Was kennen Sie von Koblenz?

Das Deutsche Eck? Höchstwahrscheinlich, deshalb hake ich das schnell mal ab.

Die Altstadt? Vielleicht auch, aber hier kann man viele kleine Schönheiten entdecken, wenn man den Kopf öfter mal nach oben hält.

Festung Ehrenbreitstein auf der anderen Seite des Rheins? Auf unserer Tagestour war die Fahrt mit der Seilbahn ein Höhepunkt. Eine Aussicht, die man nicht so schnell vergisst. (Tipp: Kaufen Sie sich online ein Ticket für die Bahn+Festung, die Schlange vor den Kassen war recht lang und es gab kaum Schatten).

Die Festung ist sehr weitläufig. Sie zu fotografieren, um einen Gesamteindruck zu gewinnen, das habe ich nicht geschafft, deshalb hier ein Foto, das für mich die Essenz der Anlage widerspiegelt.

In vielen Räumen wird den Besuchern die Geschichte der Festung anhand von Einzelausstellungsstücken näher gebracht. Es gibt aber auch kleine Wechselausstellungen. Momentan eine mit Fotos von jungen Fotografen und Fotografinnen, eine Ausstellung über die Ideen zur Bundesgartenschau 2029 und eine Ausstellung von Objekten, die den Designerpreis Rheinland-Pfalz gewonnen haben. Zukunftsorientierte Themen in altem Gemäuer, das hat mir gefallen.

Apropos Zukunft: In Koblenz wurde 2013 das Forum Confluentes eröffnet. In ihm befinden sich u.a. das Mittelrhein Museum und die Koblenzer Stadtbücherei.

Dieses Gebäude war eine Spielwiese für meine Schwarzweißvorliebe.

In der ebenso modernen Bibliothek verbrachten wir einige Zeit, denn die Medienauswahl war groß und das Stöbern machte Spaß.

Auf dem Weg zurück zum Hauptbahnhof kamen wir noch an dem Stammgeschäft der Buchhandlung Reuffel vorbei. (Keine bezahlte Werbung!). Reuffel ist eine inhabergeführte Buchhandlung, die über Jahrzehnte in buchhändlerischen Fachkreisen oft wegen ihrer Bereitschaft zu Innovationen bewundert wurde. Also rein in die Buchhandlung. Von der Größe her ist sie mit größeren Thalia-Filialen zu vergleichen, aber man merkt den Unterschied im Detail und im Buchangebot, bei dem Titel von kleinen Verlagen gleichberechtigt neben Bestsellern präsentiert wurden. Ich schwelgte ein bisschen.

Koblenz ist eine Stadt für ein langes Wochenende, das ist unser Fazit. Der Tag war sehr schön, aber zu kurz.

Tipp für 9 Euro Ticket-Fahrer: Steigen Sie auf der Hinfahrt „Stadtmitte“ aus, zurück sollten Sie aber unbedingt im Hauptbahnhof einsteigen, da hier der RB 5 beginnt und noch leer ist.

Tipp für Kaffeetrinker: Die Preise der Restaurants, die an der Mosel und am Rhein liegen, sind naturgemäß „sportlich“. An der Rheinpromenade gibt es das italienische Restaurant „Amalfi“. Dort bekommt man ein Stück Kuchen + eine Tasse Kaffee für 4,80 Euro.

Tipp für Gartenliebhaber: Im Schlossgarten gibt es viel grüne Fläche, aber wenig Blumenbeete. Ist kein Muss.


Tipp fürs Shopping: In Koblenz finden Sie alles von Kick bis Giorgio Armani. Rund um den Josef-Görres-Platz fielen mir ein paar besonders interessante Fachgeschäfte auf. In einem entdeckte ich diesen Schal- Ein Souvenir an Koblenz und mit seinen Farben, die mich an meinen Garten erinnern, ein Stimmungsaufheller für den Winter.

