Mein Urlaub mit der Picsart Pro Version

Meine Handyfotos bearbeite ich meistens mit den Apps Picsart, Snapseed oder Adobe Fresco. Bei Picsart nahmen die Werbeunterbrechungen seit einigen Monaten immer mehr zu und irgendwann war ich davon sehr genervt und bestellte die werbefreie Pro-Version, um sie während des Urlaubs auszuprobieren.
Wie ich im letzten Beitrag erzählte, bekam ich bei unserem Tagesausflug nach Marseille ein paar Ideen für Fotothemen. Hier sind einige davon:

Auf der Fahrt in die Innenstadt von Marseille kamen wir auch an einigen Vorstädten vorbei. Trostlos.
Oben links: Letzte Stunde vor dem Abflug zu Planet B / Oben rechts: Ist der grüne Unbekannte die Rettung? / Unten links: Die Traurigkeit eines Zeitreisenden / Unten rechts: Die Rache der Zikade (ein „Wahrzeichen“ der Provence)
Marmorskulpturen in Museen fotografiert, ausgeschnitten und auf Schwarzweissmustern kopiert.
Rund um das MUCEM Museum in Marseille standen und saßen viele Menschen…Fotografiert, Beine ausgeschnitten und auf farbigen Untergrund kopiert.

Motive gefunden an einer Hauswand, Farben auf blau-braun reduziert.

Törtchenufos über der Crau (Steinsteppe zwischen Salon-de-Provence und Arles).

Ich habe mir die Pro Version inzwischen gekauft und habe bisher vielleicht ein Zehntel der Möglichkeiten ausprobiert, die dieses Programm bietet.

Keine bezahlte Werbung!

Zum Schluss noch ein Tipp für alle Fotografen: Momentan gibt es in der Arte-Mediathek eine fünfteilige Serie zu Thema Tierfotografie in der Kunst. Der Titel lautet „Tierisch fotogen“ und es werden fünf Fotografen mit dem Spezialgebiet Tierfotografie porträtiert. U.a. auch Tom Flach, dessen Bilder in der letzten Gasometer-Ausstellung „Das zerbrechliche Paradies“ in Oberhausen zu sehen waren.

Leipziger Nashornwellen

Zu Besuch in Mailand (GSLI Nr. 7)

Die Hauptattraktionen von Mailand sind der Dom,

die Einkaufspassage „Galleria Vittorio Emanuele II“ mit weiteren anliegenden Shoppingstraßen

und Brera, die Altstadt.

Wir wollten dieses Mal aber in das Stadtviertel Magenta S.Vittore, wo in dem Dominikanerkloster Santa Maria delle Grazie eins der berühmtesten Gemälde der Welt zu sehen ist.

Wir fuhren von Como aus mit dem Auto bis zu der Mailänder Bahnstation „Molino Dorino“. Dort gibt es viele, z.T. kostenlose, Parkplätze und wir nahmen die rote U-Bahn-Linie bis in die Mailänder Innenstadt. (Ausstieg „Cociliazione). Von hier aus waren es nur noch ein paar hundert Meter bis zur Piazza Santa Maria delle Grazie. Das Viertel zeichnet sich durch prächtige Stadtpaläste mit eindrucksvollen Hinterhöfen aus und diverse kleine Fachgeschäfte laden zum Entdecken ein.

Um sich „Das letzte Abendmahl“ ansehen zu können, muss man vorab Tickets bestellen. Wenn man dies frühzeitig tut, kostet ein Ticket momentan 15 Euro. Das beinhaltet ein Besichtigungszeitfenster von 15 Minuten. Da wir nicht frühzeitig gebucht, uns aber in den Kopf gesetzt hatten, das Bild einmal in natura zu sehen, blieb uns ein Privatanbieter, der Tickets für 60 Euro verkaufte. Darin enthalten war eine einstündige Führung in englischer Sprache, in der die 15 Minuten Besuchszeit eingebettet waren..
Vor der Führung sahen wir uns das prächtige Kloster an.

Zu dem Bild nur so viel: Es ist ein beeindruckend großes Wandgemälde. Unter welchen Umständen das Bild entstand, ist spannend zu hören, wie das Bild bedingt durch negative Einflüsse wie beispielsweise Wasserschäden oder falsche Behandlung von Restauratoren über die Jahrhunderte hinweg gelitten hat, ist ein Trauerspiel. (In der Nähe von Lugano, in Wien und Antwerpen gibt es von dem Bild Kopien, angefertigt von Schülern Leonardo da Vincis und man sieht, wie Farbenpracht und Details verloren gegangen sind.) Alles auch bei Wikipedia nachzulesen.


