Urlaubsziele für Kreative (GB3)

Auf den Orkneyinseln gibt es den „Creative Trail“.

Dieses Schild findet man überall auf den Inseln und es zeigt an, wo es ein Atelier, ein außergewöhnliches Geschäft oder eine Galerie gibt. Diese sollte man unbedingt tun, denn die Vielfalt der künstlerischen Tätigkeiten ist erstaunlich. Man kann frische Ideen entdecken, die in den grauen und rauhen Monaten des Insellebens entwickelt wurden.
Stromness, die zweitgrößte Stadt auf den Orkneyinseln, bietet diesbezüglich eine besonders großes Angebot.

Links die Hauptstraße von Stromness, rechts oben ein großer Laden mit Produkten aus Afrika, darunter das Atelier von Alison Moore, die u.a. Fotos von Algen auf Taschen und andere Dinge druckt, darunter eine Werkstatt, die Dinge mit alten Papieren beklebt oder alte Buchseiten neu bedruckt.

Diese Fülle an Werkstätten und Galerien findet man auch auf den Äußeren Hebriden. Hier gibt aber ein Hauptthema und das ist das Weben des berühmten Tweedstoffes. Wir besuchten auf Harris die kleinste Spinnerei mit fünf Mitarbeitern. Sie beliefert fünf Haushalte, in denen der Stoff gewebt wird, danach bekommt die Spinnerei die fertigen Stoffe zurück und verkauft sie an Schneidereien, bzw. Modehäuser weiter.

Im Blackhouse Village Museum kann man sich in einem Film und auch in natura ansehen, wie ein Webstuhl eingerichtet werden muss, bevor man mit dem Weben beginnt. Ein Herr führte dies vor.

Mehrere Geschäfte bieten Kleidung aus Harris Tweedstoff an, wie auch Wohnaccessoires oder Büroartikel. Jedes Teil zeigt mit diesem Schild an, das es von Harris stammt.

Ich komme noch einmal zurück auf das Entdecken. Auf Lewis und Harris gibt es auch eine Reihe von speziellen Läden. Auch hier sollte man anhalten und einen Blick hinenwerfen, wer weiß, was man findet…

Rechts unten fand ich in dem Korb alte „Bobbins“, auf denen früher das Garn zum Weben aufgespult wurde.

Besuch im „Offenen Atelier“ (2)

Im Rheinhauser Kulturzentrum nahmen zahlreiche Künstler am Tag des offenen Ateliers teil. Ich nutzte die Gelegenheit, die Atelierräume zu besuchen. Schon die erste Künstlerin Yvonne Höfs beeindruckte mich sehr mit ihren Installationen und Collagearbeiten.

Eine Installation zum Thema Gewalt. Man sieht Punchingballs, bei denen ich Köpfe von Frauen assoziiere. In der Mitte hängt eine Liste mit Namen und es wird angezeigt, wer wie häufig auf die Punchingballs eingeschlagen hat. Keine Hemmungen-ich könnte es nicht.

Interessante Holzstücke am Meer zu finden und etwas daraus zu gestalten, das war meine Lieblingsbeschäftigung während vieler Englandurlaube. Bei der Künstlerin Annette Erkelenz wurde ich daran erinnert und hatte viel Freude an den teilweise witzigen Figuren.


Auf dem Rundgang durch die Ateliers wurde ich immer wieder durch die Vielfältigkeit der künstlerischen Arbeiten überrascht. Neben Malerei und Fotografie gab es beispielsweise auch eine Videoinstallation oder diese großformatigen Papierarbeiten neben feinsten Arbeiten mit Draht und Kork des Künstlers Peter Steinebach.

„Ganz mein Ding“ waren auch die Polaroidarbeiten der Künstlerin Elisabeth Höller

und diese zarten Tuschearbeiten der Künstlerin Marlies Meier-Freuken. .


Im Atelier der Künstlerin Sigrid Neuwinger hätte ich gerne noch mehr Detailfotos gemacht, denn auch sie arbeitet u.a. mit Fundstücken, vornehmlich aus Plastik und erschafft damit außerordentlich phantasievolle Gebilde.

Meine Fotos zeigen nur einen kleinen Ausschnitt der Kreativität, die man im Kulturzentrum antrifft. Nicht alle Künstler stimmten meinem Wunsch nach einem Foto zu oder Künstler waren zu tief in ein Gespräch verwickelt, als dass ich sie hätte stören wollen. Als ich zum Ausgang ging, sah ich diesen Spruch:

Ja, das passt! Ich freue mich auf das nächste Jahr und komme wieder, um Neues zu entdecken und interessante Gespräche zu führen.

