Buchbinden- mein neues Hobby?

Am vorletzten Sonntag durfte ich zusammen mit meiner Kollegin an einem eintägigen Workshop zum Thema Buchbinden teilnehmen. Ich hatte mir immer mal wieder ein Buch zu diesem Thema ausgeliehen bzw. gekauft, um es selbst einmal zu versuchen, doch war es dazu nie gekommen. Man braucht relativ viele Werkzeuge und mir blieben die dort beschriebenen Falt-,Knick-,Näh,-und Klebetechniken ein Buch mit sieben Siegeln.
Bei unserer Lehrerin, meiner Freundin Ilse Heines, konnten wir uns quasi an den gedeckten Werkzeugtisch setzen, alles Wichtige lag bereit!

Als Einstieg zeigte sie uns, wie man selbst kleine und große Hefte fabriziert. Das ging recht schnell, die Nähtechnik war leicht nachzuvollziehen und wir waren beide nach einer Stunde schon sehr stolz auf unsere Werke!

Aber dann: Ein Buch von Anfang bis zum Ende selbst binden- ich habe mir vorher nicht vorgestellt, wie viele Arbeitsschritte dazu nötig sind und werde zukünftig auf jedem Kunsthandwerkermarkt vor Buchunikaten mit Ehrfurcht stehen bleiben.

Folgende Fotocollage zeigt nur ein paar Arbeitsschritte, ich hoffe, dass sie ein bisschen die Atmosphäre unseres kreativen Sonntags wiedergibt.

Wem diese Collage nicht reicht, hier geht es zu einer sehr guten 45 minütigen Sendung über das Buchbinden:

Ich habe schnell gemerkt, dass das Buchbinden mit geklebtem Buchdeckel bei mir keine Zukunft hat. Man muss äußerst präzise arbeiten und ich bin da doch eine Spur zu großzügig. Aber ich biss mich durch und war und bin immer noch von meinem Minibuch entzückt.

Auch meine Kollegin beendete den Sonntag hochzufrieden mit diesen drei Eigenproduktionen.

Noch einmal nahm ich einen Tag später mehrere Buchbindebücher zur Hand und ich weiß nicht, wie viele Lichter mir jetzt aufgingen.

Zig Ideen wurden in meinem Kopf geboren, aber ich gehöre eindeutig zur „Nähfraktion“. Deshalb freue ich mich jetzt schon auf einen zweiten Sonntag Ende April, an dem wir in die Geheimnisse der „koptischen Bindung“ und anderen Nähmöglichkeiten eingeführt werden.
Im Sommer draußen Aquarellbilder malen, stempeln oder Collagen kleben, im Winter aus diesen Bildern Bücher machen- hört sich das nicht nach einem guten Plan an?

Omma spielt mit Lego

Ich gehöre ja nun nicht mehr zum Jungvolk, aber momentan hat mich das Legofieber gepackt!
Meine Freundin schenkte mir von Lego diesen Kasten:

Hier der Inhalt des Kastens:

Sieben Tüten und ein dickes Beibuch

In dem Buch werden sieben Konstruktionsmöglichkeiten präsentiert, die man nachbauen kann. Es wird erklärt, welche Künstler Pate standen bei den Bauideen. Darunter sind z.B. Klee oder Kandinsky. Ich sah mir die Beschreibungen an, zumal teilweise auch Legosteine dabei waren, deren Möglichkeiten ich nicht sofort erkannte. Doch anstatt mich an die Bauanleitungen zu halten, legte ich einfach los. Mir kribbelte es zu sehr in den Fingern, mir selbst etwas auszudenken.

Ich legte die geöffneten Tüten auf einen großen Tisch und mehrere Tage hintereinander baute ich an oder erhöhte bis ich merkte, dass mir nichts mehr einfiel. Daraus schloss ich, jetzt ist es fertig!

Fällt Ihnen ein passender Titel ein?
Der „Vofisch“? Oder „Der Stachel im Fleisch“?

