontrollen, was immer wieder zu Kontroversen zwischen Irland und Großbritannien führt. Und schließlich engagiert sich die irisch- republikanische Partei Sinn Féin sehr in Nordirland und gewann beispielsweise in Bogside 40% der Stimmen.
Die Bindestrich-Stadt gilt laut des Geo Reisemagazins zu Unrecht als „Aschenputtel“-Reiseziel und da stimme ich zu. Ich hatte mir im Reiseführer noch einige andere interessante Plätze angekreuzt. Es gibt beispielsweise mehrere Parks und auch das Foyle-Flussufer ist teilweise schön gestaltet. Doch das Wetter machte unseren weiteren Erkundungsdrang an diesem Tag zunichte.
Demnächst geht es weiter mit viel Landschaft. Wir sind bei schönem Wetter an der Küste entlang gefahren und kraxelten u.a. auf dem Giant’s Causeway und gingen unter den „Dark Hedges“ spazieren.
Anhang (Text: Deutschlandfunk):
Wie ging es mit dem Konflikt in der Geschichte weiter?
Immer wieder regten sich Widerstände, immer wieder wurden sie blutig niedergeschlagen. Mitte des 19. Jahrhunderts dann die große Hungersnot. Gescheiterte Kartoffelernten, Typhus-, Ruhr- und Choleraepidemien. Eineinhalb Millionen Iren starben, eine Million wanderte aus. Anfang des 20. Jahrhunderts war die Bevölkerung von ehemals neun Millionen auf dreieinhalb Millionen geschrumpft.
Und dann der Erste Weltkrieg. Tausende von Iren starben für England. Aber irische Widerständler glaubten, dies sei der ideale Zeitpunkt, um das geschwächte Großbritannien anzugreifen, und versuchten, die Bevölkerung für ihren Freiheitskampf zu mobilisieren. Am 24. April 1916 – einem Ostermontag – besetzten über 1.000 Nationalisten mehrere strategisch wichtige Gebäude in Dublin. Padraig Pearse, einer der Anführer, rief die Republik Irland aus.
„Iren und Irinnen! Im Namen Gottes und der toten Generationen, aus deren Hand Irland seine alte nationale Tradition empfangen hat, rufen wir unsere Kinder auf, sich unter der irischen Fahne zu vereinen und für die Freiheit zu kämpfen!“
Es folgten fünf Tage voller Chaos und Blutvergießen und schließlich unausweichlich die Niederlage. Rund 500 – zumeist Unbeteiligte – starben. Die Widerständler waren schlecht bewaffnet, schlecht organisiert, unter sich zerstritten und blieben eine winzige Minderheit – etwa 1.500 Menschen. Die Mehrheit der Iren wollte eine unblutige Lösung. Sie setzte auf die sogenannte Home Rule, die ihr von der Londoner Regierung in Aussicht gestellt worden war: einen autonomen Status innerhalb des Britischen Empire.
Ein Land war allerdings bereit, die irischen Kämpfer mit Waffen zu unterstützen: Deutschland lag daran, den britischen Kriegsgegner zu schwächen. Und so trafen die Vorschläge von Sir Roger Casement, einem ehemaligen britischen Beamten irischer Abstammung, auf offene Ohren, erzählt der britische Historiker John Röhl:
„Sein Plan war, dass er mit einem deutschen U-Boot dann in Irland abgesetzt werden sollte, und er sollte da den Aufstand leiten. Im April 1916 ist er dann an der Westküste Irlands abgesetzt worden. Die Engländer wussten aber schon, dass er kam. Sie haben ja die Kabel zwischen Deutschland und Amerika abhören können. Er ist im Tower of London inhaftiert worden, und im August 1916 ist er gehenkt worden.“
Auch die Rebellen in Dublin erwartete eine harte Strafe. 15 Anführer wurden im Schnellverfahren zum Tode verurteilt und erschossen. Das brutale Vorgehen der britischen Soldaten löste bei der irischen Bevölkerung Hass und Empörung aus. Die Rebellen wurden zu Märtyrern erhoben, der Osteraufstand nachträglich mit tiefer Symbolkraft ausgestattet, das führte zu weiteren Konflikten. 1921 wurde Irland zum Freistaat erklärt – der vorwiegend protestantische Nordteil der Insel blieb auf eigenen Wunsch bei England. Aber auch diese Lösung brachte keinen Frieden.
