Money, Money, Money

Chinesischen Wissenschaftlern gelang im Sommer 2021 ein nobelpreisverdächtiger Durchbruch. Dies ist das erste Foto, auf denen drei Bitcoins zu sehen sind. Man erkennt, dass jeweils eine Muschel auf einem stabilen Metallgrund klebt. Die Fragilität der Muschel war letztendlich der Grund dafür, dass China jegliche Transaktion mit Bitcoins verboten hat.

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Sehen Sie Ihren Kaffeebecher mit anderen Augen

Der Autor wird Ihnen evtl. bekannt sein, denn vor einigen Jahren schrieb er den Bestseller “Der Hase mit den Bernsteinaugen”. (Wer es nicht kennt: Ein faszinierendes Buch über eine Sammlung von Netsuken, die de Waal vererbt bekommen hat und deren Geschichte und damit auch die Geschichte seiner jüdischen Vorfahren er aufspürt).

In dem Buch “Die weiße Straße” widmet er sich nun seinem Lebensinhalt, dem Porzellan. De Waal ist Töpfermeister und war eine Zeitlang Professor für Keramik an der University of Westminster. Er wollte immer schon der Geschichte des Porzellans nachgehen und dies ist das Thems des Buches. De Waal reist deshalb nach China, Frankreich, Deutschland, England und in die USA. In China will er die Anfänge des Porzellans erkunden und diese liegen in der Stadt Jingdezhen. Kenntnis darüber hat man durch das Tagebuch des Jesuitenpaters Père dˋ Entrecolles, der mehrere Jahrzehnte dort lebte. 

In Deutschland kommt de Waal nach Dresden und nach Meißen und erzählt von dem alles sammelnden König August, der, egal was es kostet, eigenes Porzellan haben will. Zwei Männer, Tschirnhaus und Böttger, sind für ihn die Alchemisten. Das “Trial and Error” der beiden wird von de Waal eindrucksvoll beschrieben.

In England ist es ein Apotheker, der die erste Versuche unternimmt, Porzellan herzustellen. Hier fällt dann auch zum ersten Mal der Name Wedgewood, der aber noch eine ganz andere Aufgabe bei der Verbreitung des Porzellans hat. Bei der Suche nach Rohmaterial für die Herstellung von Porzellan reiste man auch nach Amerika und kommt in ein Gebiet, in dem Indianer schon lange zuvor porzellanähnliche Schalen hergestellt haben…

Kennen Sie das Gefühl, dass Sie glücklich sind, ein Buch immer griffbereit zu haben, weil die Lektüre Ihnen so viel bietet und zukünftig noch bieten wird? “Die weiße Straße” ist so ein Buch für mich. Meine kurze Beschreibung kann nicht den Gedankenreichtum wiederspiegeln, den man in diesem Buch findet. Der Autor ist ein viel belesener Mann, der manchmal auch abschweift und auch immer wieder Einblicke in sein schwieriges Leben als Künstler gibt. Und dann sind da auch noch die Schilderungen über die unglaubliche Besessenheit der Menschen, die an der Herstellung von Porzellan beteiligt waren. Zu was ist der Mensch im positiven Sinne fähig?

 

Die chinesische Antwort auf Rammstein

…oder anders formuliert: Rammstein eher eine Band, die zum 5-Uhr-Tee aufspielt? Oder noch anders formuliert: Nichts für schwache Ohren. (Sie erinnern sich? Vor einigen Wochen kündigte ich Ihnen schon so eine Musikband an, damals war ich aber nicht so aufgelegt, also verzichtete ich darauf). Gestern war ich allerdings sehr stinkig und dann kann ich mich mit dieser Musik abreagieren.

Hier ein Textauszug zu der chinesischen Musikgruppe “Voodoo KungFu” aus einem asiatischen Musiklexikons:

This band has a pretty lengthy history in China of being a metal band that went into all sorts of different ethnic sounds to create something super original. The main singer/founder of the band then went to the US and is residing there and restarted the band over there along with help from pretty awesome producers.

Eine Uhr, die die Ewigkeit misst

Cox oder der Lauf der Zeit

Der berühmte Uhrmacher Alister Cox nimmt eine Einladung des chinesischen Kaisers an, um für diesen ausgefallene Uhren zu bauen. Cox hofft, durch die Reise über den Tod seiner kleinen Tochter Abigail hinweg zu kommen und dass seine Frau Faye, die seit dem Tod nicht mehr spricht und ihn ignoriert, durch die Trennung wieder ins alte Leben zurück findet.

Cox und seinen Mitstreiter werden in China alle Wünsche erfüllt und jedes noch so ungewöhnliche Material für den Bau von Uhren beschafft. Die erste Uhr soll das Zeitgefühl eines Kindes messen, die zweite die eines zum Tode Verurteilten. Beide Aufgaben werden perfekt umgesetzt, doch dann befiehlt der Kaiser, eine Uhr zu konstruieren, die die Ewigkeit messen soll. Auch dies schaffen die Uhrmacher, denn sie haben sich in England schon lange zuvor mit dem Bau eines Perpetum mobile beschäftigt. Cox wird sich allerdings dann einer tödlichen Gefahr bewusst, die die Übergabe der Uhr an den Kaiser für die Engländer bedeuten würde. Was wäre, wenn der allmächtige Kaiser von China, der auch der Herr der Zeit und der Ewigkeit ist, diese Uhr plötzlich als Angriff auf seine Macht sieht und die Uhrmacher damit zu Feinden würden? Cox muss einen Weg finden, das Leben von ihm und seinen Mitstreitern zu retten.

Wenn man beim Lesen genügend Phantasie aufbringen kann, sich all die wunderbaren Dinge und Landschaften vorzustellen, die Ransmayr in seinem Roman beschreibt, dann ist das Buch ein opulenter Lesegenuss. Wem die Phantasie allerdings fehlt, der kann sich mit diversen philosophische Betrachtungen beschäftigen, doch fände ich dann den Roman und seine Geschichte etwas blutleer und dürftig.