Aixtraball und Sommerrodeln

Immer am letzten Sonntag im Monat öffnet der Verein „Aixtraball“ in Würselen seine Tore für Nichtmitglieder. Worum geht es?

Auf dem Gelände des Sportflughafens hat der Verein mehrere Räume gemietet und widmet sich leidenschaftlich alten Flipperautomaten. Ca. 50 aus seiner Sammlung sind an den offenen Sonntagen frei zugänglich und man kann für 15 Euro Eintritt (Stand Mai 2024) von 11 bis 15 Uhr nach Herzenslust die Apparate ausprobieren.

Wir waren zu viert und konnten kurz nach 11 Uhr uns noch die Flipperautomaten aussuchen, an denen wir spielen wollten. Um 12 Uhr waren alle Flipperautomaten besetzt und man musste warten, bis jemand auch wechseln wollte. Gegen 13 Uhr wurde es dann wieder etwas leerer.

Ich kenne mich bei Flipperautomaten nicht aus, doch deuten die Dekothemen in den Automaten darauf hin, dass die meisten Automaten in den 80er und 90er Jahren gebaut wurden. „Baywatch“, „Dr. Who“ oder „Supermario“ sind nur einige Beispiele.

So mussten wir, die mit den einfacheren Flippern aus dem 70er Jahren groß geworden sind, uns erst einmal auf die technischen Neuerungen einstellen. Es gab nicht nur wie früher die Bumper (das sind die „Türme“ an denen die Kugel knallt und damit Punkte sammelt), sondern auch Slingshots, Spinner, Holes, Rollovers, Zipper-Flipper oder Spinning Discs. (Ich habe mich bei Wikipedia schlau gemacht, um diese besondere Welt einzutauchen https://de.wikipedia.org/wiki/Flipperautomat )

Sollten Sie nach Würselen fahren, hier noch ein paar Tipps:
Sind Sie lärmempfindlich, nehmen Sie etwas für die Ohren mit.
Für das leibliche Wohl müssen Sie selbst sorgen, man kann dort nichts vor Ort kaufen. Auf dem Flugplatzgelände befindet sich allerdings ein Restaurant.
Es gibt einen Raum, in dem man sich ausruhen kann und auch eine Raucherecke. Wir haben 2 Stunden ohne Pause gespielt und waren danach erst einmal etwas ermattet.
Mir haben persönlich die Automaten in den Räumen 3 und 8 vom Design und vom Spielverlauf am besten gefallen. In dem Raum 9 fanden wir zwei Automaten, die man relativ leicht für mehrere Spieler programmieren konnte. So spielten wir zum Schluss um die Wette, was besonders viel Spaß machte.
Ich hatte mir vorher die Tipps zum richtigen Flippern auf der Wikipediaseite nicht durchgelesen, mein „Trapping“, „Nudging“ oder „Chill Maneuver“ wäre jeweils dann bestimmt besser gewesen und ich hätte noch mehr Erfolgserlebnisse gehabt. Aber man kann ja wiederkommen…

Von Würselen ist es nicht weit bis nach Valkenburg in den Niederlanden. Hier verbrachten wir den Rest des Tages.
Es gibt mehrere Gründe, Valkenburg einen Besuch abzustatten. Bekannt ist die Stadt wegen mehrerer Grotten, die man besichtigen kann- zu Fuß, per Rad oder mit der Bahn, die Ausmaße sind erstaunlich. In den Grotten selbst sind Skulpturen zu entdecken, alte Wandmalereien und eine Grotte zeigt, wie es früher in römischen Katakomben ausgesehen hat.
Über Valkenburg thront eine große Burgruine, die ebenfalls zu besichtigen ist und ein Kunstmuseum, sowie ein Schloss sind weitere kulturelle Besichtigungspunkte.


Überrascht waren wir von der großen Zahl an Restaurants, quasi sind drei Straßen Partymeilen. Als wir die Stadt besuchten, hielt sich der Andrang in Grenzen und wir fanden mittags ohne Probleme einen Tisch in einem Restaurant. Aber ich stelle mir den Trubel bei der Fußball-EM vor, da muss man nicht zum Ballermann.
Der dritte Hauptgrund für einen Besuch in Valkenburg sind die sportlichen Aktivitäten. Es gibt u.a. ein großes Thermalbad und auch eine Sommerrodelbahn, zu der man mit einem Sessellift hochfahren kann. Da wir vier noch nie auf einer Sommerrodelbahn waren, entschieden wir uns nach dem Mittagessen für diese Besichtigungsvariante.


