Nizza im Januar

Letzte Woche verbrachten mein Mann und ich ein paar Tage in Nizza. Ein perfekter Ort für eine Auszeit im Januar. Die Hotelpreise sind angenehm, denn viele Hotels versuchen in diesem ruhigen Monat, wenigstens kostendeckend zu arbeiten und locken mit besonderen Angeboten. Das nutzten wir wie im letzten Jahr in Rimini aus und übernachteten jetzt im Negresco Hotel.

Hotel ist eigentlich nur halbrichtig, besser man nennt es Museumshotel. Die Inhaberin, Madame Augier, hat über Jahrzehnte Kunstwerke gekauft und diese sind im ganzen Hotel platziert. Jede Etage hat ein eigenes Thema, zusammengestellt aus Antiquitäten und Bildern ab ca. dem 17.Jahrhundert. (Insgesamt sind ca. 6000 Kunstwerke auf das Gebäude verteilt). So wurde das Hotel sehr bekannt und war in der Vergangenheit auch für Prominente eine „gute Adresse“.

Die Napoleonetage
Das Foyer

Die Zimmerkorridore haben jeweils noch ein eigenes Motto, wie z.B. „Dali“, „Tiere“ oder „Frauenbilder“. Man findet bei den Bildern dann auch schon mal ein Original von Cocteau oder Vasarely.

Die  Gästezimmer selbst sind ebenfalls eine Antiquitätenfundgrube.

Das Personal ist sehr nett und zuvorkommend, die Befürchtung, schief angesehen zu werden, weil man nur zum Fußvolk behört, ist unbegründet. Das liegt vielleicht aber auch daran, dass es das Hotel (von 1912) nicht leicht hat, mit sehr modernen Hotels zu konkurrieren und man sich deshalb trotz glamorösem Ruf anstrengen muss. Waschbecken auf Kniehöhe sind z.B. für immer größer werdende Menschen rückenunfreundlich…Aber es wird renoviert und gewerkelt (lautlos) und das Negresco gibt den Kampf nicht auf.

Was nun tun im winterlichen Nizza? Ein paar Tipps gibt es morgen und übermorgen.

 

 

 

 

Ganz schön auf Draht- Altena Teil 2

Gestern erwähnte ich den Bürgermeister von Altena, Andreas Hollstein,   der letzte Woche wegen seiner Flüchtlingspolitik einen Preis von den Vereinten Nationen verliehen bekam. Dies passt zu Altena, denn hier gab es auch die erste Jugendherberge der Welt!  Wikipedia schreibt dazu:

Jugendherbergen entstanden ab Anfang des 20. Jahrhunderts im Zuge der Jugendbewegung als Unterkünfte für junge Menschen, Jugendgruppen und Schulklassen. Am 26. August 1909 hatte Richard Schirrmann, ein Lehrer an der heutigen Richard-Schirrmann-Schule in Altena, erstmals die Vision einer Jugendherberge.[1] Die Idee wurde von ihm in seiner Schule 1911 realisiert.[2] Dieses Provisorium wurde 1912 durch eine Jugendherberge auf der Burg Altena oberhalb der Stadt ersetzt, die heute als Teil des Museums der Burg Altena im Original zu besichtigen ist.[3] Daneben besteht auch heute auf der Burg Altena eine Jugendherberge. 1911 gab es bereits 17 Jugendherbergen, 1921 etwa 1300 und 1928 rund 2200. Sie hatten häufig große Schlafsäle und wenige kleinere Zimmer für die Betreuer.

