Einen Schnullerbaum für Duisburg!

Vor einigen Tagen lernte ich in Dänemark die Tradition des Schnullerbaums erstmalig kennen. Er fiel mir auf, weil er direkt gegenüber von einem Friedhof stand. Ich konnte mir keinen Reim darauf machen, hatte die schlimmsten Vermutungen (Wurden hier Schnuller von verstorbenenen Kleinkindern gesammelt- das konnte einfach nicht sein!) So befragte ich zuhause Wikipedia und lernte hinzu. Zitat:

Die Idee des Schnullerbaums stammt ursprünglich aus Dänemark. Der älteste bekannte Schnullerbaum steht seit den 1920er-Jahren auf der dänischen Insel Thurø. Auf ausgewiesenen Bäumen öffentlicher Parkanlagen, Freizeitparks (u.a. dem Kopenhagener Tivoli-Park) können Kleinkinder ihren Schnuller aufhängen, um sich so leichter von diesem zu lösen.

Ist das nicht eine schöne Idee? Laut Wikipedia hat Dortmund schon einen Schnullerbaum, Mülheim und Gelsenkirchen haben ebenfalls schon einen Baum zur “Erstbeschnullerung” (so der offizielle Ausdruck) freigegeben.

Wann bekommt Duisburg seinen ersten Schnullerbaum?

Waren Sie schon einmal in der Stadt des Mispelstreuselkuchens?

Ich spreche von der Stadt Viersen, der Sie einmal einen Besuch abstatten sollten. Das tat ich Ende März, denn schon lange wollte ich mir den Viersener Skulpturenpark ansehen. In und um einen kleinen Park herum stehen 12 außergewöhnliche Kunstwerke von weltberühmten Bildhauern. Hier kann man sich beim Fotografieren wahrlich austoben.

 

Skulptur “Outfit”

 

Aber nicht nur hier:

Viersen bietet alte interessante Architektur, weitere schöne Grünanlagen und diverse Feste. So z.B. im Juni das alle zwei Jahre stattfindende “Viersen blüht”, bei dem aus Blumen sagenhafte Skulpturen gezeigt werden, Deutschlands größten Kinder- und Jugendflohmarkt, die Billiard WM, eine Bierbörse oder am Aschermittwoch in dem Stadtteil Dülken den Schöppenmarkt, einen der größten Krammärkte Deutschlands.

P.S. Nr. 1 – Und Sie finden in Viersen noch einen fast intakten Einzelhandel

PS. Nr. 2 – Die Mispel ist ein Motiv im Viersener Stadtwappen. Falls Sie keinen Kuchen mögen: Es gäbe auch Mispellikör, Mispelpralinen…

PS. Nr. 3 – Verbinden Sie bei einem Ausflug doch einmal die Besichtigung des Skulpturenparks mit dem Fest “Viersen blüht”- Hier weitere Infos:

https://www.viersen.de/de/inhalt/viersen-blueht-8611118/

 

Unter uns in Rumeln-Kaldenhausen

Wer meinen Blog schon länger liest, weiß inzwischen, dass ich mich für viele Dinge interessiere und viel Neues lernen möchte. Deshalb finde ich es immer faszinierend, wenn jemand ein ganz anderes Ziel hat, nämlich von einer Sache möglichst alles zu wissen oder ein Sachgebiet so tief wie möglich zu erforschen. Das bewundere ich immer sehr, und so möchte ich Ihnen heute “Die Puppenstubensammlerin” vorstellen, die unter uns wohnt und in Deutschland zu den angesehensten Expertinnen gehört. Ihr Spezialgebiet sind Puppenstuben aus den 50er bis 70er Jahren.

Es macht viel Spaß, auf ihrer Homepage oder auf der Fotoplattform Flickr zu stöbern. Die Fotos erinnern an vergangene Zeiten, sei es an die eigene Kindheit mit eigener Puppenstube oder an die damaligen Einrichtungsstile der Wohnungen. Auch immer wieder schön zu beobachten sind die zugewiesenen Rollen von Mann und Frau.

