Richtig einseifen leichtgemacht

Im Herbst letzten Jahres fragte mich via Mail eine Leserinnen, ob ich Erfahrungen mit Haarseifen hätte. Da ich bis dahin nur wusste, dass es feste Haarshampoos gab, war mein Interesse geweckt und ich beschäftigte mich in den nächsten Monaten ein bisschen mit diesem Thema.
Die erste Erkenntnis: Festes Haarshampoo und eine Haarseife sind zwei verschiedene Produkte. Ich machte mich auf mehreren Internetseiten schlau und erfuhr so, dass Haarseifen wegen ihrer Bestandteile für die Umwelt die bessere Wahl sind. Beim Waschen mit einer Haarseife wird weniger Schaum erzeugt und es wird eine Haarspülung empfohlen, weil sich das Haar nach mehrmaligem Waschen stumpf oder drahtig anfühlen kann.
In einer großen Drogeriekette fand ich im Oktober keine Haarseifen, aber zwei feste Haarshampoos, die ich beide mit nach Hause nahm. Zuerst probierte ich diese Marke aus (Festes Shampoo für normales Haar mit Granatapfel-Duft):

Das Shampoo überzeugte mich nicht, denn die Seife war nach meinem Gefühl schmierig, klumpte und ließ sich schwer aus den Haaren auswaschen.
Dieses feste Haarshampoo gefiel mir besser.

Es verteilt sich gut im Haar, der Schaum fühlt sich gut an, es lässt sich schell auswaschen und es gibt keinen Schmierfilm auf dem Bodenbecken der Dusche. Darüber hinaus sind die Inhaltsstoffe so umweltfreundlich, dass dieses Shampoo fast an eine Haarseife heranreicht.

Letzte Woche wollte ich mir nun eine neues Shampoostück im Drogeriemarkt kaufen. Überraschung: Inzwischen werden von weiteren Firmen feste Shampoos angeboten. Auch diese zwei etablierten Firmen sind darunter:

Nur wenn das Verbraucherverhalten sich ändert, schreiben Firmen wie Guhl oder Garnier sich plötzlich Umweltbewusstsein auf die Fahnen. Allerdings zu einem höheren Preis als andere Anbieter.

Im Durchschnitt verbraucht der Bundesbürger im Jahr drei bis sechs Plastikflaschen mit Haarshampoo (Je nach Länge der Haare und nach Häufigkeit des Waschens). Dieser Plastikverbrauch kann durch Verwendung von festem Shampoo vermieden werden.
3 bis 6 Flaschen im Jahr sind nicht viel?
Da fällt mir das afrikanische Zitat ein, das ich letzte Woche veröffentlichte:

„Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht dieser Welt verändern.” – Sprichwort der Xhosa (Tansania, Südafrika, Botswana und Lesotho)

Bei 83.000.000 Einwohnern in Deutschland….

Der Gebrauch des festen Haarshampoos erinnert mich immer wieder an meine Kindheit, als ausschließlich Seife für die Körperreinigung genommen wurde. Wann hat es eigentlich angefangen, dass Duschgel die Seife verdrängte? Was spricht dagegen, sich heute wieder „nur“ mit Seife zu waschen? Was die Vermeidung von Plastikmüll und umweltschädlichen Stoffen angeht, wäre das auch noch ein weites Feld…

Info: Wer Vorbehalte gegen das Waschen mit Seife hat, hier ein paar Fakten zu der Verwendung von Seife:

https://www.gesundheitstrends.com/a/beauty/feste-seife-hygiene-70890

Unbezahlte Werbung!

Auge in Auge mit drei Haifischen

Plötzlich sah ich drei Haifischflossen,
sie kamen von rechts nach links angeschossen!
Mein Herz fing heftig an zu pochen,
nein, kein Zweifel, es waren Haie und keine Rochen.
Ganz langsam trat ich den Rückzug an,
mit den Augen immer an den Haien dran.
Ich wollte nicht ihr Abendessen werden
sie sollten mir mein Leben nicht verderben!
Bitte nicht als Gehacktes enden-
wo war die Chance, mein Schicksal zu wenden?
„Hallo Linda, träumst du gerade vor dich hin?“
Ich verstand zuerst nicht der Worte Sinn.
“Sollen wir dort drüben in das Museumscafé gehn,
nach dem Spaziergang wäre das doch ganz schön.“
Mein Mann lächelte mich an
und da wurde mir klar,
dass ich nicht,
oh es war so wunderbar,
in einem Meer um mein Leben schwamm,
sondern auf einer Wiese stand
und unter meinen Füßen war ganz viel Land…

In Porto, Januar 2017

Flaschenpostgefühl mit Kunststückchen

Ich habe angefangen, 6 x 6 cm große Bilder in Duisburg auszulegen. Mal ist es ein Foto, mal eine Collage oder ein gemaltes Bild. Diese „Kunststückchen“ sollen überraschen und ein Lächeln auslösen, neugierig machen oder zum Nachdenken anregen. Jedes Bild trägt einen Titel und ist nummeriert.

