Urlaubsziele für Kreative (GB3)

Auf den Orkneyinseln gibt es den „Creative Trail“.

Dieses Schild findet man überall auf den Inseln und es zeigt an, wo es ein Atelier, ein außergewöhnliches Geschäft oder eine Galerie gibt. Diese sollte man unbedingt tun, denn die Vielfalt der künstlerischen Tätigkeiten ist erstaunlich. Man kann frische Ideen entdecken, die in den grauen und rauhen Monaten des Insellebens entwickelt wurden.
Stromness, die zweitgrößte Stadt auf den Orkneyinseln, bietet diesbezüglich eine besonders großes Angebot.

Links die Hauptstraße von Stromness, rechts oben ein großer Laden mit Produkten aus Afrika, darunter das Atelier von Alison Moore, die u.a. Fotos von Algen auf Taschen und andere Dinge druckt, darunter eine Werkstatt, die Dinge mit alten Papieren beklebt oder alte Buchseiten neu bedruckt.

Diese Fülle an Werkstätten und Galerien findet man auch auf den Äußeren Hebriden. Hier gibt aber ein Hauptthema und das ist das Weben des berühmten Tweedstoffes. Wir besuchten auf Harris die kleinste Spinnerei mit fünf Mitarbeitern. Sie beliefert fünf Haushalte, in denen der Stoff gewebt wird, danach bekommt die Spinnerei die fertigen Stoffe zurück und verkauft sie an Schneidereien, bzw. Modehäuser weiter.

Im Blackhouse Village Museum kann man sich in einem Film und auch in natura ansehen, wie ein Webstuhl eingerichtet werden muss, bevor man mit dem Weben beginnt. Ein Herr führte dies vor.

Mehrere Geschäfte bieten Kleidung aus Harris Tweedstoff an, wie auch Wohnaccessoires oder Büroartikel. Jedes Teil zeigt mit diesem Schild an, das es von Harris stammt.

Ich komme noch einmal zurück auf das Entdecken. Auf Lewis und Harris gibt es auch eine Reihe von speziellen Läden. Auch hier sollte man anhalten und einen Blick hinenwerfen, wer weiß, was man findet…

Rechts unten fand ich in dem Korb alte „Bobbins“, auf denen früher das Garn zum Weben aufgespult wurde.

Manchester- New York für Anfänger (GB 2)

Auf unserer Rückreise von Schottland übernachteten wir auch in Manchester. Ich war skeptisch, denn bei den Vorbereitungen fand ich keinen Zugang zu der Stadt. So fuhren wir von unserem Hotel (Holiday Inn East) mit dem Bus in die Innenstadt ( ca. 15 Minuten) und stiegen am Picadelly Place aus. Es war später Nachmittag und unglaublich wuselig zwischen den Wolkenkratzern, den alten Fabrikgebäuden und in den öffentlichen Parks. (Oder kam es mir nur so vor nach stillen Tagen auf den Hebriden??) Wir gingen zuerst zur Kathedrale, einem Ort der Stille…

Innen konnten wir uns nur kurz umschauen, da gerade eine Messe begann.

Aber zufällig traf ich auf einen Engel 2.0…

Ganz in der Nähe der Kathedrale befindet sich ein Stückchen Altstadt von Manchester, wo es viele „Afterwork-Meetings“ gab.

Wir schlugen uns weiter durch Richtung Chinatown und so langsam beschlich mich das Gefühl, in Klein-New York zu sein. Die Mischung von alter und neuer Architektur, die teilweise eher düsteren Gassen, die Viertel, die für verschiedene Lebensformen stehen und schließlich die Bewohner von Manchester, deren Vielschichtigkeit auffällig war. Hier ein paar Fotobeweise:

Manchester bietet noch mehr: Zwei neue Viertel, die direkt am Wasser liegen, das alternative Northern Quartier, tolle Museen, drei alte Bibliotheken, das Arndale Shoppingcenter und das Thema Fußball nicht zu vergessen. Manchester ist prädestiniert für ein langes Wochenende. Touristengruppen wie in London und Edinburgh haben wir nicht gesehen, die Mancunians scheinen noch unter sich zu sein.