Nehmen Sie sich ein bisschen Zeit und besuchen Sie die Puppenstubensammlerin:

http://diepuppenstubensammlerin.blogspot.de/

 

Es lebe die Konzertabwechslung: Iron Maiden versus R.L.Madison

Innerhalb von vier Tagen war ich auf zwei Konzerten, die unterschiedlicher nicht hätten sein können.

Vorgestern besuchte ich in Oberhausen das Konzert von Iron Maiden. Sie fehlten mir noch in meiner “Sammlung” “Metallica, AC/DC, Rammstein & Co.“ Das Ambiente war so:

Für alle, die die Gruppe nicht kennen, die Musik ist so:

Ich bin kein besonderer Iron Maiden Fan, freute mich aber trotzdem auf das Konzert. Leider war es nicht das erhoffte Erlebnis… Einmal mehr empfand ich die Akustik in der Arena als nicht gut, die Gruppe hätte sich einen Gefallen getan, in Dortmund aufzutreten. Aber was alles noch verschlimmerte war die Lautstärke der Musik, die selbst jüngste Zuhörer zu Ohrstöpseln greifen ließ. Ein Konzert mit Ohrstöpseln zu hören ist für mich wie Gartenarbeit mit Handschuhen. Das Hören ist in Watte gepackt und macht z.B. den Hörgenuss bei einem Gitarrensoli zunichte. Laut Aussage eines Tontechnikers wären die Verstärker heute so leistungsstark, dass man gar keine leiseren Konzerte mehr geben kann. Sorry, aber das halte ich für ausgemachten Quatsch.

Ich ziehe vor Iron Maiden aber trotzdem den Hut. Das Konzert gefiel mir besser als die neue CD. Die Gruppe ist schon lange im Geschäft und da die Bandmitglieder z.T. mein Jahrgang sind, fand ich trotz einiger Verspieler ihre Bühnenpräsenz beachtenswert. Beim Zuhören wippten die Beine öfter mit und kurze Erinnerungsschübe an frühe Led Zeppelin- oder Deep Purple -Konzerte (ohne Ohrstöpsel) wurden mir geschenkt. Ein weiteres Konzert werde ich allerdings von ihnen nicht mehr besuchen.

Bei meinem zweiten Konzert möchte ich dies nicht ausschließen…

Am Samstag war ich auf einem Konzert in einer Schreinerei in Neukirchen-Vluyn. Es war bereits die sechste Veranstaltung dieser Art, die dort stattgefunden hat.

Es trat die Duisburger Gruppe R.L.Madison auf. Auch diese gibt es schon sehr lange und es werden immer wieder neue Gastmusiker präsentiert, die die Musik der Gruppe bereichern. Keine Bühnendeko, keine Ohrstöpsel, einfach nur coole Musik, wo ich noch mehr mitwippte.

Aber wie gut, dass es eine solche Brandbeite an Musik gibt…

Da fällt mir noch zum Schluss etwas ein: Zwei Vorteile hatte das Iron Maiden Konzert ?

Iron Maiden ist halt eine “Männergruppe”…

Auch war es lustig zu sehen, wie sich 40 – 70 jährige zu 80% in Zombie-T-Shirts präsentieren, am besten unter einem Anzug mit gegeltem Haar oder in einer viel zu eng gewordenen Lederkluft mit passendem Schmuck aus der Schatulle des Sohnemanns. Dagegen waren die Besucher des R.L. Madison Konzerts stink langweilig…(Mich eingeschlossen).

 

 

 

Nix für Etepeteteleute

Wenn Sie ein bisschen etepetete sind und barsche Witze in Ihren Ohren nichts zu suchen haben, dann müssen Sie folgenden Beitrag über eine Führung in der Düsseldorfer Altstadt nicht weiterlesen.