Uns gefiel es gut in Valkenburg und es spricht einiges dafür, dass wir im nächsten Jahr hier einmal ein langes Wochenende verbringen werden. Auch das Umland bietet noch viele Ausflugsmöglichkeiten.

Auf der Rückfahrt nach Duisburg auf dem Beifahrersitz sah ich aus dem Fenster.

So ist das Leben…

Krematorium, Mac Donalds, Kirche, Car Wash, BMW, Te Huur, Entenfamilie auf dem Seitenstreifen der Autobahn, Klatschmohnfeld, Tunnel, Hunderennbahn, Outletcenter, Tankstelle für Pippipause, Tunnel, abgestorbene Bäume auf einem Feld, Regen inkl. Regenbogen, Fronleichnamverkaufsoffenschild, Schallschutzmauern, in denen sich die Wolken spiegeln, Maas mit Hochwasser, Zoll/Duane, LKW-Kollektion auf Parkplatz,Freilichtmuseumhinweis, Borussiagrafitti, Radarfalle, Kiesgruben, aufmerksamer Mäusebussard, Seerosenteich, Baustelle, Vater mit Kinderwagen, gelbe Mülltonnen, Zuhause.

Glocken, die verlocken

In Asten, in der Nähe von Eindhoven, gibt es das Klok&Peel Museum. Es liegt am Rande des Naturschutzgebietes „De Groote Peel“, in dem man noch wenige Überreste eines alten Hochmoores findet. Ein Teil des Museums nimmt sich dieses Themas an. Es geht um Fauna und Flora, die Geschichte des Moores,

wie auch um das bäuerliche Leben in diesem Gebiet. Ein aktueller Bezug wird ebenfalls hergestellt, denn es wird ausführlich auf die Bedeutung von Mooren für das Klima eingegangen und auf die Gefahren, Moore weiter zu zerstören, sei es durch Abbau des Torfs oder Verschmutzung.
Ich fand das Thema im Prinzip sehr interessant, aber die Beschriftungen sind leider nur in niederländischer Sprache und da reichten meine Kenntnisse nicht aus. Auch mochte ich nicht die vielen ausgestopften Tiere.
Kommen wir zu „Klok“.Dahinter verbirgt sich ein einzigartiges Glockenmuseum. In Asten gibt es eine berühmte Glockengießerei, woraus sich der Standort des Museums ergab.

Kommt man beim Museum an, fallen direkt mehrere Glockentürme auf:

Im Gebäude selbst gibt es verschiedene Abteilungen. Ausführlich wird gezeigt, wann Glocken in den verschiedenen Erdteilen zum ersten Mal zum Einsatz kamen, welchen Zweck sie erfüllten und wie unterschiedlich sie früher und auch noch heute aussehen.

Oben links Bronzeglocken aus China, ca. 1600 v.Chr. Sie wurden am Hof zu Ehren der Kaisers geläutet. Darunter thailändische Glöckchen, die als Schmuck benutzt wurden. Auch in Südamerika waren Glocken Schmuckstücke. Unten eine mit Glocken bestückte Maske aus Afrika, die böse Geister verscheuchen sollte. Großes Bild: Alte Tempelglocken aus Miramar, die zur Liturgie gehörten.

In einem anderen Raum ist eine alte Glockengießerei eingerichtet, in der man die einzelnen Schritte zur Herstellung einer Glocke nachverfolgen kann.

Was mich am meisten beeindruckte ist die Sammlung alter Glockenspiele und die damit verbundenen mechanischen Zeitmesser. Das älteste Glockenspiel stammt aus dem 16. Jahrhundert. Bei einigen Glockenspielen wird mit einem Foto dokumentiert, aus welcher Kirche sie stammen und man hat sogar die Möglichkeit, selbst ein Glockenspiel zu bedienen.