Offenes Atelier im Duisburger Westen (1)

Am Wochenende konnte man in diesem Jahr erneut Ateliers von Duisburger Künstlern und Künstlerinnen besuchen. Ich wählte dieses Mal das Städtische Kultur- und Freizeitzentrum auf der Schwarzenberger Straße in Rheinhausen, in dem man direkt mehrere Ateliers besuchen konnte.

Abgesehen bei Besuchen im Kommatheater hatte ich das Gebäude vor ca. 50 Jahren das letzte Mal betreten, als ich während der Schulzeit dort am Montagsmorgen zum gemeinsamen Schulgebet der beiden Rheinhauser Gymnasien ging. So betrat ich das alte Schulhaus mit großer Neugierde. Mich „sprangen“ direkt ein paar Fotomotive an:

ROTE LINIE
Altes Treppenhaus- mal bunt

oder schwarzweiß.

Ein weiterer Ort, der für schwarzweiß Aufnahmen prädestiniert war:

Man findet diverse „Kleinigkeiten“:

Unten links: Der Fußboden bot auch diverse Motive, dieses nenne ich „Alte Frau mit Haube“.

Der grüne Daumen ist in diesem Gebäude eher klein:

Der Außenbereich war ebenfalls interessant, um ihn genauer unter die Lupe zu nehmen;

Japanischer Moment

Morgen erzähle ich Ihnen ein bisschen über meinen Besuch der Ateliers. Es war ein sehr abwechslungsreicher Nachmittag!

Atelier des Lumières (Paris im August Nr. 9)

Wie soll ich das beschreiben? Stellen Sie sich vor, Sie stünden in einer alten leeren Fabrikhalle. Es ist dunkel und plötzlich beginnt ein Film. Aber nicht nur vor Ihrer Nase, sondern ebenso an der Decke, dem Boden, den Seitenwänden. Der erste Film zeigt Bilder von Gustav Klimt, der zweite Bilder von Hundertwasser. Sie befinden sich in einem Rausch von Farben untermalt mit Musik. Am besten sitzt man, denn wenn man umhergeht, was auch möglich ist, kann einem u.U. schummrig werden. Und der dritte Film? Schwarzweiss- technisch, futuristisch, kalt.

In der Nähe der Bastille wurde am 13. April dieses Jahres das Atelier des Lumières eröffnet. 140 Videoprojektoren und eine räumliche Beschallungsanlage auf 3300 qm ermöglichen diese besondere Sinneserfahrung:

Herr Klimt:

Herr Hunderwasser:

Utopia:

Eine innovative Idee, die auch gut als Besuchermagnet nach Duisburg passen würde…

Nur ein Hinweis: Wenn Sie in Paris das Atelier besuchen möchten, tun Sie es nicht mit kleinen Kindern. Einige anwesende reagierten verängstigt und fingen zu weinen an. Ab Schulalter sollte es gehen.

Morgen mache ich eine Pause und dann gibt es zum Abschluss ein kleines Parisquiz am Wochenende.

Immer für eine Überraschung gut

Gestern zeigte ich Ihnen die grobe Aufteilung meines neuen Hobbyraums, heute mache ich einen kleinen „Detail“-Rundgang. 

Im Zimmer gibt es an drei Stellen Pinnwände, für Fotos oder ein bisschen Schnickschnack, Zettel mit Ideen oder zum Präsentieren meiner neusten Karten und Papierperlenketten.

Die Möbel sind neu gekauft (alles IKEA), aber ich versuche auch alte Dinge wieder einzusetzen, wie z.B. alte Blumenübertöpfe, Vasen oder alte Holzschachteln.

Darüberhinaus gibt es auch einen alten Stuhl,einen alten Papierkorb oder eine alte Lampe, die meiner Mutter gehört haben.

Als Strand-und Ufersammlerin habe ich eine ganze Kiste voller Fundstücke, die ich gerne neu arrangiere oder dekoriere.

Fischscherbe

Seeglas- Sammlung

Gerne picke ich im Herbst auch schöne Blätter auf oder presse lieber Blüten bevor ich sie wegwerfe.

Frühling trifft Herbst, liegt bei mir gerade an meiner Pausenbank

Natürlich habe ich auch meinen ganz persönlichen Narr…

 Er könnte mein Coach für unkonventionelle Ideen sein ?

Mein Hobbyraum soll kein Schneckenhaus werden, in dem ich mich verkrieche. Ich hoffe auf viel Besuch, der sich mit mir zusammen bei einem Tässchen Kaffee über Hobbyideen austauscht oder vielleicht auch mal etwas ausprobieren möchte. Ich habe da ein Vorbild, aber darüber nächste Woche mehr.

