Drei *** Ort am Luganer See (GSLI Nr. 4)

Nach den Erfahrungen am Comer See, standen wir am Sonntagmorgen auch früh auf, unser Ziel war der Luganer See. Hier wollten wir uns zuerst den Ort Morcote ansehen, der als einer der schönsten Orte im Tessin gehandelt wird.
Am Anfang des Ortes ist ein Parkhaus, wo man spätestens parken sollte, da es im Ort so gut wie keine Parkplätze gibt. Langsam schlendert man von dort aus am See entlang.

Oben die Uferpromenade
Unten links: Ein schönes Frühstücksplätzchen am See, rechts daneben die Kirche Santa Maria del Sasso mit einem Friedhof. Dieser ist eine der beiden Sehenswürdigkeiten des Ortes, eine Treppe mit 400 Stufen führt zu ihm. (Später fanden wir auch eine Straße den Berg hinauf).

Die zweite Attraktion ist der „ Parco Scherrer“, am Ende des Ortes gelegen. Der Textilunternehmer Arthur Scherrer hat sich in den 50er Jahren hier einen Traum erfüllt und einen Garten anlegen lassen mit allen „Inkredenzien“, die für ihn zu einem perfekten Garten gehörten. Der Eintritt in den Park war bei unserem Besuch frei.

Der Eingang des Parks liegt unten am See, der Ausgang oberhalb. Auch der Rückweg in den Ort war sehr schön.

Unten links: Überall blühte in den Felsspalten das spanische Gänseblümchen

Über Mittag fuhren wir nach Lugano. Abgesehen von der Uferpromenade fanden wir Lugano nicht sehr ansprechend, zu viele Bausünden störten den verklärten Urlaubsblick. Aber eine Urlaubserinnerung habe ich für Sie:

Was wir am Sonntagnachmittag gemacht haben, das erzähle ich Ihnen am Montag- schönes Wochenende!

Düsseldorfer Nordfriedhof

Dieses Buch stand schon lange ungelesen in meinem Buchregal.

Am vorletzten Wochenende führte es uns nun erstmals zum 70 Hektar großen Düsseldorfer Nordfriedhof. Nur wenige Besucher waren dort und diese kamen sich dank der breiten Wege nicht in die Quere. (Dieser Artikel wurde während der Coronazeit geschrieben.)

Der Friedhof wurde 1884 eingeweiht und es finden sich dort ca. 50000 Gräber. Diese Karte kann man sich im Internet herunterladen. Sie erleichtert es, bestimmte Gräber zu finden, die durch ihre Geschichte oder auch durch die Gestaltung bekannt geworden sind.

Besonders die Felder Nr. 61 bis 64 sind berühmt und werden auch „Millionenhügel“ genannt. Hier sieht man die größten und prächtigsten Gräber großer Industriefamilien wie z.B. von Henkel, Haniel, Grillo oder Zapp. Aber auch in den anderen Feldern findet man sehenswerte Erinnerungsstätten. Die Gräber prominenter Düsseldorfer wurden und werden auch noch heute von bekannten Künstlern gestaltet, der Einfluss der Düsseldorfer Kunstakademie ist nicht zu übersehen.

Wenn Sie sich den Friedhof ansehen möchten, bringen Sie viel Zeit mit oder besuchen Sie ihn in dem Bewusstsein, nicht jedes Kunstdenkmal zu sehen. In dem Buch werden zwei Spaziergänge von 2 oder 3 Stunden (auf der Karte von mir grün eingezeichnet) vorgeschlagen und die Bedeutung der auf den Wegen liegenden Gräber erörtert. Folgen Sie diesen Wegbeschreibungen, werden Sie zusätzlich außergewöhnliche Gräber entdecken, die das Buch nicht erwähnt, so dass aus den 2-3 Stunden auch schnell 4-5 Stunden werden können.

Oder Sie vergessen alle Hinweise und Beschreibungen und entdecken selbst. (Bitte klicken Sie die Bilder an, dann vergrößern sie sich).

Gehen Sie auf den Friedhof?

Letzte Woche war ich auf dem Friedhof und mir fiel auf, dass Blumen auf einigen Gräbern, die sonst immer sehr gepflegt sind, die Köpfe hingen ließen oder schon vertrocknet waren. Da ich so etwas schlecht ignorieren kann, holte ich ein paar Kannen Wasser und verteilte es auf die bedürftigen Pflanzen. Heute war ich wieder dort und ich entdeckte zwei weitere immer besuchte Gräber, die nun etwas verwahrlost aussahen. Die Gründe können verschiedene sein, aber ich habe beschlossen, bis auf Weiteres ein paar Grabpatenschaften zu übernehmen. Mir fällt dabei kein Zacken aus der Krone und die Vorstellung, dass vielleicht jemand irgendwann wiederkommt und sieht, dass sein Grab gut gepflegt wurde und diese Person sich dann sehr freut, ist für mich Motivation genug.