Zwei Wochen auf der Insel (GB1)

Anfang Juni fuhren wir nach Schottland und England und machten dort eine Rundreise.

Unsere Tour begann in Newcastle (Wir nahmen die Nachtfähre von Ijmuiden in der Nähe von Amsterdam). Von dort aus ging es über Edinburgh in den Norden nach Thurso, von da aus auf die Orkneyinseln. Wieder zurück in Thurso, fuhren wir gen Westen über die Nordroute nach Ullapool, wo wir mit der Fähre auf die Äußeren Hebriden übersetzten. Zurück in den Süden machten wir Pausen in Morecambe, Blackpool, Manchester, Milton Keynes, Windsor und Rye, bevor wir die Fähre von Dover nach Dünkirchen nahmen, um nach Hause zu fahren.
Ich werde nicht, wie bei früheren Reisen nach dem Reiseverlauf berichten, sondern schreibe zu verschiedenen Themen.

Insgesamt sind wir ca. 3500 km gefahren und übernachteten hauptsächlich in B&Bs oder Hotels. Die Preise der Zimmer bewegten sich zwischen 60 (Morecambe) und 160 Euro(Orkneyinseln), eine gemütliche Ferienwohnung auf den Hebriden kostete 110 Euro/Nacht. Wir fuhren mit einem VW Caddy Benziner, die Benzinpreise bewegten sich zwischen 1,70 und 1, 80 Euro/Liter.

Man braucht einen Reisepass, um nach Großbritannien einzureisen. Die Abfertigung an der Grenze war zügig.
Das Thema Verkehr muss angesprochen werden. Der Linksverkehr machte uns keine Probleme, bei den zig Kreisverkehren haben wir manchmal eine Ehrenrunde gedreht, weil die Ausschilderung nicht immer eindeutig war. LKW Fahrer dürfen hier schneller fahren als in Deutschland, das merkt man…Was wir als heikel empfanden, waren Radfahrer auf den beiden Inselgruppen. Die Straßen sind dort oft nur einspurig und haben Ausweichbuchten. Die Landschaften sind hügelig und der Straßenverlauf ist deswegen wellig und kurvig, so dass man häufig als Auto-oder Wohnmobilfahrer nicht weiß, wie die Straße hinter dem Hügel weiter verläuft. Hinter den Hügeln standen immer wieder plötzlich Radfahrer auf der Straße (nicht in der Ausweichbucht), um sich vom Straßenanstieg auszuruhen. Dies passierte uns dann auch noch mehrmals mit Schafen auf der Straße. Unsere Autobremse hatte viel zu tun. Will heißen: Man muss sehr defensiv fahren, quasi wie auf rohen Eiern und die Zeit, die man für eine Strecke einplant, sollte großzügig bemessen sein. Mehr genießen kann man seine Fahrten in Südengland (Kent, East Sussex), wenn man auf breiteren Landstraßen durch grüne Tunnel oder zwischen hohen Hecken fährt, immer wieder unterbrochen von schönen Aussichten.

Um Ihnen ein bisschen Lust auf die weiteren Reisebeschreibungen zu machen, hier ein paar erste Eindrücke:

Auf der Orkney Mainland Insel das Brough of Birsay Lighthouse
Nachts um 1 Uhr in Thurso- es wurde nur kurz richtig dunkel
Einmal in einem Loch schwimmen…
Vögel beobachten- fast ein Muss….
Für die Kreativen wird auch gesorgt!
Der Strand von Seilebost auf der Insel Harris
Let‘s have fun in Blackpool!
Ein Besuch auf Windsor Castle

Übermorgen stelle ich Ihnen als ersten Beitrag „New York für Anfänger“ vor!

Liechtenstein als Reiseziel (GSLI Nr. 8)

Ich bin Ihnen noch einen Beitrag zum Thema „Rückreise von den Oberitalienischen Seen“ schuldig. Et voilà:

Zum Mittagessen machten wir einen Stop in Vaduz in Liechtenstein. Das Wetter war nicht so toll, aber wir fanden diese Minihauptstadt einfach charmant.

Oben links: Das Landtagsgebäude, daneben das Credo der Liechtensteiner
Unten links: Das Regierungsgebäude, daneben das Rathaus mit einer Skulptur von Nag Arnoldi „Drei Pferde“.