Wir besichtigten die Burg, die aber nicht nur Einblicke in das frühe Jugendherbergsleben gibt, sondern auch ein umfangreiches Heimatmuseum hat, dessen Räume einen ganzen Burgflügel einnehmen. Man sollte Zeit mitbringen…Ein Raum war für mich eine wahre Fundgrube für zukünftige Quizfragen…

Tipp 1: Wenn Sie bei einem Ausflug die Burg besichtigen und Sie danach sich mit Essen stärken möchten, gehen Sie nicht in das Burgrestaurant. Das Beste dort ist die Aussicht von der Terrasse aus, aber die Organisation von Bedienung und Küche ist sehr verbesserungswürdig und anscheinend schmeckt das Essen auch nicht so toll. (Wir haben gar kein Essen bekommen, aber an Nachbartischen sahen wir, dass mehrere Teller noch halbvoll wieder zurück gingen).

Tipp 2: Wenn Sie auf die Idee kommen sollten, an einer der nahegelegenen Talsperren Kaffee trinken zu wollen, suchen Sie sich ein anderes Café-Ziel. Wir klapperten drei Talsperren ab, alle boten schöne Spazierwege an, aber keine Möglichkeit zur Einkehr.

Tipp 3: Momentan begleitet mich dieses Hörbuch beim Bügeln.

Es ist die Geschichte einer Familie in Altena, die vom Drahtgeschäft lebt. Der Roman beginnt mit der Währungsreform und endet 1989. Von den 17 Stunden des Hörbuches habe ich bisher drei gehört und es gefällt mir gut. Es ist nicht nur eine Familiegeschichte, sondern auch eine Reise in die Nachkriegszeit.

Als Abschluss des Altena „Kapitels“ wird die morgige Aufgabe für die grauen Zellen etwas mit unserem Ausflug zu tun haben.

Das Duisburger Radiomuseum

Während unseres Ausflugs nach Ruhrort stolperten wird durch Zufall über das Duisburger Radiomuseum. Es war geöffnet und so nutzten wir die Gelegenheit, das Museum zu besuchen. 

Wie beispielsweise das Rheinhauser Bergbaumuseum oder das Bienenmuseum in Rumeln ist auch dieses Museum ein ziemlich heimlicher Schatz Duisburgs.

Radios von den Anfängen in den 20er Jahren bis zu Modellen aus den 60er Jahren werden präsentiert. Während mein Mann sich sehr für die technischen Details interessierte,

faszinierten mich das handwerkliche Können der Einzelanfertigungen und die verschiedenen Designs.

Man bekommt zudem viele Informationen darüber, welchen Stellenwert das Radio zu verschiedenen Zeiten in der Gesellschaft hatte. 

In einem zweiten Raum findet man alte Tonbandgeräte, Schallplattenspieler, Kassettenrekorder und sogar eine Jukebox.

Liebevoll abgerundet wird das Ambiente durch Einrichtungsgegenstände aus den 50er- und 60er Jahren.

Dieses Museum geht auf eine Privatinitiative zurück, was man nicht hoch genug anerkennen kann. Der Eintritt kostet 2 Euro, an dem Sonntag waren zwei Herren da, die sehr fachkundig Auskunft gaben. Da die Homepage momentan nicht erreichbar ist, fotografiere ich für weitere Infos einen Teil des Flyers ab. 

Idee: Warum nicht mal zusammen mit seinen Geburtstagsgästen erst eine Führung vereinbaren und danach in Ruhrort gut essen gehen?

Ein bisschen passt meine morgige Hörbuch-Besprechung zu den alten Radios, denn der Krimi spielt in den 20er Jahren in Hollywood.

Ausflug zum Kreativgarten

Vor einiger Zeit berichtete ich jeweils über meine Ausflüge nach Viersen und dem Viersener Stadtteil Dülken  (siehe unten). Mir gefielen beide Ziele und ich empfahl eine Besichtigung.

Am Sonntag, dem 19.8., können Sie nun einen Ausflug nach Viersen/Dülken mit dem Besuch des Kreativgartens verbinden.