Mehrere der ganz alten Glockenspiele werden auf Wunsch vom ehrenamtlichen Personal bedient und zur vollen Stunde kommt man dann auch in diesen Genuss:

Ein bisschen Kritik muss ich loswerden: In dem Glockenmuseum waren die Beschriftungen teilweise auch in englischer Sprache. Es gibt kostenlose deutsche Audioguides, die uns beim Kauf der Kasse aber nicht angeboten wurden. Wir erfuhren erst am Ende unseres Rundgangs davon.
Sehr enttäuscht waren wir vom Café. Wir waren an einem Mittwoch da und hofften, mittags eine Kleinigkeit zum Essen zu finden. Es gab ein bisschen trockenes Gebäck, auf unsere Frage, ob es auch etwas Herzhaftes gäbe, sah man in der Küche im Kühlschrank nach und fand zwei Wraps vom Sonntag. So fuhren wir in die Mitte von Asten, wo es auf dem Marktplatz mehrere Restaurants gibt.

Ich möchte den Beitrag aber nicht negativ beenden. Auf dem Gelände befindet sich noch ein schöner Garten und eine Wiese, auf der Kinder Krocket spielen können. Überhaupt wird für Kinder viel getan, in den Museen können sie viel ausprobieren. Dank der direkten Lage am Naturschutzgebiet kann man dort noch einen schönen Spaziergang oder eine Radtour machen. Ein Tagesausflug, der sich lohnt!

Mitte rechts: Auch draußen konnte man Glocken aktivieren, in dem man auf die einzelnen Felder trat.

Vermeer, ter Borch, Strozzi

Wir hatten das Glück, Eintrittskarten für die Vermeer-Ausstellung im Rijksmuseum von Amsterdam zu ergattern. So besuchten wir die Stadt vorletzte Woche. Da das Wetter schön war, gingen wir erst einmal ein bisschen im Museumsviertel spazieren. Neben sechs Museen finden sich hier u.a. auch das Amsterdamer Stadttheater und das Concertgebouw.

Oben rechts das Rijksmuseum, darunter das Concertgebouw. Oben links: Ganz in der Nähe liegt auch der schöne Vondelpark, darunter das Stadttheater.

Das Concertgebouw hatten wir im Januar besucht, um ein Konzert mit dem Dirigenten Herbert Blomstedt zu hören. Wir saßen hinten und die Akustik war beim 4. Sinfoniekonzert von Bruckner zum Dahinschmelzen. Aber ich weiche ab.

Hören Kunstinteressierte den Namen Vermeer, gibt es oft ein „Ahhhh!“ und „Ohhhhh!“ Da seine Bilder so selten sind ( es gibt nur 37) , behandelt jedes Museum „seinen Vermeer“ als Star. Die jetzige Vermeerausstellung ist deshalb etwas Besonderes, da man die wohl einmalige Chance hatte, 28 seiner Bilder zusammen betrachten und vergleichen zu können. So fand ich heraus, dass nicht jedes Bild des Künstlers ein Meisterwerk für mich ist. Schnell hatte ich meine beiden Lieblinge gefunden:

Bei beiden Bildern hatte ich den Eindruck, dass man mir Fotos aus dem 17.Jahrhundert zeigt. „Die Briefleserin“ und „Das Milchmädchen“ hatten auf mich die größte Ausstrahlung.

Nach dem Besuch dieser Ausstellung besuchten wir noch die 2. Etage des Rijksmuseums. Das Gebäude an sich ist schon beeindruckend.

Oben die Museumsbibliothek, darunter links ein Beispiel eines „Flurs“, daneben ein Ausstellungsraum mit Delfter Porzellan.

Aber auf der 2. Etage gibt es eine „Gallery of Honour“ und hier machte ich eine Entdeckung. In dieser Galerie hingen drei Bilder von mir unbekannten Frauen, die Zeitgenossinnen von Rembrandt und Vermeer waren. Nachzulesen war, dass bis 2021 diese Künstlerin quasi unter den männlichen Künstlerteppich gekehrt wurden und man sich jetzt erst mit Künstlerinnen der Niederlande befasst.

Oben links: Spezialisiert auf Blumenstilleben: Rachel Ruysch. Daneben ein Bild von Judith Leyster, unten ein Bild von Gesina ter Borch.

Besonders gefielen mir die Zeichnungen von Gesina ter Borch (das Museum besitzt über 1000 Werke von ihr und man zeigt nun ca. 10…). Gesina hat bereits als Jugendliche gezeichnet und ihr Vater erkannte ihr Talent und unterstützte sie. Als junge Frau begann sie, Gedichte und Aphorismen zu schreiben und diese zu illustrieren. Ihre Zeichnungen beschäftigen sich häufig mit dem Tod oder weisen humorvoll auf menschliche Schwächen.