Es gibt jetzt eine kleine Blogpause, am Montag bin ich wieder da. Schönes Wochenende!

 

 

 

Ich schwelgte aus gutem Grund

In den letzten Wochen habe ich immer wieder ein Kapitel in diesem Bildband gelesen, bzw. in den Fotos geschwelgt.

Dreißig amerikanische Frauen und Männer, die sich für ihre kreativen Stunden ein eigenes Refugium geschaffen haben, öffneten ihre Türen. Ihre Ateliers werden in dem Buch beschrieben, die Künstler geben bereitwillig Auskunft, was für sie dieser Ort bedeutet. 

Die Ateliers unterscheiden sich teilweise sehr. Manchmal sind sie nur ein paar Quadratmeter groß, dann hat ein Künstler 6000 qm zur Verfügung. Auch kommt es darauf an, was der Einzelne künstlerisch macht. Ist es z.B. Schmuck entwerfen, Skulpturen erschaffen, Beschäftigung mit Airbrush oder mit alten Papieren und Fundstücken für ausgefallene Collagen und Assemblagen. Strukturiertes Sammeln gepaart mit kreativem Chaos und besonderen persönlichen Erinnerungsstücken, so kann man das Erscheinungsbild fast aller Studios beschreiben. Interessant fand ich, dass mehrere Künstler erzählten, dass das immer wieder  Neu-Arrangieren von Gegenständen für sie sehr wichtig sei, da das einen kreativen Schub gäbe.

Die Gemeinsamkeiten der Ateliers: Es wird fast überall inspirierende Musik gehört. Das Atelier ist für die einen fast wie ein Kokon, in dem sie angeschirmt sind von den Unbillen des Alltags. Auch bezeichnet eine Künstlerin ihr Studio als Erinnerungsmuschel. Dieser Raum tut allen gut, Körper und Seele entspannen. Eine andere Frau sagt, das es ein Raum ist, in dem nur Gutes entsteht, für sie selbst und ein Kunstwerk, das die Welt ein bisschen schöner und/oder freundlicher macht.

Der Titel dieses Blogbeitrags gibt einen Hinweis auf ein persönliches Anliegen. Im Februar schrieb ich, dass ich mir im Keller unseres Hauses eine kleine Werkstatt eingerichtet hätte. Ich habe dort auch einige Zeit verbracht, doch war letztendlich die stets kühle Temperatur nicht zuträglich und mir fehlte auch das Tageslicht. Nun hat sich eine neue Situation gegeben und ich kann „ans Licht ziehen“. Ein Raum in der ersten Etage mit Blick auf unseren Garten wird nun mein „Atelier“ (Oder ist es doch eher ein Studio, ein Hobbyraum oder eine Werkstattt)? Bis es ganz fertig eingerichtet ist, wird es noch dauern, aber ein paar Einblicke biete ich Ihnen morgen. Beim Fotografieren des Raumes habe ich gemerkt, dass ich einige Anregungen aus dem Buch übernommen, aber teilweise auch andere Bedürfnisse habe, verglichen mit den Künstlern der Buches. Für mich ist es keine Muschel, ich brauche Platz zum Durchatmen…

Gelli-Montag Nr.6 – Papiere

Es gibt zig unterschiedliche Papierarten und ich wollte wissen, welche sich besonders gut zum Bedrucken mit der Gelplatte eignen. Um es kurz zu machen: Man kann fast jedes Papier nehmen außer dickere Papierservietten, die beim Abziehen von der Platte zerreißen. Bedingt eignet sich auch nur Aquarellpapier, auch hier ist mir Papier kaputt gegangen. Meine Favoriten sind gebrauchte Briefumschläge, Packpapier, alte Buchseiten, Butterbrotpapier, alte Straßenkarten, Glanzfolie und gebrauchtes Geschenkpapier (Ja, ich bügele jetzt wie früher Geschenkpapier wieder auf und gestalte es dann neu). Möglich sind aber auch Pappen, Zeitungsbeilagen, Raufasertapete, selbst Plastikeinkaufstüten, Alufolie oder Frischhaltefolie gehen.

Hier ein paar Beispiele:

Glanzfolie

Gebügeltes Geschenkpapier

Im Uhrzeigersinn, links oben beginnend: Raufasertapete, Backpapier,Büttenpapier,Alufolie, Frischhaltefolie, Werbebeilage

 

Damit beende ich meine kleine Gelplatten-Serie. Sicherlich werde ich in unregelmäßigen Abständen immer mal wieder auf dieses Thema zurückkommen, da die Gartensaison aber nun richtig anfängt, verbringe ich im Garten mehr Zeit und das Kreative kommt dann erst an dritter oder vierter Stelle. ( Klavierspielen und Französischlernen sind die Konkurrenten).