Mein nächstes Projekt habe ich schon begonnen, es wird wilder und bunter werden, denn ich merke, wie ich Symmetrie- und Farbvorstellungen immer mehr über den Haufen werfe. Eine schöne Übung für mein sommerliches Aquarellmalen!
Ja und irgendwann werde ich auch die Vorlagen nachbauen. Das ist dann aber eher ein Puzzle, denn inzwischen habe ich die Tüten umsortiert und nach Farben getrennt.

Auch als Fotomotive haben es mir meine Legobilder angetan. Da kann man auch schön experimentieren:

Das Ufo?

Mit dem Suchtlappen durch den Fernsehsommer

Nach vielen Jahren habe ich im Sommer wieder mit dem Stricken angefangen. Fußball-EM, Tour de France, Darts Premier League, Olympiade, da kam ziemlich viel Zeit zusammen, die ich mit meinem Mann vor dem Fernseher verbracht habe und ich hatte das Verlangen, nebenbei noch etwas anderes zu tun.
Im Mai und Juni war es ja regnerisch und ich sehnte mich nach ein bisschen Sonne. Das spielte wohl eine Rolle bei der Farbauswahl für meinen ersten Pullunder. Die Wolle ist von „Sunshine Wool Addicts“.

Kann ich so oder so tragen und freue mich, dass ein alter gelber Pullover wieder zu Ehren kommt. Die beiden Broschen rechts sind eigentlich Magnete, die ich jeweils auf einen Pin geklebt habe. Die Figuren wurden von dem Bauhauskünstler Oskar Schlemmer erdacht.

Eigentlich wollte ich danach aufhören (das war nach der Tour de France), doch entdeckte ich auf YouTube die Videos von Anita Plechinger. Stellen Sie sich vor, eine sympathische Frau erklärt Ihnen im „Herbert Knebel Style“, wie Sie einen Suchtlappen stricken- ich konnte nicht widerstehen und kaufte mir erneut Wolle.

Dies ist mein zweites Werk, sehr warm und kuschelig, so dass ich im August und September beim Stricken öfter ins Schwitzen kam.

Diese Wolle (Maila Multicolor von Austermann) habe ich geliebt. Auf dem Foto nicht so gut erkennbar: Die gelben Tupfen schimmern golden und das Blau erinnert an einen wolkenlosen Sommerhimmel.

Meine Freundin Ilse war von den Videos ebenso begeistert und fing auch wieder zu stricken. an. „ Das Ding“ hatte es ihr angetan und es sieht sehr chic aus!

Hier die Anleitung zum Ding:

Stricke ich weiter? Ja, denn demnächst kommen wieder Darts -und Sumowettkämpfe und ein Snooker Match kann auch mal spannend sein. Diese Wolle wird mich in den nächsten Wochen begleiten…

Wenn da bei der Auswahl nicht auch ein Hintergedanke ist- Welcher könnte es sein?

Oktoberabschied

Rose nickt mir zu
und schickt mir liebe Grüße
vom letzten Sommer

Intensiver Duft
im traurigen Haus dank der
Engelstrompete

Herbstspaziergänge- mal so…

Ein Pfützenpilz steht
rechts am Weg. Wer hat wohl schon
aus ihm getrunken?

Zwei Heukumpane-
großzügig verteilen sie
die gute Laune.

Farbkastenblätter-
Inspiration für schöne
Wintermalstunden

Oder mal so….

Und heute, am Ende des Monats, wird gefeiert-Happy Halloween!

Und was bringt der November?

Der Monat der Trauer und Melancholie…

Auf die Gesundheit muss man besonders achten!

Aber man darf sich auch freuen auf kuschelige Tage:

Ja und dann sind da noch der „Suchtlappen“ und das „Ding“, mit denen man sich vergnügen kann. Darüber mehr im nächsten Beitrag.

