San Marino-Italien Nr. 2

Wenn Sie zu einer der Gruppen der Länder,- Briefmarken,- oder Münzsammler gehören, ist die Ecke um Rimini herum auch für Sie interessant. Ca. 30 km entfernt liegt San Marino, entweder die oder eine der kleinsten Republiken der Welt. (Es gibt mehrere Ministaaten, die dieses Prädikat für sich in Anspruch nehmen).

Die Fahrt von Rimini nach San Marino (Bundesstraße 72) ist nicht schön. Es gibt perlenschnurartig kleine und große Läden, Supermärkte oder Outletcenter, die wenigsten neu, eher 70er-90er Jahre, teilweise sehr heruntergekommen. Wer kauft hier alles ein? Da Sonntag war, konnte diese Frage nicht beantwortet werden. Dazwischen noch ein Flugzeugmuseum mit alten abgewrackten Fliegern.

Auch San Marino sieht so aus und wenngleich es in der Altstadt drei Burgen gibt, die man besichtigen kann, lohnt es sich nur dorthin zu fahren, wenn man schönes Wetter hat, denn dann wird man mit dem Blick von der Altstadt aus auf den Apennin belohnt. Hier ein paar Eindrücke:

Desweiteren flaniert man an vielen Geschäften vorbei mit den üblichen „Verdächtigen“ eines Steuerparadieses: Lederwaren, Parfüm, Schmuck und viele Souvenire. Das Restaurantangebot orientiert sich ebenfalls an den Wünschen der Touristen.

Wer gerne ins Museum geht, findet hier ein ausgefallenes  Angebot. Man sollte sich allerdings bei einigen Museen wie z.B. für die Geschichte der Vampire oder Museum für Kuriositäten sein kindliches Gemüt bewahrt haben. (Uns war an diesem Tag sehr erwachsen zu mute und wir verzichteten auf Besuche dieser und anderer Minimuseen.)

Wir verbrachten einen halben Tag mit dem Ausflug, nachmittags fuhren wir nach Cesena und hier wurde das besprochene Renaissancebuch lebendig. Fortsetzung folgt morgen.

Im Winter an (oder auf?) den Teutonengrill-Italien Nr. 1

Gestern schrieb ich über drei Bücher, die mit der Renaissance zu tun haben, in den nächsten Tagen unterfüttere ich diese Buchbesprechungen noch mit aktuellen Bildern und Beschreibungen, die sich auf einen Kurzurlaub in Italien beziehen.

Mein Mann und ich verbrachten vier Tage in der Emilia Romagna. Als Ausgangspunkt für Ausflüge wählten wir Rimini. Warum ausgerechnet diesen Ort?

Das ist der berühmt-berüchtigte Teutonengrill im Winter:

Ich will nicht sagen „Tote Hose“, aber geruhsam ist es,  und man hat den Strand oft für sich alleine. Rimini ist für alle, die gerne fotografieren, ein Highlight, denn es ist ein Mix aus Prunk, Hässlichkeit und Morbidität. Letztere besonders am Strand zu finden, wo jetzt alle Badeabschnitte im Winterschlaf liegen. Hier ein paar „Beweisfotos“ (Zum Größermachen der Bilder diese bitte anklicken):

Im 13 km entfernten Riccione geht es aufgeräumter zu, auch edler, denn dieser Ort hat eine kleine“Kö“ mit Armani, Gucci & Co. Für Fashionistas ist Januar der Wonnemonat, Supersonderangebote noch und nöcher. Für mich als „Augenmensch“ war mehr Leutegucken angesagt und Minitörtchen genießen in der Pattisseria „Blue b“. (Tipp: Kaffee ist recht teuer, die Minitörtchen kosten nur 1 Euro/Stück).

Auf der Rückfahrt von Riccione nach Rimini kommt man noch an einigen „Lost Places“ vorbei, z.B. ein aufgegebener Flughafen oder Hotels. Da ist sie wieder, die Morbidität.

Wenn Sie an einem Samstagabend im Januar abends essen gehen wollen, sollten Sie bei der deutschen Gewohnheit bleiben, eher früh essen zu gehen.  Da nicht alle Restaurants wegen der Wintersaison geöffnet haben, ist es ab 20 uhr schwierig, einen freien Tisch zu bekommen. (Tipp: Pizzeria Le Logge in der Via Trieste. Essen gut, preislich ok, Bedienung nett, familiär).

Danach zurückbummeln zum Hotel durch das nächtliche Rimini.

