…musikalisch ausgedrückt.
Die Wintermüdigkeit gerade überstanden, wartet schon die Frühjahrsmüdigkeit… Das könnte sich auch auf die Zahl meiner Beiträge auswirken, also bitte nicht wundern…
Wer nicht neugierig bleibt, wird nur noch älter (Marianne Frauchiger)
…musikalisch ausgedrückt.
Die Wintermüdigkeit gerade überstanden, wartet schon die Frühjahrsmüdigkeit… Das könnte sich auch auf die Zahl meiner Beiträge auswirken, also bitte nicht wundern…
Dieses Foto hat mit dem Thema nichts zu tun, nach dem gestrigen grauen Tag fand ich einen „sonnigen“ Textanfang einfach nur freundlicher.

Gestern schrieb ich, dass ich mich sofort in die transsibirische Eisenbahn setzen würde, hätte ich eine Gelegenheit. Dies habe ich dem Buch „Sibiriens vergessene Klaviere“ von Sophy Roberts zu verdanken, denn die Autorin schreibt nicht nur über die Geschichte Sibiriens und dessen Klaviere, sondern sie ließ mich beim Lesen mit lebhaften Beschreibungen in die Natur Sibiriens eintauchen. Sibirien vermittelt das Gefühl, dass es noch möglich ist, in diesen unendlichen Weiten noch wahre Abenteuer „ ohne Netz der Zivilisation“ zu erleben. Sie erzählt von Begegnungen mit Menschen, von denen ich gerne viele selbst getroffen hätte, denn es gibt neben Russen verschiedene andere Völkergruppen mit eigenen Kulturen. Man hört oft von der „ russischen Seele“, auf der Fahrt mit der Eisenbahn hätte ich vielleicht die Gelegenheit, einen winzigen Eindruck von ihr zu erhaschen. Ja und ich würde auf der Fahrt auch das andere Extrem Sibiriens kennenlernen: Millionenstädte und zerstörte Landschaft, was meine Idealisierung wieder gerade rücken würde.
Gut, die transsibirische Eisenbahn wird mich vermutlich nie oder zumindest nicht in naher Zukunft kennenlernen, also muss ich mich mit anderen Hilfsmitteln Sibirien weiter nähern. Auch dabei hilft mir das Buch, denn diverse Musiker, die mit Sibirien verbunden waren, bzw. sind, werden vorgestellt. Drei Beispiele:
Der legendäre russische Pianist Swjatoslaw Richter bereiste 1986 Sibirien und trat in vielen kleinen Orten auf. Die Resonanz der Bevölkerung wurde mit der verglichen, die Franz Liszt bei seinen Konzerten in St.Petersburg auslöste: Die Zuhörer gerieten teilweise in Extase oder waren zumindest beseelt von seinem Vortrag. Richters Reise wurde zu einer Legende.
Der sibirische Pianist Denis Matsuev engagiert sich heute sehr dafür, dass der russischen Klaviertradition wieder mehr Beachtung geschenkt wird:
Und wenn Sie noch weitere Zeit erübrigen können, habe ich noch eine YouTube Perle für Sie: Einen 45 minütigen russischen Film (mit englischen Untertiteln) über die Pianistin Vera Lotar -Schewtschenko. Eine außergewöhnliche Frau mit einem außergewöhnlichen Leben. Wenn Sie das Leben nicht so interessiert, fangen Sie den Film erst ab der 16. Minute an. Sie lernen Menschen aus Sibirien kennen, die in ihrer gewohnten Umgebung sich an Begegnungen mit der Pianistin erinnern.
Ach, fast hätte ich noch etwas vergessen: Odgerel Samplinov bekommt ein altes neues Klavier, ein Grotrian-Steinweg aus den 30er Jahren, ein Glücksfund, wie sich herausstellt. Wie das Instrument zu der Pianistin gelangt ist, das ist wieder eine ganz andere Geschichte, aber auch sie erzählt Roberts in ihrem formidablen Buch.
Im SWR 2 gab es im letzten Herbst eine Besprechung zu diesem Buch.

Ich hörte nur einen kleinen Teil der Rezension und gewann den Eindruck, dass es sich in dem Buch hauptsächlich um das Klavierspielen und um die Instrumente selbst dreht. Mein Interesse war geweckt. Als ich dann die Lektüre anfing, war ich anfangs überrascht und enttäuscht. Das Thema „Klavier“ ist für mich eher ein roter Faden, um die Geschichte Sibiriens ab dem 18. Jahrhundert zu erzählen. Darüber zu lesen hatte ich eigentlich keine Lust, doch ich blieb dran und wurde belohnt.
Im letzten Beitrag stellte ich Ihnen bereits die Pianistin Odgerel Samplinov vor, die die Autorin dieses Buches, Sophy Roberts, mit ihrem Klavierspielen so sehr beeindruckte, dass Roberts sich aufmachte, für die Pianistin in Sibirien ein altes wertvolles Klavier zu finden. Auf dieser Karte sind die Orte eingezeichnet, die Roberts während ihrer Reisen besucht hat.