Österreichische Städtetour (1) – Linz

Wir kamen nachmittags in Linz an und wollten uns nach einer neunstündigen Autofahrt zuerst ein bisschen kräftigen. Das traditionelle Kaffeehaus Traxlmayer lag in der Nähe unseres Hotels und so arbeiteten wir unser erstes Linzer To do ab und probierten ein Stück Linzer Torte. Nicht unter den Topfive unserer Tortenliste, aber „passt schon“. (Diesen Begriff gewöhnten wir uns innerhalb einer Woche an = Allzweckredewendung).

Nach einem Bummel über die größte Einfaufsstraße von Linz kamen wir zum Hauptplatz, er ist der Bauchnabel von Linz. Ein guter Ort, sich noch einmal hinzusetzen und ein bisschen „Leute zu gucken“. Wir saßen in der „Liebhaberei“, wo wir am späteren Abend auch aßen. Nette und flotte Bedienung, gutes Speisekarte.


Um 18 Uhr trafen wir uns am alten Rathaus zu einem Abendspaziergang, veranstaltet von einer Privatinitiative. Nach einer kurzen geschichtlichen Einführung durch Herrn Vanek (Er sparte das Thema „Hitler in Linz“ nicht aus, fand ich gut), bekamen wir einen Einblick hinter die Kulissen des Hauptplatzes. Hier sind Hinterhöfe versteckt wie z.B. dieser hier:

Erinnert ein bisschen an das spanische Corduba

Weiter ging es in die Altstadt mit z.T. sehr herrschaftlichen Häusern. Auf einem kleinen Platz kamen wir auch an einem Lichtbrunnen vorbei, der tagsüber Licht speichert, um dann im Dunkeln Licht zu spenden.

Wir gingen dann noch hoch zum Schloss mit einem sehr modernen Museumsanbau, von wo man einen schönen Blick auf Linz hat. Das Mozarthaus (Ja, gibt es nicht nur in Salzburg…), das Linzer Landhaus (= Name für den Oberösterreichischen Landtag) und der alte Dom waren unsere nächsten Besichtigungspunkte, bevor wir wieder auf den Hauptplatz zurückkehrten.

Rechts oben einer der Ausblicke auf Linz, darunter Teilansicht des Landhauses. Oben links Innenhof des Landhauses, darunter Museum am Schloss, links unten Blick auf die andere Donauseite. Das in grün strahlende Gebäude ist das Museum Ars Electronica, in dem man in eine mögliche Zukunft sehen kann.

Die Führung dauerte 1 1/2 Stunden und ich kann sie sehr als Einstieg für einen Aufenthalt in Linz empfehlen. Mehr darüber unter https://linzerleben.at/linz.html.

Am Freitag gibt es den zweiten Teil über Linz.

Und nun die Auflösung des Rätsels vom Samstag:

In diesem Ladenlokal befand sich eine Eisdiele!

Wenn es in Österreich wieder Sturm gibt, dann kann man Federweißer kaufen!

Malmö- eine Zukunftsstadt mit Altstadt

Wenn Sie sich in Kopenhagen in den Zug setzen, dann sind Sie in 45 Minuten im schwedischen Malmö. Malmö ist die drittgrößte Stadt Schwedens und verdient mehr touristische Aufmerksamkeit, wenn es um ein schönes Wochenende geht.
Wir fuhren nach Malmö, um uns dort eine Ausstellung anzusehen. Da wir erst für 14 Uhr Eintrittskarten für das Museum hatten, schwangen wir uns morgens wieder auf die Räder, um die Stadt ein bisschen zu erkunden. Wir fingen mit der Altstadt an:

Viele Gebäude stammen aus dem 16. oder 17. Jahrhundert. Oben links das Rathaus, unten rechts der Lilla Torg Platz mit dem Design Museum und kleinen Läden, die sich dem Kunsthandwerk verschrieben haben.

Dann radelten wir durch zwei schöne Parks zum Schloss „Malmöhus“.