Eisenbahn-Kreuzfahrt Nr. 2-Salzburg

Drei Stunden in Salzburg- was guckt man sich an? Wir hatten keinen Plan und gingen einfach los. Deshalb…

-verschone ich Sie mit dem Thema Mozart, sei es geschichtlich oder kulinarisch. Anstatt der Mozartkugeln biete ich Ihnen:

-empfehle ich Ihnen die Linzer Gasse und schreibe nicht über die berühmte Getreidegasse. In der o.g. Straße finden Sie ebenfalls wunderschöne Ladenschilder und historische Gebäude, aber

hier werden sie nicht gedrängelt und geschubst, sondern können entspannt flanieren. Außerdem kommen Sie an der Kirche Sankt Sebastian mit seinem besonderen Friedhof vorbei.

Doch noch ein bisschen Mozart…Rechts unten das Grab von Mozarts Ehefrau.

Bei hohen Temperaturen kann das Residenzviertel nicht erfrischen, aber das Ufer der Salzach. Hier sitzt man auf einer Schattenbank und erfreut sich an dem schönen Blick auf die Burg.

Oder man sieht in den türkisfarbenen Fluss, schweift mit seinen Gedanken ab und ist plötzlich am Meer. Sie lachen? Dieser Gedanke ist nicht abwegig, wie folgende zwei Fotos beweisen:

Und wissen Sie was? In diesem alten Salzburger Knopfladen habe ich Knöpfe mit Ankern gefunden! Bei uns war ich schon von Pontius nach Pilatus gelaufen…

Eine schöne Überraschung hielt Salzburg dann für mich noch bereit. In der Stadt finden sich an Wänden Gedichte von Georg Trakl. Diese beiden fand ich besonders schön:

Die Tafeln fand ich u.a. auch im Garten des Schlosses Mirabell

Ihnen fehlt in diesem Beitrag noch die Kunst? Bittschön der Herr und die Dame, hier haums noch a bisserl was zum Schaun:

In Salzburg gibt es einen „Walk of Modern Art“. Hier drei Beispiele: Links unten ein Werk von Stephan Balkenhol, recht bekannt durch mehrere Figuren, die in Düsseldorf zu sehen sind. Daneben ein Engeltorso von Kendell Geers..

Fortsetzung folgt!

Pflichterfüllung, kein Wunsch mehr

Gestern stellte ich ein Buch zum Thema Wertschätzung vor. Diese wird z.Zt. immer mehr zur Mangelware und das Buch versucht gegenzusteuern. Allerdings dachte der Autor beim Schreiben wohl nur an lebende Menschen, denen Wertschätzung fehlt, von Toten war nicht die Rede.

Aber mir kam das Buch sofort in den Sinn, als ich vorgestern auf dem Friedhof war. Von weitem kam mir ein Familie auf dem Weg entgegen, sie ging in Richtung der Gräber. Vater, Mutter und ca. achtjähriger Sohn. Alle drei sahen stumm auf ihre Handys. Ich ging auf sie zu und merkte, dass es keine Chance gab, dass die Familie mich wahrnehmen würde. Also wich ich ihr auf dem breiten Weg aus. Diese gedankliche Nichtanwesenheit und Gleichgültigkeit gegenüber eines solchen Ortes fand ich beschämend. Im Nachhinein ärgerte ich mich, nicht einfach vor ihnen stehengeblieben zu sein, gedacht hatte ich daran, aber ich hatte keine Lust auf irgendeinen Wortwechsel.

Ich ging weiter, nicht ahnend, dass dieses Verhalten noch zu „toppen“ war. In dem Gang, in dem das Grab meiner Eltern und Großeltern liegt, standen in einiger Entfernung Vater und Tochter, ca.13 Jahre alt, vor einem Grab. Was taten sie? Genau, sie starrten beide auf ihre Handys. (Das Grab wurde laut eines Schildchens von einem Friedhofsgärtner gepflegt)-Beim meinem Gieskannefüllen und Entfernen von braungewordenen Blüten, beobachtete ich sie ein bisschen aus den Augenwinkeln. Wohlwollend hatte ich erst noch angenommen, dass sie evtl. das Grab fotografieren, um das Bild jemanden zu zeigen, der es nicht besuchen kann. Dem war nicht so. Vater starrte auf das Display, Tochter tippte Text ein, las, tippte. Dann gingen sie und kamen an mir vorbei, die Handys immer noch in ihren Händen. Ich ging zu dem anderen Grab. Dort lag ein Ehepaar, vielleicht die Eltern des Mannes, die Großeltern der Mädchens. Der Vater war 2016 gestorben, die Mutter 2018. Der Besuch war anscheinend nur noch Pflichterfüllung, nicht mehr ein Wunsch. Warum sich also mit einer gewissen Ehrerbietung verhalten?