21 Museen im Ruhrgebiet hatten eine schöne Idee für eine gemeinsame Ausstellung: Jedes Museum sucht ein Bild/Skulptur/Installation aus seinem Bestand aus und die anderen 20 Museen müssen dann zu dem Thema des ausgesuchten Kunstwerkes aus ihrem Bestand etwas thematisch Passendes finden. So gibt es seit letzten November eine digitale Ausstellung mit 21 x 21 Kunstwerken unter https://21×21.de/ .
In der Villa Hügel kann man noch bis zum 25. Juli 2025 eine Auswahl mit ca. 100 Werken aus der 21 x 21 Ausstellungsidee besichtigen. Wir waren letzte Woche dort und waren sehr angetan von dem Zusammenwirken moderner Kunst und altehrwürdigen Räumen mit viel Marmor und Holz.
Das sind die zehn Themen der Ausstellungsräume:
Gleich im ersten Raum „Bild der Frau“ trifft man auf Kunstwerke von Gerhard Richter, Paula Modersohn-Becker oder Wilhelm Lehmbruck. Diese exquisite Auswahl setzt sich auch in den anderen Räumen fort. Besonders freute ich mich, mal ein Bild von Edgar Ende im Original zu sehen.
Edgar Ende ist der Vater des bekannten Autors Michael Ende und er gilt als der wichtigste deutsche Surrealist. Von seinen ca. 1200 Werken sind allerdings die meisten im Zweiten Weltkrieg zerstört worden und dieser Verlust ist wohl mit der Hauptgrund, dass er heute weitgehend unbekannt ist. Edgar Ende starb 1965 und mehrere Künstler, deren Hauptschaffenszeit nach dem Krieg begann, wurden von ihm beeinflusst (z.B. Ernst Fuchs).
Teilweise musste ich in der Ausstellung auch lächeln. Besonders dieses „Kunstwerk“ in dem Raum „Kauflust“ weckte Erinnerungen. Erkennen Sie, was es ist? (Auflösung am Ende des Textes).
Welcher Titel fällt Ihnen hierzu ein?
Ein Besuch des Gartens von Villa Hügel lohnt sich immer.
Fotocollage: Oben links. Der Landschaftsgarten der Villa Hügel ist ca. 150 Jahre alt. So sind viele alte Bäume zu bewundern. Links unten: Ein Beispiel für alte Skulpturen.
Nach unserem Besuch suchten wir das Restaurant „Südtiroler Stuben“ auf, das unterhalb der Villa Hügel direkt am Baldeneysee liegt.
Das Restaurant hat mehrere stufenförmige Terrassen und diesen schönen Blick genossen wir von der Mitte aus. Die Speisekarte bietet Südtiroler Spezialitäten und andere bodenständige Speisen, die von freundlichem Personal serviert werden. Wir verbrachten noch ein paar urlaubsmäßige Stunden- ein Hoch auf das Ruhrgebiet!
(Keine bezahlte Werbung)
Auflösungen: Die beiden Objekte gehören zu der Wandverschalung eines ehemaligen Horten Kaufhauses. Der offizielle Titel des Beines heißt: „Sparstrumpf“. Der Künstler Victor Bonato schredderte 1000 D-Mark Scheine im Jahr 2000 und füllte sie in das Strumpfbein.
Wir fuhren an einem Samstag zum ersten Mal nach Belfast. Als wir in der Innenstadt ankamen, erwartete uns Partystimmung. Unser erstes Ziel war der St. George Market, eine Markthalle aus dem 18. Jahrhundert, die in ganz Großbritannien zur schönsten Markthalle gewählt wurde.
Geöffnet von Freitag bis Sonntag, bietet dieser Markt nicht nur Lebensmittel an, sondern man findet auch Stände mit Kunsthandwerk, besonderer Kleidung oder Büchern. Es gibt Ecken mit Bistrocafés und der Einkaufsbummel wird mit uriger irischer Livemusik begleitet. Nach Manchester hatte ich hier zum zweiten Mal den Eindruck, dass die Luft in der Halle einen ganz eigenen- angenehmen- Duft hatte.
St. George Market liegt nicht weit weg vom Belfaster Rathaus. Vor ihm fand ein Volksfest statt und in benachbarten Pubs war mittags auch schon „viel Stimmung“.
Das Rathaus überraschte uns innen mit viel Pomp, schönen und aktuellen Glasfenstern und einer übersichtlichen Ausstellung zur Geschichte Nordirlands.
Links unten: Ein Glasfenster zum Thema Queerness- ich kann mir das in keinem deutschen Rathaus vorstellen. Auf dem rechten Fenster ist unten zu lesen: Nicht als Katholik oder Protestant, nicht als Nationalist oder Königstreuer, aber als Belfaster Arbeiter stehen wir zusammen.