Es stammt aus der Renaissance und ist sehr gut erhalten. Allerdings hat es ein abwechslungsreiche Geschichte hinter sich. Im 17. Jahrhundert verlor es an Bedeutung und verfiel, bis es dann 1828 als Gefängnis umfunktioniert wurde. Dieser Teil der Schlossgeschichte wird in einigen Räumen dokumentiert, auch gruselige Geräusche fehlen dabei nicht. Ab 1910 war es dann eine Notunterkunft für Obdachlose und Kriegsflüchtlinge und viele Fotos und Aussagen von Zeitzeugen erinnern an diese Jahre.
Im Schlosskeller befindet sich schließlich ein in die Jahre gekommenes Naturkundemuseum mit diversen (zu kleinen) Aquarien und ausgestopften Tieren.

Nicht weit vom Schloss entfernt liegt Malmös berühmter Stadtteil Västra Hamm mit Malmös Wahrzeichen „Turning Torso“.

Oben die Öresundbrücke. Sie ist die weltweit längste Schrägseilbrücke für kombinierten Straßen- und Eisenbahnverkehr, unten das Wahrzeichen von Malmö

Warum berühmt? Västra Hamm ist Europas erster CO2 freie Stadtteil. Zum Flanieren und auch zum Schwimmen gibt es eine lange Uferpromenade am Meer, Restaurants und Cafés fehlen natürlich nicht.
Wer sich für Umweltfragen interessiert, der findet in Malmö noch eine Reihe anderer Stadtteile, die ebenfalls in der Architektur oder bei der Abfallverwertung in die Zukunft weisen. Ein weiterer Pluspunkt Malmös sind die vielen Nationalitäten der Anwohner. Diesbezüglich gibt es andere Stadtteile, die einen Besuch lohnen. Da wir aber nur einen Tag in Malmö waren, ergänze ich meinen Beitrag mit einem Link zu einer Seite, die die einzelnen Stadtteile näher beschreibt.

https://ger.worldtourismgroup.com/most-trendy-neighbourhoods-malm-74386

Über die Ausstellung im „Moderna Museet“ schreibe ich Ende der Woche. Es geht um die Künstlerin Hilma af Klint, die mit ihren Bildern und Tagebüchern die heutige Kunstszene seit geraumer Zeit in Aufruhr versetzt, da die Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts umgeschrieben werden muss.

Was willst du denn in Braunschweig?

Vorgestern erzählte ich Ihnen von der Autostadt in Wolfsburg. Auf dem Weg dorthin machten wir eine etwas längere Pause in Braunschweig. Eine gute Entscheidung!
Braunschweig ist das fünfte Mitglied meiner Sammlung „Verkannte Städte“ (bisher: Mannheim,Wuppertal,Kassel,Frankfurt).
Unser Spaziergang führte uns durch die drei „Altstadtinseln“. Hier ein paar Eindrücke:

Es wurden einige historische Gebäude im Krieg zerstört, diese wurden teilweise originalgetreu wieder aufgebaut. So z. B die Burg Dankwarderode auf dem linken Bild. Davor der Braunschweiger Löwe.
Nicht nur hier gibt es schöne Restaurants, Kneipen und kleine feine Geschäfte.

Apropos Geschäfte: Hier hat Braunschweig etwas Besonderes zu bieten:

Ein Einkaufszentrum mit Schlossfassade. Das Schloss wurde ebenfalls im Krieg zerstört. Das Land hatte für den Wiederaufbau kein Geld, aber ein Investor sprang ein mit der Bedingung, die Nutzung der Innenräume zu bestimmen. Auf dem Schlossdach steht übrigens die größte Quadriga Europas.

Zurück zur Kultur:

Wir kamen an vielen Kirchen vorbei, so auch am Dom in der Stadtmitte. Die drei Gotteshäuser, die wir uns ansahen, waren alle evangelisch, daher eher schlicht, aber sie beeindruckten durch einzelne Kunstwerke.
Oben rechts: Das Rizzi-Haus, ein weiteres Wahrzeichen von Braunschweig. Es gibt schöne Parks und einen botanischen Garten. Die Oker fließt durch Braunschweig und bietet weitere Möglichkeiten, die Natur zu genießen.
Natürlich gibt es in Braunschweig auch ältere Viertel, die nicht „blinken“. Aber hier findet man andere Fotomotive.

