Zwei süße Geschichten mit drei Männern und Hildegard

In der Vorweihnachtszeit überraschten mich zwei Freundinnen mit außergewöhnlichen Süßigkeiten. Da war zuerst diese Schokolade:

Das Besondere an ihr: Sie schmeckt nicht nur gut, es läuft darüberhinaus ein Film im Kopf ab, wenn man ein Stück genießt. „Schuld“ daran ist der außergewöhnliche Transportweg der Schokolade. In Gedanken ist man erst in der Karibik, genauer gesagt in der Dominikanischen Republik, dann auf hoher See auf einem restaurierten Segelschiff mit dem Namen „Tres Hombres“, schließlich in Amsterdam, dem Zielhafen von „Tres Hombres“. Lernen Sie das Cargoschiff „Tres Hombres“ etwas näher kennen:

Aber die Reise geht von Amsterdam noch weiter. Nicht im Auto oder im LKW wird die Schokolade zu den einzelnen Verkaufsstellen transportiert, sondern meine Freundin erzählte mir, dass alles per Rad ausgeliefert wird! Ist das nicht eine gute Sache?
Wer auch Schokoladenkopfurlaub machen möchte, sollte in Unverpacktläden nach dieser Schokolade fragen.

Diese Kekse-und Plätzchensorten bekam ich vorletzte Woche. Alle wurden nach Rezepten der berühmten Hildegard von Bingen gebacken.

Ich hatte vorher noch nie von Quendel- und Galgantkeksen gehört und war auch überrascht, als ich bei der dritten Keksart u.a. die Zutat Muskatnuss las. Zuerst probierte ich die Galgantvariante. Etwas süß und ein schärferer „Abgang“, vielleicht ein bisschen mit Ingwerplätzchen zu vergleichen, jedenfalls ganz nach meinem Geschmack. Es folgte ein Nervenkeks. Muskatnuss-im Teig für mich zuerst gewöhnungsbedürftig, aber inzwischen mag ich die Würzigkeit. Mein Favorit: Die Quendelkekse. Leichte Süße, aber ein Geschmack, den ich mit keinem anderen vergleichen kann.
Ich bin von der Idee fasziniert, dass Hildegard von Bingen und ihre Zeitgenossen im 12. Jahrhundert auch diese Kekse gegessen haben und dass das Rezept bis heute erhalten blieb. Meine Freundin schrieb mir zu ihrem Backwerk einen Brief, den ich auszugsweise hier wiedergeben möchte:

Mit dem Gedanken an die liebe Hildegard tun mir die Kekse gut, Ihnen vielleicht auch?

Täglich ein bisschen „vie française“- Französischstunde Nr. 24

Diesen Kalender bekam ich zu Weihnachten geschenkt.

Auf sechs Kalenderblättern pro Woche bekommt man einen kurzen französischen Dialog angeboten und dazu passende Übersetzung und Vokabular auf der Rückseite. Dazu gibt es kleine Grammatikübungen, um die Vokabeln zu vertiefen. Besonders nett fand ich diese Seite über den speziellen Kuchen für den Dreikönigstag.

Ich wollte mir im Internet das Rezept ansehen, doch es gibt nicht nur ein, sondern zig Rezepte zum Dreikönigstag. Auch aus anderen Ländern, wie z.B. aus Italien, Mexiko oder England. Schließlich fand ich auch einen Wikipedia-Eintrag.

https://de.wikipedia.org/wiki/Dreikönigskuchen

Wenn Sie heute mal Lust haben, ein bisschen oberschlau zu sein, ist der Artikel genau richtig.

Wirklich lecker

Tut mir leid, der Ballettbeitrag wird auf nächste Woche verschoben, hatte einfach keine Lust, ihn zu schreiben

Stattdessen ein kleiner Bericht über ein Backexperiment.

Diese Mischung hatte ich mir vor Weihnachten gekauft und seitdem stand sie im Schrank. Da mich gestern mal wieder die Frühjahrsmüdigkeit streifte dachte ich mir, dass das Essen von Powerbrot genau das Richtige sei und fing spontan zu backen an. Neben der Backmischung brauchte man nur Öl, Essig und Wasser, ich konnte also sofort loslegen. Dann kam das Zusammenfalten der Backform aus Pappe…Sie ist eine Fehlkonstruktion, was mir in der Backanleitung insofern bestätigt wurde, dass man dort einräumte, dass sie beim Backen durch den Druck des Teiges und die Backofenhitze kaputt gehen könnte. Nein, einen verdreckten Backofen wollte ich nicht- was tun?