Paris jenseits der großen Attraktionen (Paris im August Nr.3)

Unserer jetziger Parisaufenthalt stand unter dem Motto „Jenseits der großen Touristentrampfelpfade“.

Diese Leere zu finden, das gelang uns fast immer, diese Fotos sind an einem Freitagnachmittag gemacht worden.

Zuerst besuchten wir den „Cimétière du Passy“, der neben dem Friedhof von Monmartre oder dem „Père Lachaise“ eher selten beachtet wird, obwohl hier auch einige prominente Gräber zu finden sind, wie z.B. von Manet, Débussy oder dem Schauspieler Fernandel.

Um ehrlich zu sein:  Wir fanden keins der Gräber, weil wir nicht wussten, dass man beim Pförtner nach einem Lageplan hätte fragen müssen, ganz schön dumm von uns. Doch auch so fanden wir diesen Friedhof auf eigene Art „speziell“. Ein paar Ansichten:

Ganz in der Nähe überquert man den Trocadéro-Platz, von dem man den Eiffelturm blendend fotografieren kann. Das ist das übliche Foto (ein bisschen auf alt getrimmt):

Seitenaufnahmen machen aber auch Spaß:

                                                                   .                           

Wir gingen durch den Trocadéro-Parc Richtung Seine, denn dort liegt das „Palais de Tokyo“, ein Museum für zeitgenössische Kunst. Der derzeitige Museumseingang:                                                                       Ein begehbares  Puppenhaus! 

Momentan läuft eine Ausstellung mit dem Motto „Childhood-Another banana day for the dream-fish“.

20 Künstler widmen sich dem Thema Kindheit mit seinen Träumen, Ängsten und Phantasien. Manches berührte mich sehr oder ich fand es auch gruselig, zu anderen Ideen fand ich keinen Zugang. Wie geht es Ihnen bei diesen Bildern?

Moderne Familie beim morgentlchen Frühstück. Nur ein Kind ist noch „Mensch“ und sucht Wärme am Ofen, die anderen Familienmitglieder , ja was sind sie?

 Liebliche Spielplatzwippe

Erwachsene Kinder und kindliche Erwachsene

Museumsbesucher warten auf das Einhorn…und es kommt…und es geht in die Diskothek…

Ca. 30 Clowns warten auf dich- wirst du lachen oder weinen?

Die Räumlichkeiten sind sehr großzügig, so war es auch hier nicht voll. Hinzu kommt, dass das Museum bis Mitternacht geöffnet hat.

Morgen kombiniere ich Maritimes mit Paris.

 

Nicht mein Lieblingsfriedhof- Italien Nr. 8

Am Tag unseres Rückfluges von Bologna aus hatten wir noch Zeit. Da wir Bologna schon kannten, folgten wir einem „Geheimtipp“ des Reiseführers und besuchten den Cimitero Monumentale della Certosa di Bologna, wo  z.B. schon Dickens, Lord Byron oder Stendahl bereits gestaunt haben. 

Wer ein bisschen meine Geschichte kennt weiß, dass ich für Friedhöfe schon immer Interesse gezeigt und in der Bücherinsel auch mal eine Fotoausstellung organisiert habe. Damals sah ich mir viele Friedhöfe an und entdeckte und lernte viel. 

Und doch konnte dieser Friedhof mich noch sehr überraschen. Er befindet sich auf dem Gelände der Kartause des San Girolamo di Casara aus dem 14. Jahrhundert mit zig langen Klostergängen und Hallen. Die Kartause wurde im 17. Jahrhundert aufgegeben und 1801 wurde der Friedhof dort eröffnet.

Für Fotografen, die gerne auf Friedhöfen ihre Motive suchen, ist dieser Ort wahrlich einzigartig. Italienische Steinmetzkunst wurde hier zigfach zelebriert, ob alle Figuren schön sind, muss jeder selbst entscheiden.

Fast alles an diesem Friedhof ist bombastisch, besonders die Grabmale diverser einflussreicher italienischer Familien oder italienischer Berühmtheiten.

Mich stößt dies ab, aber das ist ein anderes Thema.

Natürlich gibt es auch ungezählte Gräber von „kleinen Leuten“, wie sie in Südeuropa typisch sind. 

Ich möchte meine „Italienische Woche“ nicht mit der Besichtigung eines Friedhofs beenden. Deshalb komme ich morgen noch einmal aus gutem Grund auf Rimini zurück.