Wenn Sie aber z.B. wissen wollen
-woher die Begriffe Pumpernickel, Schäl Sick oder Fisimatenten kommen
-wie ein Altnazi die Düsseldorfer Altstadt verschandelt hat
-warum es zwischen Kölnern und Düsseldorfer öfter krieselt
-wieso Jakobe, Adele und Johanna für Düsseldorf so wichtig waren
– weshalb ein Konzertsaal nur bis 18 Uhr genutzt werden darf

-und das sind nur ein paar Themen, die auf der dreistündigen Altstadttour angesprochen wurden- dann sollten Sie sich Herrn Manes Meckenstock anvertrauen. Seit acht Generationen leben die Meckenstocks in Düsseldorf,  er weiß also, von was und von wem er erzählt.

 Die Gruppe (ca. 20 Interessierte) hat viel gelacht und ganz viel über Düsseldorf erfahren. Warum war ein Schwiegersohn aus Oberkassel früher ein “No Go”? Was hat die weiße Frau von Persil mit dem Schlossturm zu tun? Weshalb ist z.B. der Kirchturm von St.Lambertus schief? Wer hat es zu verantworten, dass es in der Altstadt Arkaden gibt und warum heißt das abgebildete Fass “Heidelberger Fass?

Wir hätten Herrn Meckenstock noch stundenlang weiter zuhören können…

Ich möchte mich auf diesem Weg bei ihm bedanken, denn er hat mir ein “weites Feld” eröffnet. Düsseldorf ist eine spannende Stadt, die nur 15 Minuten von meinem Zuhause entfernt liegt und ich habe dadurch für die Zukunft noch viel zu “erforschen”. Die etwas unlockere Haltung mancher Düsseldorfer nehme ich dabei gerne in Kauf.

Dass ich keinen Quatsch schreibe möchte ich mit diesem Buch beweisen. Ich bestellte es mir direkt nach der Führung bei einem Antiquariat. Jakobe von Baden-Baden, eine Frau, die sich in Düsseldorf im 16.Jahrhundert(!) z.B. sehr für Religionsfreiheit eingesetzt hat…

Ach ja, hier noch mehr Infos zu der Altstadtführung:

http://www.manesmeckenstock.de/index.php/dorfschoenheiten

 

 

 

Wie ich einen halben Tag verbrachte Nr. 2

Nach dem Besuch der Scheune wollte ich noch ein bisschen am Rhein spazieren gehen. So fuhr ich zurück und hielt hier an, weil die Aussicht besonders schön war und ich auch “Hallo” sagen wollte zu vielen Osterlämmchen:

Ich ging zum Rhein hinunter und meine Nase glitt wie üblich knapp über dem Boden- es gibt immer so Vieles zu entdecken! So fand ich z.B. ein Brett, das man toll als Hintergrund für Fotos nehmen kann und probierte es gleich mit ein paar Fundstücken aus:

Wenn man fast auf allen Vieren am Rhein entlangkreucht, muss man allerdings aufpassen, um nicht von Lianen erdrosselt zu werden. Manchmal kam ich mir vor wie in den Swamps von Louisiana!

Dies waren dann weitere Fotoexperimente:

 

Fundstücke ganz anderer Art zeige ich Ihnen dann morgen unter der Rubrik “Es gibt Momente”- mal heiter, mal nachdenklich.

 

 

 

Götterswickerhamm kann mehr- oder wie ich einen halben Tag verbrachte Nr. 1

Götterswickerhamm muss ich den meisten meiner Leser und Leserinnen höchstwahrscheinlich nicht mehr vorstellen- ein guter Ort, um einen Spaziergang am Rhein zu machen und danach schön Kaffee zu trinken. Doch gibt es zwei Plätze ganz in der Nähe, die einen Besuch in Gwh. noch anwechslungsreicher machen. Vielleicht ist es für Sie eine Anregung für Ostersamstag?

