Ungewöhnliche Beschäftigung für einen Rentner

Inspector Chopra, hochangesehner und nicht korrupter Polizist in Mumbai, wird wegen einer Herzerkrankung vorzeitig pensioniert. Am letzten Arbeitstag kommt eine Frau auf das Revier und wirft der Polizei vor, den Tod ihres Sohnes nicht richtig zu untersuchen, weil er zu einer armen Kaste gehört. Chopra will dies nicht gelten lassen und versucht noch, weitere Untersuchungen in Gang zu setzen. Jedoch muss er dabei einsehen, dass die Mutter recht hat, denn sein Nachfolger schließt die Akte sehr schnell, obwohl der Rechtsmediziner Ungereimtheiten bei der Todesursache feststellte. Chopra, jetzt zwar Rentner aber immer noch Polizist, führt weitere Ermittlungen durch. Begleitet wird er dabei zumeist von Ganesh, einem Babyelefanten, den er von seinem Onkel zur Pension geschenkt bekommen hat. Chopra ist über dieses Geschenk nicht begeistert, denn er kennt sich mit Elefanten nicht aus und Ganesh bereitet ihm anfänglich viele Sorgen. Doch im Laufe der Ermittlungen werden beide fast schon ein Team und Ganesh rettet Chopra das Leben, als dieser sich mit hochgefährlichen Verbrechern einlässt. Diese handeln mit Kindern und Politiker sind mit involviert. Aber Chopra lässt nicht locker…

Dieser Krimi bietet alles, was zu einem sogenannten “Wohlfühlkrimi” gehört. Da sind erst einmal der integre Chopra, den man bewundern kann, dann seine Ehefrau mit eigenwilligen Ansichten und die üble Schwiegermutter. Ganesh ist fast immer niedlich und man lernt zusammen mit Chopra Einiges über Elefanten. Schließlich erhascht man noch einem Blick auf das heutige Indien, das kaum noch exotisch ist, sondern sehr an unsere Lebenswelt erinnert. 

Am Ende des Buches gibt es ein turbulentes Happyend, das den Gedanken an Folgebände aufkommen lässt.

Slow Crime

Hunkeler

Es gibt den Begriff “Slow Food”, aber gibt es auch “Slow Crime” in der Literatur? Wenn nicht, melde ich hiermit offiziell das Copyright an! Wie komme ich dazu?

Vor ein paar Tagen trank ich ein Glas Grüner Veltiner und hatte einen “Krimi-Flash”. Ich erinnerte mich plötzlich an die drei Hunkeler Krimis, die ich vor ein paar Jahren gelesen habe und ich habe nur gute Erinnerungen…

Die Hunkeler-Krimis von Hansjörg Schneider sind wie ein flauschiger Lieblingspullover, den man anzieht. Man macht es sich dann auf der Couch gemütlich und der Puls wird ruhig, denn die Krimis sind wunderbar unaufgeregt. Peter Hunkeler ist Hauptkommissar in Basel kurz vor der Pensionierung. Ihn kann kaum noch etwas aus der Ruhe bringen und er denkt quer, oftmals zum Ärger seiner Vorgesetzten, die Fälle lieber bequem abschließen möchten. Der Polizist ist bodenständig und hat gute Kontakte zum “niederen Volk”, er isst gerne und weiß einen guten Wein zu schätzen. Eine Freundin hat er auch, die hat aber auch ihren eigenen Kopf und mit ihr ist es nicht immer leicht.

1993 ist der erste Hunkeler Krimi erschienen, dann waren die acht Krimis lange vergriffen. Zum Erscheinen des neunten Krimis wurden alle noch einmal als Taschenbücher im Diogenes Verlag neu aufgelegt. Dafür danke ich dem Verlag sehr, denn intelligente Krimis ohne Blutströme und Gemetzel sind heute eher selten geworden. Man muss die Krimis nicht in der Reihenfolge lesen, habe ich auch nicht und das war nicht störend. Sechs habe ich noch in petto…Winter-Couch-Wein… Sehr schöne Aussichten!

 

 

 

 

 

 

Bin ich eine Antiquität?

Gestern holte ich mir ein paar neue Kniestrümpfe für 2,99€, waren also nicht teuer. Heute wollte ich sie anziehen und musste die Banderole abmachen. Auf dieser stand “Since 1992”. In meinem Kopf tauchten ??? auf. 1992 war doch erst kürzlich! Bisher hatte ich dieses “Since” auf alten Whisky Flaschen gelesen, in England an Häuserfassaden oder auf einer Bonbondose eines Händlers, der die Königsfamilie beliefert. Allerdings kam die Jahresangabe dann aus dem 18. oder 19. Jahrhundert, aber 1992? Bin ich dann auch schon eine “Since”? Vielleicht sollte ich mir eine Armbinde mit “Since 1959” anlegen, dann steige ich bestimmt auch im Wert…