Ein Museumsbesuch rettet Socken und Löcher-T-Shirt

Helsinki wurde 2012 zur „Welthauptstadt des Designs“ gewählt. Punavuori ist offiziell das Designviertel, in dem man Läden der bekannten finnischen Marken Artek, Iittala und Marimekko, aber auch viele kleine Geschäfte mit neuen Ideen findet. Hinzu kommen ein Design- und ein Architekturmuseum. Ersteres besuchten wir.

Oben links: Eine reparierte Tonschale, ganz im Geiste der japanischen Wabi Sabi Philosophie, darunter Bilder von finnischer Architektur. Die Kleider zeigen typische finnische Muster.

In einer Sonderausstellung unter dem Motto „Care and Repair“ wurden Besucher aufgefordert, mehr zu recyceln und sich mit altem Handwerker- und Schneiderwissen zu befassen. In mehreren Vitrinen lagen Beispiele für Alltagsgegenstände, darunter auch Strümpfe, deren Löcher mit Stickerei unsichtbar wurden.

Ich nahm mir das zu Herzen und bestickte die kleinen Löcher meiner alten Socken.

Kein Vergleich zu den „Museumssocken“, ich weiß, aber es machte mir so viel Spaß, dass ich mir noch ein altes T-Shirt vornahm, das ein paar Löchlein hatte.

Ist noch nicht fertig, ein bisschen bunter wird es noch.

Nun habe ich „Unikat-Socken“ und ein spezielles T-Shirt und gleichzeitig Souvenirs, die mich an Helsinki erinnern. Der Winter kommt, kein Kleidungsloch ist vor mir sicher und dann wird es auch noch etwas schöner!

Farbe gegen Regenblues

Dieses Foto bekam ich am Samstag von einer Bekannten zugeschickt, sie ist gerade im Ammerland:

Das Schild änderte meine graue Stimmung und ich beschloss ziemlich spontan, den Tag farbig zu gestalten. Schon lange wollte ich mal meine alten Tuben mit Acrylfarbe durchsehen, ob sie nicht inzwischen eingetrocknet sind. Ich suchte mir dazu Papier, eine Glasscheibe und einen Wasserabzieher,

kleckste Farbe auf die Scheibe,

verwischte die Farbe

und drückte ein Blatt Papier auf die Scheibe.

Beim zweiten Durchgang kleckste ich direkt auf das Papier (Zeichenpapier) und verwischte die Farben. So sahen diese Ergebnisse aus:

Lots Frau heißt Chana und dreht sich nicht um
Der Fingerzeig

Beim Farbmixen hörte ich noch Musik von Omer Klein, einem Jazzpianisten aus Israel. Seine CD „Rockets on the Balcony“ kann ich für solche Kreativstunden wärmstens empfehlen.

Farbige Auszeit

Im letzten Mai besprach ich drei Bücher von Hermann Hesse. Er fand zur Aquarellmalerei, als er schon älter war und die Lektüre der Bücher faszinierte mich nachhaltig. So besuchte ich im November bei Frau Gabriele Petrick einen sechststündigen Minikurs „Aquarellmalerei für Anfänger“ in der Duisburger Volkshochschule. Die Teilnehmer bekamen zuerst einen Überblick über Materialien (Farben, Pinsel, Papiere, Lehrbücher für die Aquarellmalerei). Als zweiten Schritt mussten wir einen Itten-Farbkreis malen, um ein Gefühl davon zu bekommen, wie man mit wenigen Grundfarben andere Farben mischen kann. Der dritte Teil bestand aus dem Abmalen einer Vorlage, die eine Landschaft darstellte und dem Malen von Weihnachtsplätzchen. Zum Schluss durften wir uns ein eigenes Motiv aussuchen. Mir machte das Malen viel Vergnügen, denn ich genoss die beruhigende, fast meditative Wirkung. Frau Petrick gab Hilfestellungen, wenn man sie darum bat, ansonsten war ihr ermutigendes Credo: „Hauptsache, es gefällt Ihnen und es macht Ihnen Spaß!“. Das fand ich für mich trotz meines minimalem Zeichen- und Maltalents motivierend und ich machte zuhause weiter.

