Vom Flughafen Weeze aus kann man an einem 30 minütigen Rundflug über den Niederrhein in einem Oldtimerflugzeug, der Douglas DC3, teilnehmen. Für uns war es letzten Sonntag soweit. Bevor es losging, durften wir das Schmuckstück von allen Seiten fotografieren.
Dann erzählte uns der Kapitän die Geschichte unserer Douglas Dakota. Gebaut wurde sie 1944 in Kalifornien und war danach im 2. Weltkrieg für die Air Force in Großbritannien im Einsatz. Nachdem ging das Flugzeug in den Besitz von Prinz Bernhard von den Niederlanden. Er war ein begeisterter Pilot und flog mit der DC 3 bis 1961. Die DC 3 wurde danach einem Museum übergeben, was den Zustand der Maschine verschlechterte. In den 90er Jahren äußerte der Prinz dann den Wunsch, dass das Flugzeug wieder fliegen sollte. Es wurde restauriert und bekam den Wunschnamen des Prinzen: „Princess Amalia“. (Seine älteste Enkelin heißt so). Die niederländische Stiftung DDA Classic übernahm es, Rundflüge zu organisieren.
Wir ( ca. 15 Leute) nahmen in dem Flugzeug Platz und dann startete es schon. Unter Flugzeugliebhabern ist der „satte Sound“ der Maschine sehr beliebt und das Brummen spürte ich in der Magengegend.
Wir mussten während des Fluges nicht auf den Plätzen sitzen bleiben und durften sogar ins Cockpit:
Unser Rundflug ging Richtung Xanten, Issum und zurück- ein Erlebnis und ich hätte immer weiter fliegen können…
Wieder gelandet, wurde noch darauf hingewiesen, dass unser Flugzeug höchstwahrscheinlich in diesem Jahr (bis Ende September) das letzte Mal fliegen wird. Der Hangar wurde der Stiftung gekündigt und ab 2025 muss laut EU Vorschrift mit einem andere Benzin geflogen werden und man weiß noch nicht, ob der Motor der DC 3 dieses Benzin verträgt. Eine Ära ginge zu Ende, denn laut eines Artikels im „Stern“ ist : „Die DC-3 das wichtigste Flugzeug in der Geschichte der Luftfahrt wegen der tragenden Rolle im Aufbau des Luftverkehrs“, …Ende der 30er Jahre wurden weltweit 80 bis 90 Prozent aller zivilen Flüge mit der DC-3 durchgeführt“. Mit 16.079 Exemplaren gehört sie bis heute zu den meist gebauten Verkehrsflugzeugen der Welt. In Deutschland kam dieser Maschinentyp auch während der Berliner Luftbrücke Ende der 40er Jahre zum Einsatz.“
Sechs Jahre war das Otto Pankok Museum auf dem Gelände von Haus Esselt wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Jetzt ist es wieder von Mittwoch bis Sonntag geöffnet (Stand 23.5.24) und wir nahmen das zum Anlass, an einem Donnerstag einen Ausflug nach Hünxe zu machen. Momentan wird das Café im Museum noch nicht betrieben, so fuhren wir zum Landhotel Voshövel im nahen Schermbeck. Am Wochenende gibt es dort auch Kuchen, wir begnügten uns mit gutem Cappuccino auf einer schönen Terrasse.
Das Museum liegt nur wenige Minuten vom Hotel entfernt. Momentan werden von Otto Pankok noch Kohlezeichnungen und Holzdrucke zum Thema Frühling gezeigt. Wann es eine neue Ausstellung gibt, stand noch nicht fest. Mir waren bisher hauptsächlich Holzdruck Porträts von Otto Pankok bekannt und mich überraschten die Kohlezeichnungen positiv.
Vom Museum aus kann man noch einen schönen Spaziergang auf einem Waldpfad machen. Hier blühten die Fingerhüte um die Wette, am Museum fiel der duftige Zierlauch.
Der Spaziergang führte auch an der Issel vorbei, ein guter Platz, um die Niederrheinseele wieder aufzutanken. Am Ende kam man am Wohnhaus der Pankoks vorbei, das man nur während einer Führung besichtigen kann.