Nach der Besichtigung liefen wir in die Altstadt ( ca. 15 Minuten Fußweg) und beendetet dort unseren Besuch in Mailand.

Nächste Woche erscheint der letzte Beitrag zu dieser Reihe. Um die Rückreise interessanter zu machen, hielten wir mehrere Male und verlebten noch einige schöne Stunden.

Bitte ein Quäntchen mehr Iris Apfel für mich

Iris Apfel wurde am 29.8.2021 100 Jahre alt. Mit 97 gab sie dieses Buch heraus:

Wer ist Iris Apfel? Sie ist eine waschechte New Yorkerin, die schon in jungen Jahren durch ihre stilvolle Kleidung auffiel. Geld hatte sie nicht viel, aber sie liebte es (und liebt es noch) auf Flohmärkten und Secondhand Läden zu stöbern und Entdeckungen zu machen. Ihr Motto, das sie von ihrer geliebten Mutter übernahm: Einige Basiskleidungsstücke und dazu die perfekten Accessoires machen einen immer chic. Iris Apfel war laut eigener Aussage nie eine Schönheit und musste auf andere Weise auf sich aufmerksam machen. Neben ihrer Kleidung schaffte sie das durch ihren Humor und ihre Begeisterung für Stoffe, die sie von ihrer Großmutter geerbt hat. Zusammen mit ihrem Ehemann Carl eröffnete sie einen Stoffladen und beide wurden damit sehr erfolgreich. So erfolgreich, dass sie während der Amtszeit von neun amerikanischen Präsidenten den Auftrag bekamen, das Weiße Haus neu auszustaffieren.
Die New Yorker High Society ohne Iris Apfel war nicht vorstellbar und so kam 2005 ein Museum auf die Idee, eine Ausstellung mit Apfels Kleidungsstücken und Accessoires zu organisieren. Iris Apfel war damals 84 und wurde dank diese Ausstellung zur weltbekannten Stilikone mit eigener Kosmetiklinie, eigenem Schmuckdesign und weiteren Produkten.
Warum hätte ich gerne ein bisschen mehr Iris Apfel in meinem Alltag?
Iris Apfel erzählt nicht nur über ihr Leben, sondern auch über ihre Lebensphilosophie. Bis Carl mit knapp 101 Jahren starb, waren Iris und er 66 Jahre glücklich verheiratet, der Humor und die Akzeptanz von Freiräumen für den anderen waren wohl die beiden Hauptgründe dafür. Iris Apfel war und ist immer neugierig, probiert Neues aus, denn es könnte ja spaßig werden. Bis zu diesem Punkt kann ich alles unterschreiben.
Was ihre Kleidung angeht, macht ihr das Ankleiden auch viel Spaß, sie kombiniert mutig und es war ihr schon immer schnurzpiepegal, was andere über sie dachten. Hier wünschte ich mir, dass mir das Auswählen der täglichen Garderobe mehr Vergnügen bereiten würde und ich etwas mutiger und farbenfroher wäre. Aber vielleicht kommt das ja noch und irgendwann bin ich mal die Iris Apfel von Rumeln-Kaldenhausen…

Wer mehr von Iris Apfel sehen möchte: https://www.ecosia.org/images?q=iris%20apfel

Japanische Geschichte in Duisburg

Noch bis zum 27.2. zeigt das Museum DKM in Duisburg u.a. eine Ausstellung zum Thema „Japan öffnet sich dem Westen“. Dies geschah ab Anfang des 20. Jahrhunderts und hatte weitreichende Folgen für Japan und auch für seine Kolonien, wie z.B. das heutige Korea oder Taiwan.
Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt neben Licht- und Videoinstallationen auf der Präsentation von historischen Kimonos, die diese kulturelle Umwälzung durch eigenwillige Muster wiederspiegeln. (Man erkennt z.B. Panzer, Flotten, Soldaten da in dieser Zeit in einem Krieg Japan über Russland siegte).
Da es nicht erlaubt war, die Ausstellungsstücke zu fotografieren, versuche ich, mit eigenen Fotos die Stimmung der Präsentation ein bisschen zu unterfüttern.

Kimonos, nicht mit militärischen Abbildungen, aber mit Graffiti oder historischen Briefmarken.