Die meisten der Kunststückchen bestehen aus abbaubaren Materialien, wie Papier, Ton, Holz, Pflanzenteile oder Bienenwachs. Sollte ein Bild nicht abbaubare Bestandteile haben, wie bei einer Collage aus gefundenen Plastikteilchen, lege ich sie auf Abfalleimern aus. Entweder nimmt jemand das Bild mit oder entsorgt es.

Die Kunststückchen werde ich an den Plätzen fotografieren, denn ich finde es spannend, wie selbst kleine Bilder ihre Umgebung verändern können. So werde ich ab und zu in meinem Blog ein paar Fotos zu diesem Thema zeigen. 

Die ersten 40 Miniaturen sind ausgelegt. (Am Toeppersee und in Kaldenhausen). Jedes Mal habe ich ein Mini-Flaschenpostgefühl…Wer wird das Kunststückchen finden, was wird die Person damit machen?

Mikado Spielchen mit Kiefernnadeln

Während der Weihnachtsfeiertage zeigte ich Ihnen das Bastelgeschenk meiner Freundin. Es beinhaltete u.a. Kiefernnadeln. Ich kündigte damals schon an, dass ich mir auch noch etwas Nichtweihnachtliches ausdenken würde und das möchte ich Ihnen jetzt gerne vorstellen.

Der Blätterfänger

Ich nahm ein bisschen Knetmasse und steckte die Kiefernnadeln hinein. Danach legte und steckte ich die Blätter zwischen die Nadeln ohne sie festzukleben (links). Da das Gebilde sehr leicht und fragil ist, bewegt es sich bei jedem kleinen Luftzug und die Schatten an der Decke ändern sich dabei. Manchmal fällt ein Blatt ab, dann muss ich beweisen, dass ich noch eine ruhige Hand habe, um es wieder einzufügen.

Ein bisschen „Landsart“ im Garten

Auch für Ikebana sind Kiefernnadeln tolles Arbeitsmaterial. Hier werde ich noch mehr ausprobieren, wenn der Garten wieder blüht.

Und dann kam ich wieder ans Tüfteln. Zuerst machte ich „Rheinblau“.

Das Pendant zur „Rheinorange“ in Duisburg. Fundstücke vom Rheinufer+Kiefernnadel+feines Stroh+Knetmasse

Auch andere Fundstücke verarbeitete ich noch weiter.

Oben: Schattenschmetterling – Mitte: Der falsche Schlüssel – Unten – Federschwer
Konstellationen

Mein neues kreatives Thema? Demnächst erwecke ich meinen Kasten mit Aquarellfarben aus dem Dornröschenschlaf.

Meine neuen Perlen

Papierperlen-Ketten zu entwerfen macht mir nach wie vor viel Spaß, aber ich suche auch noch nach Möglichkeiten, Perlen aus anderen Materialien herzustellen.

Umwickelte Garnrollen
Die durchsichtigen Perlen sind geschmolzene Teile aus Plastikverpackungen von Obst, die anderen größeren Perlen sind aus Papier
Zeitungspapierrollen umwickelt mit Washi Tapes


Zum Aufziehen habe ich bei dieser Kette verschiedene Geschenkbänder genommen und mit Schleifen geschlossen.

Verschiedene Bänder kann man schön kombinieren

Morgen erzähle ich Ihnen das Blaue vom Himmel…

Hmmm, dufte!

Auf meinem Weg, weniger Müll im Haushalt zu produzieren, bin ich wieder zwei kleine Schritte weitergekommen. Im Internet fand ich mehrere Rezepte, wie man Raumdüfte und Deodorants selber herstellen kann. Ich habe mehrere ausprobiert und diese beiden Rezepte überzeugten mich.