Unser Spaziergang war nur der Vorgeschmack auf ein ganzes Wochenende in Braunschweig, denn die Museen sind eine weitere Attraktion, für die man Zeit mitbringen muss. Das Herzog Anton Ulrich-Museum ist eins der ältesten Kunstmuseen Europas mit ca. 4000 Ausstellungsstücken und wurde vor einigen Jahren grandios restauriert. Naturkunde, Stadtgeschichte und Fotografie sind Themen weiterer Museen.

Und wenn Ihnen Braunschweig nicht genug bietet? Wolfenbüttel ist nicht weit, ein Abstecher lohnt sich-siehe unten der Beitrag „Wallfahrt“.

Litauen/Lettland-Reise- der letzte Tag in Riga

Zum Ende unserer Reise besuchten wir die lettische Hauptstadt Riga. Wie im letzten Bericht schon erwähnt, kann man von Jūrmala aus sehr günstig mit den Zug dorthin fahren. Das taten wir dann auch und um es vorweg zu sagen: Riga hat uns nicht so gut gefallen. Das lag evtl. daran, dass wir noch die Eindrücke von Vilnius (und von einer anderen Reise auch die von Tallin ) im Kopf hatten und verglichen und Riga dabei wegen ihrer lauten und hektisch Großstadtatmosphäre schlechter wegkam, es könnte aber auch sein, dass uns besonders die Altstadt an das überlaufende und überteuerte Prag im November erinnerte.

Es empfing uns ein ziemlich deprimierender Bahnhof. Er steht auf einer imaginären Grenze zwischen Altstadt und Ostblock-Gebäuden. Diesen Teil besuchten wir zuerst.

Im Uhrzeigersinn: Oben rechts am Bahnh0f, dann einige Hallen des Großmarktes, unten links die Akademie der Wissenschaften, darüber ein Plastikblumenstand

Der Großmarkt begeisterte uns nicht so sehr wie die Autoren unseres Reiseführers und so wechselten wir auf die Altstadtseite.

Es gibt viele prächtige Gebäude, alle picobello restauriert, aber zwischendurch ernüchtert immer mal wieder ein Betonklotz. Schon jetzt waren viele Reisegruppen unterwegs und Abfertigungsrestaurants für Touristen gab es diverse. Ruhe, um u.a. auch die deutsche Geschichtsträchtigkeit dieses Ortes zu würdigen, fanden wir nicht. Eintritt für den Dom wird genommen, wäre ok, wenn vor der einzigen Kasse nicht eine ellenlange Schlange gestanden hätte. Gefallen hat uns der Grüngürtel, der fast einen Halbkreis um die Altstadt macht. Da konnte man von den Menschenmassen durchatmen.

Riga ist aber nicht nur wegen seiner Altstadt berühmt, sondern auch für seine Neustadt mit über 800 Jugendstilhäusern.

Schon der Hammer oder? Vielleicht hätten wir hier zuerst hingehen sollen? Die Touristen verteilen sich mehr und wir entdeckten auch einige pfiffige Restaurants und Geschäfte. Was uns hier, wie übrigens auf unserer ganzen Reise positiv auffiel: Weder die historischen Gebäude noch Schilder, Skulpturen oder Automaten waren mit Graffitis besprüht. Es gibt Graffitis, aber meistens nur an baufälligen Gebäuden.

Um der Großstadt etwas zu entfliehen fuhren wir noch nach Kipsala, einem Viertel, in dem noch eine Reihe alter Holzhäuser stehen, die jetzt peu à peu restauriert werden.