Wir hatten letzte Woche Besuch aus Frankreich. Unsere Freundin kannte weder das Ruhrgebiet, noch den Niederrhein und wir wollten ihr neben den typischen Sehenswürdigkeiten auch nicht so Bekanntes zeigen. In Wuppertal bummelten wir nach der Fahrt mit der Schwebebahn durch das Luisenviertel. Das Luisenviertel ist bekannt für seine Gastronomie und Fachgeschäfte. ( In der Nachbarschaft liegt noch das Brillviertel, in dem über 250 imposante Villen aus der Gründerzeit zu sehen sind).
Vom nicht weit entfernten Hattingen war unsere französische Freundin sehr angetan. Wir hörten mehrmals „C’est très mignon!“(= schnuckelig, schön,süß,reizend).
Das ist das Ruhrgebiet? Kaum zu glauben!
2.Tag-Köln: Neben Dom-und Altstadtbesichtigung und Fahrt auf dem Rhein, boten wir ihr eine Fahrt mit der Seilbahn über den Rhein an. Neue Kölner Ansichten-auch für uns.
3.Tag-Essen: Auf der Margarethenhöhe war es auch wieder „mignon“.
Zuvor hatten wir die Villa Hügel besucht. Mit Hilfe der wirklich guten App „Villa Hügel“ machten wir einen Rundgang durch die Wohnräume der Kruppfamilie- très impressionnant!
Tag 4- Niederrhein: Das Grün genießen und „Niederrhein-Spirit“ entdecken in Orsoy und Rheinberg.
Es waren schöne Tage und wir haben unsere Heimatsicht mal wieder aufgefrischt. Wer sich wundert, dass wir nicht den Duisburger Landschaftspark besichtigt haben: Die Freundin war schon mehrmals in der Völklinger Hütte.
Am Anfang ein kleines Rätsel: Wo war ich am letzten Donnerstag?
Hier geht es um Gefühle, Erstaunen und Wohlbefinden. Alles fand ich in Moers, genauer gesagt im Stadtteil Repelen, wo es seit 1898 den Jungbornpark gibt. Und noch genauer gesagt, gehören die Muster zu einem Barfuß Pfad, den ich schon lange einmal ausprobieren wollte.
Der Pfad besteht aus zwei Teilen. Ein Teil ist für jedermann frei zugänglich, für den „intensiven“ Teil muss man 3 Euro Eintritt bezahlen. (Oben links auf der Collage sieht man den Lageplan dieser Anlage. Ich war dort ganz alleine und konnte alle Stationen in Ruhe ausprobieren. Die Anlage war sehr gepflegt, was dem Einsatz von freiwilligen Helfern zu verdanken ist. Meine Füße erlebten ein Auf und Ab von Wohlfühlen und unangenehmen Momenten. Feinen Rindenmulch empfanden sie als angenehm, die blauen Glassteinchen (siehe oben im Bild links) als eher quälend. Gewellte Holzbohlen waren ok, bei den groben Schottersteinen streikten sie und wollten sofort wieder auf die weiche Wiese. Insgesamt zählte ich 15 verschiedene Parcoursteile. Am Donnerstag war es sonnig und die unterschiedlichen Temperaturen der Materialien machten sich bemerkbar. Die schwarzen Steine waren schon fast zu heiß, während beschatteter Sand eine Wohltat war. Ganz klar hatten meine Füße aber einen Favoriten:
Auf weichem nassen Lehm gehen! Und damit komme ich zu Pfarrer Emanuel Felke (1856-1926). Pfarrer Felke, auch „Der Lehmpfarrer“ genannt, siedelte 1896 von Wuppertal nach Repelen um. Ihm eilte der Ruf voraus, dass er sich nicht nur in religiösen Fragen um seine Schäfchen kümmerte, sondern sich auch sehr für deren Gesundheit einsetzte. Felke befasste sich intensiv mit Naturheilverfahren und überzeugte schließlich die Repelner, einen Gesundheitspark anzulegen, um in ihm zu kuren. In der Hochzeit des Kurortes Repelen kamen 400 Kurgäste, bei ca. 1000 Einwohnern waren das viele. Private Unterkünfte reichten nicht mehr aus und es wurde sogar ein Kurhotel gebaut. Geht man heute durch den Jungbornpark, kann man auf diversen Tafeln die Geschichte von Pfarrer Felke und seinen Kuranwendungen sowie die Geschichte der Anlage nachlesen. Hier zwei Beispiele:
Es gibt auch ein kleines Felke Museum, das in dem Haus untergebracht ist, in dem Pfarrer Felke zuletzt wohnte, bevor er Repelen 1914 verließ, um in Bad Sobernheim eine neue Kuranlage zu eröffnen.