Frau Ilse Heines, deren künstlerischen Tätigkeiten ich auch schon mehrmals hier besprach, lädt zusammen mit ihrem Kreativteam in ihrem Garten dazu ein, etwas Neues auszuprobieren. Dies kostet keinen Eintritt, die Materialien werden gestellt. Wie lange Sie im Garten bleiben, was Sie ausprobieren, das liegt alles bei Ihnen. Weitere Infos finden Sie unter www.ilse-heines.de. Sehen wir uns? Ich zeige Ihnen gerne, wie man aus Papier federleichte und individuelle Perlen dreht.

 

Romantische Loreley

Am vorletzten Freitag war ich zum ersten Mal an der Loreley auf einem Musikfestival. Am Tag des Ferienanfangs dorthin zu fahren war nicht optimal, allerdings das letzte Stück Fahrt entlang am Rhein ließ die Staus vergessen. Nach Koblenz immer schön am Rhein entlang durch Dörfchen und Städtchen, ideal für einen Pausenstopp zum Kaffeetrinken. Die letzten 2 Kilometer ging es in Serpentinen nach oben, großzügige Parkplätze erwarteten einen bereits. Von dort muss man noch ca. 300 m laufen und dann hat man diese beiden Aussichten.

Die Aufschriften der T-Shirts, die von den Zuhörern mit Durchschnittsalter 40-60 getragen wurden, signalisierten alle einen Geschmack mit großem gemeinsamen Nenner: Yes, Led Zeppelin, Marillion, Muse, IQ, Genesis, um nur einige zu nennen. (Einige dieser Gruppen wurden auch schon in diesem Blog erwähnt). 

Wir waren wegen der Gruppen „Riverside“ gekommen (stellte ich Ihnen vor Kurzem vor) und „Big Big Train“, einer Gruppe aus England, die zum allerstenmal auf dem europäischen Festland auftrat.  

Die längere Anfahrt hatte sich gelohnt. Die Atmosphäre war sehr entspannt, fürs Auge wurde etwas geboten und Big Big Train war live noch stimmgewaltiger als auf CD.

Die Bühne zwischen 18 und 24 Uhr

Musikhören auf der Loreley? Gerne wieder!

Morgen bespreche ich ein Buch über Künstlerateliers. Es hat mich in den letzten Wochen nicht ohne Grund begleitet.

George Bernard Shaw- der Selfiemann (Ostseetipp Nr. 4)

Wohl kaum bekannt ist die Tatsache, dass der Literatur-Nobelpreisträger Georg Bernhard Shaw auch ein großer Fotograf war. Es gibt ein Archiv mit über 20000 Bildern und in Lübeck wird im Günter-Grass-Haus z. Zt. eine Auswahl gezeigt. Schon beim Betrachten der ersten Fotos dachte ich:“Meine Güte, was hätte Herr Shaw sein Handy geliebt!“ Shaw fotografierte sich sehr gerne selbst, oftmals auch unbekleidet und ab und zu blitzt eine Portion Selbstironie durch. Seine Landschaftsaufnahmen fand ich sehr stimmungsvoll, begeistert war ich auch von den Porträts seiner Freunde, wie z.B. von Rilke oder Rodin. Die Fotoausstellung läuft noch bis zum 9. Oktober 2018.

Von der Ausstellung inspiriert, las ich danach die Texte dieser beiden Theaterstücke.

Magnus, der König von England, soll Kaiser von Amerika werden, denn die Vereinigten Staaten wollen nicht länger unabhängig sein, sondern wieder in die Monarchie heimkehren. Dem König kommt dieses Anliegen gerade  nicht recht, denn ihm ist vom Kabinett ein Ultimatum gestellt worden. Magnus, hochgebildet, Gentleman und politisch sehr interessiert, hat es sich in der Vergangenheit nicht nehmen lassen, in seinen Reden Kritik an der Regierung zu üben, Verbesserungsvorschläge zu machen oder zumindest an den gesunden Menschenverstand zu appellieren. Der Premierminister und seine männlichen Kollegen sind darüber äußerst erbost und wollen dem König einen Maulkorb anlegen. (Ultimatum: Der König soll schweigen, sonst tritt das Kabinett zurück). Allein die zwei Ministerinnen sind dem Monarch gewogen und halten seine Einmischung für positiv überdenkenswert.