Was aus dem Westen kam, galt in Japan als schick und es wurde nachgeahmt oder weiterentwickelt. Das galt insbesondere bei der Mode, aber beispielsweise auch bei der Musik.

Das DKM Museum besticht nicht nur durch seine Ausstellungen, sondern auch durch seine permanente Sammlung von asiatischen Exponaten und Gefäßen und durch die Aufteilung der Räumlichkeiten. Immer wieder hat man überraschende Ausblicke auf Innenhöfe, die zum Fotomotiv taugen.

Wenn Sie planen, das DKM zu besuchen, sollten Sie unbedingt diesen kostenlosen Katalog vor dem Rundgang mitnehmen und sich, vielleicht bei einer Tasse Kaffee, zuerst ein bisschen einlesen. Einzelne Kunstwerke werden im Katalog besser beschrieben als direkt vor Ort und man bekommt einen guten Überblick.

Die Mode- und Beautyseite an mir

Der Vollmond wirkt sich nicht auf die Schlafgewohnheiten der Menschen aus, so wird immer wieder von Wissenschaftlern behauptet. Ohne zu wissen, dass heute Nacht Vollmond war, saß ich kerzengerade im Bett, an Schlaf war nicht zu denken. Und dann kamen sie, die Worte…

Vor ein paar Wochen beschloss ich:
Linda du musst dein Gedächtnis trainieren,
willst du dich nicht länger vor neuen Bekannten blamieren!
Die Welt der Mode ist für sie wie das tägliche Brot,
spreche ich davon, gerate ich öfter in Erklärungsnot.

Für mich waren bisher Modemarken und Stile einerlei,
doch diese Ignoranz ist nun komplett vorbei.
Habe mir die Ausdrücke schnell reingezogen
und kenne sie jetzt alle-ungelogen.

Nachdem ich mich im Badezimmer dem Soothing, Sculpting und Refining unterzogen habe-vergessen sind die Falten der letzten 60 Jahre-
gehe ich in mein briefmarkengroßes Ankleidezimmer,
was ich anziehen soll, ich habe noch keinen Schimmer.
Ins Auge fällt mir meine neue Boxclutch mit Minaudière,
die muss es schon einmal sein,
dazu passen die lila D‘orsay Pumps,
sehr edel und sehr fein.
Oder nehme ich lieber die Fugly Shoes und die Tasche mit Guitar Strapsen,
doch eigentlich finde ich sie ugly und breche mir bestimmt die Haxen…
Nein, ich trage die Kittenheels, die sind so schön bequem,
doch jetzt muss ich auch mal nach Klamotten für oben herum sehn.

In Hosen mit Galons und einem Pullover mit Popcorn Knit
fühle ich mich besonders jung und fit.
Oder wähle ich was im Preppy Look,
den zu tragen, bräuchte ich auch einen großen Whiskyschluck.
Ein ganzes Whiskyglas bräuchte ich für Track Suitpants oder ein Yoke Kleid-
ich bekomme Kopfschmerzen und bin das ganze Modegefasel allmählich leid.
Schließlich entscheide ich mich für Color Blocking,
rote Hose mit Tulip-Cut von Off-White, gelbe Weste von Gucci und von Jaquemus das blaue Hemd,
da bin ich mir nur noch ein kleines bisschen fremd.

Sehnsüchtig schiele ich nach meiner alten Jeans am Ende vom Schrank
und frage mich plötzlich, bin ich eigentlich im Kopf nur noch krank?
Das bin nicht ich, will es auch gar nicht sein,
neue Bekannte liebt mich so oder lasst es eben sein.














Ein Krimiabend mit Dominique Manotti (Französischstunde Nr. 31)

Letzte Woche war auf Einladung der Duisburger deutsch-französischen Gesellschaft und der Duisburger VHS die französische Krimiautorin Dominique Manotti im Café Museum im Kantpark zu Gast. Ich hatte letztes Jahr auf ARTE einen Bericht über die Stadt Marseille gesehen und dort trat u.a. auch Frau Manotti auf. Da ich sie sehr sympathisch fand, besuchte ich jetzt ihre Lesung.

