Anfang März erwähnte ich dieses Buch bereits in einem anderen Artikel und kündigte eine Besprechung an. Über diese „Betriebsanleitung“ schreibe ich heute und morgen berichte ich über zwei sehr unterschiedliche Konzerte, bei denen das Gelesene z.T. direkt umgesetzt wurde.

Es wird gejammert, dass immer weniger jüngere Leute Konzerte mit klassischer Musik oder Jazz besuchen. Christiane Tewinkel versucht mit ihrem Buch, Spaß an solchen Konzerten zu wecken und sie schafft es! Voraussetzung allerdings ist, dass man im Leben offen für Neues ist und z.B. E-Musik-Konzerte nicht direkt in die Schubläden „Nur was für alte Leute“ oder „Kenn ich mich nicht aus-schwer verständlich“ ablegt.
Ich erspare mir eine ausführliche Besprechung und lasse dafür einen Teil der Inhaltsangabe sprechen:

Insgesamt gibt es 24 Kapitel (auf 271 Seiten), die man auch querbeet lesen kann, ganz nach Lust und Laune. Es wird kein Aspekt ausgelassen und am Ende des Buches erzählt die Autorin von eigenen Musikerfahrungen, die anregen, neue Musikstücke kennen zu lernen. Der Schreibstil ist dabei locker und Cartoons vom dem bekannten Zeichner Rattelschneck unterstützen die unkonventionelle Herangehensweise an dieses „ernste“ Thema.
Einige Tage, nachdem ich das Buch zuende gelesen hatte, besuchten mein Mann und ich ein Konzert von Daniel Barenboim in der historischen Stadthalle von Wuppertal. Dieses Konzert würde etwas Besonderes sein: Den weltberühmten Pianisten Barenboim einmal live zu erleben und dann in diesem Gebäude! Ende letzten Jahres wurde die Stadthalle von der „Welt“ zu der Konzerthalle mit der weltbesten (!) Akustik gewählt. Wir beide freuten uns riesig auf den Abend, doch es kam etwas anders als erwartet. Davon morgen mehr.



Über 12 Stunden Krimi-Hörfreude bietet dieser Titel. Das Buch wird von drei Herren gesprochen und mich erinnerten einige Passagen, im sehr positiven Sinne, an die Augsburger Puppenkiste, bzw. an die alte Fernsehserie „Königlich Bayerisches Amtsgericht“. Worum geht es? München 1914: Die politische Stimmung ist sehr gereizt, denn die Auswirkungen des Mordes in Sarajevo weiß am Anfang des Krimis niemand sicher einzuschätzen. Darüber hinaus machen „die Roten“ den etablierten Politikern und dem Militär das Leben schwer und diese tun alles dafür, den Roten keine Angriffsflächen zu bieten. So hat es Kommissar Reitmeyer dann auch bei seinen Ermittlungen nicht leicht. Fünf Männer werden ermordet, es gibt Hinweise zu einem homoerotischen Kreis innerhalb des Militärs und hochangesehenen Mitgliedern der Gesellschaft. Dazu gehört u.a. auch die Familie von Karoline, der heimlich Angebeteten von Reitmeyer, was seine Arbeit weiter verkompliziert. Doch in seinem Team gibt es glücklicherweise nicht nur Mittelmaßpolizisten, sondern auch den Radler, einen Praktikanten, der sich sehr gut in modernsten Untersuchungsmethoden auskennt. Zwar bereitet er dem Kommissar auch viel Ärger, aber letztendlich sind beide das Dreamteam und Reitmeyer kommt einer ungeheuerlichen Verschwörung auf die Spur.


Leider hat während meiner Schulzeit kein Deutschlehrer dieses Thema behandelt oder zumindest versucht, uns Schülern Gedichte etwas schmackhaft zu machen. Dies empfand ich als Erwachsene immer als Mangel, denn Gedichte sind für mich ein Stück Kultur. Ich unternahm immer wieder Versuche, mich mit Gedichten anzufreunden, aber außer bei Haikus funkte es nur selten. So war ich sehr beglückt, als ich letztes Jahr dieses Buch entdeckte. Sehr hoffnungsvoll fing ich es letzte Woche zu lesen an.