Als das Ultimatum abläuft, macht der König den Ministern einen unerwarteten Vorschlag. Er will abdanken und seinem Sohn den Thron überlassen, da dieser politisch völlig desinteressiert ist. Er selbst wird zu einem Bürgerlichen, der sich um einen Platz im Unterhaus bewirbt, vielleicht eine neue Partei gründet und eines Tages dann vielleicht auch Premierminister wird. Können Sie sich die Reaktionen der Minister vorstellen?

Ein wunderbares Theaterstück mit vielen kleinen und großen Seitenhieben auf die Monarchie, die Politik, die Wirtschaft und…dem Zusammenleben von Mann und Frau.

“Helden“ ist eine leichtere Kommödie, aber auch so nett wie „Pygmalion“. Da ich momentan etwas Zeitmangel habe, übernehme ich die Inhaltsangabe von Wikipedia.

Das Theaterstück spielt während des Serbisch-Bulgarischen Krieges im Jahre 1885. Der in serbischen Söldnerdiensten stehende Schweizer Artilleriehauptmann Bluntschli wird mit seinem Geschütz vom bulgarischen Kavallerieoffizier Sergius und dessen Reitern angegriffen. Da Bluntschli den falschen Munitionstyp mitführt, gelingt die eigentlich selbstmörderische Attacke, und der Schweizer flieht vom Schlachtfeld. Er gerät dabei in das Haus von Raina, der Verlobten von Sergius. Raina versteckt den offenbar harmlosen Mann, der aus seiner Kriegsunlust keinen Hehl macht und „wie jeder erfahrene Soldat“ in seiner Patronentasche lieber Schokolade als Munition mit sich trägt. Weil ihm erstere aber gerade ausgegangen ist, versorgt Raina ihn mit Nachschub und borgt ihm für die Flucht eine Jacke. Als der Hauptmann diese nach Ende des Krieges zurückbringt, ist Sergius bereits im Triumph aus der Schlacht zurückgekehrt, und nun fordert er Bluntschli zum Duell. Das weiß dieser jedoch zu verhindern, indem er droht, den wahren Verlauf der Schlacht zu verraten, dass Sergius nämlich nur gewonnen habe, weil Bluntschlis Kanone versagte. Weil die fesche Magd Louka schon seit einiger Zeit Rainas Misstrauen in den alten Haudegen geschürt hat, finden letztlich Bluntschli und Raina zusammen, die Magd bekommt ihren Sergius, und somit endet alles in Wohlgefallen.

Morgen nehme ich Sie mal wieder mit in meinen kleinen  Garten.

Ostseetipp Nr.3

Die dritte Stadt, die wir während unseres Ostseeurlaubs besuchten, war Eutin. Neugierig gemacht wurden wir durch den Hinweis im Reiseführer auf einen schönen Rosengarten. Das war eine kleine Enttäuschung.

Der Rosengarten= ein Weg mit Rosenbeeten an der Seite- das wars. Wenn man den Rosengarten im Dortmunder Westfalenpark kennt, ist man vielleicht auch ein bisschen verwöhnt

Aber wir lustwandelten weiter und trafen dann auf diese schönen Plätze und Gebäude:

Wir sahen uns das Eutiner Schloss auch von innen an wie man auf den Fotos sieht. Viele Räume sind restauriert, hat uns gut gefallen. Auch die Geschichte des Schlosses ist interessant, der bekannteste Name, der mit dem Schloss in Verbindung steht, ist Katharine die Große. Im Innenhof des Schlosses tranken wir Kaffee, danach besuchten wir noch den Schlosspark, der englische Vorbilder hat.

Das Ostholstein-Museum liegt gegenüber vom Schloss und hier hatten wir wieder einen „Ausstellungstreffer“.