Am letzten Freitag fuhr ich zur Bunzlau Scheune, (nur ca. 3 km von Gwh. entfernt), in der Keramik aus Polen angeboten wird. 

Ist das nicht gemütlich und gleichzeitig eine Augenweide? Ich wusste nicht, was ich mir zuerst ansehen sollte.

Im Müslischalen-Paradies

Welches Muster ist das schönste?

Man wird sehr freundlich von einer Dame empfangen, ich bekam sogar einen Kaffee mit Keksen angeboten. Auf Sonderangebote wurde hingewiesen und es gab Tipps, was man alles mit den Töpfchen und anderen Artikeln neben der eigentlichen Bestimmung noch machen kann. (z.B. ein Milchkännchen als Blumenübertopf nehmen). Danach wurden mir die unterschiedlichen Designs erklärt. Es gibt die ursprünglichen Muster (wie z.B. das Muster neben dem Teddy), bei dem man zur Verzierung nur eine Stempel nimmt. Je mehr unterschiedliche Bestandteile in einem Muster vorkommen, desto aufwendiger ist die Arbeit, ergo, desto teurer ist der Artikel. So kann man numerierte Unikate erstehen, bei denen ein Stempel immer unterschiedlich eingesetzt wird (linke Kanne) oder ein numeriertes und handsigniertes Exemplar mit vielen Musterteilen (rechte Kanne).

Anhand von Beispielartikeln zeigte mir die Verkäuferin, welche Schritte nötig sind, bis ein Teil fertig gebrannt ist.

Ich hätte die Scheune leer kaufen können, aber zumindest nahm ich ein paar Geschenke für zukünftige Geburtstage mit und gönnte mir auch etwas, da mich diese Keramik an unseren Urlaub in Masuren erinnert.

Die Scheune ist freitags von 10-18 Uhr und samstags von 10-14 Uhr geöffnet, an anderen Tagen kann man sie nach telefonischer Absprache besuchen. Weitere Infos unter

https://www.bunzlau-scheune.de/index.php 

Auf der Homepage wird auch eine interessanter Film über die Herstellung der Keramik gezeigt.

Morgen gibt es eine passende Buchbesprechung zu diesem Thema, am Mittwoch erzähle ich Ihnen dann, wie es an dem Freitagmorgen weiterging. (es wird noch sehr “rheinlich”, nachdenklich und zum Schluss käsig.)

Die Insel Hombroich

Wie vorgestern versprochen, hier nun einige Fotos von der Insel Hombroich. Auch sie verbindet Natur (ausgewiesenes Naturschutzgebiet, durch das die Erft fließt) mit Kunst und ist ebenfalls ein lohnendes Ziel für Kunstliebhaber und/oder Fotografen. Der Eintritt ist höher ( z.Zt. 15 Euro für Erwachsene und 7 Euro für Schüler und Studenten), aber man kann, wenn das Wetter schön ist, den ganzen Tag dort verbringen, denn es gibt auch einen guten Restaurationsbetrieb und Liegewiesen für Mittagsschläfchen und andere Pausen.

Im frühen Frühjahr 2012
Fotomotive noch und nöcher…
Museumsstücke innen und außen
Im Spiegelkabinett

Weitere Infos: http://www.inselhombroich.de/museum-insel-hombroich/museum/

Kirschblüten-Haikus

Heute nun drei japanische Haikus, um das gestern angesprochene “Japangefühl” zu verstärken:

Als ich zurücksah,
Verhüllten den Hintergrund
Nur Kirschblüten
von Chora

Zu Blüten ging ich,
Und unter Blüten schlief ich:
Die wahre Muße!
von Buson

Im Nass des Reisbeets
Dort schwimmen nun verwelkt schon
Die Kirschblüten
von Kyoroku

 

(Alle Fotos wurden ebenfalls auf der Raketenstation Hombroich gemacht- siehe Beitrag vom 5.4.2017)