Paris als roter Faden-Nr.2

Vor ein paar Wochen erschien dieses Buch:

Als Hobbyfotografin und Verehrerin vom französischen Fotografen Henri Cartier-Bresson(=HBC) war das Buch ein Lesemuss für mich, denn die Werbung versprach, dass die wiedergegebenen Interviews bisher gar nicht oder kaum veröffentlicht wurden.

Das Buch war eine Enttäuschung, denn Zweidrittel der Interviews kannte ich bereits aus anderen Büchern. Außerdem hatte ich mir vorher nicht bewusst gemacht, dass sich in Interviews Fragen natürlich immer wiederholen. So wurde die Lektüre zum Ende hin immer langweiliger. Bezug zu Paris? Es gibt seit 2003 in Paris die „Fondation Henri Cartier-Bresson,die als Museum und Archiv für das fotografische und malerische Werk Cartier-Bressons fungiert.

Wenn Sie sich über Cartier-Bresson informieren möchten, empfehle ich Ihnen diese beiden Titel:

Links ein Werk über HCBs Philosophie des Fotografierens, rechts ein kleiner Bildband mit kurzer Biografie und kurzen Interviews.

Ein Buch, das die Enttäuschung mehr als ausglich, war dieses:

Ich weiß nicht, ob HCB und Francoise Gilot sich gekannt haben, aber ich vermute, dass sie sich gut verstanden hätten. Beide halten nichts von Photo- bzw. Kunstschulen, ihre beider Kunst kommt aus ihrem tiefsten Inneren. HBC lehnte das Schneiden eines Fotos vehement ab, Gilot machte einen gemalten Strich niemals rückgängig. Das zu den Gemeinsamkeiten der beiden.

Auch dieses Buch basiert auf mehreren Interviews, die der Autor Malte Herwig mit der Künstlerin über einen längeren Zeitraum geführt hat. Ihre Vitalität mit 90 Jahren ist ein immer wiederkehrendes Thema und die Fotos von ihr in Paris und New York belegen dies.
Francoise Gilot war nicht der Wunschjunge ihrer Eltern, wurde aber trotzdem wie ein Junge erzogen. So sind die Härte gegen sich selbst, ihr großes Bedürfnis nach Selbständigkeit und das Verstecken ihrer Gefühle und Gedanken sicherlich teilweise damit zu erklären. Wie sie sagt, sprechen ihre Bilder zu der Außenwelt, das muss genügen.
Ihr Leben mit Picasso und ihr Entschluss, ihn zu verlassen, sind eher ein Randthema dieses Buches. Dazu befragt, war sie sich der Risiken, mit Picasso zusammenzuziehen und Kinder zu bekommen, durchaus bewusst. „Wenn du wirklich leben willst, musst du etwas Dramatisches riskieren, sonst lohnt sich das Leben nicht. Wenn du etwas riskierst, erlebst du auch schlimme Dinge, aber du lernst vor allem eine Menge und lebst und verstehst immer mehr. Vor allem wirst du nicht langweilig. Das ist das Allerschlimmste: langweilig werden.“

Wer selbst malt oder zeichnet kann in diesem Buch Einsichten gewinnen, wie sich das eigene Kunstwerk entwickelt. Herwig kann nicht zeichnen und bittet Gilot, ihm Tipps zu geben. Anfangs widerstrebend lässt sich Gilot schließlich darauf ein. Diese Ausführungen zum künstlerischen Schaffen sind besonders lesenswert.

Sie interessieren sich für Kunst? Dann habe ich zum Schluss noch einen Filmtipp für Sie (spielt in Paris): „Das letzte Porträt“, ein Film über 18 Tage im Leben des des Künstlers Alberto Giacometti.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Final_Portrait

Picassostündchen

Einmal ein bisschen wie Picasso malen…Dazu brauchen Sie:

…und Papier und einen Internetanschluss.

Auf der Internet-Plattform Pinterest können Sie sich Tafeln ansehen (z.B. von Picasso, Miro, Kandinsky oder Haring), auf denen in Spalten verschiedene Arten von Augen, Ohren, Mündern in verschiedenen Zeilen eingetragen sind. (Geben Sie z.B. als Suchbegriff Picasso faces ein). Alle Gesichtsteile sind den Bildern der Künstler nachempfunden. Hier eine kleine Skizze von einer Tafel, damit Sie eine Vorstellung bekommen:

Wie Sie sehen, steht in der linken Spalte jeweils eine Würfelzahl. Sie würfeln zum ersten Mal eine 3, das bedeutet, Sie malen die Gewichtsform, die bei der 3 eingezeichnet ist. Beim zweiten Würfeln haben Sie eine 1, also nehmen Sie für das erste Auge die Form, die in der 2. Spalte unter 1 steht. So geht es weiter, bis Sie alle „Gesichtszutaten“ haben. Danach können Sie nach Lust und Laune die Gesichter noch ausmalen. Hier meine beiden „Wiepicassos“:

Mir hat das viel Spaß gemacht. Ich habe aber auch noch „ernste“ Kunst für Sie. Bitteschön:

Das Farbtagebuch

Probieren geht über studieren-genau! Und deshalb ist jetzt eine gute Zeit, entweder mal etwas Neues auszuprobieren, ein altes Hobby neu zu beleben, sich mal kleine Verrücktheiten zu leisten oder es einfach mal der Katze unten nachzumachen.

Bei mir fing das Ausprobieren damit an, dass mein Mann unsere Holzbank neu angestrichen hat.

Wir hatten sieben Farben für jeweils dreizehn Felder bei der Lehne und der Sitzfläche, wie die Farben verteilen? Sie glauben gar nicht, wie schwer dies war bis unser beider Bauchgefühl uns sagte, dass die Kombination gut sei. Schon jetzt freuen wir uns auf einen Besuch im Dezember beim Meister der Farbkombinationen: Im Gemeentemuseum in Den Haag werden viele Bilder von Piet Mondrian gezeigt.

Einfach nur ein paar Kästchen? Mondrian hat oft monatelang an einem Bild gearbeitet. Das können wir uns jetzt ein bisschen besser vorstellen.

Das Beschäftigen mit Farben machte mir viel Spaß und ich beschloss, diesen Spaß auszudehnen. Seitdem habe ich ein Farbtagebuch und male jeden Tag ein kleines Bild. Ich plane nichts im voraus, sondern lasse mich zuerst bei den Farben und Formen treiben, bis dann plötzlich ein Gedanke auftaucht und ich das Bild in einer Richtung beende. Das ist sehr entspannend und stimmungsaufhellend und ich freue mich, dass ich bisher anscheinend wenig Veranlassung sah, dunkle Farben zu benutzen.

Das Farbtagebuch aus einer besonderen Zeit- als Erinnerung, Mahnung und Ermutigung.

Fotoübermalung

Ich habe eine ganze Kiste voller Fotos, die sich in den letzten Jahren aus verschiedenen Gründen angesammelt haben. Urlaubsbilder, bei denen ich selbst nicht mehr weiß, wo sie aufgenommen wurden, Ferienfotos von Bekannten, Schnappschüsse von Feiern und viele andere Motive. Wegwerfen kam nicht in Frage, aber neu gestalten, das war eine Option. So fing ich an, die Fotos zu übermalen, mit Mustern zu versehen oder zu bestempeln. Die Fotos wurden von mir quasi „weitergedacht“. Hier ein paar Beispiele:

Aus dem Niederrhein wird das Mittelgebirge


Die Zielperson ist…


Munch-Stimmung


Remake des Films „Wenn die Gondeln Trauer tragen“.

Den morgigen Beitrag widme ich dem Dirigenten Kent Nagano.

Sonnige Bilder

Am letzten Wochenende habe ich einen Künstler aus Rumeln-Kaldenhausen kennengelernt, dessen Bilder mir sehr gefallen. Da er viel mit der Farbe Gelb arbeitet, finde ich diese Kunstwerke für die graue Jahreszeit erheiternd. Wie finden Sie seine Bilder?

  Tanzschule

Sportunterricht

 

3D-Brillen Mannequin

Verkaufsoffener Sonntag

Der Künstler möchte anonym bleiben und nennt sich einfach nur „V“. Aber vielleicht überlegt er sich das ja noch einmal, dann stelle ich Ihnen „V“ gerne vor.