Einen Tag nach unserem Amsterdam-Ausflug hörte ich zufällig den Podcast „Klassik drastisch“ von Axel Ranisch und Devid Striesow. Die beiden befassten sich mit der Musikerin Barbara Strozzi, einer italienischen Zeitgenossin der drei Malerinnen. Das passte!
Auch bei ihr wäre es schön, wenn ihr umfangreiches Werk noch mehr Aufmerksamkeit bekäme. Mehr zu Barbara Strozzi unter :https://www.br-klassik.de/themen/klassik-entdecken/alte-musik/stichwort-barbara-strozzi-100.html

Ich komme noch einmal auf Amsterdam zurück. Wenn Sie gerne Konzerte und Museen besuchen, sollten Sie sich an einem Wochenende ein Konzert in dem Concertgebouw gönnen und am nächsten Tag sich Zeit für das Rijksmuseum nehmen. Das ist ein Kulturauftanken allererster Güte!

Von Schlafhäfen, Wildpferden und der Waal

Am vorletzten Samstag fuhren mein Mann und ich mit dem Schiff auf dem Rhein von Rees nach Nimwegen. Ein toller Urlaubstag!

Wir hatten Aprilwetter und konnten die Rheinlandschaft auf der Hinfahrt bei Sonnenschein in Ruhe genießen. Der Reiseleiter hielt sich mit Erklärungen zurück.

Oben das malerische Dorf Grieth, darunter ein altes Boot der Rheinfischer.
Bauernhof hinter dem Deich, darunter Ansicht von Emmerich

Ein Höhepunkt waren mehrere Sichtungen von Konik Wildpferden und Gallowayrindern im Naturreservat de Klompenwaard.

Manchmal erinnerte mich das Rheinufer an Südseeinseln.

In Nimwegen verließ uns das Wetterglück. Aber die Stadt hat diverse Einkaufsstraßen mit sehr abwechslungsreichen Läden und unzähligen Cafés und Restaurants. Wir hatten 2 1/2 Stunden Aufenthalt und gingen zuerst zum „Grote Markt“, wo samstags ein Markt stattfindet. Dort sahen wir uns die Stevenskirk an.

In diesem Buch fanden wir weitere Tipps und wurden u.a. neugierig auf „leder z‘n Vak“ auf der „Lange Hezelstraat“.

Ein großes Ladenlokal, in dem Regale stehen, die an unterschiedliche Anbieter für Ausgefallenes vermietet werden. Genau richtig für eine Regenphase.

Auf der Rückfahrt unterhielt uns der Reiseleiter mit vielen Informationen. Arbeiten am und auf dem Rhein, da konnte er schon viel erzählen.

Oben eine Werft, auf der gerade ein neues Passagierschiff innen ausgestattet wird.
Am Samstag war sehr reger Schiffverkehr und die Schiffe waren wieder voll beladen.
Bild 3 zeigt eine Raps-und Sonnenblumenölfabrik.
Darunter eine Art Tankstation für Schiffe.

Wir bekamen einen kleinen Vortrag über die unglaubliche Geschichte des Freizeitparks in Kalkar zu hören. Darüber hinaus lernten wir noch das Fort Pannerden kennen, in dem sich heute ein Heimatmuseum befindet. Direkt daneben beginnt der Pannerden Kanal, auf dem man bis nach Arnheim fahren kann. Wir kamen an einem alten Schlafhafen vorbei und an einer riesigen Baustelle für einen neuen Schlafhafen, in dem ab 2023 dreißig Rheinschiffe „übernachten“ können.

Nicht weit davon entfernt liegt das Schiffswrack Elisabeth, das man im Sommer bei Niedrigwasser noch komplett sehen konnte. Jetzt ragten nur noch ein paar Teile des Schiffsmasts aus dem Wasser.
Zum Schluss noch eine wichtige Stelle im Fluss: Rechts von der Markierung sehen Sie den Rhein, links davon die Waal, wir sind also an der deutsch-niederländischen Grenze.