Der zweite Teil unserer Besichtigung führte uns in das Universitätsviertel von Belfast.
Die Queen‘s University, die ihren Lehrbetrieb 1845 aufnahm. Man kann den Campus und einige Gebäude besuchen, wenn nicht, wie bei uns , eine interne Veranstaltung stattfindet.
Nebenan befinden sich auch der Botanische Garten und das Ulster-Museum.
Das Gewächshaus und der Rosengarten sind die beiden größten Attraktionen des botanischen Gartens.
Auch beim Ulster Museum konnte sich Belfast über eine Auszeichnung freuen. Nicht wegen des äußeren Erscheinungsbildes…Der erste Bau aus dem 19. Jahrhundert wurde in den 70er Jahren und Anfang 2000 erweitert. Die neuen Teile im Baustil „Brutalismus“ ernteten viel Kritik. Aber die Dauerausstellung des Museums gilt als eine der besten in Großbritannien.
In der Kunstabteilung werden vorwiegend Werke von nordirischen Künstlern gezeigt und man sah schöne Stimmungsbilder aus vergangenen und heutigen Zeiten.
Fotocollage: Oben links: Der Pastor verlässt die Insel, darunter zwei typische Landschaftsbilder. Daneben oben ein Landsmann, gemalt 1928, darunter ein Selbstporträt von William Butler Yeats, dem wohl bekanntesten irischen Lyrikers, der 1923 den Nobelpreis für Literatur bekam. Hier eins seiner beliebtesten Gedichte:
Wenn du alt bist
Wenn du alt bist, grau und müde, Und schläfrig am Kamin sitzt, Nimm dieses Buch heraus und lies, Und erinnerst dich an die sanften Augen, Und an ihren Schatten, tief im Wald, Wie viele sie liebten, mit ihrem flüchtigen Charme, Einen Liebhaber, der ihre Schönheit liebte, Und er liebte sie aus keinem anderen Grund. Aber einer, der sich jetzt vor dir verbirgt, Unter einem Berg von Sternen.
In dem Museum gibt es auch eine tolle Keramikabteilung und bei den Themen Natur, Technik und Geschichte werden den Besuchern neue Sichtweisen präsentiert.
Fotocollage links: Das Thema Keramik und Glas, rechts das Thema Natur. Hier widmet sich das Museum ausschließlich ausgestorbenen Tieren und dem Aufzeigen, wie schlecht oder auch gut es heute Tieren auf der Erde geht. Unten rechts ein Beispiel: Man sieht eine Gruppe der „Great Awk“, die zu den Pinguinen gehörte und Mitte des 19. Jahrhunderts ausgerottet wurden.
Die größten Einkaufsstraßen befinden sich in der Nähe des Rathauses und zeichneten sich nicht durch Einfallsreichtum in Gestaltung oder Auswahl der Geschäfte aus. So machten wir noch einen kleinen Abstecher in die Linen Hall Library.
Diese Bibliothek wurde 1788 gegründet und ist heute dafür bekannt, dass sie die letzte Leihbibliothek Nordirlands ist. Daneben besitzt sie 350000 Poster und andere Dokumente aus dem Nordirlandkonflikt, den sogenannten „Troubles“, die sie in Wechselausstellungen zeigt. (Unten links).
Mit den „Troubles“ werden ich mich im nächsten nordirischen Beitrag beschäftigen. Erst einmal gibt es diese Woche aber noch einen Tipp für einen Ausflug.
Wir besuchten vorletzte Woche Rotterdam, um einen Abend der Darts Premier League mitzuerleben. Nachdem wir Ende 2024 in London bei der Darts WM im Ally Pally waren, wollten wir uns nun eine Art „Bundesliga-Wettstreit“ ansehen. In der Ahoy Halle in Rotterdam waren 16000 Tickets für die Veranstaltung verkauft worden, im Ally Pally finden etwas mehr als 3000 Fans einen Platz. So war es im Alley Pally fast heimelig und dank der Altehrwürdigkeit des Veranstaltungsortes konnten wir hier noch ein bisschen den Charme früherer Darts-Wettkämpfe erleben. Im Ahoy waren es moderne „Brot und Spiele“ fürs Volk, das in diesem Fall hauptsächlich aus Männern bestand. Das Bier floss in Strömen, es wurde gegrölt und lautstarke Pfiffe wurden nach Ab- oder Zuneigung bei einem männlichen und zwei weiblichen Kommentatoren verteilt. Aber eins nach dem anderen. Natürlich war auch bei dieser Veranstaltung Verkleidung fast Pflicht. Je schräger, desto besser.