Waltraud Schleser und  Wolfgang Schwarzer von der deutsch-französischen Gesellschaft führten durch den Abend und machten dies sehr gut. Da Frau Manotti kein Deutsch spricht, übersetzten die beiden abwechselnd Frau Manottis Ausführungen, so dass man selbst bei geringen Französischkenntnissen einen unterhaltsamen Abend verbrachte.
Zuerst erzählte Frau Manotti ein bisschen über ihr Leben, das in den 60er und 70er Jahren geprägt war durch politisches Engagement und Arbeit für die Gewerkschaft. Die Machtübernahme Mitterands bedeutete für sie einen großen Einschnitt, denn nach ihrer Meinung hat Mitterand die politischen Ideen der Linken verraten. Ihr Leben bekam eine neue Richtung und sie begann im Alter von 50 Jahren, Kriminalromane zu schreiben. Ausschlaggebend war die Lektüre eines Buches des amerikanischen Autors Ellroy. Ihr wurde klar, dass man mit Kriminalromanen Menschen erreichen und aufklären kann.
Manotti wurde schnell erfolgreich, denn in ihren „Crime noir“ verarbeitet sie tatsächlich stattgefundene  Skandale in Frankreich.

In ihrem neusten Buch, aus dem sie zwei Passagen vorlas,

geht es um Rassismus in Frankreich. Die Quelle vieler Übel dieser Art ist der Algerienkrieg in den 60er Jahren und in ihrem Krimi erzählt Manotti von mehreren Morden an algerischen Mitbürgern in Marseille. Diese Straftaten werden von der Polizei und noch höheren Behörden kleingeredet oder noch lieber unter den Teppich gekehrt. Aber es gibt glücklicherweise eine Handvoll Polizisten und Anwälte, die dagegen angehen. 
Am Anfang fand ich den Krimi (knapp 400 Seiten) etwas schwierig zu lesen, da viele Organisationen pro/ contra Einwanderer, Arbeiter, Franzosenalgerier in der Geschichte involviert sind und ich erst lernen musste, die Gruppierungen auseinander zu halten.  Aber insgesamt ist es ein sehr lesenswertes Buch, da es, wenngleich es in den 70ern spielt, an Aktualität nichts verloren hat.

Auf den Geschmack gekommen, wurde Manottis ersten Krimi, der 1995 erschien, meine nächste Lektüre.

1980, Paris. Im Stadtteil Sentier waren damals wie noch heute viele Schneidereien und Läden angesiedelt, die von den bekannten Modehäusern Aufträge bekamen. (Siehe auch Beitrag „Frischlufttherapie“). Damals arbeiteten hauptsächlich nur Männer in diesem Metier, viele kamen aus der Türkei. Die meisten von ihnen besaßen keine Arbeitsgenehmigung und wurden ausgebeutet.

Das führte irgendwann dazu, dass sich die Arbeiter organisierten und auflehnten. Inspektor Daquin, den ich aus dem Marseiller Krimi bereits kannte, versucht mit seinen Kollegen einen Drogenhandel aufzudecken und gerät dabei in die Arbeitskämpfe.
Manotti hat für die Gewerkschaft lange in dem Viertel Sentier gearbeitet, so verwundert es nicht, dass sie ihren ersten Krimi hier ansiedelt. Ich fand diesen Krimi härter, aber man ist schneller Thema drin.

Modeschöpfer so und so

Mitte Dezember zeigte ich Ihnen in meinem Blog mehrere Bilder einer Ausstellung in der Rotterdamer Kunsthalle mit Modellen des Modeschöpfers Thierry Mugler. (Siehe Link unten).

Am zweiten Feiertag hatten wir Lust auf einen Museumsbesuch und so fuhren wir nach Düsseldorf, um uns im Kunstpalast die Modelle des Modeschöpfers Pierre Cardin anzusehen.

Die Ausstellung ist kleiner (ca. 80 Modelle) und einfacher (ein paar Videos mit Aufzeichnungen von Modeschauen), aber macht den Unterschied der beiden Männer und ihrer Auffassung von Mode sehr gut sichtbar. Die Mugler Ausstellung war atemberaubend und pompös, Cardin ist seit den 60er Jahren ein Futurist und hat völlig andere Ansichten.

Hier wird tragbare Mode gezeigt, die auf dem ersten oder zweiten Blick aber ausgefallen ist und deshalb mich ebenfalls beeindruckt hat.

Pierre Cardin ist ca. 20 Jahre älter als Thierry Mugler. Liest man die beiden Lebensläufe der Männer, so könnten diese wie ihre Modelle kaum unterschiedlicher sein. Aber lesen Sie selbst:

https://de.wikipedia.org/wiki/Thierry_Mugler

Und hier der Wikipediaeintrag über Pierre Cardin:

https://de.wikipedia.org/wiki/Pierre_Cardin

Die Pierre Cardin Ausstellung läuft noch bis zum 5. Januar 2020.