Ein Winter in Sokcho

Die Icherzählerin arbeitet in einer heruntergekommenen Pension im südkoreanischen Sokcho. Im Winter ist in diesem Seebad, das nahe an der norkoreanischen Grenze liegt, nicht viel los, doch dann taucht ein Franzose auf, der für unbestimmte Zeit ein Zimmer mieten möchte. Er ist anfänglich ein sehr zurückhaltender Gast, der nicht an den gemeinsamen Essen der Pensionsgäste teilnimmt und seine Wäsche nicht waschen lässt. Doch dann bittet er eines Tages die Icherzählerin, die Halbfranzösin ist, ihn beim Einkaufen zu begleiten, er bräuchte Tinte. Wie es sich herausstellt, ist er ein bekannter Comiczeichner, dessen Comicheld Archäologe ist und auf der ganzen Welt Abenteuer erlebt. In Sokcho hofft er, Inspirationen für seine neue Geschichte zu finden. Beide unternehmen noch weitere Ausflüge und kommen sich dabei näher. Die Frau beobachtet ihn heimlich, wie er nachts darum ringt, gute Bilder zu zeichnen und immer wieder scheitert. Besonders bei einem Frauenbild hat er große Schwierigkeiten. Die Icherzählerin scheitert ebenfalls, wenn es darum geht, den Ansprüchen ihrer Mutter und ihres Verlobten gerecht zu werden und sie leidet unter Essattacken. Sie sucht, wie der Franzose, nach einem Neuanfang.

Die Autorin wurde für ihr Erstlingswerk mit dem renommierten Robert-Walser-Literaturpreis ausgezeichnet. Auf nur 139 Seiten schafft es Dusapin mit wenigen sprachlichen Pinselstrichen, Lesende in eine fremdartige Welt zu führen. Die Geschichte der beiden entwickelt den berühmten „Sog“ und ich las den Roman am letzten verregneten Sonntagnachmittag.

Wie überwintern Sie?

Für die Autorin Katherine May gibt es zwei Arten des Winters: Die Jahreszeit und der Winter im eigenen Leben, in dem das „normale“ Leben ruht und fast alles stillsteht. So einen persönlichen Winter erlebt die Autorin, als sie 40 wird und ihr Mann schwer erkrankt. Sie wird zur Maschine, die sich fast rund um die Uhr um ihren Mann kümmert, ihren Sohn versorgt und an der Universität noch tätig ist. Eigenen Bedürfnissen nachzugehen ist kaum möglich. Als es ihrem Mann wieder besser geht, tauchen bei ihr undefinierbare Bauchschmerzen auf, die sie so belasten, dass sie ihren Beruf aufgeben muss. Erst sehr spät stellen die Ärzte die richtige Diagnose, um zu gesunden, braucht es viel Zeit und Ruhe. Diese Ruhe findet sie in den Wintermonaten und sie setzt ihre Krankengeschichte in Beziehung zu allem, was typisch für diese Jahreszeiten ist. Zwei Beispiele:
May wohnt am Meer der englischen Südostküste und Spaziergänge sind für sie Medizin. Sie beobachtet die Natur, die sich auch wie sie selbst ausruht und neue Kräfte für den Frühling sammelt. Sie fährt nach Stonehenge, um dort die Wintersonnenwende zu erleben und beschäftigt sich mit Ritualen, die ihr auf ihrem Weg der Heilung gut tun.
Das Buch ist in Kapiteln aufgeteilt, es beginnt im September und endet Ende März. May schreibt mit großer Offenheit über ihre körperlichen und geistigen Befindlichkeiten und den daraus resultierenden Problemen. Dabei wünscht sie sich in der Gesellschaft eine größere Akzeptanz von persönlichen Winterzeiten. Einen „Happy Summer“ kann es nicht immer geben! Sie hat ein Hohelied auf die kalte Jahreszeit geschrieben und ruft auf, diese Jahreszeit viel mehr für das eigene Innehalten zu nutzen.
Die englische Zeitung „The Guardian“ meinte zu dem Buch:“Wenn Therapie eine Redekur ist, dann ist dieses wunderbare Buch eine Lesekur. Ein Buch wie ein warmer Mantel.“ Da schließe ich mich an.

Bin ich eine Wetterschamanin?

Obwohl mich am Wochenende diverse freundliche Eisgesichter bei meinen Spaziergängen angelacht haben

konnte ich mich dieses Mal nicht mit dem Schnee und der Kälte anfreunden. So versuchte ich mir und anderen Menschen zu Fuß, denen ähnlich unbehaglich war, mit meinen Frühlingsboten Mut zuzusprechen und platzierte auf einem Rundgang diese bunten Papiervögel an diversen Sträuchern. Auf der Rückseite eines Vogels stand immer: „Der Frühling kommt!“

Heute sollen es im Laufe des Tages 13 Grad Celsius werden und auch am nächsten Wochenende zeigt das Thermometer angeblich frühlingshafte Temperaturen an. Also frage ich mich…Siehe Beitragstitel.?

Da ich dem Schnee nicht so positiv gegenüber stand, fotografierte ich hauptsächlich Schneematsch und experimentierte ein bisschen. Hier ein kleiner Teil der „Ausbeute“:

Unterwegs in der Arktis
Zivilisation
Amseln Kiefer Schnee

Lieber was Buntes?

Verzauntes Gelände
Grillschnee
Unterbrochene Autowäsche

Wie sehen NRW-Städte aus?

Dies sind die Umrisse von einigen deutschen Städten. Erkennen Sie unter ihnen Duisburg, Essen, Dortmund, Düsseldorf, Krefeld und Bielefeld? Die Lösung gibts am nächsten Samstag.