Wir hatten im Ahoy die Gelegenheit, die z.Zt. vier besten Dartsspieler der Welt und weitere vier sehr gute Spieler live zu erleben. Sieben kommen dieses Jahr aus Großbritannien, einer aus den Niederlanden und bei ihm tobte natürlich die Halle. Dumm nur, dass er in der ersten Runde ausschied.
Oben links sieht man Luke Littler, der Weltmeister von 2024. Im Uhrzeigersinn geht es dann weiter mit den Plätzen 2-8, die Namen sieht man auf der Anzeigetafel oben rechts. Rechts unten der lokale Star Michael van Gerwen.
Wie läuft eine Begegnung zwischen zwei Dartspielern ab? Hier ein paar Eindrücke:
Im Uhrzeigersinn: Oben links: Nacheinander laufen die beiden Spieler ein, jeder hat sein eigenes Einlauflied. (Beispiel siehe weiter unten). Auf dem Weg zur Bühne werden noch ein paar Autogramme gegeben, auf der Bühne selbst erfreuen sich die Spieler zuerst daran, wenn der ganze Saal sein Lied mitsingt. Nach ein paar Würfen zum Aufwärmen geht es dann los und wer zuerst sechsmal 501 Punkte erreicht hat, ist der Sieger des Durchgangs. In Rotterdam wurden zuerst vier Durchgänge gespielt, dann zwei und schließlich das Finale. Der Sieger erhält 10000 Euro, die anderen gehen leer aus.
Was die einzelnen Durchgänge angeht, so wurden wir nicht enttäuscht. Alle waren fast immer spannend. Unter den acht Spielern gibt es vier Davids und vier Goliaths und bei den einzelnen Paarungen gab es dadurch immer einen Liebling, den man unterstützte. Wer mehr über die Premier League wissen möchte: https://de.wikipedia.org/wiki/Premier_League_Darts_2025
In unserem Freundeskreis können einige nicht viel mit Darts anfangen „Da wirft man ja nur auf so eine Scheibe, das ist doch langweilig!“ hören wir ab und zu.
Langweilig? Ja, das kann passieren, wenn beide Spieler keinen guten Tag haben oder sie in ihrem Können auf dem gleichen Level sind. Dass Darts aber auch pure Emotion ist, möchte ich mit Hilfe von Nathan Aspinall, meinem Lieblingsspieler, zeigen. Da leidet und fiebert man als Zuschauer mit!
Nathan Aspinall gilt z.Zt. als der größte Kämpfer unter den Spielern. Er hatte und hat gesundheitliche Probleme mit dem Wurfarm und leidete an Dartitis, einer psychischen Erkrankung, die schon zu Panikattacken auf der Bühne, sowie zu Depressionen führte, wie er offen zugibt. Aufgeben ist für ihn aber keine Option.
Von ihm habe ich auch das Einlauflied aufgenommen. Es hat passenderweise für sich „Mr. Brideside“ von der Gruppe „The Killers“ aus dem Jahr 2003 ausgewählt. Bitte anklicken:
Leider wurde es gegen Ende der Veranstaltung unangenehm, denn diverse alkoholisierte Besucher meinten, andere Zuschauer mit Bier duschen oder herumstänkern zu müssen. Das war sehr schade, im Londoner Ally Pally gab es solche Szenen nicht.
Kommen wir zur Kunst:
Wir waren schon morgens nach Rotterdam gefahren, um uns das Depot des Boijmans van Beuningen Museums anzusehen.
Auf den vier Fotos bekommt man einen Eindruck der Wirkung auf die Umgebung, die die an den Depotwänden befestigten ca.1600 Glaspaneele haben
Die erste Stunde in dem Gebäude war eher unerfreulich. Das Personal hätte netter sein können. Obwohl es richtig kalt war, musste jeder seine Jacke ausziehen und in Schränke packen, deren Schließmechanismus den meisten Besuchern erst einmal ein Rätsel war. Wir fuhren in den obersten Stock, um auf die Aussichtsplattform zu gehen. Ausgefallen, sehr stylish.
75 Birken auf dem Dach schaffen fast eine Gartenatmösphäre
Hier befand sich auch ein Restaurant, wo man schon Geduld mitbringen musste, bevor man seine hochpreisigen Häppchen serviert bekam.