Man nehme ein kleines leeres Glas oder eine ausrangierte Tasse und fülle es ca. zur Hälfte mit Natronpulver. Danach träufelt man ca. 20 Tropfen Duftöl auf das Natron, verschließt das Glas mit Hilfe eines Gummis und einem Stückchen Stoff und piekst mit einem Zahnstocher vorsichtig Löcher in den Stoff. Das Glas in den betreffenden Raum aufstellen. Nun muss man sich ein bisschen in Geduld fassen, der Raum duftet je nach Größe nicht sofort. Ich habe nachmittags zwei Gläser in ein Badezimmer (ca. 9 qm) und in ein Gäste-WC gestellt, der Duft war am nächsten Morgen da. Wie sich der Duft entwickelt hängt auch von der Qualität und Intensität des Öls ab. So überzeugte mich der Eukalyptus- Duft sehr, es riecht frisch, während der Orangenduft eher dezenter ist. Wenn der Duft nachlässt, dem Glas einfach ein paar neue Tropfen spendieren, wenn man den Eindruck hat, dass das Natron keine Flüssigkeit mehr aufnimmt, dann dieses durch neues ersetzen. Als Alternative zu dem Glas mit Stoff kann man auch einen Teebeutel für losen Tee mit Natron auffüllen oder ein Chiffonsäckchen (darin bekommt man schon mal ein kleines Geschenk).

Das Deodorant ist ebenso schnell hergestellt.

Man kocht die Menge Wasser auf, die in einen leeren Deodorant-Roller passt (gibt es in der Apotheke,ca. 40ml) und lässt das Wasser abkühlen (unter 50 Grad Celsius). Dann tut man einen Löffel Natron in das Wasser + 3 Tropfen Teebaumöl (Deo riecht nicht danach)+ 5-10 Tropfen Duftöl (Anzahl hängt von der gewählten Duftnote ab, Zitronenöl ist z.B. intensiver als Orangenöl). Alles umrühren und umfüllen.

Die Wirkung des Deodorants kann ich z.Zt. erst teilweise bestätigen, da die Monate des Transpirierens erst noch vor uns liegen. Aber abends beim Ausziehen der Unterwäsche habe ich immer einen feinen Orangenduft in der Nase und das ist doch schon mal schön.

Morgen habe ich einen musikalischen Beitrag für Sie.

Weniger Plastik im Haushalt- das geht immer leichter

Über die Feiertage suchte ich im Internet nach einem Tipp, wie man schwarze Schuhcreme aus einer Jeanshose entfernt. (Lösung:Den Fleck mit Zahncreme einreiben, einwirken lassen, auswaschen). Auf der Seite mit dem Tipp war eine Werbung für wiederverwertbare Küchentücher aus Bambus. Das machte mich neugierig, denn unseren Küchenrollenverbrauch empfinde ich schon länger als zu hoch, hatte bisher aber noch keine praktikable Idee, ihn zu reduzieren. Mit dem Anklicken auf diese Werbung machte ich bei mir ein Fass auf, denn ich kam,wie man so schön sagt, von Höcksken auf Stöcksken was das Thema Vermeidung von Plastik und besonders auch Mikroplastik im Haushalt angeht.

Was ich jetzt schreibe, ist vielleicht schon für viele meiner Leser und Leserinnen ein alter Hut und sie denken sich, was ich doch für ein ignoranter Mensch bin. Denen sage ich: Besser spät, als nie. Es gibt aber bestimmt auch einige, die meinen Blog verfolgen, für die meine Gedanken Anregungen sind.

Ich besuchte zig Internetseiten und Foren, wo das Thema Plastik ausgiebig diskutiert wurde. Dabei fielen mir vier Dinge auf:

1. Als völlig unsinnig empfand ich es in Umweltblogs, Alternativen zu Plastik aufzuzeigen (z.B. bei Tupperdosen, Zahnbürste, Kugelschreiber) und dann zu schreiben, dass man bei sich die Plastikteile durch Nichtplastik ersetzt hätte. (Es ging ums Prinzip, nicht um gesundheitliche Vorbehalte). Da wird meiner Meinung nach übers Ziel hinausgeschossen, denn wenn ich noch funktionierende Tupperdosen habe, behalte ich diese und werfe sie nicht weg, nur um mein „Plastiklevel“ zu senken.