Ich hatte mir für die Schiffsfahrt ein Buch mitgenommen, weil ich dachte, dass die 2 (Hinfahrt) bzw. 3 (Rückfahrt) Stunden etwas monoton werden könnten. Ich brauchte es nicht. Es gibt auf dieser Fahrt immer etwas zu sehen und zu entdecken oder man lässt seine Gedanken einfach mal schweifen.

Als Tulpen noch goldwert waren

ADRIAN (aus Ton)

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Wer erinnert sich noch an die Serie „Adrian der Tulpendieb“?
Dazu ein Auszug aus dem Eintrag in Wikipedia:

Adrian der Tulpendieb war die erste deutsche Fernsehserie, die komplett in Farbe ausgestrahlt wurde. Die sechs Folgen, mit Heinz Reincke als Hauptdarsteller, wurden nach der Romanvorlage von Otto Rombach unter der Regie von Dietrich Haugk erstmals bereits im Versuchsprogramm für das deutsche Farbfernsehen 1966 ausgestrahlt. Der offizielle Start des Farbfernsehens in Deutschland war erst am 25. August 1967. Die Serie wurde später im  ARD-Vorabendprogramm wiederholt.

HANDLUNG

In den Niederlanden des Jahres 1637 stiehlt der Torfknecht Adrian in der Nacht aus dem Garten seines Arbeitgebers Hendrik van der Maassen drei kostbare Tulpenzwiebeln und ersetzt sie durch ganz gewöhnliche Gemüsezwiebeln. Mit Tulpenzwiebeln kann man zu der Zeit schnell reich werden (Tulpenmanie), allerdings muss sich Adrian beim Verkauf „seiner“ Tulpen einige Lügen einfallen lassen. Mit dem Geld erwirbt Adrian weitere Tulpenzwiebeln und wird nach und nach zum „Tulpenkönig“ und will nun auch heiraten. Sein Werben um van der Maassens Haushälterin Christintje ist jedoch fruchtlos, sie wartet auf den Kapitän von van der Maassens Schiff „Zuiderland“, Josias. Kurz nachdem Adrian den Verkauf der teuersten aller Tulpenzwiebeln, der „Semper Augustus“, perfekt gemacht hat, taucht der lang überfällige Josias wieder auf und begeht einen folgenschweren Fehler: Er hält die „Semper Augustus“ für eine gewöhnliche Speisezwiebel und isst sie genüsslich zu einem Heringsmahl. Adrian steht vor dem Bankrott.

Leider habe ich im Internet das Eingangslied zur Sendung nicht gefunden. Das war für mich als kleines Mädchen immer ein Ohrwurm.

Die Gemeinde Horst

Im Juli beschrieb ich Ihnen einen Ausflug nach America in Holland (siehe unten unter „Related Posts“). Das Dorf America gehört zu der Gemeinde Horst und von dieser Gemeinde bin ich inzwischen ein richtiger Fan dank des bemerkenswerten Marketings.
Dieses Mal besuchten wir in Horst zuerst das Teehaus „Theetuin de Ronde Vennen“in Broekhuizen. Sehr schön in einem kleinen Park gelegen, der direkt zu einem Waldgebiet führt, in dem man spazieren gehen oder Rad fahren kann. (Die Wege sind z.T. asphaltiert).
Zu einer beachtlichen Teeauswahl gibt es Kuchen, man hat die Möglichkeit, englische Scones zu probieren oder man sättigt sich mit leckeren Sandwiches.

Weiter ging es nach Lottum, dem Rosendorf Hollands. Wir machten Halt an einer großen Rosengärtnerei (Rosarium) und ließen uns von den Rosendüften verwöhnen. Sicherlich über 100 Rosenarten wurden angeboten, ich konnte mich nicht entscheiden…

Den Rosengarten, am Marktplatz von Lottum gelegen, besuchten wir dieses Mal noch nicht, es war inzwischen zu warm geworden.
Vom 12. bis 14. August findet in Lottum das Rosenfestival statt. Vielleicht eine Idee fürs nächste Wochenende?

Ich komme noch einmal auf das Thema Marketing der Gemeinde Horst zurück. Sollten Sie in der Gegend sein, halten Sie nach diesen Karten, Flyern und Broschüren Ausschau und lassen Sie sich für weitere Ausflüge inspirieren.

Abends sahen wir uns noch diesen Film an. Zum Wohlfühlen und Genießen!