 

Die kleinste Galerie Duisburgs?

Hier nun meine dritte Neuerung, was mein kreatives Leben angeht. Ich habe jetzt eine Minigalerie, in der ich zukünftig meine Karten, Ketten und später vielleicht auch noch andere Dinge präsentieren kann.

 

Mit diesem Schritt geht einher, dass ab sofort alle Erlöse, die ich über den Verkauf meiner Karten und Ketten erziele, an den Duisburger Tierrettungdienst Schütz überwiesen werden. Wie es dazu kommt, erzähle ich morgen.

Meine kleine Galerie wird ab spätes Frühjahr auch für interessiertes Publikum an bestimmten Tagen geöffnet sein. Warum erst dann? Die Ausstellung ist im Wintergarten und dieser ist nicht beheizbar. Also ist es jetzt noch ein bisschen frisch…

Arbeitend leben und kämpfend sterben (Lyonwoche Nr. 5)

Die Überschrift dieses Beitrags war die Devise der ca. 30000 Männer und Frauen, die im 19. Jahrhundert in den Seidenwebereien des Lyonner Stadtteils La Croix–Rousseau gearbeitet haben. Erst wurde der mechanische Webstuhl von Joseph–Maria Jacquard erfunden, dann kam um ca. 1950 der elektrische Webstuhl und 1990 schloss die letzte Seidenweberei in Lyon. Heute werden nur noch zwei Webereien privat unterhalten, um das Kulturerbe nicht völlig aussterben zu lassen. (Die Stadt Lyon fühlt sich diesem Erbe anscheinend wenig verpflichtet, denn eins der größten Stoffmuseen der Welt wird man demnächst schließen, ein Trauerspiel, denn die verbliebenenen Ausstellungsstücke waren atemberaubend).

Nun aber zu den beiden Werkstätten, die wir besuchten. In der ersten Werkstatt wurden und werden auch noch auf besondere Anfrage in alter Manier Litzen aus Goldfäden gewebt. Für Uniformen, Abendkleider, Lampenschirme u.a.. Als der alte Webstuhl von der Führerin angeschaltet wurde, gab es großes Getöse und man konnte sich ein bisschen vorstellen, wie laut es in diesem Arbeiterviertel früher war.

Die zweite kleine Werkstatt hatte zwei Webstühle und oberhalb der Werkstatt war, wie früher üblich, gleich auch der Wohnraum. 

Nach den Besichtigungen erkundeten wir noch ein bisschen den Stadtteil.

Er erinnert ein bisschen an Notting Hill nur (noch nicht) so schickimicki, fast noch ein bisschen dörflich. Die Traboules spielen da bestimmt eine Rolle. Es sind zig überdachte Durchgänge, durch die früher die Seidenballen transportiert und dadurch nicht nass wurden. Ja und die Lage des Stadtteils ist auch besonders: Wer dort wohnt, thront über der restlichen Stadt Lyon, hat Abstand und lebt vielleicht etwas gelassener.

Dieses Buch steht schon lange in meinem Buchregal. Ich habe es mir vor ein paar Jahren gekauft, als ich mir in Augsburg ( auch so eine Stadt, die viel öfter besucht werden sollte!) auch eine alte Stofffabrik angesehen habe. Damals hatte ich keine Zeit, das Buch zu lesen, jetzt aber kam seine Stunde. Prächtige Bilder, hauptsächlich von Stoffen, aber auch von anderen Gebrauchsgegenständen aus vielen Ländern der Erde. Welche Rolle spielen geschichtliche Ereignisse beim Entwerfen von Mustern? Wie und warum ändert sich der Geschmack? Welche „modernen“ Muster haben schon eine grpße Vergangenheit? Welche Entdeckungen von Materialien beeinflussten die Entwicklung von Mustern?

Man hat ein Geschichtsbuch in der Hand und eine Schatzkiste für kreative Ideen. Kostet knapp 40 Euro, das ist aber eine gute Investition.

 

Habe mir einen geschnipselt

…und gestempelt. Am Wochenende habe ich mal wieder versucht, Ordnung in meine Bastelpapiere- und Fotos zu bringen. Doch werde ich immer abgelenkt, denn beim Sortieren kommen mir dann Ideen für Collagen. Schnell noch ein paar Stempel dazu geholt, das wars mit dem Aufräumen, denn die Zeit vergeht so schnell. Hier zwei Beispiele: