Wer traut sich heute…

…das Rhein-Hunsrück-Abitur zu machen?
Mein Ostfriesenabitur im August bekam viel Zuspruch, wie sieht es aus mit Ihrem Wissen zu der Landschaft zwischen St. Goar und Idar-Oberstein? Hier machten mein Mann und ich ein paar Tage Urlaub und als Einstieg zu den Beiträgen in den nächsten Wochen gibt es zehn Quizfragen.

Frage 1 – Wo steht diese Skulptur der drei berühmten Literaten, die den gesuchten Ort gepriesen haben?

In Bacharach – In Assmannshausen – In Bingen

Frage 2 – Wie heißt diese Straße?

Faustpfad – Drosselgasse – Das Schläuchle

Frage 3 – Neben der Burgruine Kyrburg gibt es

das schmalste Hotel Deutschlands – das größte Whiskymuseum Deutschlands – die kürzeste Seilbahn Deutschlands

Frage 4 – Wo wird der Hunsrücker Platt außer im Hunsrück noch gesprochen?

In Namibia – In Brasilien – In Kanada

Frage 5 – Diese Gegend ist auch für den Weinanbau bekannt. Wann wurde der Eiswein erfunden?

1902 – 1794 – 1830

Frage 6 – Die Geschichte des Schinderhannes ist in dieser Region allgegenwärtig. Er hatte aber auch noch einen Kumpanen, den „Schwarzen Petri“. Wodurch wurde dieser bekannt?

Er war der Erfinder des dreifachen Karabinerhakens
Er ist der Namensgeber des Kartenspiels „Schwarzer Peter“ und dient auch als Vorbild bei der Redewendung
Er war der Autor des ersten Kochbuchs mit rheinhessischen Rezepten

Frage 7 – Diese Brückenhäuser sind das Wahrzeichen für welche Stadt?

Ingelheim – Bad Kreuznach – Bad Sobernheim

Frage 8 – Wer war Johann Michael Elias von Obentraut?

Der Cousin der Hildegard von Bingen
Das Vorbild für den „Deutschen Michel“
Der Jäger aus Kurpfalz

Frage 9 – Welche Aussage stimmt? Im Hunsrück….

liegt der tiefste See Deutschlands
hängt die längste Fußgängerseilbrücke Deutschlands
steht die kleinste Holzkirche Deutschlands

Frage 10 – Wie heißt dieser Berg?

Erbeskopf – Rotenfels – Kahlheid

Und hier die Auflösung des letzten Rätsels: Die Buchstaben „ei“ waren 33 mal in dem Text versteckt.


Ein Reiseführer, nicht nur für Corona Zeiten

Reisebeschränkungen hin oder her, mit diesem „Reiseführer des Zufalls“ sind sie für alle Eventualitäten gut gerüstet, sogar wenn Sie zuhause bleiben und unbekannte Stadtteile Ihrer Heimatstadt erkunden.
Das Buch besteht aus vier Teilen.

Das Abcdarium macht den Anfang:

Kurze Essays zu den Themen „Alltag“, „Das Banale“, „Experimente“, „Serendipität“, „Erwartungen“und „Zufall“ ergänzen das ABC.

Und dann geht es los mit Stadtexperimenten

und vielen ungewöhnlichen Vorschlägen, was man in einer Stadt tun kann, wenn Sehenswürdigkeiten und Museen schon bekannt oder mal nicht von Interesse sind. Beispiele: Was sehen Sie, was alles blau ist? Kaufen Sie sich das hässlichste Souvenir der Stadt und verschenken es freudestrahlend weiter. Was gibt es kostenlos in dieser Stadt?

Dazu kommen Tipps, wie man auch einmal anders fotografieren kann. (z.B. das Handy/ den Fotoapparat immer nur vor den Bauch halten).

Die ersten Bauchfotos mit und ohne Bearbeitung

Abgerundet wird alles durch diverse Fragen nach der eigenen Befindlichkeit, während man mit dem Reiseführer des Zufalls eine Stadt kennenlernt. Welche Geräusche hört man? Würden Sie in dieser Stadt gerne wohnen? Haben Sie etwas entdeckt, das Sie noch nicht kannten? Was könnte man in der Stadt verbessern?
Das Buch bringt einen dazu, sich mit dem Gesehenen und Erlebten ausführlich auseinander zu setzen und gibt viele Denkanstöße. Ich habe mir in ein leeres Notizbuch diverse Fragen und Ideen aufgeschrieben und freue mich schon auf meinen ersten „Zufallspaziergang“ im November. Erst flanieren und dann in einem Café das Notizbuch mit hoffentlich vielen Eindrücken füllen, so ist der Plan.

Malmö- eine Zukunftsstadt mit Altstadt

Wenn Sie sich in Kopenhagen in den Zug setzen, dann sind Sie in 45 Minuten im schwedischen Malmö. Malmö ist die drittgrößte Stadt Schwedens und verdient mehr touristische Aufmerksamkeit, wenn es um ein schönes Wochenende geht.
Wir fuhren nach Malmö, um uns dort eine Ausstellung anzusehen. Da wir erst für 14 Uhr Eintrittskarten für das Museum hatten, schwangen wir uns morgens wieder auf die Räder, um die Stadt ein bisschen zu erkunden. Wir fingen mit der Altstadt an:

Viele Gebäude stammen aus dem 16. oder 17. Jahrhundert. Oben links das Rathaus, unten rechts der Lilla Torg Platz mit dem Design Museum und kleinen Läden, die sich dem Kunsthandwerk verschrieben haben.

Dann radelten wir durch zwei schöne Parks zum Schloss „Malmöhus“.

Es stammt aus der Renaissance und ist sehr gut erhalten. Allerdings hat es ein abwechslungsreiche Geschichte hinter sich. Im 17. Jahrhundert verlor es an Bedeutung und verfiel, bis es dann 1828 als Gefängnis umfunktioniert wurde. Dieser Teil der Schlossgeschichte wird in einigen Räumen dokumentiert, auch gruselige Geräusche fehlen dabei nicht. Ab 1910 war es dann eine Notunterkunft für Obdachlose und Kriegsflüchtlinge und viele Fotos und Aussagen von Zeitzeugen erinnern an diese Jahre.
Im Schlosskeller befindet sich schließlich ein in die Jahre gekommenes Naturkundemuseum mit diversen (zu kleinen) Aquarien und ausgestopften Tieren.

Nicht weit vom Schloss entfernt liegt Malmös berühmter Stadtteil Västra Hamm mit Malmös Wahrzeichen „Turning Torso“.

Oben die Öresundbrücke. Sie ist die weltweit längste Schrägseilbrücke für kombinierten Straßen- und Eisenbahnverkehr, unten das Wahrzeichen von Malmö

Warum berühmt? Västra Hamm ist Europas erster CO2 freie Stadtteil. Zum Flanieren und auch zum Schwimmen gibt es eine lange Uferpromenade am Meer, Restaurants und Cafés fehlen natürlich nicht.
Wer sich für Umweltfragen interessiert, der findet in Malmö noch eine Reihe anderer Stadtteile, die ebenfalls in der Architektur oder bei der Abfallverwertung in die Zukunft weisen. Ein weiterer Pluspunkt Malmös sind die vielen Nationalitäten der Anwohner. Diesbezüglich gibt es andere Stadtteile, die einen Besuch lohnen. Da wir aber nur einen Tag in Malmö waren, ergänze ich meinen Beitrag mit einem Link zu einer Seite, die die einzelnen Stadtteile näher beschreibt.

https://ger.worldtourismgroup.com/most-trendy-neighbourhoods-malm-74386

Über die Ausstellung im „Moderna Museet“ schreibe ich Ende der Woche. Es geht um die Künstlerin Hilma af Klint, die mit ihren Bildern und Tagebüchern die heutige Kunstszene seit geraumer Zeit in Aufruhr versetzt, da die Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts umgeschrieben werden muss.

Kopenhagen für fortgeschrittene Anfänger

Rechts neben der Kleinen Meerjungfrau Bild aus der Freistadt Christiania, darunter das Restaurantviertel Nyhavn und der botanische Garten. Unten links die königliche Wachablösung und der Kongens Nytorv, von dem die Haupteinkaufsstraße Stroget abgeht.

Über die o.g. Sehenswürdigkeiten werde ich nicht schreiben, denn sie werden als Highlights zumeist beim ersten Besuch Kopenhagens „abgearbeitet“.

Nach acht Stunden Fahrt (darin enthalten eine Stunde Fähre von Fehmarn aus) kamen wir in unserem Hotel im Kopenhagener Stadtteil Vesterbro an. Dieser liegt hinter dem Hauptbahnhof und damit etwas entfernt von den üblichen Touristenpfaden.

Vesterbro erinnert mich an den Berliner Prenzlauer Berg oder an das Düsseldorfer Loretto Viertel: Kleine außergewöhnliche Geschäfte und Hotels, viele Cafés in prächtigen Gebäuden des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Das Besondere an Vesterbro: Früher gab es hier viele Schlachtereien( Meat Packing District) und diese Gebäude sind inzwischen größtenteils in Restaurants umgewandelt worden. (Siehe Fotocollage oben rechts). Hier trifft man sich als Kopenhagener momentan am liebsten. Nicht unerwähnt lassen möchte ich die Tatsache, dass sich Vesterbros Grenzen mit denen des Rotlichtviertels vermischen. Wir waren zu verschiedenen Tageszeiten dort und fühlten uns zu keiner Zeit irritiert oder unwohl.

Neben den vielen Museen Kopenhagens bietet auch die königliche Bibliothek (Den Sorte Diamant) sehr interessante Ausstellungen. Während unseres Aufenthalts wurden über 300 Memorabilien des Sängers Nick Cave gezeigt. Aber auch ohne Ausstellung lohnt eine Besichtigung. Ein beeindruckender Mix aus Altem und Ultramodernem erwartet den Besucher.

In diesem Viertel trifft man noch auf weitere architektonische Highlights wie z. B das „BLOX“ und… eine alternative Seejungfrau!

Kopenhagen ist auch eine Stadt der Schlösser. Wir besuchten dieses Mal Rosenborg. Räume und Schatzkammer:WOW! Sehr prächtig und ein Hohelied auf alte Handwerkskünste.


Wir waren nur 1 1/2 Tage in Kopenhagen und fuhren ausschließlich mit dem Rad. Eine besondere Erfahrung, die mit dem Gedanken endete: Wie schön könnte das Radfahren auch in Deutschland sein! Sich fortbewegen mit dem Rad hat in Dänemark einen viel höheren Stellenwert und das merkt man fast an jeder Ecke. Wer als Tourist aufs Rad steigen möchte, bekommt häufig durch das Hotel die Möglichkeit oder durch verschiedene Verleiher. Wir haben gute Erfahrungen mit der Firma „Donkey Republik“ gemacht. Diese Räder kann man per App mieten. Für 4 1/2 Stunden bezahlten wir für zwei Drahtesel 22 Euro. (Foto siehe unten, die orangen Räder).

Oben rechts: Als Postbote verteilt man stilvoll die Post. Daneben: Öfter begegnet man Rädern auch als Kunstobjekt.

Ein dritter Besuch? Immer wieder! Allerdings gehört ein langes Wochenende in Kopenhagen nicht zu der Kategorie „Günstig“. Diese Stadt ist ein teures Pflaster und das sollte man bei der Planung nicht vergessen.

Am Samstag geht es mit einem goldenen Rätsel weiter, am Dienstag steht ein Ausflug nach Malmö auf dem Programm.

Der Tivoli in Kopenhagen

Gestern zeigte ich Ihnen Fotos von meiner Reise um die Welt in zwei Stunden (siehe unten), nun diese fand in Kopenhagen statt, genauer gesagt im

Der Tivoli von 1843 ist einer der ältesten Vergnügungsparks der Welt und liegt auf ca. 6 Hektar mitten in Kopenhagen. Es gibt diverse Fahrgeschäfte, die z.T. wirklich atemberaubend sind (schreibt eine Zuguckerin), aber dieser Park lädt auch zum Flanieren ein. Es ist sehr gepflegt und ich nahm einige Anregungen mit, wie ich zuhause Töpfe bepflanzen kann.

Links ein Weinstockbonsai, rechts ein Rosmarinstrauch mit Klee und Kapuzinerkresse

Im Garten der Inspiration gibt es eine jährlich wechselnde Ausstellung, 2020 sind außergewöhnliche Gartensitzgelegenheiten zu bestaunen.

Als Fundgrube für nostalgische Fotomotive kann ich den Tivoli ebenfalls empfehlen.

Eine Tageskarte ohne Fahrten kostet für Erwachsene ca. 17 Euro, mit Benutzung der Attraktionen ca. 33 Euro. Natürlich gibt es diverse Restaurants, u.a. das „Nimb“, eines der besten Smörebröd Lokale laut Aussage von Kopenhagen Kennern. (Wir haben es nicht ausprobiert)

Maskenfrage: In Dänemark nur in Verkehrsmitteln, in Schweden gibt es keine Maskenpflicht. Da wir außer nach Malmö nur mit Rädern unterwegs waren und draußen gegessen haben, konnte man für ein Wochenende ein bisschen maskenloses „altes Leben“ genießen.

Im nächsten Artikel gebe ich noch andere Tipps für ein Wochenende in Kopenhagen.

Was willst du denn in Braunschweig?

Vorgestern erzählte ich Ihnen von der Autostadt in Wolfsburg. Auf dem Weg dorthin machten wir eine etwas längere Pause in Braunschweig. Eine gute Entscheidung!
Braunschweig ist das fünfte Mitglied meiner Sammlung „Verkannte Städte“ (bisher: Mannheim,Wuppertal,Kassel,Frankfurt).
Unser Spaziergang führte uns durch die drei „Altstadtinseln“. Hier ein paar Eindrücke:

Es wurden einige historische Gebäude im Krieg zerstört, diese wurden teilweise originalgetreu wieder aufgebaut. So z. B die Burg Dankwarderode auf dem linken Bild. Davor der Braunschweiger Löwe.
Nicht nur hier gibt es schöne Restaurants, Kneipen und kleine feine Geschäfte.

Apropos Geschäfte: Hier hat Braunschweig etwas Besonderes zu bieten:

Ein Einkaufszentrum mit Schlossfassade. Das Schloss wurde ebenfalls im Krieg zerstört. Das Land hatte für den Wiederaufbau kein Geld, aber ein Investor sprang ein mit der Bedingung, die Nutzung der Innenräume zu bestimmen. Auf dem Schlossdach steht übrigens die größte Quadriga Europas.

Zurück zur Kultur:

Wir kamen an vielen Kirchen vorbei, so auch am Dom in der Stadtmitte. Die drei Gotteshäuser, die wir uns ansahen, waren alle evangelisch, daher eher schlicht, aber sie beeindruckten durch einzelne Kunstwerke.
Oben rechts: Das Rizzi-Haus, ein weiteres Wahrzeichen von Braunschweig. Es gibt schöne Parks und einen botanischen Garten. Die Oker fließt durch Braunschweig und bietet weitere Möglichkeiten, die Natur zu genießen.
Natürlich gibt es in Braunschweig auch ältere Viertel, die nicht „blinken“. Aber hier findet man andere Fotomotive.

Unser Spaziergang war nur der Vorgeschmack auf ein ganzes Wochenende in Braunschweig, denn die Museen sind eine weitere Attraktion, für die man Zeit mitbringen muss. Das Herzog Anton Ulrich-Museum ist eins der ältesten Kunstmuseen Europas mit ca. 4000 Ausstellungsstücken und wurde vor einigen Jahren grandios restauriert. Naturkunde, Stadtgeschichte und Fotografie sind Themen weiterer Museen.

Und wenn Ihnen Braunschweig nicht genug bietet? Wolfenbüttel ist nicht weit, ein Abstecher lohnt sich-siehe unten der Beitrag „Wallfahrt“.

Sind wir alle halbe Elois?

Diese beiden Schilder stehen am Eingang eines Parks- wo bin ich? Bei Beginn des Besuchs dachte ich mir noch nicht viel bei der Frage, am Ende hatten die Worte eine besondere Bedeutung für mich bekommen.
Wortspiele sind in diesem Park allgegenwärtig und irgendwann wirken sie nicht mehr pfiffig

Am Wochenende lernte ich die Autostadt von Wolfsburg kennen. „Autostadt“ nennt sich der VW-Vergnügungspark, in dem man u.a. ein neues Auto abholen kann. Das Abholen kostet 400 Euro, darin enthalten sind bis zu sechs Eintrittskarten für Abholer+Freunde u. Verwandten, Gutscheine für VW-Souvenirs und VW-Zubehör im Wert von 40 Euro und ein Essensgutschein für 30 Euro.
In einer großen Halle melden sich Abholer an und geben das mitgebrachte Autokennzeichen ab. Die begleitenden Personen können sich in der Zeit z.B. die Zukunft des Autos ansehen.

Die Zukunft bei VW: das lenkradloses Auto „ID Vizzion“, das nur durch eine Art virtueller Brille und mündliche Befehle gesteuert wird. 2030 soll es wohl auf den Markt kommen.