Bis morgen!

Venlo, Amsterdam, Rotterdam…

 …aber Den Haag ? Ich habe den Eindruck, dass die Hauptstadt der Niederlande von vielen Deutschen nicht als so attraktives Ausflugsziel angesehen wird. Dass das ein Fehler ist, stellten mein Mann und ich am Samstag fest. Wir wollten abends zu einem Konzert, das in einem Ort Nahe Den Haags stattfand. So nutzen wir die Gelegenheit, schon morgens aufzubrechen. Nach gut 2 Stunden waren wir da und besuchten zuerst das Mauritshuis, eins der bekanntesten Museen der Niederlande.

Hier trifft man z.B. auf Bilder von Rembrandt, Rubens, Breughel oder Holbein, die Stars sind allerdings drei Gemälde von Jan Vermeer und da insbesondere „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“. ( Siehe auch unten „Film ist besser als Buch“).

Von der Wirkung dieses Bildes und auch der anderen beiden Vermeer Bilder waren wir enttäuscht, aber andere faszinierten uns sehr:

Rubens-ein Meister des Lichts
Das ultimative Wimmelbild…

Nach dem Museumsbesuch bummelten wir durch die Einkaufsstraßen und Passagen. Besonders angetan war ich von dem Zusammenspiel alter und neuer Architektur. Hier passt es, in manchen anderen Städten finde ich es schrecklich.

Die Stadt füllte sich zunehmend, so beschlossen wir, in die Nachbarstadt Leiden zu fahren, um uns dort den schwimmenden Weihnachtsmarkt anzusehen. Diese Idee war natürlich großer Quatsch, denn in Leiden war es noch voller….aber man ist ja flexibel! Also ab zum Meer nach Katwijk, nur ein paar Autominuten entfernt. Einmal durchpusten lassen und sich mit heißem Kakao belohnen. 

Das Konzert in Zoetermeer war schließlich auch ein voller Erfolg. Es ist nur eine kleine Halle, die sich ein bisschen darauf spezialisiert hat, Gruppen auftreten zu lassen, die die Lieder von Led Zeppelin oder Yes spielen oder Gruppen, die ähnliche Musik wie Genesis anbieten. Unsere Gruppe hieß IQ, treue Leser und Leserinnen kennen bereits ein Lied. Eine Premiere: Jeder Konzertbesucher bekam eine Weihnachts-CD von IQ geschenkt, auf denen die Gruppe Weihnachtslieder neu interpretiert. Ist das nicht nett? 

Wo bin ich? ?

Wir werden sicherlich nächstes Jahr noch einmal nach Den Haag fahren, vielleicht auch für länger, denn Den Haag-Leiden-Delft ist ein kulturelles goldenes Dreieck, in dem man viel Zeit verbringen kann mit dem großen Vorteil, dass das Meer auch noch „im Angebot“ ist.

 

Angerbogen-Tour

Vor einigen Wochen erzählte ich Ihnen von meinem Besuch des Biegerhofparks und der Renaturierung der Anger. Heute kommt die Fortsetzung oder anders ausgedrückt: Kennen Sie den Angerbogen im Duisburger Süden und sind dort schon einmal spazieren gegangen oder haben eine Radtour gemacht? Wenn nicht: Nehmen Sie es sich vor! Ich bin vorletzte Woche mit dem Fahrrad dort 2 Stunden lang kreuz und quer gefahren bis zur Grenze nach Wittlaer. Wer gerne Natur oder Architektur fotografiert, kommt hier auf seine Kosten, auch eignet sich dieses Gebiet sehr schön für ausgedehnte Spaziergänge mit dem Hund.

Vielleicht können ja ein paar Fotos überzeugen. Ausgangspunkt war für mich die Straße „ Am Heidberg“ in Ungelsheim. Hier kann man rechts oder links am Angerbach entlang gehen/fahren, ich entschied mich für rechts.

Am Ende dieses Weges (= Süden des Angerbogens) richtet man sich nach der Kirche St. Peter und Paul, fährt bei dieser rechts vorbei, weiter geradeaus, passiert das St. Anna Krankenhaus und biegt am Ende der Staße rechts ab. Einmal links noch fahren, dann befindet man sich auf der Nordseite des Angerbogens.

Folgt man der Anger, kann man weitere alte und neue Bauwerke fotografieren. Das bekannteste Bauwerk ist wohl das Landhaus Milser (unten rechts).