Ich übertreibe nicht, wenn ich behaupte, dass man ein langes Wochenende in Liechtenstein verbringen kann. Hier eine Übersichtskarte- Kultur und Natur ( inkl. einem schönen Spaziergang am Rhein)- alles da!

Unten ein Foto des Schlossmodells. Das Schloss kann nicht besichtigt werden, da hier das amtierende Fürstenpaar lebt.

Wir übernachteten im knapp 100 km entfernten Konstanz. Das Wetter war nun richtig schlecht und der Rundgang durch Konstanz fiel deshalb kürzer aus.

Oben: Das „Imperia „ Standbild im Konstanzer Hafen
Unten: Der umstrittene Lenk-Brunnen, Mitte ein gemütlicher Weinkeller in der Niederburg, rechts zwei Beispiele der schön bemalten Häuser in Konstanz

Am nächsten Tag war Petrus wieder unser Freund und wir fuhren mit der Autofähre nach Merseburg, um uns in Unteruhldingen die Pfahlhäuser im Bodensee anzusehen.

Die Anlage gehört zum UNESCO Kulturerbe. Das bezieht sich aber nicht auf die Häuser, hier ist das älteste vor ca. 100 Jahren gebaut worden, sondern auf die Fundstücke, die in einem angegliederten Museum ausgestellt sind. In der Mitte, links: Das linke Gebilde ist ca. 3700 Jahre alter eingebrannter Brei in einem Topf. Rechts:Schmuck mit einem Alter zwischen 3000 und 5700 Jahre.

Mittags ging es zurück nach Duisburg mit einer Kaffeepause in Speyer. Wir kannten beide noch nicht den Dom- Imposant!

Links unten: Die Stimmung in der Krypta war eine ganz besondere, denn hier sind neben Bischöfen deutsche Könige und Kaiser begraben.
Vom Dom aus ist man schnell in der Altstadt von Speyer- gefiel uns auch ausgesprochen gut.

Was habe ich während des Urlaubs gelesen? Nicht viel, aber eine Empfehlung habe ich noch für Sie. Was Leichtes mit viel Amore und noch mehr Espresso. Kommt am Montag.

Kurzurlaub im Weserbergland (2)

Das Weserbergland bietet viele Sehenswürdigkeiten, wir pickten uns nach der Besichtigung der Landesgartenschau in Höxter vier heraus:

Nr. 1- Der Gräfliche Kurpark von Bad Driburg. Auf 25 Hektar ist dieser ein Mix aus englischem Landschaftsgarten mit integrierten Themengärten und historischen Badehäusern und anderen Bauwerken. (Hotels, Cafés, Kultureinrichtungen). Besitzer einer Kurkarte haben freien Eintritt zu dieser äußerst gepflegte Anlage.

Nr. 2- Ist man schon im Teutoburger Wald, sollte man die Externsteine wenigstens kurz besuchen. Wir kletterten nicht hinauf, sondern machten bei den Felsen einen schönen Spaziergang rund um den See. So sah man diese Formation aus vielen Perspektiven. Ich fand, dass die Steine eine besondere Ausstrahlung hatten, so à là „Ein Fels in der Brandung der Geschichte“ -beeindruckend.

Nr. 3- Der Dom von Paderborn. Berühmt ist der Dom u.a. für sein „Dreihasenfenster“ und den Liborischrein. In dem Dom gab es diesen Flyer, der Lust machte, den Dom zu entdecken.

Das Angebot der Führungen ist pfiffig. So gibt es beispielsweise Führungen für „Starke Männer“, „Mutige Frauen“, für „Veganer“ oder „Musikusse“. Auch auf „YouTube“ präsentiert sich der Dom mit diversen kurzen volksnahen Videos, in denen kirchliche Themen erklärt werden.

Mir gefielen die unterschiedlichen filigranen Portale der im Dom befindlichen Kapellen am besten (oben rechts) und die Fenster des Künstlers Wilhelm Buschulte, die an Kinderzeichnungen erinnerten.
Die Stadtbild von Paderborn wird von weiteren Kirchen, einigen anderen historischen Gebäuden und viel hässlicher Nachkriegsarchitektur geprägt.