Auf meine Frage hin am letzten Samstag, was man mit diesen Schaumstoffwürfeln anfangen kann, bekam ich zwei Vorschläge via Mail:

Petra K. schlug vor, ein paar Würfel wie Perlen aufzuziehen, die Würfel mit Duftöl zu tränken und die Würfelschnur dann in ein Zimmer zu hängen. So bekäme man einen länger wirksamen Raumbedufter. Dazu fiel mir dann ein, dass man einen Würfel ja mit Lavendelöl beträufeln und diesen dann in einen Schrank legen könnte, um Motten abzuschrecken.

Heinrich M. ist Hobbygärtner und meinte, dass man im Winter die Würfel zwischen Blumentopf und Blumenübertopf klemmen könnte, quasi als Frostschutz, sie wären gutes Material zum Dämmen.

Mal sehen, ob es in den nächsten Tagen noch weitere Vorschläge gibt…

Gartenarbeit im Winter

Letzte Woche gab ich schon ein paar Ideen weiter, wie man die Winterzeit ein bisschen optimistischer verbringen kann. Nun brachte mich eine Gartenpflanze auf eine weitere Idee.

Ich saß auf diesem Stuhl am Tisch und erneut kitzelte mich das Gras hinter mir am Hals. Das war der Auslöser für meinen Plan, im Winter ein Fotobuch drucken zu lassen mit Bildern aus meinem Garten während der verschiedenen Jahreszeiten. Ich habe schon genügend Bilder, aber dieses Jahr gibt es im Garten einige Premieren. Zum ersten Mal seit über 30 Jahren zeigen sich Rohrkolben und ein Fingerhut hat sich freiwillig angesiedelt. Mohnblüten gaben sich die Ehre, Duftnelken habe ich im April zum ersten Mal gepflanzt. Die Stockrose und die Malve blühen um die Wette. Also werde ich in den nächsten Wochen noch ein bisschen Bildmaterial sammeln und dann geht es im November los.

Von oben links: Gartenklee, Mädesüß, Fingerhut, Duftnelke

Morgen erzähle ich, warum Frankfurt in meinem persönlichen Städteranking jetzt ziemlich weit oben steht.

Davon müssen wir noch ein bisschen zehren

Waren Sie gestern auch spazieren? War das nicht toll? Ich habe ein paar Fotos gemacht für die grauen Tage, die uns in den nächsten Wochen sicherlich noch weiter begleiten werden. Wenn Sie also mal eine kleine sonnige Aufmunterung brauchen, klicken Sie diesen Beitrag an…

Dieses Blau ist nicht getürkt!
Der wei(s)se Weg…


Und dann noch der tolle Duft der Lonicera am Hauseingang

Den geplanten Gedicht-Beitrag habe ich auf Dienstag verschoben.

Nizza im Januar-bei Sonne

Wenn man Glück mit dem Wetter hat, setzt man sich nach einem Spaziergang auf der Meerpromenade an den Strand und lässt es sich gutgehen oder in eins der zig Straßencafés und beobachtet Leute oder erfreut sich am Himmel.

Flanieren durch Parks geht auch gut, die Mimosen blühen frisch, die Bougainville hat noch vom letzten Jahr überlebt und orangenduftgefüllte Windchen umschmeicheln die Nase.

Zum Herumstreichen eignen sich auch die Altstadt mit dem täglichen Markt, der Hausberg, der Hafen und die Stadtviertel mit den pompösen Villen.

Oder Sie setzen sich in den Bus (eine Fahrt kostet 1,50Euro) und besuchen in Cagnes-sur-Mer (40 Minuten Fahrt) beispielsweise das Wohnhaus mit Atelier von Paul Auguste Renoir.

Natürlich können Sie mit dem Bus auch weiterfahren, z.B. nach Cannes, Menton, Monaco oder Antibes. Ob Sie ein langes Wochenende oder längere Zeit in Nizza verbringen, Sie werden sich nicht langweilen.

Was tun bei Regen? Darüber schreibe ich morgen.

Kellerfunde

Wenn es momentan so früh dunkel wird, dann ist die Zeit für Buch+Tee+Sofa optimal, aber nach ein paar Tagen bekomme ich dann doch das Gefühl, mich aus der Genusszone etwas herausbewegen zu müssen. So steige ich jetzt ab und zu auch in die Dunkelzone des Hauses, sprich Keller, und erwecke staubige Aufbewahrungskisten aus ihrem Dornröschenschlaf. Gleich die erste Kiste hielt für mich schöne Erinnerungen bereit:

LTU- Eine Fluglinie, mit der ich in den 80er Jahren ein paar Mal in den Urlaub geflogen bin. Hier zu sehen ein Täschchen mit Stoff-Schläppchen für lange Flugreisen. 

Internationaler Führerschein, ausgestellt 1980. Rechnen Sie mir bitte hoch an, dass ich Ihnen so ein Foto von mir zeige. Aber es soll ja auch lustig auf meiner Homepage zugehen.

“Die Wunderblume“- mein Lieblingsmärchenbuch. Mein Lieblingsroman war lange „ Das Geheimnis der 13 Häuser“. Kennt es noch jemand?

Die Single: Wir wohnten in den 60er Jahren in einem Haus, in dem im Erdgeschoss u.a. ein Schallplattenproduzent sein Büro hatte. Diese Probesingels bekam ich von ihm immer geschenkt.

Das Büchlein mit den Kinderzeichnungen wurde vom Rheinhauser Krupp-Gymnasium anlässlich der Krupp-Schließung herausgegeben. Kinder malten, was sie sich für die Zukunft wünschen.

So machen Kellernachmittage Spaß. Morgen zeige ich Ihnen ein Fund, bei dem ich nicht weiß, was es ist. Kann mir jemand einen Tipp geben? (Ist kein Wochenenderätsel!)