Zum Schluss ein paar Tipps für den Besuch des Barfußpfads: Fangen sie nicht, wie auf der Homepage empfohlen, am Startpunkt an, sondern gehen Sie zuerst zu dem Intensivbereich, dessen Eingang sich neben dem Museum befindet. Nehmen Sie Münzgeld mit, damit Sie einen Chip für den Eintritt ziehen können. Wenn Ihnen die Erfahrungen in dieser Anlage noch nicht reichen, können Sie noch auf dem frei zugänglichen Teil zurück zu Startpunkt weitergehen. Dieser Abschnitt des Pfades ist allerdings in einem nicht so guten Zustand (Mischung aus Wiesenweg mit Steinen und Ästen und einem kurzen Waldweg), so dass ich dort letztendlich meine Schuhe wieder anzog.
Der Startpunkt liegt am Rande des Parks. Hier gibt es auch ein Restaurant und drei frei zugängliche Boulebahnen. Man kann sich also leicht einige Stunden im Jungbornpark vergnügen!
Das letzte Wochenende stand unter dem Motto „Offene Gartenpforte“ und wir besuchten dieses Mal fünf Gärten in Willich und Dülken.
Den Anfang machte der Garten von Diana und Johan van Diemen in Willich/Anrath. Ein prächtiger Staudengarten in zwei Teilen ohne große Deko oder inszenierten Sitzgelegenheiten.
Ich entdeckte mehrere unbekannte Pflanzen und einen nach Orange duftenden Strauch mit zig weißen Blüten- alle Pflanzen konnte ich mir sehr gut in meinem Garten vorstellen. Während man in anderen Gärten sich Notizen macht, kann man hier die Blumenkauflust direkt befriedigen. Das Ehepaar besitzt eine hervorragende Staudengärtnerei und der Garten ist mehr oder weniger ein „Showroom“. So nahm ich Ableger meiner Wunschpflanzen und noch diverse andere für das Brombeerfeld mit. Ich habe bisher noch keine Gärtnerei gefunden, die eine so große Auswahl an Wildstauden anbietet.
Wie bei meinem letzten Besuch vor 5 Jahren war die Beratung von Frau van Diemen sehr gut und freundlich- ein schöner Auftakt zu unserer Gartenpfortentour!
Auch im Garten von Frau von der Linden wurden wir herzlich begrüßt. Hier wechselten sich gepflegte Rasenflächen mit geschwungenen Blumenbeeten, Sitzecken und einer schönen Teichanlage ab. Darüber hinaus fanden sich vor Ort diverse Skulpturen der Künstlerin Marile Heinen.
In Erinnerung bleiben werden mir die Flaschenstöcke (auf einem Stock ist eine dekorative Flache gestülpt), die Frau von der Linden für ihren Mann installiert hat. Durch die Stöcke sieht er beim Arbeiten in den Beeten, welche Stauden er nicht entfernen darf. Sympathisch die Aussage der Gärtnerin, dass sie ihren Garten auch genießen und nicht nur in ihm arbeiten möchte. So wuchsen auch Butterblümchen, Brennnessel und Disteln einträchtig neben Tulpen, Mohn oder Storchenschnabel.
Vor der Mittagspause fuhren wir nach Dülken und wurden dort von dem Garten „Gartenflair“ von Frau Krein und Herrn Kemkowski überrascht. Am Eingang sah man einen kleine japanische Anlage mit einem schönen Teich.
In dem Teich kreisten stolze Kois in vielen Farben, die man von oben und von unten beobachten konnte, dank einer Sitzecke unterhalb des Wasserspiegels. Großes Gartenkino!