So machten wir nur einen kurzen Rundgang und fuhren dann in das nahegelegene Computermuseum von Nixdorf. Geplant hatten wir eine Stunde, es wurden drei, bevor wir den Heimweg antraten. Über Nr. 4 schreibe ich im nächsten Beitrag.

Kurzurlaub im Weserbergland (1)

Die Landesgartenschau in Höxter ist dieses Jahr ein Besuchermagnet in der Region. Wir übernachteten im ca. 30 km entfernten Bad Driburg (die Hotelpreise in Höxter sind „sportlich“) und kauften uns ein 2-Tages-Ticket für die Ausstellung.
Unser erster Spaziergang führte uns an den Wallanlagen von Höxter entlang. Diese wurden für die Schau schön bepflanzt und hier gibt es die ersten Themen wie beispielsweise einen Buddha-oder Porzellangarten, Ideen für Hausgärten und Grabgestaltung oder einen Pavillon der Kunst zu entdecken.

Oben rechts Teilansicht des Porzellangartens, darunter ein Grabbepflanzungsbeispiel. Leider gab es hier kaum Anregungen, wie man auch ein Grab insektenfreundlich übers Jahr gestalten kann. Das ist eine „Marktlücke“, auf die ich in einem anderenj Beitrag noch einmal zurückkommen werde.

Geht man anschließend durch die Innenstadt von Höxter, stößt man zwischen schönen Fachwerkhäusern auf kleine Blumeninseln, die von den dortigen Geschäftsleuten gestaltet wurden.

Oben Ansichten von der Höxter Innenstadt. Es gibt allerdings auch diverse Bausünden. Unten zwei Beispiele der Minigärten von Höxter Unternehmen

Höxter liegt an der Weser und das Ufer wurde in die Landesgartenschau integriert. Man flaniert ca. 2,5 km ( oder fährt mit der Bimmelbahn) bis zum Kloster Corvey, entlang an den „Weserstauden“, an Murmelbahnen und kann u.a. einen Schöpfungsgarten oder ein Tagliliental besuchen.

Den zweiten Tag verbrachten wir in und um das Kloster Corvey herum. Hier finden sich weitere Garten-und Landwirtschaftsthemen und es wird verstärkt auf Umweltprobleme und ihren Lösungen eingegangen.

Oben die Weserpromenade , unten links die „Weserblüten“ (Schulklassen sammelten Müll am Weserufer und bastelten darauf Tiere), unten rechts eins der Weserblumenbeete
Oben rechts eine schöne Blumenwiese, darunter zwei Ansichten aus dem Klostergarten

Das Kloster Corvey gehört mit seiner über 1000 jährigen Geschichte zum UNESCO Weltkulturerbe. Religiöses ist hier mit Weltlichem vereint, denn das Kloster wurde 1803 endgültig säkularisiert und war danach Wohnsitz verschiedener adeliger Familien.
Der vielleicht bekannteste Bewohner war Hoffmann von Fallersleben, der hier als Bibliothekar tätig war. Die erste Bibliothek des Klosters wurde zerstört, die zweite nach der Säkularisierung aufgelöst. Von Fallersleben war z.T. für die Wiedereinrichtung der dritten Bibliothek verantwortlich. In 15 Räumen stehen heute 200 Schränke mit ca. 74000 Büchern- grandios!

Oben links eine Teilansicht der Klosteranlage, daneben die Kirche mit barocken Elementen.
Unten links: Eins der 15 prächtigen Bibliothekszimmer, daneben das Esszimmer der Fürsten.