Samstags findet ein Markt statt mit Kunsthandwerk und regionalen Lebensmitteln. Die Atmosphäre erinnerte uns an den Krefelder Flachsmarkt oder an einen englischen Wochenmarkt. Das lag nicht nur an der angebotenen Ware, sondern auch an den Menschen, die hier verkauften oder flanierten. Sie waren locker und entspannt, ja man entdeckte auch öfter mal ein Lächeln.

Sie stolpern über den letzten Satz? Wieso betone ich Lockersein und registriere das Lächeln? Nun, das kam auf der Reise nicht häufig vor. Wir erlebten sowohl die Bewohner von Litauen als auch die von Lettland als mehrheitlich verschlossene, desinteressierte oder sogar unfreundliche Menschen. Die Gründe dafür liegen wohl in der leidvollen Geschichte beider Länder, aber für die Urlaubsstimmung zweier Menschen aus dem Rheinland war das suboptimal.

Ich habe darüber schon mit verschiedenen Leuten gesprochen, die andere Erfahrungen gemacht haben. Nur waren diese entweder mit einer organisierten Reisetruppe unterwegs oder kannten Familien vor Ort. An Sprachproblemen lag es übrigens nicht, denn man kommt mit Englisch überall weiter.

Bei einem zweiten Urlaub, das können wir uns durchaus vorstellen, würden wir uns deshalb eine Ferienwohnung mieten, um unabhängiger von der Laune anderer Leute zu sein.

Morgen geht es in meinem Beitrag um etwas Prozentiges.

Litauen/Lettland-Reise Nr.3-Vilnius

Ich stehe vor der Kathedrale mit separatem Glockenturm

Wenn man in Vilnius ankommt, fallen zuerst die sehr modernen Gebäude in der Neustadt auf, die einen Vergleich mit denen von Rotterdam nicht scheuen müssen. Gerne wäre ich hier auch durch die Straßenschluchten gezogen, tolle Architekturfotomotive hätte es viele gegeben. Aber wir waren nur einen Tag in der litauischen Hauptstadt und so blieben wir in der Altstadt, die zum UNESCO Kulturerbe gehört.

Über 50 katholische und orthodoxe Kirchen aus verschiedenen Jahrhunderten sind das erste Besichtigungsthema. Wir sahen uns einige an. Natürlich ist jede eine Schatzkammer: Prunk, Prunk,Prunk! Die Kirchen waren gut besucht, kaum von Touristen, sondern von Anwohnern. Sei es, dass Kommunion gefeiert wurde, ein Chor sang, ein junges Mädchen herzzerreißend Gitarre spielte oder man eben kurz zum Gebet in die Kirche ging. Sehr beeindruckend, abgesehen von der Tatsache, dass Bettler vor den Kirchen nicht beachtet wurden. (Diesen Satz musste ich loswerden, wer mich kennt, weiß warum).

Hier spielte das Mädchen mit der Gitarre

So fühlte ich mich dann auch wohler in

Uzopio ist eine unabhängige Republik mit eigener Verfassung und Botschaftern innerhalb der Altstadt von Vilnius. Am Ende dieses Beitrags habe ich einen Auszug aus Wikipedia zu dieser Republik angehängt für alle, die mehr darüber wissen möchten.

Die Verfassung der Republik hat 42 Leitsätze und ist an dieser Mauer in 23 Sprachen angeschlagen.

Wenn man durch die Altstadt streift, findet man immer wieder lauschige Ecken oder wird von der Pracht profaner Bauten überrascht.

Oben links ein Restaurant, das wir empfehlen können, unten links das Parlamentsgebäude.

Wir haben vieles Schönes aber auch Unschönes ( sprich trostlose Ostblockarchitektur, direkt hinter der Altstadt) nicht gesehen. Vilnius ist eine spannende Stadt, die man mehrere Tage lang erlaufen sollte.

Morgen geht es weiter mit einer Fahrt an die Ostsee.