Gezeigt werden z.T.  bekannte Fotos berühmter (Magnum)-Fotografen, die wir zum ersten Mal „live“ sahen. Auch hatten wir noch nie von den Editionen der griffelkunst gehört. Wieder zuhause, hallte diese Ausstellung noch länger nach, denn griffelkunst ist eine sehr interessante Idee und ich nahm mir nach langer Zeit mal wieder den Magnum- Fotobildband vor und meine Liebe zur Schwarzweissfotografie bekam neuen Schwung.

In anderen Räumen wird auf die Geschichte Eutins eingegangen. Goethe soll Eutin „Weimar des Nordens“ genannt haben, denn im 18. Jahrhundert lebten auch hier viele Gelehrte und Künstler wie beispielsweise der Maler Johann Heinrich Tischbein, die Dichter Friedrich Gottlieb Klopstock, Johann Gottfried Herder und Matthias Claudius, der Übersetzer von Homers “Ilias” und “Odyssee”, Johann Heinrich Voß oder der Komponist Carl Maria von Weber. Viele Zeitdokumente und Bilder sind ausgestellt, hier kann man Stunden verbringen.

Haben wir was in Eutin verpasst? Ja, das ist höchstwahrscheinlich so, denn die meisten Urlauber machen zuerst eine Bootstour auf den Seen rund um Eutin. Aber da wir bestimmt noch einmal an die Ostsee fahren, holen wir das dann nach.

Nächste Woche mache ich einen kurzen Abstecher nach Lübeck zu einer weiteren Ausstellung, morgen kommt mal wieder ein Beitrag für die Rubrik „Meine Werkstatt“, hat auch noch etwas mit der Ostsee zu tun.

Tipp Nr. 2 für den nächsten Ostseeurlaub: Ratzeburg

Was für Bad Segeberg die Karl-May-Festspiele sind, das ist für Ratzeburg….die Ruderszene. Aber sonst? 

Wir fuhren in die Altstadt von Ratzeburg und besuchten dort zuerst das Ernst Barlach Museum. Dort erwartete uns eine Überraschung, denn neben den schönen Skulpturen von Barlach wurden auch Bilder von Friedensreich Hundertwasser gezeigt. 

Immer wieder werden in den Medien Beispiele seiner Architektur gezeigt, aber seine Bilder scheinen ein wenig in Vergessenheit geraten zu sein. Ich hatte das letzte Mal welche vor ca. 20 Jahren in einer Ausstellung gesehen. Damals gefielen sie mir schon sehr gut, doch jetzt war ich hin und weg. 

 Das Leuchten der Farben war unbeschreiblich. Zu den Bildern waren noch mehrere Tafeln aufgestellt, die das Credo Hundertwassers wiedergaben. Hier ein Beispiel: In den 70er Jahren gedacht, aktueller denn je:

Die Ausstellung läuft noch bis zum November.

Nach dem Museumsbesuch gingen wir nebenan in die St. Petri Kirche.  Sie ist die einzige Querschiffkirche in Norddeutschland und für uns war es eine Premiere, solch eine Kirche zu sehen.

Von dort aus ist es nicht weit bis zum Dom. Auf dem Weg kommt man an schönen alten Häusern vorbei. Wenn die Rosen blühen, duftet es vielerorts wunderbar, da fast jedes Haus seine eigenen Rosenstöcke vor der Tür hat. Manche Ecke erinnerte mich an Städtchen in Südengland.

Der Dom ist beeindruckend und im Inneren wie die meisten norddeutschen Backsteinkirchen eher nüchtern. Seine Lage ist herrlich, denn er befindet sich quasi am Ende der Altstadtinsel.

Man kann teilweise an den Seen spazieren gehen. An heißen Tagen weht hier immer ein kühles Lüftchen und es lässt sich gut aushalten. Cafés gibt es am großen Marktplatz oder in einigen Seitenstraßen, einem Ausflug steht also nicht mehr im Wege, oder?

Mit Ausflugstipps an der Ostsee geht es nächste Woche weiter, morgen  habe ich für Sie ein charmantes Chanson und eine kurze Buchbesprechung- beides spricht besonders Eltern an. 

Mal die Karl May-Brille ablegen (Ostseetipp Nr.1)

Wie vor einigen Tagen schon angekündigt, möchte ich Ihnen für Ihren nächsten Ostseeurlaub drei Städtebesuche schmackhaft machen und fange mit Bad Segeberg an.

Wer an diese Stadt denkt hat meistens das vor dem inneren Auge:

 Wen das nicht interessiert, der hakt Bad Segeberg dann schnell ab. Das ist aber ein Fehler! Bad Segeberg bietet Einiges. Ich fange mit den Dingen an, die wir nicht gesehen haben. Da ist z.B. ein großer See mit einer schönen Promenade zum Spazierengehen. Auf Museumsliebhaber wartet das Heimatmuseum oder die Villa Otto Flath, die Kirche St. Marien soll innen ebenfalls besuchenswert sein, war aber während unseres Aufenthalts geschlossen.

Wir fuhren nach Bad Segeberg wegen eines ARTE-Fernsehbeitrags über Noctalis, einem Museum, das keine Frage offen lässt, wenn es um Fledermäuse geht.

Rechts oben die Einflugschneise in die Höhle. Hier ist ein Lichtschrankenzähler eingebaut, so dass man die Zahl der Fledermäuse ermitteln kann.

Darüberhinaus besteht die Möglichkeit, in einem Vivadium Fledermäuse zu beobachten und eine Höhlenführung mitzumachen. In dieser Höhle überwinterten letztes Jahr 31000 Fledermäuse. Dann darf niemand die Höhle betreten, aber jetzt im Sommer sind fast alle Fledermäuse ausgeflogen und bei der Führung erfährt man noch einmal viel Wissenswertes. Und wenn man Glück hat, begrüßt einen Foxi Flatterinchen, ein zahmer australischer Flughund, der von seiner Mutter verstoßen wurde und jetzt eine Ersatzmama hat. Allerdings konnte sie ihm das Fliegen nicht beibringen und so ist er auch draußen sehr anhänglich.

Die Diskussion über das Bienensterben kann auf Fledermäuse ausgeweitet werden. Auch ihre Zahl sinkt beängstigend aus denselben oder ähnlichen Gründen, die den Bienen und anderen Insekten das Überleben schwer machen.

Das  Noctalismuseum liegt am Rande der Altstadt von Bad Segeberg. Hier lohnt sich ein kleiner Spaziergang.

Pfiffig fand ich die kleinen Wieseninseln auf der Fußgängerzone. (Siehe oben links). Diese waren z.T. schön dekoriert, bepflanzt oder es wurde ein Thema demonstriert. (Siehe oben rechts). Die ansonsten etwas langweilige Fußgängerzone wurde dadurch interessanter und grüner.

Das war Städtetipp Nr. 1. Übrigens ist das Fledermausmuseum auch bestens für Kinder geeignet, Vieles wird für Kinder sehr spielerisch erklärt.

Übermorgen nehme ich Sie mit nach Ratzeburg, wo die Altstadt auf einer Insel liegt.

Motivationsschub

Das Länderspiel das ja gestern nicht so dolle. Ich hacke jetzt nicht wie in Deutschland schnell üblich, auf den Spielern herum, sondern frage, ob man diese Bank jetzt schnell nach Russland verfrachten sollte? Vielleicht gibt sie ja „unseren Jungs“ den benötigten Schub…

Die Bank habe ich übrigens in Bad Segeberg entdeckt. Ein schönes Städtchen, das man sich bei einem Ostseeurlaub einmal angucken sollte. Mehr darüber und noch andere Ausflugstipps an der Ostsee kommen übernächste Woche.

Morgen habe ich eine Empfehlung für alle, die im Raum Duisburg wohnen und ein Haustier haben.