Lohnt sich eine Fahrt nach Höxter, wenn man nur die Landesgartenschau besucht? Meiner Meinung nach nein. Drei Pluspunkte: Die Lage der Ausstellung, viel Interessantes für junge Familien und die Tatsache, dass diverse Schulklassen und andere Gruppen mitgemacht haben. Ansonsten hatten wir den Eindruck, dass eine B-Mannschaft die Ausstellungen geplant und organisiert hat. Ein paar Beispiele: Es fehlten z.B. öfter Beschriftungen oder die Gastronomie an der Weser war auf Kaltgetränke und Eis beschränkt. Die Schaugärten fand ich kaum inspirierend, eher hausbacken, teilweise sogar zusammengeschustert. (Tulpen, Goldlack, Bellis und Vergissmeinnicht waren überall zu sehen, es gibt in dieser Jahreszeit aber noch andere Pflanzen, die blühen). Ich ärgerte mich darüber, wenn an einem Stand zum Thema bienenfreundlicher Garten Tulpen gepflanzt wurden. In dem Prospekt zur Gartenschau bewirbt man Ausstellungen, es ist aber nicht ersichtlich, dass diese Ausstellungen verteilt zwischen April und Oktober stattfinden. Das enttäuschte mich.

Kombinieren Sie einen Besuch der Landesgartenschau mit dem Besuch des Klosters, wird der Ausflug schon interessanter. Aber wir entdeckten in der Umgebung und auf der Rückfahrt noch Highlights, die den Kurzurlaub perfekt machten.

Zu Besuch in Mailand (GSLI Nr. 7)

Die Hauptattraktionen von Mailand sind der Dom,

die Einkaufspassage „Galleria Vittorio Emanuele II“ mit weiteren anliegenden Shoppingstraßen

und Brera, die Altstadt.

Wir wollten dieses Mal aber in das Stadtviertel Magenta S.Vittore, wo in dem Dominikanerkloster Santa Maria delle Grazie eins der berühmtesten Gemälde der Welt zu sehen ist.

Wir fuhren von Como aus mit dem Auto bis zu der Mailänder Bahnstation „Molino Dorino“. Dort gibt es viele, z.T. kostenlose, Parkplätze und wir nahmen die rote U-Bahn-Linie bis in die Mailänder Innenstadt. (Ausstieg „Cociliazione). Von hier aus waren es nur noch ein paar hundert Meter bis zur Piazza Santa Maria delle Grazie. Das Viertel zeichnet sich durch prächtige Stadtpaläste mit eindrucksvollen Hinterhöfen aus und diverse kleine Fachgeschäfte laden zum Entdecken ein.

Um sich „Das letzte Abendmahl“ ansehen zu können, muss man vorab Tickets bestellen. Wenn man dies frühzeitig tut, kostet ein Ticket momentan 15 Euro. Das beinhaltet ein Besichtigungszeitfenster von 15 Minuten. Da wir nicht frühzeitig gebucht, uns aber in den Kopf gesetzt hatten, das Bild einmal in natura zu sehen, blieb uns ein Privatanbieter, der Tickets für 60 Euro verkaufte. Darin enthalten war eine einstündige Führung in englischer Sprache, in der die 15 Minuten Besuchszeit eingebettet waren..
Vor der Führung sahen wir uns das prächtige Kloster an.

Zu dem Bild nur so viel: Es ist ein beeindruckend großes Wandgemälde. Unter welchen Umständen das Bild entstand, ist spannend zu hören, wie das Bild bedingt durch negative Einflüsse wie beispielsweise Wasserschäden oder falsche Behandlung von Restauratoren über die Jahrhunderte hinweg gelitten hat, ist ein Trauerspiel. (In der Nähe von Lugano, in Wien und Antwerpen gibt es von dem Bild Kopien, angefertigt von Schülern Leonardo da Vincis und man sieht, wie Farbenpracht und Details verloren gegangen sind.) Alles auch bei Wikipedia nachzulesen.


Nach der Besichtigung liefen wir in die Altstadt ( ca. 15 Minuten Fußweg) und beendetet dort unseren Besuch in Mailand.

Nächste Woche erscheint der letzte Beitrag zu dieser Reihe. Um die Rückreise interessanter zu machen, hielten wir mehrere Male und verlebten noch einige schöne Stunden.

Der Lago Maggiore (GSLI Nr.6)

Wenn man Fotos von den Oberitalienischen Seen sieht, ist ein Bild von der „Isola Bella“ im Lago Maggiore fast immer mit dabei. Diese Insel gehört zu den fünf Borromäischen Inseln, zu denen man u.a. von Stresa aus mit dem Boot fahren kann.