Und hier noch ein paar Sätze über Uzupio:


In der Straße Paupio Gatve findet man bisher 23 Übersetzungen der Verfassung in den Landessprachen der Botschafter wie z. B. Russisch, Französisch oder Rumänisch und in weiteren Sprachen wie Esperanto. Zur feierlichen Enthüllung der Verfassung werden bedeutende Staatsvertreter eingeladen. Am 27. Mai 2017 wurden Übersetzungen der Verfassung in Hindi und Sanskrit im Beisein u. a. des indischen Außenministers M. J. Akbar und des indischen Botschafters enthüllt.[3]

Für die Münchener Botschaft von Užupis haben der Außenminister Thomas Chepaitis, der Botschafter H. E. Max Haarich und der KI-Experte Alex Waldmann gemeinsam einen zusätzlichen Artikel formuliert: “Any artificial Intelligence has the right to believe in a good will of humanity.” Somit hat Užupis die weltweit erste Verfassung, in der Künstliche Intelligenz erwähnt wird.

Die Unabhängigkeit wird alljährlich am 1. April gefeiert. An diesem Tag hält Užupis Wahlen und Umzüge ab, ernennt Botschafter und verleiht Auszeichnungen. Außerdem gibt es nur an diesem Tag eine eigene Währung und Grenzkontrollen. Am 1. April 2002 wurde auf dem Hauptplatz des Viertels ein Denkmal enthüllt, das zu einem neuen Symbol von Užupis geworden ist. Die Skulptur stellt einen Engel dar, der Trompete spielend die Erneuerung und die künstlerische Freiheit des Stadtteils symbolisiert. Seither wird Užupis auch „Engelsrepublik“ genannt und wird ein immer beliebteres Reiseziel unter Touristen.[4]

Botschaften der Republik Užupis

Die Republik Užupis wird weltweit durch über 200 Botschafter und Ehrenbürger wie den Dalai Lama vertreten.[5] Zum Botschafter werden meist Künstler, Kreative oder Kulturschaffende ernannt. Sie fördern den kulturellen Austausch zwischen der Republik Užupis und ihrem Empfangsstaat im Sinne der Freiheit der Kunst. Es gibt Botschafter für bestimmte Länder und größere Städte, aber auch für andere inspirierende Dinge wie Pusteblumen oder das Flöten auf der Straße. Die Botschafter der Republik Užupis erhalten eine Lehrberechtigung an der virtuellen Universität von Užupis.

Städtehopping an der Lahn

Das Gebiet der Lahn bietet wirklich viel. Neben dem Radfahren hält es auch für Wanderer viele schöne Wanderstrecken bereit und mehrere Lahnstädte sind wirklich sehenswert.

Eine Wanderstrecke führt zur Burg Braunfels. (Hin-und zurück ca. 25 km).

Abgesehen vom Aufstieg zur Burg ist die Wanderung leicht hügelig. Man geht durch schöne Buchen- oder Mischwälder und dann wird es wieder „luftig“  und man läuft über Felder, vorbei an Streuobstwiesen oder Blumen-Schönheiten. Feine Aussichten gibt es natürlich auch.

Auf der Burg Braunfels kann man an einer Führung teilnehmen, die allerdings nur in einige Räume einen Blick zulässt, da die Burg Privatbesitz ist. Aber ein gutes Café wartet und wenn man draußen sitzt, wird man mit Lavendelduft verwöhnt.

Wir haben auch ein kleines Städtehopping gemacht und sind durch Weilburg, Marburg und Limburg gebummelt.

Weilburg wird beherrscht vom imposanten Schloss. Von außen kommt es edel daher, auch innen soll es sehr schön sein. Uns haben die alten Bäume im Park am meisten beeindruckt.

Marburg besteht aus Neu- und Oberstadt. Die Oberstadt ist auch gleichzeitig die Altstadt, sehr verwinkelt, malerisch, pittoresque, geschichtsträchtig- fallen Ihnen noch ähnliche Eigenschaften ein? Marburg ist es!