Nach der kleinen Stärkung stiegen wir hinab und die ersten Räume waren kurzfristig geschlossen, zwei Ausstellungen blieben uns also verborgen. 20 Euro Eintritt pro Person kam uns nicht mehr ganz so korrekt vor und wir grummelt so vor uns hin. Aber dann… Von Etage zu Etage freundete ich mich mehr mit diesem Konzept an, denn es gab viel zu entdecken:
Im ganzen Treppenhaus gab es neben großen Kunstwerken in Hüfthöhe Ausstellungsvitrinen- speziell für Kinder! Oder man nahm von einer Etage zur anderen einen der besonderen Übergänge, wie links zu sehen ist. Links oben, der durchscheinende Fußboden. Oder man fuhr im Fahrstuhl, der so groß war, dass ein ca. 3 Meter großer Warenkran hineinpasste.
Man kam an diversen Depoträumen vorbei, in die man hineinsehen konnte. Im Depot befinden sich ca. 70000 Exponate. Während einer Führung darf man sich in den Räumen auch umsehen.
Sehr interessant fand ich auch die Möglichkeit, Einblicke in verschiedene Ateliers zu bekommen. Hier sieht man oben links ein Atelier von jungen Bildhauern, darunter und rechts werden Bilder restauriert.
In mehreren kleinen Räumen waren dann doch noch Ausstellungen von Künstlern zu sehen.
Der Besuch hat Spaß gemacht, das muss ich dann doch sagen!
Von Dubai aus machten wir einen Ausflug nach Abu Dhabi. (1 1/2 Stunden Autofahrt). Der Herrscher des Emirats Abu Dhabi, Scheich Mohammed bin Zayed Al Nahyan, liebt Kunst und Kultur und möchte damit Touristen in sein Land locken. Seine Devise: Nicht kleckern, sondern klotzen! So wurde 2017 zuerst eine Dependance des französischen Louvres eröffnet.
Der Louvre in Paris stellt dem neuen Museum für dreißig Jahre Kunstwerke zur Verfügung. Darüber hinaus kauft der Scheich Kunstwerke an. Das Museum befindet sich auf einer künstlich angelegten Insel, der sogenannten „Glücksinsel“ und ist von Wasser umgeben. Auch im Gebäude spielt das Wasser eine große Rolle.
Hier fünf Fotos, beginnend mit einem Modell der gesamten Anlage:
Das Museum hat eine permanente Ausstellung und bietet zudem Sonderausstellungen an. Man gibt den Kunstwerken viel Platz, einzelne Kunstwerke haben einen Raum für sich alleine.
Rechts: Der Raum für ägyptische Kunst war wie ein dunkles Labyrinth gestaltet und erinnerte ein bisschen an das Innere einer Pyramide Links ist eine kleine Dose das einzige Ausstellungsstück. An der Wand werden in einer Bildershow einzelne Details der Dose gezeigt.
Es wird Kunst von der Antike bis hin zur Gegenwart präsentiert. Was mir besonders gut gefiel, waren teilweise die Zusammenstellungen der Exponate. In diversen Vitrinen zeigte man jeweils ein Stück von verschiedenen Kontinenten, alle ungefähr zur selben Zeit hergestellt.
Oben in der Vitrine: Afrika, Europa und Asien sind vertreten. Unten Südamerika, Europa (lebend), Asien und Afrika
Ab ca. dem 17. Jahrhundert wurden überwiegend europäische Kunstwerke gezeigt.
Fotocollage: Oben links: ein Art-Deco Wandschmuck, daneben ein Bild von Frantisek Kupka, der als erster Künstler, noch vor Matisse, abstrakte Bilder gemalt hat. Links unten eine Skulptur von Jean Tinguely, daneben eine Skulptur in Form einer Bodenvase von Keith Haring.
Auf der „Glücksinsel“ befinden sich noch zwei weitere Museen, die demnächst eröffnet werden sollen. (Deshalb am Anfang nicht kleckern, sondern klotzen).
Links eine Dependance des New Yorker Guggenheim Museums, rechts das Zayed Nationalmuseum für arabische Kultur, das mit dem British Museum zusammenarbeitet. Weiterhin entstehen auf der Glücksinsel ein Meeresmuseums und ein Theater.
In meinem abschließenden Bericht über Dubai zeige ich Ihnen nächste Woche die Altstadt von Dubai und nehme Sie mit auf eine Fahrt in die Wüste.
Hier nun mein zweiter Bericht über die Dubai Reise, ich erzähle vom Museum der Zukunft.
„Wir werden nicht Hunderte von Jahren leben, aber wir können etwas schaffen, das Hunderte von Jahren überdauert .“ „Die Zukunft gehört denen, die in der Lage sind, sie sich vorzustellen, zu entwerfen und zu bauen. Die Zukunft wartet nicht. Die Zukunft kann heute entworfen und gebaut werden.“ Diese Worte stammen von Scheich Mohammed bin Rasched Al Maktoum, dem derzeitigen Herrscher von Dubai.
Der emiratische Künstler Mattar bin Lahej ist für 14.000 Meter arabischer Kalligrafie auf der Fassade des Museums verantwortlich. Diese Kalligrafie dient dem Gebäude als Fenster.
Aber was innen gezeigt und geboten wurde, war teilweise auch atemberaubend.
Das rechte Bild ist keine Kopie aus einem Science Fiction Film, sondern ein Plakat für Lufttaxis, die ab 2026 in Dubai eingesetzt werden. Dann gibt es mitten in der Stadt einen Bahnhof für fliegende Taxis!
Kommt man in die Eingangshalle des Museums, kann man sich direkt von einem Roboter einen Kaffee machen lassen oder man kreiert mit Hilfe von KI sein eigenes Parfüm.
Besucher fahren in einem Aufzug in die oberste Etage des Museums. Der Aufzug ist kein Nullachtfünfzehnaufzug, sondern ist einer Weltraumkapsel nachempfunden und bei der Fahrt nach oben fliegt man quasi ins Weltall und guckt auf die Erde. Es hat aber nicht nur ein Ortswechsel stattgefunden, sondern auch ein Zeitwechsel, denn jetzt befinden sich die Besucher im Jahr 2071. Angekommen, werden die Besucher mit verschiedenen Szenarien konfrontiert, was 2071 alles Realität sein könnte. Das war mir zu etwas zu spekulativ, aber eine Etage tiefer wurde es dann konkret für unsere heutige Welt.
Fotocollage: Ein Archiv für Samen und DNA vieler Lebewesen, wie beispielsweise Löwenzahn, Libelle oder Kaktus.
Auf einer anderen Etage ging es um die Weiterentwicklung der Technik in den nächsten Jahren. Hier eine kleine Auswahl:
Fotocollage: Oben links ein Roboterhund, der beim Gassigehen die Hinterlassenschaften des lebenden Hundes aufsammeln und direkt kompostieren könnte. Rechts daneben: Die neue Generation des Käfers, selbstverständlich selbstfahrend. Unten links: Ein Model für die zukünftige platzsparende Anordnung von Solarmodulen. Der Turm in der Mitte speichert direkt die Energie. Rechts daneben: Eine leistungsstärkere Windräderanlage mit der Höhe eines einzelnen Windrades.
Es gab noch viele beeindruckende Naturvideos und auch dem Thema Duft wurden zwei Räume gewidmet.
Im oberen Raum sollte man einen blumenartigen Duft mehrmals tief einatmen. Laut Aussage des Museumsangestellten wären die Museumsbesucher dank des Dufts nunmehr miteinander verbunden. Im nächsten Raum konnte man diese Verbundenheit bei sphärischen Klängen dann spüren- oder auch nicht.
Was ich wirklich furchteinflößend fand war dieser humanoider Roboter:
Die Dame könnte auch so aussehen…
Zum Schluss noch fünf „Zukunftsanwendungen“ außerhalb des Museums:
Fotocollage: Oben links: Auch die Begrünung von Häusern wird in Dubai vorangetrieben. Darunter: Eine mit Sonnenenergie betriebene Wasserpumpe in der Wüste. Links unten: Die Bushaltestellen haben oft klimatisierte Wartehäuschen, ebenfalls mit Sonnenenergie betrieben. Rechts oben: Kein Papier mehr beim Museumsbesuch. Die Zahlungsquittung erscheint auf dem Bildschirm (links), danach fotografiert man diese ab (rechts) und zweigt beim Eingang dem Museumswärter das Foto. Rechts unten: Hier gibt es bereits einen Uber-Bahnhof und es wir angezeigt, wann die nächsten Uberfahrzeuge bereitstehen.
Als wir vom Rückflug in Düsseldorf landeten, fühlten wir uns ein bisschen ins Mittelalter zurückversetzt. Auch bei diesem Urlaub stellte sich dann umgehend das „Ach, wir sind wieder in Deutschland“ Gefühl ein, als wir von deutschen miesepetrigen Gesichtern empfangen wurden. (Auch was Freundlichkeit angeht, ist Dubai uns weit überlegen):
Aber man muss auch die Kehrseite der Medaille sehen. Bei einem Gespräch mit einer Polin, die seit ca. 4 Jahren in Dubai lebt, wurde mir das besonders klar. Sie betonte, dass es immer besser sei, in einer Demokratie zu leben und nicht von den Launen eines Mannes abhängig zu sein, eben Scheich Rasched Al Maktoum- s.o. Wer mehr über ihn wissen möchte: http://Scheich Mohammed bin Rasched Al Maktoum.
Nächste Woche besuche ich mit Ihnen die Louvre Dependance in Abu Dhabi.
Ich bin mir zu 99% sicher, dass Sie den Künstler dieser Bilder kennen…
Foto mit einer Collage aus vier Bildern, auf denen drei Frauen und ein Mann dargestellt sind.
Noch keine Idee? Ein Zitat von ihm lautet „Das, was am Leben komisch ist, das sind die Krisen, alles, was nicht Krise ist, ist auch nicht komisch.“ Ein Lied, das er geschrieben hat, heißt: „Ich wünsch‘ mir ne‘ kleine Mietzekatze“, obwohl er Mopsliebhaber war.
Momentan läuft eine Ausstellung in Oberhausen mit seinen Bildern, Entwürfen und Fotos von seinen Filmen. In der Ausstellung bewegt man sich durch lächelnde oder quietschende Besucher, nur ca. 1% verzieht keine Miene. Na, klingelt es ?
In der Ausstellung steht eine Couch, auf der 99% der Besucher sich fotografieren lassen wollen.
Foto mit Couch, auf der ich sitze.
Auf seinen Bilder spielen Nasen eine nicht unwesentliche Rolle:
Uns er äußerte sich auch gerne zu politischen Themen und zu Fragen der Umwelt:
Collage aus zwei Fotos und zwei Zeichnungen. Auf den Fotos sind Königen Elisabeth, bzw. Franz-Josef Strauß zu sehen, auf den Zeichnungen baden zwei Erwachsene in einem vermüllten Meer, in der zweiten Zeichnung sitzt eine Biene auf einem Stuhl, liest und saugt dabei Kunsthonig.
In der Ausstellung sieht man auch viele Bilder, in denen andere Künstler seine Themen aufnehmen und ihm mit ihren Werken Respekt erweisen.
Das Bild zeigt unsere gesuchte Person in einigen seiner Filmrollen.
I proudly present:
LORIOT mit seiner unvergessenen Partnerin Evelyn Hamann! Sorry, das Bild hängt etwas schief.
Mit meiner kleinen Bildersammlung bekommen sie nur einen Hauch von Eindruck, welche Erinnerungsschätze auf Sie warten. Diese werden auf drei Etagen präsentiert, hinzu kommt noch die Möglichkeit, einen Film zu sehen, in dem Loriot über seine Arbeit spricht.
Wie werden Sie den Wahlsonntag verbringen? Angespannt ? Wenn Sie sich ablenken möchten, habe ich einen Tipp für Sie. Erst wählen gehen und dann… In Viersen gibt es bis zum 1. März die Fotoausstellung „It`s a Match!“. Bei meinem Besuch habe ich niemanden gesehen, der nicht gelächelt hätte. Es geht um fotografierte Museumsbesucher, die mit ausgestellter Kunst oder einem Museumsstück irgendeine Verbindung haben. Hier ein paar Beispiele aus meinem Fotofundus:
Fotocollage mit Titel der Ausstellung. Ein Foto zeigt eine Frau mit grüner Mütze, die vor einer grünen Skulptur steht. Dem zweiten Foto gebe ich den Titel „Evolution“-man sieht ein Mammutskelett, die Rückenansicht eines Neanderthalers und eines Mannes, der eine Jeansjacke mit „MM“ Schokobonbons Werbung trägt. Das dritte Foto zeigt eine Frau mit auffallend rotem Haar, die vor einem Bild steht, auf dem ein Mensch mit rotem Gesicht zu sehen ist.
Das Museum zeigt aber nicht nur witzige Fotos, sondern die Ausstellung wartet noch mit verschiedenen witzigen Ideen auf, wie z.B. drapierten Playmobilpüppchen, dem Pappaufsteller der Queen Elisabeth oder pfiffigen Überschriften.
Auch für Kinder ist diese Ausstellung ein Spaß!
Fotocollage links: An der Wand sind kleine Zeichnungen zu entdecken, neben einigen Fotos hängen alte Drucke oder Gemälde aus dem Bestand des Museums. Rechts ein Memory, bei dem man sich die Fotos genau ansehen muss, um herauszufinden, welche zwei Memorykärtchen zusammengehören.
Und hier mein Lieblingsbild der Ausstellung:
Ein Museumsbesuch kann in solchen Zeiten eine wahre Auszeit sein- Gönnen Sie sich ein bisschen Ablenkung!
P.S.: Ganz in der Nähe der städtischen Galerie gibt es übrigens mehrere Cafés!.