Ich zog alle Küchenutensilienregister und fand ganz hinten im Schrank diese Backform. (Hatte meine Mutter immer genommen, um „Kalte Hundeschnautze“ zu backen.). Perfekt, um die Form aus Pappe zu ummanteln.

Der Teig musste eine halbe Stunde ruhen, dann durfte er in die Backform. Um die ganze Teigmasse hineinzubekommen, musste ich ihn sehr pressen und drücken, schaffte es aber.- 1 Stunde bei 220 Grad backen, Backform kam auf mittlere Schiene, nicht vergessen, eine Schale Wasser neben die Form zu stellen.

Nach 45 Minuten musste ich das Brot aus dem Backofen nehmen, da es oben schon recht braun war. Innen war es noch etwas feucht, so ließ ich es weitere 15 Minuten in dem sich abkühlenden Ofen stehen. Nach dem das Brot kalt war, wollte ich elegant die Backform entfernen, das ging kaum, sie klebte an dem Brot! So musste ich mit dem Messer säbeln, so dass es keine vollendete Form gab. Aber…Das Brot ist sehr lecker!

Und eine Scheibe macht ganz schön satt. Die Inhalte:Sonnenblumen-und Kürbiskerne,Buchweizen- und Mandelmehl, Hanf- und Chiasamen, gehackte Mandeln,Flohsamenschalen und gekeimte Leinsaat.

Mal sehen, ob es die Backmischung auch ohne Firlefanz gibt, dann gäbe es eine Backwiederholung.

Welches ist Ihr Lieblingswort in der deutschen Sprache? Darauf komme ich morgen zu sprechen und schlage eine Brücke zum Französisch.

Der Brotgeist ist aus der Flasche befreit

Erinnern Sie sich noch an dieses Foto?

Dinkelbrot

Ich hatte diese Flasche auf dem Kölner Holy-Shit-Shopping-Markt gekauft. Sie enthielt eine komplette Backmischung, bei der man nur 600 ml lauwarmes Wasser hinzu fügen musste. Habe ich gestern gemacht, hier das Ergebnis:

Brötchen

Die Handhabung war wirklich so leicht wie beschrieben, die Brötchen schmecken würzig und sehr gehaltvoll. Wer mehr über die ausgefallene Hamburger Firma wissen möchte, die u.a. solche Backmischingen anbietet:

http://mozzersfinest.de/

 

 

 

Ich hoffe, dass es Ihnen nicht so geht…

 

Plätzchen backen- eher etwas fürs Frühjahr?

Dieser Gedanke kam mir diese Woche, als ich zum ersten Mal in meinem Leben Weihnachtsplätzchen gebacken habe. Momentan bekommt man von ziemlich vielen Leuten Weihnachtsplätzchen geschenkt, die alle sehr lecker sind. Warum jetzt dann noch selbst Weihnachtsplätzchen backen, die ja auch weg müssen und man aber eigentlich gar nicht so viele Plätzchen essen möchte, um im neuen Jahr nicht durch das Tal der Abnehmtränen gehen zu müssen? Wäre da antizyklisches Backen nicht besser, bedenkt man bei mir, dass bei mir ja das traditionelle “Zur Vorweihnachtszeit gehört das Plätzchenbacken!” noch nicht im Gehirn verankert ist? Würden sich Freunde, denen ich im Frühjahr Plätzchen schenke, nicht viel mehr freuen, weil meine Gabe unerwartet kommt? Eine Hürde muss ich allerdings noch nehmen: Ich muss es erst einmal schaffen, Plätzchen zu backen! Der erste Versuch war ein Desaster…Ich entschied mich für Toffifee-Blätterteig-Plätzchen, weil die Herstellung sich wirklich kinderleicht anhörte und ich mir das Leckersein dieser Plätzchen sehr gut vorstellen konnte. Hier geht es zum Rezept- lesen Sie selbst, was kann man da falsch machen?

http://whitegreyhome.blogspot.de/2015/12/toffifee-sterne-1512.html

Es kann nicht daran gelegen haben, dass ich keine Sternenform hatte, da diese überall ausverkauft war. Ich nahm ein Schnappsglas und stach runde Formen aus dem dünnen Blätterteig aus und legte, wie beschrieben, ein Toffifee auf den Kreis und darüber noch einmal einen Kreis aus Teig. Die Ränder der Teige drückte ich sehr sorgfälltig zusammen. Bis hier hin war meine Backwelt in Ordnung:

Toffifeeplätzchen Toffifeeplätzchen

Aber dann, nach 12 Minuten bei 180 Grad, mittlere Schiene im Gasofen…Man kann absolut nichts schön reden:

Toffeedesaster

Was habe ich falsch gemacht??? Zuerst war ich sehr frustriert, doch dann, nach dem Probieren der ersten nicht angebrannten Blätterteig-Toffifee-Kombination, machte sich ganz langsam ein Gedanke breit. Das schmeckte überhaupt nicht! Toffifees sind ja schon per se etwas klebrig an den Zähnen, aber zusammen mit dem Blätterteig war das Essen der Plätzchenteile unangenehm und ich fand es auch zu süß. Der Gedanke: Was wäre gewesen, wenn die Plätzchen tadellos ausgesehen hätten? Wegwerfen, weil sie nicht schmecken? Auf keinen Fall, da wäre ich dann viel zu stolz gewesen.  Aber so konnte ich mich von meinen ersten “Weihnachtsplätzchen” ohne große Reue trennen…

Bei einer Blog-Leserin muss ich mich jetzt noch zum Schluss entschuldigen. Sie hatte mir drei Rezepte von Plätzchen-Klassikern geschickt. Ich werde sie jetzt ausprobieren, aber wohl erst im Frühjahr…

 

 

 

 

 

Alternative zum Weihnachtsmarkt?

Am Samstag waren mein Mann und ich in Köln zum “Holy Shit Shopping” in den altehrwürdigen Sartory Sälen ( zu diesem Veranstaltungsort gibt es Interessantes zu lesen https://de.m.wikipedia.org/wiki/Sartory-Säle ). Es  wird damit geworben, dass junge Designer ihre Produkte ausstellen, für uns hieß das: Chance, außergewöhnliche Weihnachtsgeschenke zu finden oder etwas, mit dem man sich selbst mal belohnen kann.

Satoriushallen

Um 12 Uhr ging es los, um 13 Uhr waren wir wieder draußen. Nicht weil die Ausstellfläche klein war, nein, es waren quasi drei Hallen, aber das Angebot war doch eher enttäuschend. Was gab es? Kleidung, Schmuck, Taschen, Flüssiges und Essbares, Dekorationsartikel, Stempel, Karten und Kunst. Alles nett, aber nicht so pfiffig, dass man an einem Stand staunend länger verweilte. Also keine überzeugende Alternative zu den üblichen Weihnachtsmarktangeboten.

Wir wollten aber nicht mit leeren Händen wegfahren und so kaufte ich mir einen Ministempel und diese Flasche:

Dinkelbrot

 

Man muss den Inhalt in eine Schüssel mit 600 ml lauwarmes Wasser schütten und aus der Masse einen Teig kneten. Diesen eine Stunde stehen lassen, dann daraus kleine Brote formen und aufbacken. Das werde ich übernächste Woche ausprobieren.

 

Einfach nur froh

Bücherinsel

Meine Blogleser und Leserinnen erfahren es zuerst: Die Bücherinsel wird bleiben! Die Mayersche Buchhandlung möchte die Buchhandlung weiterführen, da sie für die Bücherinsel und für Rheinhausen ein gutes Potential sieht. Alle Kolleginnen werden übernommen, so dass keine Lücke entstehen wird, denn die Mayersche beginnt zum 1.12.2016. Ich hoffe, dass Sie sich genauso freuen wie ich und meinen Kolleginnen der Mayerschen Bücherinsel weiterhin die Treue halten.

Am 1.12.2016 bleibt die Buchhandlung für einen Tag geschlossen, da einige technische Umstellungen erfolgen müssen und das Bücherangebot um Einiges aufgestockt werden soll. Ab dem 2.12. geht es dann richtig los und besonders während der Adventssamstage haben Sie nachmittags Gelegenheit, sich in Ruhe die neue Bücherinsel anzusehen und sich beraten zu lassen. Die Mayersche Bücherinsel hat dann bis 18 Uhr geöffnet.

Ich habe jetzt eine Liste angefangen, was ich alles im Dezember machen werde. Noch nie habe ich Plätzchen gebacken, sorglos und in Ruhe mal auf einen Weihnachtsmarkt zu gehen, das war in den letzten Jahren auch nicht möglich. Weihnachtsdeko- bisher fast ein Fremdwort. Zum ersten Mal in meinem Leben werde ich diese Jahreszeit zusammen mit meinen Lieben genießen und vielleicht auch ein bisschen darüber berichten, wie sich so die ersten Rentnertage anfühlen. Mal sehen…