Wie schon gesagt, wir bummelten nur durch die Städte und sahen uns nichts ausgiebig an. Beim Bummeln kamen wir in Marburg allerdings an sehr vielen Fachgeschäften vorbei, die einen erneuten Besuch mit mehr Zeit auch schon lohnenswert machen. Allen voran steht dieser Laden:

Eine Schatzkiste für Papierfans. Leider machte die Inhaberin gerade zu, als ich in den Laden wollte. Man sieht sie im Vordergrund, sie ist 87 Jahre alt…

Wie oft sind sie auf der Autobahn schon an Limburg vorbeigefahren? Man sieht kurz den Dom und schon ist die Stadt wieder aus dem Sinn. Viel zu schade! Limburg war Hopping-Stadt Nr. 3. 

Leider fing es zu regen an, deshalb gibt es nicht mehr Bilder. Auch hier wäre ein zweiter Besuch  nicht verkehrt. 

Morgen stelle ich Ihnen einen außergewöhnlichen Künstler vor.

 

 

Mal die Karl May-Brille ablegen (Ostseetipp Nr.1)

Wie vor einigen Tagen schon angekündigt, möchte ich Ihnen für Ihren nächsten Ostseeurlaub drei Städtebesuche schmackhaft machen und fange mit Bad Segeberg an.

Wer an diese Stadt denkt hat meistens das vor dem inneren Auge:

 Wen das nicht interessiert, der hakt Bad Segeberg dann schnell ab. Das ist aber ein Fehler! Bad Segeberg bietet Einiges. Ich fange mit den Dingen an, die wir nicht gesehen haben. Da ist z.B. ein großer See mit einer schönen Promenade zum Spazierengehen. Auf Museumsliebhaber wartet das Heimatmuseum oder die Villa Otto Flath, die Kirche St. Marien soll innen ebenfalls besuchenswert sein, war aber während unseres Aufenthalts geschlossen.

Wir fuhren nach Bad Segeberg wegen eines ARTE-Fernsehbeitrags über Noctalis, einem Museum, das keine Frage offen lässt, wenn es um Fledermäuse geht.

Rechts oben die Einflugschneise in die Höhle. Hier ist ein Lichtschrankenzähler eingebaut, so dass man die Zahl der Fledermäuse ermitteln kann.

Darüberhinaus besteht die Möglichkeit, in einem Vivadium Fledermäuse zu beobachten und eine Höhlenführung mitzumachen. In dieser Höhle überwinterten letztes Jahr 31000 Fledermäuse. Dann darf niemand die Höhle betreten, aber jetzt im Sommer sind fast alle Fledermäuse ausgeflogen und bei der Führung erfährt man noch einmal viel Wissenswertes. Und wenn man Glück hat, begrüßt einen Foxi Flatterinchen, ein zahmer australischer Flughund, der von seiner Mutter verstoßen wurde und jetzt eine Ersatzmama hat. Allerdings konnte sie ihm das Fliegen nicht beibringen und so ist er auch draußen sehr anhänglich.

Die Diskussion über das Bienensterben kann auf Fledermäuse ausgeweitet werden. Auch ihre Zahl sinkt beängstigend aus denselben oder ähnlichen Gründen, die den Bienen und anderen Insekten das Überleben schwer machen.

Das  Noctalismuseum liegt am Rande der Altstadt von Bad Segeberg. Hier lohnt sich ein kleiner Spaziergang.

Pfiffig fand ich die kleinen Wieseninseln auf der Fußgängerzone. (Siehe oben links). Diese waren z.T. schön dekoriert, bepflanzt oder es wurde ein Thema demonstriert. (Siehe oben rechts). Die ansonsten etwas langweilige Fußgängerzone wurde dadurch interessanter und grüner.

Das war Städtetipp Nr. 1. Übrigens ist das Fledermausmuseum auch bestens für Kinder geeignet, Vieles wird für Kinder sehr spielerisch erklärt.

Übermorgen nehme ich Sie mit nach Ratzeburg, wo die Altstadt auf einer Insel liegt.