2. Komme auf die Bambus-Küchentücher zurück: 100 Stück werden in einer Rolle für ca. 13 Euro angeboten, jedes Tuch soll bei 90 Grad ausgewaschen und bis zu 100x wiederverwertet werden. 90 Grad??? Wenn ich dreimal/Jahr eine volle Maschine mit 90 Grad wasche, dann höchstens nur dann, wenn meine Gartenkluft es nötig hat, weil ich auf der Erde herumgekrochen bin. Aber sonst sind 60 Grad völlig genug. Wie sieht es dann mit der Umweltverträglichkeit bei diesen Küchenrollen (oder Abschminkpads oder Slipeinlagen aus?) Was ist besser? Küchentücher kompostieren und Plastikumhüllung wegwerfen oder 100×100 bei 90 Grad waschen+1xPlastikumhüllung wegwerfen?

3.Wenn ich Bioprodukte kaufe, hatte ich im Hinterkopf bisher immer noch etwas die heile Welt-Vorstellung, auch „kleine“ Firmen zu unterstützen. Davon bin ich geheilt oder zumindest schaue ich jetzt genauer hin. So gehört z.B. die Naturkosmetikmarke Santé zu L‘Oréal und L‘Oréal gehört zu 23% Nestlé. Und das geht eigentlich gar nicht. (Das wäre noch ein anderes Thema, aber da verweise ich auf diesen Linkhttps://utopia.de/ratgeber/nestle-marken-diese-produkte-gehoeren-zum-unternehmen/ )

4. Es gibt preisgünstige Produkte bei dm oder Rossmann, die mikroplastikfrei sind und von Öko-Test mit „Sehr gut“ bewertet werden. Damit kann sich niemand herausreden, dass diese Produkte zu teuer sind und man sie deshalb nicht kauft. Doch wenn ich beispielsweise bei Rossmann vor dem Regal mit Duschbädern stehe, werde ich von dem Angebot überfordert und wüsste ich nicht, was ich suche, ich nähme entnervt irgendein Duschgel, nur um weiterzukommen. Was ich damit sagen will: Die Werbung für diese guten Dinge, die in den Regalen stehen, ist entweder dezent oder gar nicht vorhanden. Eine Unterstützung des Verbrauchers, der sich umstellen möchte, gibt es von Seiten der Drogerieketten kaum. Das finde ich sehr bedauernswert. Liegt es vielleicht daran, dass dort ein Einflussnahme der großen Kosmetikfirmen stattfindet?

So, jetzt aber Butter bei die Fische- was wird es ab sofort in unserem Haushalt geben?

Kostet 1,35 Euro

Es ist nur ein kleiner Schritt, aber besser klein als gar keiner.

Wer mehr über Alternativen zu herkömmlicher Kosmetik wissen möchte:

https://utopia.de/ratgeber/naturkosmetik-marken-dekorative-kosmetik

Über Möglichkeiten, Putz- und Waschmittel für Geschirr und Wäsche selbst herzustellen- siehe unter „Related Posts“- chemische Keulen“.

Übrigens: Dieser Beitrag ist keine bezahlte Werbung.

Ich lasse Sie diesen „Plastikkram“ jetzt erst einmal verdauen und melde mich am Montag wieder.

 

Woche der Müllvermeidung

Europaweit ist diese Woche der Müllvermeidung gewidmet. Meine persönlichen „roten Mülltücher“ sind ja die Kapseln für Kaffeemaschinen (Seitdem Herr Clooney dafür Werbung gemacht hat, ist er bei mir fast unten durch) und Flüssigseife in Plastikflaschen anstatt normaler Seife. Aber das nur am Rande.

Vor einiger Zeit entmüllten viele Duisburger an einem Wochenende die Rheinufer. Fand ich toll und hätte gerne mitgemacht, war aber leider verhindert. So machte ich mich danach alleine auf, um ein Mini-mini-mini-Scherflein dazu beizutragen. Damit weniger in den Bäuchen von Rheinfischen landet. Ich suchte kleinteiligen Müll für meine Kartenunikate, um diese mit einzuarbeiten. Lange suchen musste ich nicht und es stellte sich heraus, dass das eine prima Idee war. Die verschiedenen Formen von Plastik, Glas, Metall usw. sind anregend für neue Bilder.

Hier ein paar Beispiele:

Wenn ich ein Ziel für einen Spaziergang brauche, mache ich mich jetzt immer zum Rhein auf. Mal sehen, ob man Teile nicht auch als Schmuckteile verwenden kann.

Morgen ist frei, am Samstag geht es weiter.