Weiter ging es dann Richtung Wittlaer. Gerne wäre ich hier noch länger gefahren, aber man soll sich ja auch noch etwas Schönes aufheben. So kehrte ich nach Ungelsheim zurück. 

Kölner Momente

Für meine “Es gibt Momente” Sammlung habe ich heute ein paar  zu dem Thema “Köln” zusammengefasst. Ich bin sehr gerne dort und deshalb ergaben sich in der Vergangenheit schon einige besondere Momente. Hier sind sie:

Wenn man linksrheinisch über die Autobahn nach Köln fährt und plötzlich taucht am Horizont der Dom auf, da geht mein Herz auf

Wenn einem plötzlich in der Innenstadt ein Fuchs über den Weg läuft

Wenn man einige witzige Stadtteilnamen liest, z.B. Bilderstöckchen

Wenn einem die Halsbandsittiche haarscharf über den Kopf fliegen

Wenn man burschikos draußen beim Dom als Fußgänger umgeleitet wird, weil in der Philharmonie ein Konzert gegeben wird

Wenn man nur mal eben ein Kölsch trinken will und dann werden es zwei, drei…

Und dann der Moment, wenn man bei einer Führung auf dem Dach vom Kölner Dom steht…

 Wir hatten bei der Begehung großes Glück, denn die ehemalige Dombaumeisterin Frau Dr. Barbara Schock-Werner war für  1 1/2 Stunden unsere Führerin. ( Wir buchten die Führung über die NRW-Stiftung, tolles Ausflugsangebot und viele Eintrittsvergünstigungen für einen Jahresbeitrag von 30 Euro- vielleicht ein Weihnachtsgeschenk?). Hier ein paar Bilder aus luftiger Höhe:

 

Oben links zwei Aufnahmen gemacht von der Fahrstuhlplattform, oben rechts die Dombauhütte, darunter die Treppe, die zum Dach führt. Unten links zwei weitere Fotos vom Dach aus und rechts unten auf der Galerie, die innen unterhalb des Daches verläuft. So ist man quasi auf Augenhöhe mit dem Richter-Fenster.

Unsere Führerin erzählte viel Wissenswertes (die Dombauhütte war z.B. die erste Konstruktion in Deutschland, bei der Stahlträger eingesetzt wurden. Das war so revolutionär, dass Herr Eiffel nach Köln kam, um für seinen Turm Inspirationen zu suchen.) Auch Dönekes kamen nicht zu kurz, bei ihnen spielte der Kölner Klüngel öfter eine Rolle.

Einer meiner ersten Blogeinträge war die Beschreibung einer Führung zu den Glocken im Kölner Dom. (Siehe auch „Related Posts). Sicherlich war die Dach-Führung nicht die letzte in Köln, bin gespannt, welches Thema sich irgendwann neu ergibt. (Weitere Empfehlungen für Köln Führungen, die ich schon mitgemacht habe: Eine Nacht in Köln, wichtige Kölner Frauen und kleine Geschichte der Kölsch-Brauereien, alle gebucht über das Kölner Tourismusbüro).

 

 

 

Der Beaujolais Primeur ist da! (Lyonwoche Nr. 6)

Nur einen Katzensprung von Lyon entfernt liegt das Weinanbaugebiet Beaujolais. Während unserer Ferienwoche in Lyon wollten wir dies auch kennenlernen. Leider erwischten wir den einzigen Regentag, so dass es kaum Fotos gibt.  Aber dafür biete ich eine passende Buchbesprechung.

Das Beaujolais erinnert an manchen Stellen ein bisschen an die Toskana und man hat immer wieder schöne Blicke.

An vielen Stellen kann man an Weinproben teilnehmen, wir taten das in dem Örtchen Oingt. Oingt liegt auf einem Hochplateau und man hat bei schönem Wetter einen tollen Ausblick. Im Ort gibt es diverse kleine Geschäfte von Kunsthandwerkern, Cafés, Restaurants und einige Verkostungsanbieter.

 

Unser zweiter Halt war in Vaux-en-Beaujolais. Dieser Ort diente als Vorlage des Buches „Clochemerle“.

In Vaux-en-Beaujolais: Links eine Bank mit Hörrohren, hier kann man sich Passagen aus dem Roman vorlesen lassen.

Er klingelt bei Ihnen, da war doch was? „Clochemerle“ war ein beliebter Film in den 70er Jahren, vielleicht haben Sie ihn schon einmal gesehen. Er ist lustig, aber das Buch ist (wie so oft) viel besser und  ich empfehle es sehr gerne.