Ein Fußballtag- Teil 2

Es ist schon viel über das 2015 eröffnete Deutsche Fußballmuseum in Dortmund geschrieben worden und bestimmt haben Sie auch schon etwas darüber gelesen. Deshalb möchte ich es nur als Ausflugstipp in Erinnerung bringen und Ihnen einige Eindrücke vermitteln.

Ich bin kein so großer Fußballfan, aber den Besuch des Museums fand ich sehr interessant und abwechslungsreich und der höhere Eintritt ist akzeptabel. Man sieht viele Erinnerungsstücke, wie z.B. Sepp Herbergers Notizbuch oder Lehmanns Zettel beim Spiel Deutschland gegen Argentinien.

Die Geschichte des Männerfußballs und des Frauenfußballs wird erzählt, viele kleine Filme über historische Fußballszenen werden gezeigt.

Und natürlich kommen einzelne Fußballmannschaften auch nicht zu kurz…

Man, und das machte Kindern besonderen Spaß, kann sich in einer Kanine als Fernsehreporter, der ein Fußballspiel kommentiert, versuchen, natürlich ist auch ein Feld zum Fußballspielen vorhanden. Direkt neben dem Bus der Nationalmannschaft.

Das Thema Hooligans wird ebensowenig ausgespart, wie DFB-oder FIFA- Skandale und man bekommt momentan noch einen Ausblick auf die Fußball-WM in Rußland. 

Um es kurz zu sagen: In diesem Museum finden Sie fast alle Antworten auf die Fragen, die Sie immer schon mal loswerden wollten. Verhungern muss übrigens keiner, denn es gibt ein gutes Restaurant mit ziemlich schönem Ausblick und eine Art Snackbar. Und wer dann noch Geld loswerden möchte, kann sich im Souvenirshop austoben.

Fertig, oder in Fußballsprache gesagt: Die 90 Minuten sind rum.

Aber für alle, denen das zuviel Fußball war, hier noch die versprochene Alternative: Machen Sie einen Spaziergang durch die Hattinger Altstadt. Nur etwas mehr als 30 Kilometer von Dortmund entfernt, war sie unser Nachmittagsziel. Fast 150 Fachwerkhäuser aus dem 16. bis 19 Jahrhundert säumen verwinkelte Gassen und lauschige Plätze.

Schlendern, fotografieren, ein kleines Museum besuchen, Schaufenster gucken, etwas Leckeres essen, hier kann man es sich gut gehen lassen.

 

Rimini Teil- 2 Italien Nr. 9

Vielleicht wundern Sie sich, dass ich noch einmal auf Rimini zurückkomme, aber diese Stadt besteht aus der Seefront und einer 2 km vom Meer entfernten Altstadt.

Der römische Triumphbogen, den Sie hier unten sehen, ist der älteste Italiens und wurde 27 v. Chr. erbaut. Ebenso die mehrbogige Brücke, sie ist sogar noch älter und wurde vom Kaiser Tiberius vollendet. An dem Fluss Marecchia oder im Fischerviertel Borgo San Giuliano kann man wunderbar spazieren gehen, wie auch im Hafen von Rimini (siehe mittleres Bild). In der Altstadt sind mehrere Palazzi aus der Renaissancezeit zu bewundern, in denen es teilweise auch moderne oder historische Kunstausstellungen gibt. Die obligatorischen Plätze für einen Marktbummel und/oder zum Kaffeetrinken und Leutegucken gibt es auch.

Rimini bietet also mehr als nur Strandleben. Würden wir hier noch einmal Urlaub machen? Auf jeden Fall, denn es gibt in Rimini und in der näheren Umgebung noch so viele andere sehenswerte Ziele, abgesehen mal von der Tatsache, dass der Apennin ja ganz nah ist und man dort auch toll wandern kann.

Bis zum Wochenende gibt noch drei italienische „Absacker“: einen literarischen, einen musikalischen und das Wochenendrätsel hat auch noch einmal etwas mit Rimini zu tun. Ciao!