Der Gartenweg schlängelt sich aber noch weiter und plötzlich kam man an hübschen Hühnern vorbei, an einer Funkiensammlung und schließlich auch zu einem Gartenteil, in dem man wieder freudig Geld ausgeben konnte. Niedliche Dekorationselemente, sowie beeindruckende Steintröge, Findlinge, Wasserpflanzen und Kois wurden angeboten. Einen kostenlosen Tipp nahm ich aber mit: Eine von Imkern favorisierte Insektentränke- man nehme Weinkorken und kombiniere sie mit einer Wasserpflanze in einer Schale.
Mittagspause machten wir im schönen Dülken in dem italienischen Restaurant „La Tavola“ am Eligiusplatz , danach ging es weiter zu dem Dülkener Garten von Herrn und Frau Klein-Kohlhaas. Der Besuch begann auf der Terrasse und von dort aus wandelte man dann durch einen mit Rosen und Spalierobst umrankten Gang zum Garten. Hingucker war der Gartenpavillon und der Garten hatte eine gewisse englische Atmosphäre.
Unseren letzten Garten der Familie Franke in Willich würde ich eher als perfekten Park bezeichnen, der zweimal/Woche von Gärtnern gepflegt wird. Sehr geschmackvoll und für Frösche ein Paradies.
Im Raum Dülken finden öfter Gartenveranstaltungen und Pflanzenmärkte statt. Diesen Flyer fand ich auf unserer Tour, vielleicht haben Sie ja Lust bekommen?
Neben den beiden von mir beschriebenen Gärten haben dann weitere fünf Gärten in Dülken geöffnet.
Der Eintritt war in allen Gärten am Wochenende und sind auch während der Dülkener Gartenlusttage frei. Eine Spende für den Viersener Verein zur Unterstützung der ukrainischen Partnerstadt Kanew wäre eine schöne Geste.
Im Mai 2018 berichtete ich Ihnen von einem Besuch im Museum von Kevelaer. Dort lernte ich den Künstler Heinz Henschel kennen. (Siehe unten unter „Erdmännchen sind Katzen“). Noch bis zum 23.7.2023 gibt es in Kevelaer erneut eine Ausstellung mit Werken von Heinz Henschel, die ich Ihnen sehr ans Herz lege!
Im Jahr 2018 wusste man über den Künstler Heinz Henschel nur sehr wenig. Er war 2016 gestorben und hatte seine 1200 Bilder und Objekte Matthias David vererbt, einem Mann, den er aus der Nachbarschaft kannte. David war anfangs mit dieser Erbschaft überfordert, erkannte aber den Wert von Henschels Schaffen und setzte alles daran, die Werke auszustellen. Diese Kunstwerke und der Mann, der viele Jahre im Verborgenen tätig gewesen war, faszinierten mich von Anfang an und so war ich sehr erfreut, als 2022 dieses Buch über Heinz Henschel erschien, in dem David beschreibt, wie er seit 2016 Puzzlesteine gesammelt hat, um das Leben Henschels zu rekonstruieren und auch seine teilweise bizarren Bilder zu entschlüsseln. (Henschel benutzte u.a. eine Geheimsprache). Das Buch liest sich streckenweise wie ein Krimi.
In die aktuelle Ausstellung fließt nun dieses Wissen um Heinz Henschel mit ein. Es werden z.T. andere Bilder gezeigt und es wird der Kontext erklärt, wann und warum die Bilder entstanden.
Was diese Ausstellung aber darüber hinaus noch so einzigartig macht ist die Tatsache, dass Objekte eines zweiten Künstlers mit ausgestellt werden, dessen Leben auch das eines Außenseiters war. Erwin Hapke lebte in der Nähe von Unna in dem Haus seiner Eltern und hatte die Vorstellung, dass das Haus nach seinem Tod zu einem Museum wird. Das ist schon etwas ungewöhnlich, aber Hapke, der promovierter Biologe war, verließ ab 1981 bis zu seinem Tod 2016 das Haus nie, wurde nur einmal pro Woche von seiner Schwester mit Lebensmittel versorgt und widmete sich ausschließlich dieser Kunst:
Die Fotos beschreiben nicht annähernd, welche Wirkung diese Wände voller gefalteter Objekte haben, wenn man „live“ davor steht. Man ist sprachlos. Und wenn man sich dann jedes einzelne Objekt vornimmt, möchte man sich vor dieser großen Kunstfertigkeit verneigen. Wie in der Ausstellung u.a. zu lesen ist, hat Erwin Hapke unzählige neue Faltformen erfunden, die in Japan, dem Land des Origami, völlig unbekannt sind.