Vier Bücher lieh ich mir in der Duisburger Bibliothek aus:

Oben links: In diesem Buch wird zuerst theoretisches Wissen vermittelt, dann beschreibt der Autor das Entstehen mehrerer seiner Blumen- , Landschafts- und Städtebilder und gibt wertvolle Tipps. Seine Bilder zeichnen sich durch intensive Farben aus und viel künstlerischer Freiheit.

Ganz konventionell abgemalt

Links unten: Das nächste Buch macht mir viel Spaß, denn es erklärt in. verschiedenen Schritten, wie man ein Motiv aquarelliert. Sie sehen schon einige Motive auf dem Buchumschlag, besonders gefallen mir auch Donats, Lamas oder oder Anemonen.

Oben rechts: Dieses Buch fand ich spannend, weil ich beim Durchblättern direkt an meine Stempel denken musste, als ich die Lithografien sah. Das Buch beschreibt, wie man eine Lithografie herstellt und wie Aquarellfarbe den Druck verschönern kann.

Das Buch rechts unten ist mein Favorit. Die 100 Ideen beziehen sich z.B. auf Farbmischungen, Motivsuche, Bildaufbau und die Kombination Aquarell und Computerbearbeitung. Da habe ich noch viel zu tun…😉

Surreale Krimikarten

2021 und 2022 schrieb ich bereits zwei Blogbeiträge über die Autorin Herta Müller, die mehrere Bücher mit Collagetexten veröffentlicht hat. Damals versuchte ich mich auch in ihrer Kunst, aus Wörtern, die aus Zeitungen ausgeschnitten sind, Sätze zu bilden, die entweder einen schrägen Humor, Kopfkino oder etwas Surreales vermittelten. Mir machte das damals sehr viel Spaß.
Anlässlich des 70.sten Geburtstages von Herta Müller im August hörte ich im Deutschlandfunk ein Interview mit ihr und diese Interviewpassage brachte mich dazu, erneut zur Schere zu greifen:

Sinnsuche mit Schere und Klebestift: Herta Müllers Wörterwerkstatt© Deutschlandradio / Carsten Hueck
Diese Collagen, in denen Bild und Text, Buchstaben und Wörter eine rhythmische, formale und inhaltliche Verbindung eingehen, sind mittlerweile fester Bestandteil ihres Werkes. Beim Zusammensetzen der Wörter hinsichtlich eines Sinns spielen Intuition und Handwerk eine große Rolle, alte Kontexte werden zerstört, ein neues Gefüge hergestellt. Spielerisch und auch humorvoll, surreal, doch zugleich konkret wie die Botschaft eines Erpresserbriefes.

Wie beeinflussen meine Erlebnisse und meine Gedanken die Auswahl der Wörter für einen Postkartentext? Nun bei den folgenden meiner neuen Karten hat wohl die Tatsache eine Rolle gespielt, dass ich in letzter Zeit wieder mehr Krimis lese…

Am Mittwoch stelle ich Ihnen einen Thriller vor, der mich bestens unterhalten hat.

Verborgen in meinem Garten

Vor einigen Jahren war ich im ARP Museum in Remagen, das u.a. für seine großen Skulpturen bekannt ist. In einem Raum gab es aber auch eine Ausstellung von Miniaturskulpturen und diese gefielen mir fast noch besser. Solche kleinen Kunstwerke zu erschaffen, das würde ich irgendwann auch einmal versuchen!
Vor einigen Wochen nahm ich mir einen Klumpen Ton und legte los. Hier einige Beispiele aus meinem Miniskulpturenpark. Ich habe die Figuren (keine ist größer als 5 cm) im Backofen und an der Luft getrocknet und danach zweimal mit Bootslack bepinselt.

Adrian im Garten
Tropfenfänger
Diskrete Stele
Planethalter
Atlas

Wenn der Herbst kommt, werde ich die Figuren an Stellen platzieren, an denen Sommerstauden komplett einziehen. Dann buddele ich im nächsten Frühjahr nicht an falschen Stellen.