Kurz worum es geht: 1923 ist für die Einwohner von Clochemerle kein gutes Jahr. Eigentlich fängt es ganz harmlos an: Der Bürgermeister beschließt, zwischen Kirche und Wirtshaus eine Bedürfnisanstalt aufzustellen. Das war für damalige Zeiten in einem Dorf revolutionär, aber die  Clochemerler finden Gefallen an diesem Ort, so großen Gefallen, dass sich vor dem „stillen“ Örtchen Schlangen bilden und der ein oder andere Mann gezwungenermaßen sich doch wieder für alle sichtbar erleichtern muss. Das missfällt der anständigen und gottesfürchtigen Madame Putet sehr, denn ihr Wohnungsfenster bietet direkte Aussicht auf diese Exhibitionisten. Sie beginnt, erst gegen die Bedürfnisanstalt und dann auch gegen andere unsittliche Vorgänge in Clochemerle vorzugehen, sprich zu intrigieren. Das ist der Anfang vom Ende. Eine Schlägerei in der Kirche, Sachbeschädigungen, Diebstahl sind nur die kleineren Übel, am Ende muss das Militär einschreiten und die Affäre Clochemerle hat internationale Auswirkungen.

Vielleicht kennen sie die Filme mit Don Camillo und Peppone? Clochemerle ist das französische Pendant. Von ?  bis ?…

 

Die Auflösung des Bilderrätsels (Lyonwoche 4 3/4)

Willkommen in der Bekleidungsindustrie. Da diese in Lyon und seinem Umland lange eine große Rolle spielte, wählte ich dieses Foto aus, um einen schönen Übergang zu meinem morgigen Bericht über den Besuch zweier „Stoff“-Orte hinzubekommen.

Dies ist eine Hechelmaschine. Die Hechel ist ein kammartiges, aus spitzen Drähten gefertigtes landwirtschaftliches Gerät, durch das Flachs- und Hanffasern zum Reinigen (Hecheln) gezogen werden. Das Wort leitet sich vom selben Wortstamm wie der Haken ab, was auf die zum Kämmen der Fasern angebrachten Haken hindeutet[1]. Moderne Faseraufschlussmaschinen bauen ebenfalls auf den traditionellen Prozessen auf, verwenden jedoch mechanische Aufschlussstrecken, in denen das Brechen, Schwingen und Hecheln in entsprechenden Arbeitsschritten mechanisch umgesetzt wird. (Erklärung von Wikipedia).

Das Hechelmaschine-Bild nahm ich im Dorfmuseum von Pérouges auf. Pérouges steht auf der Liste der schönsten Dörfer in Frankreich und liegt nicht weit von Lyon entfernt. Besonders gerne werden hier 3-Musketiere-Filme gedreht.

Morgen besuchen Sie mit mir die letzten beiden Lyonner Web-Werkstätten.

Das Museum mit den größten Bildern? (Lyonwoche Nr 4 )

Das Museum heißt „Musée urbain Tony Garnier“ und ist Kunst am sozialen Wohnungsbau. Die Hochhäuser wurden in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts vom Lyonner Architekten Tony Garnier erbaut. Er hatte für diese Siedlung und für weitere Viertel futuristische Visionen und in einem Gebäude kann man sich eine Modellwohnung und seine Pläne ansehen. Das ganz Besondere an diesen Hochhäusern sind allerdings die Wandbemalungen, die in den 70er Jahren von der Künstlergruppe Cité de la Création angebracht wurden. So wandelt man durch die Hochhausanlage, immer wieder ein neues tolles Bild entdeckend. (Es ist übrigens keins durch Graffiti verschandelt!) Die Themen der Bilder sind „ Das Leben in anderen Ländern“, z.B. Elfenbeinküste oder Indien, das Leben im Viertel oder die Visionen des Tony Garniers.

Inzwischen besuchen im Jahr ca. 30000 Menschen dieses besondere Museum, das wohl auf der Welt einmalig ist.

Die „Lyon-Woche“ wird nächste Woche fortgesetzt. 

Film ab…in Lyon (Lyonwoche Nr.3)

In dieser Woche erzähle ich Ihnen von besonderen Männern aus Lyon.