Roberts beschreibt nicht akribisch ihre Reisen, sondern widmet sich Geschichtsepochen. Nach einem ganz kurzen Abriss der gesamten sibirischen Geschichte geht sie ins Detail und beginnt mit der Zeit von 1792 bis 1917. Meine Vorstellung von Sibirien beschränkte sich bisher auf extreme Natur, Kriegsgeschehnisse und den von Solschenizyn beschriebenen furchtbaren Vorkommnissen in den Gulags. Auch in Roberts Buch sind dies Themen, aber ihr Buch zeigt auch ein ganz anderes Sibirien, ein Sibirien, in dem Städte wegen ihres kulturellen Angebots und der Lebensweise z.B. mit Paris verglichen wurden. Musik war damals essentiell, es gab Opernhäuser, Konzertsäle und Musikschulen. Wie in vielen westlichen europäischen Städten gehörte ab der Mitte des 19.Jahrhunderts ein Klavier in den Haushalt einer Familie. So ist es nicht verwunderlich, dass deutsche Klavierfirmen gen Osten zogen, um sich am Markt zu etablieren. Aus dieser Zeit findet Roberts auf ihren Reisen beispielsweise alte Bechsteinflügel oder Instrumente von Becker.
Teil 2 des Buches beschreibt die Zeit von 1917 bis 1991. Oktoberrevolution, der zweite Weltkrieg, die Jahre der UdSSR. Auch in Sibirien hinterließ die Geschichte tiefe Narben. Mit Geschichten einzelner Familien erzählt Roberts von diesen Umwälzungen. Es gibt unendlich viel Schmerz und Leid, aber die Autorin findet auch Geschichten, in denen Menschen für sich kämpfen und gewinnen und bei ihnen ist….ein Klavier.
Teil 3: 1991 bis heute. Wieder große Veränderungen und dieses Mal auch für die Welt der Klaviere. Die letzte Fabrik, die auf russischem Boden Klaviere baut, wurde vor ein paar Jahren geschlossen. Es gibt einige sehr berühmte russische Pianisten, aber im Alltag des heutigen Russlands spielt das Klavier keine große Rolle mehr.
Hier endet der zweite Teil meiner Buchbesprechung. Morgen erzähle ich Ihnen, ob die Suche nach einem alten Klavier für Odgerel Samplinov erfolgreich war, stelle Ihnen drei weitere Musiker vor, die ich durch dieses Buch kennengelernt habe und verrate Ihnen, warum ich sofort eine Reise mit der transsibirischen Eisenbahn machen würde.

Dieses Buch beendete ich am Wochenende und widme ihm die nächsten drei Blogbeiträge.
Zuerst möchte ich Ihnen die Dame vorstellten, die „Schuld“ daran trägt, dass das Buch geschrieben wurde. Es ist die Pianistin Odgerel Sampilnorov aus der Mongolei. Die Buchautorin besuchte einen Freund in der Mongolei und lernte dort die Musikerin kennen. Sampilnorov spielte in einer Jurte (landestypisches Zelt) auf einem alten Steinway Stutzflügel Stücke von Bach und Roberts war fasziniert von ihrem großen Können. Wie würde die Musik erst klingen, wenn Sampilnorov einen besseren Flügel besäße? Daraus entstand eine Art Schnapsidee, so dass Roberts sich schließlich aufmachte, in Sibirien einem ehrwürdigen Flügel für die Pianistin zu finden. Diese Suche dauerte insgesamt gute zwei Jahre und ist Inhalt des Buches.
Zurück zu Odgerel Sampilnorov. In den beiden Musikvideos spielt sie Stücke des mongolischen Komponisten B. Sharev. Lassen Sie sich verzaubern!
Übermorgen erzähle ich Ihnen noch mehr über das Buch.
Letzte Woche hatten einige Leser und Leserinnen das „Vergnügen“, einen Blogbeitrag in der Entstehung zu lesen. Beim Schreiben merkte ich, dass ich mit dem Text nicht weiterkam und mir auch noch passende Fotos fehlten. Ich speicherte den Entwurf erst einmal ab, ohne auf das Datum der Veröffentlichung zu achten. So erschien das Textskelett am letzten Donnerstag. Ich bitte um Entschuldigung!
Hier nun ein neuer Versuch:
Letztes Jahr beschäftigte ich mich u.a. mit dem Thema Postkarten und stieß dabei auf diese Internetseiten:
https://postsecret.com/ und http://postsecretdeutsch.blogspot.com/
Der Amerikaner Frank Warren und später Sebastian J.Schultheiß aus Deutschland starteten einen Aufruf, anonym auf einer Postkarte ein persönliches Geheimnis zu verraten.
Warren hoffte, für jeden Tag eines Jahres eine Karte zu erhalten, doch es waren tausende, die man ihm zuschickte. Er bekam in den folgenden Jahren immer mehr Zuspruch und der Strom der Postkarten von Kindern und Erwachsenen riss nicht ab. Bücher wurden herausgegeben und Warren richtete die o.g. linke Internetseite ein, auf der bis heute aktuell zugeschickte Karten abgebildet sind..
Die Entwicklung in Deutschland war ähnlich und so erschien 2014 dieser Bildband:

Die meisten Menschen haben Geheimnisse und denken oftmals, sie hätten sie ganz alleine auf der Welt. Dieses Buch zeigt: Wir sind uns ähnlicher, als wir wahrhaben wollen. Viele Geheimnisse drehen sich um Liebe und Freundschaft in allen Variationen und um schulische, berufliche und gesundheitliche Ängste. Verzweiflung und Depression kommen dazu. Es gibt aber auch Geheimnisse ganz anderer Art wie Kindheitserinnerungen oder anarchistische Gedanken. Absender reflektieren ihren eigenen Charakter und meinen, dass man um sie lieber einen großen Bogen machen sollte, weil sie sich selbst für schlecht oder oberflächlich halten. Kleine und große Wünsche werden verraten: Ein Ticket für ein Fußballendspiel, mal wieder das Lieblingslied hören oder ein Kind wünscht sich, dass es seine Fische und Pflanzen am Leben halten kann.
So vielfältig wie die Geheimnisse sind, so breitgefächert sind auch die künstlerischen Talente der Postkartenabsender. Collagen, Zeichnungen, Aquarelle, Fotos, kalligraphische Texte- das Buch überrascht noch nach mehrmaligem Durchblättern.
Auf dem Kleinformat einer Postkarte etwas auszudrücken, das mich beschäftigt, hat für mich einen besonderen Reiz. Zwei Beispiele:

Diese Karte habe ich inzwischen schon verschickt. Trotz Sekundenklebers war bei der Empfängerin nur noch eine Hülse auf der Karte. Ob das ein gutes Zeichen ist???

Es wird dieses Jahr auch lustige Karten von mir geben. Wenn einige fertig sind, gibt es eine Fortsetzung dieses Artikels.
Am Freitag las ich in der Rheinischen Post einen Artikel über die neuen Nutzungsbestimmungen bei WhatsApp. Diese neuen Vorgaben können Magenbeschwerden verursachen, wenn man sich als Anwender/in über die fremde Nutzung der eigenen Daten ein paar Gedanken macht. Weg von WhatsApp- geht das? In dem Zeitungsartikel wurden einige Alternativen zu WhatsApp genannt und mit ihnen habe ich mich am Wochenende etwas beschäftigt.
Zuerst las ich diesen Artikel im Internet:https://www.netzwelt.de/news/166958_2-whatsapp-alternativen-2021-besten-messenger-android-iphone-vergleich.html
Mit dem kostenlosen „Signal“ fing ich an. Mit meinem Iphone war die Installation schnell erledigt und ich fand drei Bekannte, die ebenfalls schon „Signal“ benutzten. Ihnen konnte ich bequem eine Nachricht schicken und allen WhatsApp-Kontakten ließ ich einen Text zukommen, der darauf hinweist, dass ich nun auch unter „Signal“ zu erreichen bin. Bei diesem Dienst kann man u.a. auch den Verlauf von Chats löschen, finde ich gut.
Nummer 2 war das kostenlose „ Wire“. Als Nachteil stellte sich hierbei heraus, dass bestehende Kontakte nicht synchronisiert werden, ich also nicht angezeigt bekomme, wer Wire installiert hat. Auch blieb das Programm zweimal hängen.
Schließlich investierte ich noch einmalig 3,99 Euro, um „Threema“ herunterzuladen. Bevor man loslegen kann, wird mit dem Abdruck eines beliebigen Fingers ein persönlicher Zahlencode erstellt, der auch mit zur Identifizierung herangezogen wird. Das beeindruckte mich. Bei „Threema“ fand ich dank Kontaktsynchronisation eine Freundin, der ich auch ein passendes „Hallo“ schrieb. Unter den Einstellungen kann man Vieles definieren, z.B. wann Altes gelöscht werden soll, wie viele Bilder oder Videos ein Absender mir schicken darf, wie der Hintergrund meiner Nachricht aussehen soll, wie groß die Schrift sein soll usw.
Ich habe nicht alle Möglichkeiten ausprobiert, die die einzelnen Apps bieten. „Signal“ ist im Bedienungskomfort gut und sicher schon um Einiges beim Datenschutzthema besser, „Threema“ ist in der Datenschutzprofiliga.
Ein Traum: Die neuen Nutzungsänderungen von WhatsApp, die Ende Februar in Kraft treten, bewegen noch andere Leute, sich abzuwenden und einen neuen Dienstleister für Nachrichten zu suchen. Herr Zuckerberg sollte etwas zum Nachdenken bekommen.
Traum 2: Und wenn man schon mal dabei ist: Sich von Google abzunabeln, das ist noch leichter. Ich benutze seit einem guten Jahr die deutsche Suchmaschine „Ecosia“, die auf der Suchmaschine „Bing“ basiert. Der Unterschied: Die Suchanfragen werden gezählt, da der Betreiber dieser Suchmaschine sich verpflichtet hat, pro 45 Suchanfragen einen Baum zu pflanzen. Es gibt somit irgendwo schon einen kleinen „Linda Hain“ mit 57 Bäumen, der von Monat zu Monat größer wird.

Der Roman über die Geschichte der Augsburger Puppenkiste von ihren Anfängen bis zur Ausstrahlung der Jim Knopf Episoden in Fernsehen steht seit mehreren Wochen auf der Bestsellerliste, wurde wohl in fast allen Medien besprochen und dabei z.T. frenetisch gefeiert. Deshalb werde ich keine ausführliche Inhaltsangabe schreiben, sondern merke zum Hörbuch nur an:
Auf die heute spielende Rahmenhandlung hätte ich gerne verzichtet. (Ein pubertierendes Mädchen gerät nach einer Vorstellung auf den Dachboden des Augsburger Puppentheaters, wo sie auf diverse sprechende Marionetten trifft. Das Mädchen findet alles uncool und ist anfänglich nur genervt. Das ändert sich, als sie mit den Marionetten gegen den bösen Kasper kämpfen muss.) In diesem Romanteil gab es meiner Meinung nach Ungereimtheiten und er hätte auch besser lektoriert werden können. Was mich aber in der Hörbuchfassung am meisten störte, war die Stimme von „The Voice“ Christian Brückner ,dem Synchronsprecher in Deutschland. Ich bin von dieser salbungsvollen und z.T. auch weinerlichen Stimme schlichtweg übersättigt und hätte mir gewünscht, dass die jüngere Valery Tscheplanowa, die den anderen Teil des Romans sehr gut liest, auch die Geschichte des pubertierenden Mädchens mit Handy übernimmt, das wäre passender gewesen.
Der Hauptteil des Buches ist besser gelungen, besonders gefielen mir die Passagen, in dem es um das Marionettenspiel selbst geht. Auf Jim Knopf & Co zu treffen, machte mir Freude und das Hörbuch animierte mich, noch einmal tiefer in die Geschichte der Augsburger einzusteigen. Ich schreibe tiefer, weil die Zeit während des Nationalsozialismus zwar auch behandelt wird, mir dies aber recht oberflächlich erschien.
Zusammengefasst: Trotz einiger Ärgerlichkeiten hörte ich wegen des schönen Hörbuchthemas bis zum Ende zu.

P.S. Den Herzfaden braucht der Puppenspieler, um den Ausdruck einer Marionetten zu steuern.
Um die neue Woche beschwingt anzufangen, hier ein musikalischer Gruß für Sie und besonders auch für meine Freundinnen in Belgien. (Das Duo aus den Achtzigern kommt aus Belgien). Es darf mitgewippt werden!
In den letzten Tagen nutzte ich zwei Regenpausen für eine kleine Radtour und einen Spaziergang. Die Radtour führte mich u.a. Richtung Schwafheimer Meer, wo ich diese Art von Zaunpfählen entdeckte.

Auf den ersten Blick eher hässlich, aber sie wurden für mich zu einer Schatzkiste für Fotomotive, ich musste nur nah genug herangehen. Hier zwei Beispiele:


Bearbeitet man diese Makroaufnahmen weiter (Fotoapp Pics Art), können dabei solche Gemälde herauskommen:


Das war „Kunst am Zaun“ Nr. 1.
Früher stellte ich Ihnen schon meine Kunststückchen vor. In Zeiten von geschlossenen Museen hatte ich die Idee, an der frischen Luft eine Miniausstellung zu improvisieren und da spielten Zäune auch eine wichtige Rolle.

Insgesamt 14 Kunststückchen installierte ich, am nächsten Tag waren bis auf zwei alle weg. Diese nahm ich wieder mit nach Hause, sie bekommen beim nächsten Mal eine zweite Chance.

Alles ist diesem Jahr durcheinander gewirbelt, doch der Weihnachtsstern bleibt…
Unbeschwert sein- das ist mein herzlich gemeinter Wunsch für Sie und Ihre Familie für die Weihnachtstage ⭐️?⭐️ Haben Sie eine schöne Zeit!
Nächste Woche melde ich mich wieder.