Oder man lässt sich von einer Serviceperson, von denen es in der Halle sehr viele gibt, erzählen, wie toll Wolfsburg ist, wie toll VW ist. Manchmal versteht man allerdings die Erklärungen nicht, da eine dröhnende Männerstimme Coronahinweise gibt oder „Special Events“ ankündigt.

Hat man seinen Zeitslot für die Abholung des Autos bekommen, kann das Vergnügen beginnen! Dieses besteht hauptsächlich darin, sich in mehreren Gebäuden alte Autos oder momentan aktuelle Autotypen der verschiedenen VW-Marken (z.B. Audi, Seat, Skoda) anzusehen. (Hinweis: Das berühmte Automuseum von Wolfsburg findet man nicht auf diesem Gelände, also seien sie nicht enttäuscht).

Wir entschieden uns für die alten Autos.

Viele Gebäude in diesem Park haben einen futuristischen Touch. Die Grünflächen passen gut dazu, man kann lustwandeln, sich hinsetzen und träumerischer Gitarrenmusik lauschen

Oben links ein „Dufttunnel“ mit über 100 Blumentöpfen, die mit Vanilleblumen bepflanzt sind, rechts daneben Sitzflächen.(Frappante Ähnlichkeit mit der Duisburger „The Curve“, nur in Wolfsburg zu Ende gebaut).
Viel Glas mit vielen Spiegelungen und alles staubfrei

Oder man staunt über futuristische Gimmicks .

Die Nummernschilder werden von A nach B transportiert


Wenn man als Familie ein Elektroauto hat, können ab sofort Kinder nach der Schule 2 Stunden pro Tag für das Aufladen des Familienautos sorgen

Es gibt diverse Einkehrmöglichkeiten. Alles perfekt organisiert, im Selbstbedienungsrestaurant bekommt man einen Pieper, der sich meldet, wenn das Essen fertig ist und man es abholen kann.

Und dann schlägt die Stunde der Wahrheit. Auf einer klickenden Tafel, ähnlich der, die in Flughäfen die Flüge anzeigt, wird der Name des neuen Autobesitzers aufgerufen, damit er sich zu „Gate A„ begibt. Das Auto verlässt den Turm

und wird in das VW-Gebäude gebracht. Hier werden dann Autokäufer und Auto vereint und nach kurzer Einführung von einem VW-Mitarbeiter fährt man aus dem Gebäude, macht eine

und ist fertig.

Was hat nun die Überschrift mit diesem Besuch zu tun?
Es gibt einen Film, dessen Vorlage das Buch „ Die Zeitmaschine“ von H.G.Wells ist. Am Ende des Buches ist der Held mit seiner Zeitmaschine in der Zukunft gelandet. Anscheinend ist es ein Paradies. Friedvolle und freundliche Menschen, die Elois, wandeln umher, der Held ist beeindruckt und verliebt sich in eine Eloi. Sie erklärt ihm die Welt, alles Hässliche ist Vergangenheit, alles ist perfekt. Doch dann ertönt eines Tages ein Sirene und alle Elois gehen wie in Trance zu einem Eingang und verschwinden dort auf Nimmerwiedersehen. Was passiert? Das verrate ich Ihnen nicht, falls Sie sich den Film einmal ansehen möchten.

Schon in der Eingangshalle beschlich mich ein unbehagliches Gefühl. In dem riesigen Gebäude kam ich mir wie ein kleiner Bauer auf einem Schachbrett vor, dazu die anonyme Beschallung und die z.T. puppenhafte Freundlichkeit des Servicepersonals (noch sind es keine Roboter), es war manipulativ und dumpf. Einen kleinen Trost bekam ich nur kurz, als ich entdeckte, wie unprofessionell das Auto der Zukunft (siehe oben), den nötigen Strom bekam: Mit Hilfe einer schmuddeligen und ungesicherte Dreifachsteckdose.

Mein ungutes Gefühl wurde dann zum Unwohlsein, als wir an diesem Gebäude vorbeikamen.

Wenn Sie den Film kennen, werden Sie sich an den Eingang, in dem die Elois verschwinden, erinnern. Sollten Sie den Film irgendwann einmal sehen, wird Ihnen mein heutiger Beitrag wieder einfallen.

Die Überschrift zu diesem Beitrag hätte auch „Brot und Spiele im 21. Jahrhundert“ heißen können. Statt Gladiatoren wie im alten Rom haben wir jetzt das Autoabholevent, aber sonst…Das dumme Volk muss bei Laune gehalten werden. Verstehen Sie, warum ich die Schilder jetzt anders interpretiere?