Morgen geht es weiter, aber nicht mit einem Rätsel.

Basteln mit Rasierschaum

Das war die Überschrift von einem Pinterest-Beitrag. Machte mich neugierig und ich las den Artikel. Es ging darum, wie man mit Hilfe von Rasierschaum Papier marmorieren kann. Da ich das Marmorieren immer schon einmal ausprobieren wollte, stattete ich mich aus und legte an einem heißen Nachmittag los. (Der Schaum kühlt!)

Kartenkarton (es geht auch normales Zeichenpapier),, Holzstäbchen, um Muster zu malen, Farbe (Ich hatte noch Airbrushfarbe übrig, es gehen aber auch Lebensmittelfarben oder Acrylfarbe), Handschuhe, Rasierschaum, Auflaufform für den Schaum, alternativ ein Backblech. Auf dem Foto fehlen Lineal und Küchentücher

Ich beschreibe Ihnen jetzt nicht die einzelnen Schritte, da es zu diesem Thema einige Demo-Videos auf YouTube gibt wie z.B. dieses:

Hier ein paar Ergebnisse:

Man muss dabei nicht viel nachdenken, aber ein bisschen Erfahrungen muss man sammeln. Die Schaumschicht sollte nicht zu dünn, aber auch nicht zu dick sein und auch schön glatt. (Mit Holzlöffel glatt gestrichen, fehlt auch noch auf dem ersten Foto).

Wenn man die Farbe verteilt, sollte man sich beim Mischen zurückhalten, ansonsten wird es eine Einheitsmatschfarbe.

Wichtig ist das vorsichtige Abstreifen des Schaums vom Papier. Bei mir ging es von links nach rechts besser als von oben nach unten. Vorsichtig deshalb, weil bei zu hohem Druck die Muster vermischen.

Man kann diese Papiere natürlich für  Karten, individuelle Geschenktüten oder Papierperlen nehmen. Mal sehen, wann ich wieder ein „kreatives Schaumbad“ nehme.

Morgen bin ich etwas grummelig. 

Der Ruhrorter Kunst-und Kulturmarkt

 Ja, Sie sehen richtig! Ich habe mir auf dem Trödelmarkt eine Barbiepuppe gekauft. Weil ich meine alte nicht mehr finde. Was habe ich in meiner Kindheit Stunden verbracht, dieser Puppe Kleider zu nähen oder Möbel für ihr imaginäres Haus zu bauen. Pralinenschachteln wurden zu Sofas umfunktioniert, aus Legosteinen baute ich Tische und Stühle, aus gedrehten Luftschlangen wurden kleine Blumentöpfe fabriziert. Und dann die unzählbaren Frisuren, die ich erfand!

Keine Sorge, ich sattele jetzt nicht auf Innenarchitektin um, aber was das Nähen angeht, da habe ich so meine Ideen…

Der Tanzpartner von Barbie (mir geht der Titel für das Foto „20.Jahrhundert trifft auf 21.Jahrhundert“ nicht aus dem Kopf, erinnert mich doch die Holzgliederpuppe an einen Roboter) ist auch ein Trödelmarktfund- mit 1 Euro war ich dabei.

 In diese Zeichnung der Essener Künstlerin Ilse  Straeter verliebte ich mich sofort. Sie tanzt wie eine Feder- künstlerisch umgesetzt. Das ist mein Andenken an den Kunstmarkt neben diversen Flyern und Visitenkarten von den ausstellenden Künstlern und Händlern. Was mich im Nachhinein sehr verwundert, ist die Tatsache, dass von neun Künstlern, an deren Ständen ich mir jeweils eine Erinnerungsvisitenkarte mitgenommen habe, sich nur zwei auf einer eigenen Homepage präsentieren und auch sonst kaum im Internet präsent sind. Ist eine Entscheidung, aber bitte dann nicht meckern, wenn man mit seinen Kunstwerken nicht groß wahrgenommen wird.

Ich bleibe morgen bei einem kreativen Thema und legen Ihnen einen Ausflug zum Kreativgarten ans Herz.