Kloster Steyl bei Sonnenschein

Im Dezember 2016 berichtete ich über meinen Besuch in Steyl an einem trüben Tag. (Siehe unten). Damals besuchte ich das Museum, dieses Mal bestimmte das schöne Wetter die Besichtigungspunkte.
Neben dem Kloster gibt es den Jochumhof, zu dem ein botanischen Garten gehört. Hinter dem Eingang (Eintritt 3 Euro) schließt sich direkt ein naturbelassener Teil an, der auf den ersten Blick nicht so recht zu einem botanischen Garten passt. Doch nach ein paar Minuten wird man eines Besseren belehrt. Sammlungen exotischer Pflanzen lösen sich mit verschiedenen Gartenthemen ( z.B. Steingarten, Rosengarten usw.) ab.

Am Ende des botanischen Gartens liegt das „Grand Café“ direkt an der Maas gegenüber von Lottum.

Empfehlung: Apfelkuchen mit Zitronencreme…

Nach der Pause gingen wir zuerst ein bisschen an der Maas spazieren, danach besuchten wir den Klostergarten. Holen Sie sich vorher in der Touristeninformation eine Karte, um den ganzen Garten zu erkunden. Wir taten es nicht und haben leider nicht alles gesehen.

Oben links: Im Garten ist auch das Atelier eines Bildhauers. So ist der Teufel auch nicht weit…Darunter: Im Garten gibt es auch zwei Grotten und schöne stille Plätze. Rechts: Teil eines Kreuzgangs.

In dem Klostergarten entdeckten wir auch eine kleine Kapelle (links). Rechts zwei Fotos aus der Doppelkirche des Missionshauses St. Michael. Oben die Oberkirche, die nur sonntags und an Feiertagen geöffnet ist, unten ein Fenster aus der Unterkirche, in der täglich Gottesdienste stattfinden.

Möchte man sich vor der Rückfahrt noch stärken, empfiehlt sich ein Besuch des Gasthauses „Vaerhuis“.

Bücherliebe

Wenn ich in der Vergangenheit über „Bücherliebe“ sprach, dachte ich immer an die Liebe zu Büchern und zum Lesen. Man kann das Wort aber auch anders interpretieren, wie mir das Weihnachtsgeschenk einer Bekannten zeigte:

Aber noch einmal zurück zu der ersten Definition. Dies sind die Bücher, die ich über die Feiertage gelesen habe. Die Nummerierung ist schon ein Hinweis auf meine Bewertung. Mir gefielen alle, aber mit Abstrichen. Deshalb gibt es für 3-6 nur Kurzbesprechungen.

Nr. 6 „Leimen“. Die Geschichte eines Mannes, der durch „Leimen“ sich ein kolossales Netzwerk erschaffen hat. Boosmans erpresst Leute und fordert für sein Schweigen, dass sie eine hohe Stückzahl seiner Zeitschrift beziehen. In dieser Zeitschrift veröffentlicht er positive Firmenportraits und lässt sich dies noch einmal extra bezahlen. Dieser „Leimer“ sucht nun einen Nachfolger und ein junger Mann erscheint passend. Doch er muss eine harte Schule absolvieren, bis er sein Leim-Handwerk versteht. 1924 erstmals erschienen, wirkt die Sprache etwas altmodisch, aber das Buch ist eine Satire, in der man heutige Machenschaften durchaus erkennen kann.

Nr. 5 „Fup“- von Harry Rowohlt übersetzt- das sagt schon die Hälfte über das Buch aus, wenn man sich an Harry Rowohlt noch erinnert. Man kann sich Rowohlt sofort als Vorleser oder sogar als Hauptfigur in dem Roman vorstellen. Jake Santee ist Spieler, war mehrmals verheiratet und bekommt eines Tages von einem alten Indianer das Rezept eines hochprozentigen Lebenselixiers. Er spricht diesem Elixier sehr gut zu und schafft es dann auch locker mit über achtzig, sich um seinen Enkel Tiny zu kümmern, dessen Mutter, Jakes Tochter, gerade verstorben ist. Tiny ist ein stilles Kind, was dem alten Eigenbrötler sehr entgegenkommt. So lässt er seinen Enkel auch gewähren, als dieser für sich das Zäunebauen entdeckt und das ganze Gelände der Farm, auf dem die beiden leben, obsessiv immer wieder neu einzäunt. Die Jahre vergehen unspektakulär bis Tiny, inzwischen schon ein junger Mann, eines Tages ein fast totes Küken findet und es mit nach Hause nimmt. Der Vogel überlebt und bekommt den Namen Fup. Damit ändert sich das Leben von Jake und Tiny unerwartet…Ein Buch mit rauher Poesie und einem traurig-fröhlichen Ende.