Hier der Werbefilm von VW für die “Erlebnisabholung Classic“.

https://www.autostadt.de/fahrzeug-abholen/video

Bilden Sie sich selbst eine Meinung, ob sie 400 Euro ausgeben möchten.

Übermorgen habe ich einen Tipp für Sie, wo Sie in der Nähe von Wolfsburg ein abwechslungsreiches Wochenende verbringen können.

Düsseldorfer Nordfriedhof

Dieses Buch stand schon lange ungelesen in meinem Buchregal.

Am vorletzten Wochenende führte es uns nun erstmals zum 70 Hektar großen Düsseldorfer Nordfriedhof. Nur wenige Besucher waren dort und diese kamen sich dank der breiten Wege nicht in die Quere. (Dieser Artikel wurde während der Coronazeit geschrieben.)

Der Friedhof wurde 1884 eingeweiht und es finden sich dort ca. 50000 Gräber. Diese Karte kann man sich im Internet herunterladen. Sie erleichtert es, bestimmte Gräber zu finden, die durch ihre Geschichte oder auch durch die Gestaltung bekannt geworden sind.

Besonders die Felder Nr. 61 bis 64 sind berühmt und werden auch „Millionenhügel“ genannt. Hier sieht man die größten und prächtigsten Gräber großer Industriefamilien wie z.B. von Henkel, Haniel, Grillo oder Zapp. Aber auch in den anderen Feldern findet man sehenswerte Erinnerungsstätten. Die Gräber prominenter Düsseldorfer wurden und werden auch noch heute von bekannten Künstlern gestaltet, der Einfluss der Düsseldorfer Kunstakademie ist nicht zu übersehen.

Wenn Sie sich den Friedhof ansehen möchten, bringen Sie viel Zeit mit oder besuchen Sie ihn in dem Bewusstsein, nicht jedes Kunstdenkmal zu sehen. In dem Buch werden zwei Spaziergänge von 2 oder 3 Stunden (auf der Karte von mir grün eingezeichnet) vorgeschlagen und die Bedeutung der auf den Wegen liegenden Gräber erörtert. Folgen Sie diesen Wegbeschreibungen, werden Sie zusätzlich außergewöhnliche Gräber entdecken, die das Buch nicht erwähnt, so dass aus den 2-3 Stunden auch schnell 4-5 Stunden werden können.

Oder Sie vergessen alle Hinweise und Beschreibungen und entdecken selbst. (Bitte klicken Sie die Bilder an, dann vergrößern sie sich).

Dirigentin gefunden

Hier nun mein letzter Parisbeitrag. Erstmalig besuchten wir die Pariser Philharmonie.

Ein weiteres architektonisches Prunkstück in Frankreichs Hauptstadt, das 2015 erst eröffnet wurde. Es liegt im „Musikerviertel“ direkt neben dem Parc du Villette im Nordosten von Paris. Früher eher eine Gegend, in der die Menschen arm waren, ist das Viertel heute dank der musischen Ausrichtung mit vielen Musikschulen und anderen Gebäuden prosperierend.

Der Besuch hielt zwei sehr positive Überraschungen für uns parat. Für mich war es das erste Konzert mit klassischer Musik, bei dem ich das Gefühl hatte, dass die Menschen wegen der Musik kamen und nicht um gesehen zu werden oder weil ein Besuch in den Kreisen „dazugehört“. Das konnte man an der Kleidung ausmachen, aber auch an den Einkaufstaschen, Rucksäcken oder Aktenkoffer, die in den Konzertsaal mitgebracht wurden. Die Eintrittspreise von 8 Euro bis 50 Euro ermöglichten einer viel größeren Zahl an Musikinteressierten, sich auch ein Ticket leisten zu können.

Wir hörten Musik von Sibelius und Schostakowich, dirigiert von Karina Canellakis, einer knapp vierzig jährigen Amerikanerin. Ihr gefühlvoller Stil des Dirigierens macht Musik sichtbar und noch besser erlebbar- nichts für Anhänger des minimalistischen Dirigierens. Möchten Sie einen Eindruck gewinnen?

Wer sie live erleben möchte, der hat vom 24.-26.Mai in der Kölner Philharmonie die Möglichkeit. Weil wir so begeistert waren, haben wir dann Karten für Sitze hinter dem Orchester, um ihr beim Dirigieren von vorne zusehen zu können.