Immer am letzten Sonntag im Monat öffnet der Verein „Aixtraball“ in Würselen seine Tore für Nichtmitglieder. Worum geht es?

Auf dem Gelände des Sportflughafens hat der Verein mehrere Räume gemietet und widmet sich leidenschaftlich alten Flipperautomaten. Ca. 50 aus seiner Sammlung sind an den offenen Sonntagen frei zugänglich und man kann für 15 Euro Eintritt (Stand Mai 2024) von 11 bis 15 Uhr nach Herzenslust die Apparate ausprobieren.
Wir waren zu viert und konnten kurz nach 11 Uhr uns noch die Flipperautomaten aussuchen, an denen wir spielen wollten. Um 12 Uhr waren alle Flipperautomaten besetzt und man musste warten, bis jemand auch wechseln wollte. Gegen 13 Uhr wurde es dann wieder etwas leerer.
Ich kenne mich bei Flipperautomaten nicht aus, doch deuten die Dekothemen in den Automaten darauf hin, dass die meisten Automaten in den 80er und 90er Jahren gebaut wurden. „Baywatch“, „Dr. Who“ oder „Supermario“ sind nur einige Beispiele.

So mussten wir, die mit den einfacheren Flippern aus dem 70er Jahren groß geworden sind, uns erst einmal auf die technischen Neuerungen einstellen. Es gab nicht nur wie früher die Bumper (das sind die „Türme“ an denen die Kugel knallt und damit Punkte sammelt), sondern auch Slingshots, Spinner, Holes, Rollovers, Zipper-Flipper oder Spinning Discs. (Ich habe mich bei Wikipedia schlau gemacht, um diese besondere Welt einzutauchen https://de.wikipedia.org/wiki/Flipperautomat )
Sollten Sie nach Würselen fahren, hier noch ein paar Tipps:
Sind Sie lärmempfindlich, nehmen Sie etwas für die Ohren mit.
Für das leibliche Wohl müssen Sie selbst sorgen, man kann dort nichts vor Ort kaufen. Auf dem Flugplatzgelände befindet sich allerdings ein Restaurant.
Es gibt einen Raum, in dem man sich ausruhen kann und auch eine Raucherecke. Wir haben 2 Stunden ohne Pause gespielt und waren danach erst einmal etwas ermattet.
Mir haben persönlich die Automaten in den Räumen 3 und 8 vom Design und vom Spielverlauf am besten gefallen. In dem Raum 9 fanden wir zwei Automaten, die man relativ leicht für mehrere Spieler programmieren konnte. So spielten wir zum Schluss um die Wette, was besonders viel Spaß machte.
Ich hatte mir vorher die Tipps zum richtigen Flippern auf der Wikipediaseite nicht durchgelesen, mein „Trapping“, „Nudging“ oder „Chill Maneuver“ wäre jeweils dann bestimmt besser gewesen und ich hätte noch mehr Erfolgserlebnisse gehabt. Aber man kann ja wiederkommen…
Von Würselen ist es nicht weit bis nach Valkenburg in den Niederlanden. Hier verbrachten wir den Rest des Tages.
Es gibt mehrere Gründe, Valkenburg einen Besuch abzustatten. Bekannt ist die Stadt wegen mehrerer Grotten, die man besichtigen kann- zu Fuß, per Rad oder mit der Bahn, die Ausmaße sind erstaunlich. In den Grotten selbst sind Skulpturen zu entdecken, alte Wandmalereien und eine Grotte zeigt, wie es früher in römischen Katakomben ausgesehen hat.
Über Valkenburg thront eine große Burgruine, die ebenfalls zu besichtigen ist und ein Kunstmuseum, sowie ein Schloss sind weitere kulturelle Besichtigungspunkte.

Überrascht waren wir von der großen Zahl an Restaurants, quasi sind drei Straßen Partymeilen. Als wir die Stadt besuchten, hielt sich der Andrang in Grenzen und wir fanden mittags ohne Probleme einen Tisch in einem Restaurant. Aber ich stelle mir den Trubel bei der Fußball-EM vor, da muss man nicht zum Ballermann.
Der dritte Hauptgrund für einen Besuch in Valkenburg sind die sportlichen Aktivitäten. Es gibt u.a. ein großes Thermalbad und auch eine Sommerrodelbahn, zu der man mit einem Sessellift hochfahren kann. Da wir vier noch nie auf einer Sommerrodelbahn waren, entschieden wir uns nach dem Mittagessen für diese Besichtigungsvariante.

Uns gefiel es gut in Valkenburg und es spricht einiges dafür, dass wir im nächsten Jahr hier einmal ein langes Wochenende verbringen werden. Auch das Umland bietet noch viele Ausflugsmöglichkeiten.
Auf der Rückfahrt nach Duisburg auf dem Beifahrersitz sah ich aus dem Fenster.
So ist das Leben…
Krematorium, Mac Donalds, Kirche, Car Wash, BMW, Te Huur, Entenfamilie auf dem Seitenstreifen der Autobahn, Klatschmohnfeld, Tunnel, Hunderennbahn, Outletcenter, Tankstelle für Pippipause, Tunnel, abgestorbene Bäume auf einem Feld, Regen inkl. Regenbogen, Fronleichnamverkaufsoffenschild, Schallschutzmauern, in denen sich die Wolken spiegeln, Maas mit Hochwasser, Zoll/Duane, LKW-Kollektion auf Parkplatz,Freilichtmuseumhinweis, Borussiagrafitti, Radarfalle, Kiesgruben, aufmerksamer Mäusebussard, Seerosenteich, Baustelle, Vater mit Kinderwagen, gelbe Mülltonnen, Zuhause.