Erwin Hapke vererbte das Haus mit den über 100000 Objekten seinem Neffen Matthias Burchardt. Das Haus wird kein Museum werden, da es komplett restauriert werden müsste und es kein längerfristiger Ort für solche fragilen Papierarbeiten sein kann. Was mit der Sammlung geschieht, ist derzeit noch unklar, auch deshalb ist die Ausstellung in Kevelaer etwas Besonderes.
Ostersonntag machten wir einen Ausflug nach Liedberg, einem Dorf bei Korschenbroich, dessen Aussehen sich seit 1740 kaum verändert hat. Hier gibt es eine Reihe romantischer Ecken und man kann auch außerhalb des Dorfes schön spazieren gehen.
Fast alle Häuser stehen unter Denkmalschutz.
In einem Bauernhofladen konnte man sich mit regionalen Produkten eindecken. Es gibt auch mehrere Kunstgalerien, die an diesem Sonntag allerdings nicht geöffnet hatten.
Im Internet finden sich Beschreibungen für einen historischen Rundgang oder man nimmt an einer Führung teil:
Es gibt in Liedberg zwei Gasthäuser, die aber bei unserem Aufenthalt komplett ausgebucht waren. So wichen wir nach Korschenbroich aus, wo wir zuerst am Markt eine Eisdiele besuchten. Nach einem weiteren Spaziergang durch Korschenbroich ließen wir den Tag in der dortigen Brauerei Bolten ausklingen.
Noch bis zum 26.3.23 läuft auf der 2. Etage des Krefelder Kaiser-Wilhelm-Museum diese Ausstellung:
Wenn Sie alleine und/ oder mit Ihren Kindern oder Enkeln Spaß haben wollen, sollten Sie nach Krefeld fahren.
Der erste Raum sieht so aus:
Die Installation ist von David Tudor & Company und heißt „Rainforest V (Version 2). An jedem Objekt ist ein Lautsprecher angebracht und geht man mit dem Ohr nah genug heran, hört man einen Ton oder ein Geräusch. Berührt man die Objekte (ist ausdrücklich erlaubt), ändern sich teilweise die Töne. Ich nahm teilweise die Töne mit der App „Koala“ auf, denn ich hatte da so eine Idee. (Darauf komme ich im nächsten Beitrag zurück). In weiteren Räumen stehen u.a. Installationen von den bekannten Künstlern Jean Tinguely und Günther Uecker , die z.T. ganz schön laut waren. Auch diese durfte man ausprobieren. Mir gefielen am besten die dezenten Laut-Kunstwerke, wie z.B. von Takis mit dem Titel „Musical Hannover 6“.
oder von Yaacov Agam das Bild „ Tableau Tactile Sonore“, mit dem ich gerne längere Zeit verbracht hätte, um alle Tonvarianten auszuprobieren.
In Vitrinen sind Dokumente ausgestellt, die das Wirken verschiedener Tonkünstler verdeutlichen. Hier kann man Witziges entdecken:
Schließlich gibt es noch eine Art „Tonstudio“, in denen Töne sichtbar geacht werden:
Wenn Sie nach diesem Rundgang noch Lust auf mehr Kunst haben, wartet auf Sie noch die erste Etage. Das Kaiser Wilhelm Museum hat einen großen Präsenzbestand und wechselt einmal pro Jahr die Ausstellungsstücke aus. Wir waren von der Vielfältigkeit beeindruckt und lernten beispielsweise heimische Künstler wie Heinrich Campendonk oder Wilhelm Georg Cassel näher kennen.
Künstler der Düsseldorfer Malschule oder der Popart sind vertreten, besonders erwähnen möchte ich auch das „Blaue Schlafzimmer“. Der Künstler Helmuth Macke, Cousin von August Macke, hat die Möbel eines Schlafzimmer mit Tier- und Aktbildern expressionistisch bemalt.