Da sind zuerst die Gebrüder Louis und Antoine Lumière. Sie drehten den, im heutigen Sinne, ersten Film auf der Welt, eine Szene, wie Arbeiter nach Arbeitsschluss das Fabrikgelände verlassen. Beide Brüder waren technisch sehr begabt und geschäftstüchtig und schon bald schickten sie Männer hinaus in die Welt, damit diese Filme drehten, die dann in Frankreich gezeigt wurden. Jetzt gibt es ein Museum im ehemaligen prächtigen Wohnhaus ihres Vaters Antoine. Hier kann man sich die Entwicklung der Kameras für Filme und Fotos ansehen, nachverfolgen, wie die Brüder geschäftlich immer erfolgreicher wurden und natürlich werden auch alte Kurzfilme gezeigt. Draußen gibt es als Pendant zum Walk of Fame in Hollywood eine Wall of Fame, auf der Namen vieler berühmte Regisseure verewigt sind.

Szene aus dem ersten kolorierten Film, eine Kamera hatte auch das Aussehen eines Gewehrs, das Haus, Chemikalien für Farbfotos

Ein weiterer bekannter „Filmmann“ ist Dan Ohlmann. In den 80er Jahren fing er an, Miniaturenszenen zu bauen und wurde mit ihnen schnell bekannt. Er eröffnete daraufhin 1989 sein erstes kleines Museum in Lyon. Da er auch Filmfan war, ging er auf den Vorschlag eines begüterten Schweizer Filmenthusiasten ein, in einem baufälligen Palast aus dem 16. Jahrhundert das Miniatur-und Filmmuseum zu eröffnen. Er konnte im Laufe der Jahre viele originale Filmrequisiten ergattern (es gibt ca. 450 Exponate) und diese sich einmal ganz nah ansehen zu können, ist etwas Besonderes. (Wie z.B. auch die Räume aus dem Film „Das Parfüm“ aus meinem letzten Wochenendrätsel). Hier noch ein paar andere Schätze:

In manchen Museumsräumen ging es gruselig zu- Originalkostüm aus dem Film „Die 3 Musketiere“, Original Filmscript, die Maske aus der Filmkomödie „Mrs. Doubtfire“ (falls Sie diesen Film nicht kennen-ausleihen und sich zwei Stunden amüsieren.)

Was mich persönlich aber noch mehr beeindruckt hat, das sind seine Miniaturmodelle von verschiedenen Räumen. Er macht alles alleine und man kann ihm bei der Arbeit zusehen. Hier wird man beim Betrachten wieder zum Kind= große staunende Augen:

Das Scherenschnittbild war nur so groß wie mein kleiner Finger, die Schuhe hatten die Länge eines Daumennagels. Bibliothek und Künstleratelier würden in einen Schuhkarton passen…

Das Museum liegt in der Altstadt von Lyon. Von außen macht es leider einen etwas schreierischen Eindruck und hätten wir nicht eine Empfehlung bekommen, wären wir in diese Sammlung nicht gegangen. Also sollten Sie einmal in Lyon sein, lassen Sie sich von Äußerem nicht abschrecken.

Morgen stelle ich Ihnen ein Hauswandmuseum in Lyon vor. Versprochen, dass Sie auch hier staunen werden.

Käse-Kutteln-Kohl (Lyonwoche Nr 2)

Gestern erwähnte ich schon das Stürzen ins Marktgetümmel und das haben wir natürlich auch getan. Wenn man es darauf anlegt, findet man täglich einen Frischemarkt oder aber man geht in die „Hallen von Lyon“, benannt nach dem Koch des Jahrhunderts Paul Bocuse, der in Lyon zuhause ist. Diese Markthalle ist sehr modern, fast antiseptisch und hat nicht den Charme der alten Märkte.

Aber die Präsentation des Ess- und Trinkbaren lässt nichts zu wünschen übrig und man kann sich auch hinsetzen und direkt speisen. Das haben wir nicht getan, denn gemütliche Restaurants sind uns lieber. (In Lyon gibt es übrigens die höchste Restaurantdichte innerhalb Frankreichs). Und damit habe ich den Übergang zu meinem Buchtipp für diese Woche gefunden…

Um einen Einblick in die Welt der Lyoner Restaurants zu bekommen, eignet sich dieser Krimi.

Drei Lyonner Restaurantbesitzer werden ermordet und die Chefin eines Gourmet-Journals findet die richtige Spur, um die Morde aufzuklären. Leichte Lesekost, aber wenn man in Lyon ist und die Örtlichkeiten kennt, bzw. etwas über die Geschichte der Restaurants und Lyonner Spezialitäten erfahren möchte, ist das Buch empfehlenswert. Wer gerne schlemmt, dem läuft beim Lesen das Wasser im Munde zusammen!