Auf der Welt gibt es zwei Museen, die sich ausschließlich um das Thema Fächer kümmern. Eins davon kann man seit 1995 in Bielefeld besuchen und da ich eine große Fächerfreundin bin, nahm ich die Chance wahr.
Das Museum befindet sich im eigenen Haus der Stiftungsgründer, dem Ehepaar Barisch und hat mehrere Räume, in denen wechselnde Ausstellungen gezeigt werden, die aus dem reichen Fächerbestand des Ehepaars zusammengestellt werden. Bei unserem Besuch präsentierten sich Fächer unter dem Motto „Schätze aus dem kaiserlichen Wien“ und passend dazu wurden „Textile Spitzen und das bunte Beiwerk der Modeaccessoires“ gezeigt.
Fotocollage: Oben einige Schmuckstücke aus kaiserlichen Zeiten, darunter links verschiedene Hutnadeln und rechts eine sogenannte „Châtelaine“, eine Brosche, an denen kleine Alltagshilfen wie beispielsweise Scheren, Riechsalzfläschen oder Notizbüchlein hängen.
Wir hatten das Glück, dass Frau Maria Plet, die Leiterin des Museums, Zeit für uns hatte und uns eine kurze Einführung in die Geschichte des Museums gab und uns auf Besonderheiten der Ausstellungen aufmerksam machte. Was gab es alles zu entdecken!
Fächer sind für mich in vielerlei Hinsicht bemerkenswert. Da sind erst einmal seine verschiedenen Funktionen. Ein Fächer war früher hauptsächlich ein Statussymbol und gleichzeitig Schmuckelement für Frauen, die Funktion des Kühlens bewog dann auch Männer, einen Fächer zu benutzen. Ein berühmter Fächerträger war wohl Karl Lagerfeld:
Foto: Der Gardinenstoff und auch die Tapete auf dem nächsten Foto stammen aus dem Haus Lagerfeld.
Aber es gibt auch noch eine Sprache des Fächers, bei der man durch verschiedene Haltungen des Fächers oder durch die Art des Fächeröffnens etwas mitteilen kann. Frau Plet demonstrierte uns einige Varianten, die Mitteilungen waren teilweise romantisch, schade, dass das nicht mehr in Mode ist.
Der zweite Aspekt meiner Hochachtung vor Fächern liegt in der Handwerkskunst, mit der alte Fächer gefertigt wurden. Holz, Seide, Leder, Papier,Perlmutt, Spitze, Elfenbein,Schildpatt,Federn,Edelmetalle und Edelsteine- es gibt so viele unterschiedliche Materialien, mit denen man Fächer gestalten kann, dass es eine wahre Freude war, die Ausstellungsstücke anzusehen.
Fotocollage: Oben links: Spitze und Perlmutt, daneben Leder und Holz, unten Schwanenhaut und Federn.
Schließlich finde ich bei Fächern auch die geschichtlichen Aspekte sehr spannend. Es werden beispielsweise Alltagsszenen dargestellt oder mann erinnert an historische Begebenheiten. Weihnachts- oder Geburtstagsgrüße wurden früher auch in Fächerform verschickt.
Fotocollage: Oben wird ein Pferderennen gezeigt, darunter ein Andenkenfächer anlässlich der Wiener Weltausstellung von 1873, unten die Darstellung von W.A. Mozart, der im Park ein Konzert gibt.
Bei den Modeaccessoires konnte ich einige Stücke nicht zuordnen und wusste nicht, welchem Zweck sie dienten. Wissen Sie es?
Ich kaufte mir am Ende der Besichtigung einen kleinen weißen Fächer, um ihn selbst zu gestalten. In den letzten Tagen habe ich erst einmal ein paar Ideen ausprobiert…Ich kann mich nicht entscheiden!
Fotocollage:Oben links Mosaik aus verschiedenfarbigen Papierstückchen, links daneben eine mit Aquarellfarbe gemalte „Blumenwiese“. Unten links mit einem Foto eines Vogelschwarms, rechts daneben mit dem Muster von Libellenflügeln
Wer mehr über das Museum und die Welt der Fächer wissen möchte, dem empfehle ich einen Besuch der Website: http://www.faechermuseum.de
Auflösung der beiden Fotorätsel: Die beiden Stäbchen dienten dazu, Champagner umzurühren, um den Anteil der Kohlensäure zu vermindern. Das war für den Bauch einer Dame von Welt verträglicher. Darunter sieht man mehrere „Bierzipfel“, mit denen Herren von Welt ihre Biergläser in den Kneipen kennzeichneten.
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