Wir parkten in Stresa am Ende der Strandpromenade und gingen von dort aus zu den Abfahrtsstellen der Boote. Ein wunderschöner Weg, vorbei an alten Hotels, in denen schon Ernest Hemingway, Charles Dickens oder Richard Wagner genächtigt haben.

Es gibt mehrere Firmen, die Fährfahrten zu den Inseln anbieten. Wir waren da etwas unbedarft und lösten Tickets für die Isola Bella, die Isola Madre und die Isola Pescatori, pro Person 15 Euro. Was man uns an der Fähre nicht sagte und was auch nicht in unserem Reiseführer stand (Marco Polo Stand 2022): Möchte man die Gärten auf den Inseln besuchen, so kostet dies jeweils pro Garten pro Person noch einmal 20 Euro. Das fanden wir happig angesichts der Tatsache, dass es am Lago Maggiore noch viele andere Gärten gibt. Anders ausgedrückt: Isola Bella bietet ohne Gartenbesichtigung viele Souvenirläden auf verwinkelten Straßen und Restaurants am See, Isola Madre hat nur den Garten und ein teures Restaurant, so dass man nur auf die nächste Fähre warten kann, um wieder von der Insel herunterzukommen, Isola Pescatori hat ein Herz für Freunde des Ballermanns. Entscheiden Sie selbst, ob Sie die Inseln besuchen möchten…

Wir fuhren am See weiter nach Verbania. (Unterwegs Kaffeestop in der Kleinstadt Arona, schönes Örtchen zum Flanieren). In Verbania wartete auf uns die „Gärten der Villa Taranto“, ein Park, der „zu den schönsten botanischen Gärten der Welt „ gehört. (So unser Reiseführer). Und ja, er ist schön, groß und prächtig (12 Euro Eintritt).

Oben links: Kamelien und Rhododendron blühten gleichzeitig, unten links: ein Tulpenlabyrinth

Was wir vom Lago Maggiore gesehen haben, war nur ein kleiner Teil. Uns gefiel dieser See aber am besten, vielleicht weil die Berge nicht ganz so eng den See begrenzen, es fühlte sich etwas „luftiger“ an. Gerne würde ich noch einmal zurückkommen.

Am Freitag geht es weiter mit einem Besuch in Mailand.

Ein Tag mit Hermann Hesse (GSLI Nr. 5)

Nicht weit von Lugano liegt der Ort Montagnola , in dem der Schriftsteller Hermann Hesse von 1919 bis zu seinem Tod 1962 gelebt hat.
Ich war bisher kein großer Hermann Hesse Fan. In der Vergangenheit las ich einige Bücher von ihm, die mir gut gefielen, aber Hermann Hesse als Mensch war mir, ohne das ich es richtig begründen konnte, nicht sympathisch. Der Auslöser für den jetzigen Besuch war dieses Buch, das ich vor meinem Urlaub gelesen hatte:

Hermann Hesse wird in dem Buch als sehr höflich, bescheiden und humorvoll, aber auch als teilweise depressiv und schwierig beschrieben. Von seiner ersten Ehefrau trennte er sich wegen ihrer Schizophrenie und gab die drei gemeinsamen Kinder zu Freunden, die Ersatzeltern wurden. Danach zog Hesse nach Montagnola. Die zweite Ehe hielt nur kurz, zu groß war der Altersunterschied. Die dritte Ehefrau, Ninon, behütete und beschützte Hesse wie den heiligen Gral und war im Umgang wohl auch eher kompliziert. Das Haus der Hesses war in Friedenszeiten und während des 2. Weltkrieges ein Anlaufpunkt für viele Berühmtheiten. Einige Freunde ließen sich ebenfalls in Montagnola oder in Nachbardörfern oder in nahen Städten nieder und so gibt es in dem Buch diverse kleine Geschichten über Prominente der damaligen Zeit zu lesen. Mehr gefallen haben mir aber die Lebensläufe und Interviews von den Personen, die dafür sorgten, dass das Leben der Hesses in Montagnola so angenehm war. Da sind beispielsweise der Leibarzt von Hesse, seine Italienischlehrerin, die einen schweren Stand hatte, da Italienisch für Hesse ein Buch mit sieben Siegeln blieb oder der Postbote und seine Familie, die bis zu 1000 Briefe am Tag zu Hesses Haus bringen mussten, als dieser den Nobelpreis für Literatur gewonnen hatte. Auch die Beschreibungen der politischen Landschaft las ich gerne, erinnerten sie mich doch teilweise an „Don Camillo und Peppone“. Das Buch ist reich bebildert mit Alltagsfotos, Fotos von Dokumenten, Briefen und anderen Texten.