Möchten Sie sich nach diesem Museumsbesuch stärken? Das Museumscafé wird z.Z. nicht bewirtschaftet, aber gegenüber vom Museum gibt es das empfehlenswerte Café „Geschwisterherzen“. Hier findet man eine Auswahl an herzhaften kleinen Gerichten und gelungenen Kuchen.
Keine bezahlte Werbung!
Nachtrag vom 28.März 2023: Zeitungsartikel aus der Rheinischen Post:
Krefeld hat das Museum des Jahres
Ein Kunstkritikerverband zeichnet die Häuser für ihre „Mehrstimmigkeit“ aus.
VON PETRA DIEDERICHS
KREFELD | Der Dreiklang von Kunst, Design und Architektur hat die Jury überzeugt: Die Kunstmuseen Krefeld sind als Museum des Jahres ausgezeichnet worden. Die deutsche Sektion des Internationalen Kunstkritikerverbands AICA hat den Titel für die geglückte Verbindung in den drei Häusern – Kaiser-Wilhelm-Museum, Haus Esters und Haus Lange – vergeben. Die rund 220 Autoren, Kritiker, Journalisten und Publizisten, die in der deutschen Sektion zusammengeschlossen sind, vergeben jedes Jahr drei undotierte Preise an Museen und für einzelne Ausstellungen.
Die Kunstmuseen sind laut der AICA-Jury „ein bedeutender Pionier in der aktuell wieder diskutierten spartenübergreifenden ‚Mehrstimmigkeit‘ künstlerischer Disziplinen“ und außerdem ein „wichtiger Ort der Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen Kunstavantgarde“.
Krefeld habe 2021 den „wohl wichtigsten Ausstellungsbeitrag zum Beuys-Gedenkjahr“ geliefert mit der weltweit ersten Ausstellung, die Gemeinsamkeiten und Gegensätzlichkeiten der beiden Kunstpioniere Marcel Duchamp und Joseph Beuys in Dialog gesetzt hatte, eine „gelungene und intelligente Herausforderung für die Ausstellungsbesucher“, wie die AICA befand.
Die Avantgarde ist mit dem damaligen Museumsdirektor Paul Wember wie ein Donnerhall nach dem Zweiten Weltkrieg in die Krefelder Museumshäuser eingezogen: Arman füllte Glaskästen mit Abfällen, Yves Klein hatte seine erste Einzelausstellung mit seinen Monochromen und hinterließ eine in Spezial-Weiß getünchte Kammer, den „Leeren Raum“, und von Beuys gibt es in der oberen Etage des Kaiser-Wilhelm-Museums unter anderem die Installation „Barraque D’Dull Odde“ und einen Edelstahlbrunnen – eine Installation, die er selbst in den 1980er-Jahren eingerichtet hat. Weltweit sind nur noch zwei Installationen authentisch erhalten, bei deren Aufbau der Künstler selbst Hand angelegt hat. Was heute ein Aushängeschild ist, hat die bürgerliche Gesellschaft damals verwirrt oder gar entsetzt.
Katia Baudin, die seit 2016 die Kunstmuseen leitet, hat mit ihrem Konzept die Anfänge der Museen in den Fokus genommen. Das Kaiser-Wilhelm-Museum ist im Ursprung ein Bürgermuseum – 1897 eröffnet und auf Initiative und mit dem Geld der Krefelder Gesellschaft erbaut worden. Der „gute Geschmack“ sollte hier kultiviert werden. In den von Bauhaus-Architekt Ludwig Mies van der Rohe geplanten Museumsvillen spielt die Auseinandersetzung der Künstler mit den Räumen eine wesentliche Rolle. Diese Fäden spinnen Baudin und ihr Team weiter. „Den Besuchern wird auf diese Weise eine differenzierte Möglichkeit gegeben, unterschiedlichsten ästhetischen Formen und Darstellungsweisen zu begegnen“, urteilen die Kunstkritiker.
Die Auszeichnung kommt passend: Krefeld feiert 650-jähriges Bestehen als Stadt, und die Museen zeigen in der Ausstellung „Produktive Räume“ zeitgenössische Kunst und Design von Künstlern der Region.