Nr. 4 „Das Büro der einsamen Toten“. Der erste Teil einer Krimireihe mit Pieter Posthumus als Ermittler. Dieser ist Angestellter bei der Amsterdamer Stadtverwaltung und hat zusammen mit anderen Kollegen die Aufgabe, bei anonymen Toten zu recherchieren, ob es Verwandte gibt. Ist er dabei nicht erfolgreich, führt er Haushaltsauflösungen durch und versucht, Sachen aus den Wohnungen zu verkaufen, um die anonyme Beerdigung möglichst kostenneutral zu halten. Seine Kollegen spulen ihren Job ab, Posthumus „leidet“ unter einem Bauchgefühl, das ihm Zeichen gibt, wenn etwas bei den Toten nicht stimmt. In diesem Fall sind es ein Mann unbekannter Herkunft, der in seiner Wohnung anscheinend Selbstmord begangen hat und dessen angegebener Name nicht stimmt und einem Marokkaner, der tot in einer Gracht gefunden wird. Dessen Verwandte sind schnell gefunden, aber auch hier schlägt das Bauchgefühl Alarm. Der Krimiplot war mir teilweise etwas zu verworren, was mir gefiel, waren die eingestreuten Alltagsszenen, die Amsterdam charakterisieren.

Nr.3 „Die vergessene Insel“- Noch ein Krimi, oder besser eine Erzählung, mit zunehmend spannender Handlung. Die ältere Tochter einer Familie, die auf einer italienischen Insel Urlaub macht, verschwindet spurlos. Die Auflösung ist nicht sehr überraschend, aber die Autorin schafft es hervorragend, die Urlaubsstimmungen auf Insel zu beschreiben. Die Gerüche, Farben, Töne der Landschaft an einem heißen Sommertag- ich vergaß sofort unser hiesiges usselige Wetter. Auch wie die emotionalen Spannungen zwischen den einzelnen Familienmitgliedern, deren Freunden und Nachbarn schleichend zunehmen, war gut zu lesen.

Nr. 2 und Nr. 1? Nächste Woche geht es weiter!

Haarlem im Dezember

Wie vorgestern versprochen, nun noch ein Tipp für einen Dezember City-Trip.

Der große Markt. Auf ihn treffen zehn Straßen, er ist der „Nabel“ von Haarlem. Der Herr, der uns den Rücken zudreht, ist übrigens L.J.Costers. Er ist ein Zeitgenosse Gutenbergs und ihm wird, zumindest in den Niederlanden, die Erfindung des Buchdrucks zugeschrieben.

Wir waren im späten Herbst in Haarlem und es war ein reichlich verregnetes Wochenende. Aber trotzdem fiel die gute Laune nicht aus, denn es gibt genügend Möglichkeiten, um sich ins Trockene zu retten.

Haarlem gilt mit seinen vielen kleinen Geschäften als die schönste Einkaufsstadt in den Niederlanden. Viele Straßen sind für Fußgänger reserviert und ein Bummel durch die Läden ist abwechslungsreich. Für Pausen zwischendurch findet man urige Kneipen oder schnuckelige Cafés.

Das kulturelle Angebot kann sich auch sehen lassen. Besonders beeindruckt waren wir von der Müller-Orgel, die von 1735 bis 1738 erbaut wurde und auf der schon Mozart und Händel gespielt haben. Um 12 Uhr mittags gibt es in der „Grote Kerk“ immer ein halbstündiges Konzert, das man ohne Eintrittskarte besuchen kann.

Museen gibt es mehrere (z.B. Frans-Hals-Museum und Teylers Museum), die Eintrittspreise sind allerdings teilweise recht sportlich.

Wir bildeten uns weiter, in dem wir in einer als Museum ausgebaute Mühle ein Führung mitmachten.

Und das ist der letzte Tipp: Machen sie bei trockenem Wetter einen Hofje-Spaziergang. Diverse Häuser aus dem 16. und 17. Jahrhundert haben schöne Innenhöfe.

Bis morgen zum Gedächtnistraining!