Unser Ausflug nach Montagnola hat sich gelohnt. Dank des Museums und des „Hermann Hesse“ Wanderwegs konnte man noch ein bisschen die Welt des Schriftstellers nachempfinden.

Rechts das Hessemuseum in Montagnola, oben der Schreibtisch mit der originalen Schreibmaschine
Links der Friedhof mit dem Grab von Hermann und Ninon Hesse

Als ich jetzt wieder zuhause war, verleitete mich dieses Buch dann, mich an einem Hesse Motiv zu versuchen.

Dieses Buch lege ich allen sehr ans Herz, die das Malen für sich als Hobby pflegen. Hesse beschreibt u.a. wunderbar, welche glücklichen Stunden er verbringt, wenn er alleine ist und malt. Da er mit dem Malen erst angefangen hat, als er über 40 war und die Welt damals in Kriegsangst lebte, ist seine Dankbarkeit, diese Malstunden erleben zu dürfen und alles Schlimme für kurze Zeit vergessen zu können, sehr groß. Es ist nach dem Malen fast süchtig, beobachtet die Welt immer mehr mit „Maleraugen“ und mehrere Abbildungen belegen, wie er im Laufe der Zeit seinen eigenen Stil gefunden hat.

Eins der Lieblingsbilder von Hermann Hesse

Mein zweiter Buchtipp:

Zu diesem Band mit kurzen Betrachtungen und kleinen Geschichten habe ich freundschaftliche Gefühle aufgebaut und lese immer mal wieder einen Text. Der Mensch, der dort schreibt, hat Gedanken, die meinen sehr nahe kommen und die 100 Jahre später oft noch aktuell sind. Auch drücken seine Betrachtungen Gelassenheit und Fokussierung auf das Wesentliche aus, davon schneide ich mir immer wieder gerne eine Scheibe ab!

Der nächste Beitrag zu der Italienreise erscheint heute in einer Woche!

Drei *** Ort am Luganer See (GSLI Nr. 4)

Nach den Erfahrungen am Comer See, standen wir am Sonntagmorgen auch früh auf, unser Ziel war der Luganer See. Hier wollten wir uns zuerst den Ort Morcote ansehen, der als einer der schönsten Orte im Tessin gehandelt wird.
Am Anfang des Ortes ist ein Parkhaus, wo man spätestens parken sollte, da es im Ort so gut wie keine Parkplätze gibt. Langsam schlendert man von dort aus am See entlang.

Oben die Uferpromenade
Unten links: Ein schönes Frühstücksplätzchen am See, rechts daneben die Kirche Santa Maria del Sasso mit einem Friedhof. Dieser ist eine der beiden Sehenswürdigkeiten des Ortes, eine Treppe mit 400 Stufen führt zu ihm. (Später fanden wir auch eine Straße den Berg hinauf).

Die zweite Attraktion ist der „ Parco Scherrer“, am Ende des Ortes gelegen. Der Textilunternehmer Arthur Scherrer hat sich in den 50er Jahren hier einen Traum erfüllt und einen Garten anlegen lassen mit allen „Inkredenzien“, die für ihn zu einem perfekten Garten gehörten. Der Eintritt in den Park war bei unserem Besuch frei.

Der Eingang des Parks liegt unten am See, der Ausgang oberhalb. Auch der Rückweg in den Ort war sehr schön.

Unten links: Überall blühte in den Felsspalten das spanische Gänseblümchen

Über Mittag fuhren wir nach Lugano. Abgesehen von der Uferpromenade fanden wir Lugano nicht sehr ansprechend, zu viele Bausünden störten den verklärten Urlaubsblick. Aber eine Urlaubserinnerung habe ich für Sie:

Was wir am Sonntagnachmittag gemacht haben, das erzähle ich Ihnen am Montag- schönes Wochenende!