Im Februar buchte ich zum ersten Mal eine private Führung in einem Museum. Für 50 Euro konnten bis zu 15 Personen teilnehmen, wir waren zu acht, die im Stiftsmuseum in Xanten die Stifts-Bibliothek für eine Stunde besuchen durften. (Ist ansonsten für den Publikumsverkehr geschlossen).
Die Zeit verging fix, denn wir bekamen viele Informationen über die Herstellung von Büchern vor und nach Gutenbergs Erfindung. Ein Beispiel: Wie wurden früher die Farben hergestellt, mit denen man die Bücher illustrierte?
Die Bibliothek besitzt viele Buchschätze ab dem 11. Jahrhundert, die wir ausgiebig bewunderten. Diese zu restaurieren und für die Zukunft zu bewahren, ist ein Kapitel für sich…
Aber auch die Geschichte der Bibliothek ist sehr interessant. Den Bestand von ca. 18000 Büchern verdankt Xanten letztendlich Napoleon, der, als Herrscher über den linken Niederrhein, viele Kirchen leer räumen und die Bücher nach Xanten in die Bibliothek transportieren ließ. Von hier aus sollte der komplette Buchbestand nach Paris gebracht werden. Doch dann verlor Napoleon seine Macht und die Bücher blieben in Xanten.
Neben der Bibliothek kann man sich noch das Stiftsmuseum und den Xantener Dom ansehen. Der Eintritt in das Museum ist z.Zt. kostenlos. Mir gefiel es sehr gut, dass das Museum nicht mit religiösen Schätzen überfrachtet ist, sondern das Besondere exemplarisch an einem Ausstellungsstück erklärt wurde.
Man erfährt zudem viel über den Bau des Doms und über den Alltag der Stiftsherren.
Wir verbrachten einen schönen Nachmittag und leckeren Abend in Xanten. Zum Kaffeetrinken besuchten wir dieses empfehlenswerte Café
Nach der Besichtigung kehrten wir in dem Restaurant „Zur Börse“ am Marktplatz ein. Auf seiner Speisekarte finden sich einige typisch niederrheinische Gerichte.
Waren Sie schon einmal im Terra Zoo in Rheinberg? Wir füllten diese Wissenslücke in der letzten Woche und verbrachten dort zwei Stunden in wohliger Wärme bei eisiger Kälte draußen. An dieser Stelle möchte ich für alle Arachnophobiker darauf hinweisen, dass es in der dritten Fotocollage ein Bild mit einer Spinne zu sehen gibt.
Empfangen wurden wir u.a. von Kattas und Schildkröten, genauer gesagt, Kattas auf Schildkröten.
In den nächsten Glashäusern begrüßten uns Schlangen, Leguane, Frösche und Spinnen.
Rund 400 Tiere (von 100 Arten) sind in dem Zoo zu entdecken, wobei ich die Betonung auf das Wort „entdecken“ lege. Beim ersten Rundgang dachten wir bei einigen Glashäusern, dass sie leer seien. Man muss manchmal sehr genau gucken, weil die Tiere auch mal recht klein sein können, sich verstecken oder sich der Umgebung sehr gut angepasst haben.
Mit etwas Geduld kann man tolle Porträtfotos machen. Ich hatte nur mein Handy dabei, mit einem Teleobjektiv wäre meine Motivausbeute noch größer gewesen.
Der Zoo hat auch ein Außengehege, das in der Winterzeit aber geschlossen ist. Besondere Aktivitäten werden für Kinder angeboten. Wir besuchten den Zoo an einem Wochennachmittag und mehrere Großeltern nutzten die Zeit zusammen mit ihren Enkeln . Es war schön zu beobachten, wie sehr die Kinder von den Tieren fasziniert waren und mit welcher großen Ausdauer sie vor jedem Terrarium standen und den Großeltern Löcher in den Bauch fragten. Zum Glück gab es an jedem Terrarium eine Infotafel wie diese zum Beispiel:
Achtung: Auf der Webseite befinden sich Informationen zu den Zoos in Rheinberg und in Sontra! Man muss darauf achten, dass man nicht aus Versehen die Informationen über Sontra auf Rheinberg überträgt.
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