Kein Spoileralarm

Dieser Krimi taucht seit April in diversen Bestsellerlisten auf. Ich habe ihn letzte Woche zu Ende gelesen und er beschäftigt mich immer noch.
Worum geht es? Eine japanische Ärztefamilie gibt ein rauschendes Fest, da vier Personen aus der Familie am selben Tag Geburtstag haben. Freunde, Nachbarn, Kunden, Kollegen kommen, um zu feiern, bzw. ihre Aufwartung zu machen. Geschenke werden abgeliefert, u.a. eine Lieferung Sake. Er wird auf der Feier angeboten und siebzehn Personen sterben daraufhin qualvoll, denn der Sake war vergiftet. Drei Personen überleben den Anschlag. Die Polizei versucht vergeblich, das Verbrechen aufzuklären, bis ein Brief bei einem Selbstmörder gefunden wird, der die Schuld für das Verbrechen auf sich nimmt. Der Fall gilt als abgeschlossen, doch für den ermittelnden Kommissar und auch für einige andere Personen bleiben Ungereimtheiten zurück.
Nach vielen Jahren beginnt jemand, die nicht näher vorgestellt wird, den Fall neu aufzurollen und Menschen, die in irgendeiner Form damals involviert waren, zu befragen. Aus diesen „Interviews“ besteht das Buch und ich empfand die Lektüre als recht anspruchsvoll, denn nur langsam hat es sich mir erschlossen, in welchem Verhältnis sie zueinander standen. Ein bisschen zum Luftholen kamen meine grauen Zellen, wenn es um den früheren Kommissar ging, denn er erinnerte mich an den Fernsehkommissar „Colombo“. Doch zum Ende des Buches, als ich dachte, dass nun die Auflösung zum Greifen nah sei, ließ das Buch mich verwirrt zurück und mir ist leider nicht klar geworden, warum und wieso diese Morde von wem begangen worden sind.

Das Buch ist spannend und durchaus faszinierend zu lesen. Sollten Sie sich auf diesen außergewöhnlichen Krimi einlassen, hier drei Tipps. Achten Sie bei Ihrer Lektüre auf die Mutter der blinden Tochter, auf das blaue Zimmer, auf die Buchautorin und auf die Blütenfarben der Kräuselmyrte. Keine Sorge, ich verrate nichts mit diesen Hinweisen, aber vielleicht schaffen Sie es, das Ende zu verstehen und könnten es mir erklären…

Der japanische Garten in Leverkusen

Umgeben von den Anlagen des Chemparks (ehemalig Bayer AG) liegt der Carl Duisberg Park, der Anfang des 20.Jahrhunderts angelegt wurde. Er ist für die Leverkuser Bevölkerung ein beliebtes Ausflugsziel, um dort ihre Freizeit zu verbringen.

In dem Park liegt auf einer Insel ein japanischer Garten und dieser Garten ist ein kleines Juwel. Wir besuchten ihn am Ostermontag und wurden von Farben und Formen überwältigt.

Wer gerne fotografiert, sollte entweder früh aufstehen oder Zeit mitbringen, denn Bilder ohne viele Menschen zu machen braucht eine Portion Geduld.
Der Eintritt zu dem Park ist frei, eine Möglichkeit zum Kaffeetrinken gibt es z.Zt. nicht.
Während wir durch den Garten flanierten, hatten wir Glück, denn es wurde Hanpan Musik gespielt. Hier ein kleiner Ausschnitt:

Auf die nachfolgenden Hinweise auf andere Videos habe ich keinen Einfluss!

Nicht weit von Leverkusen entfernt liegt der Altenberger Dom. Wir haben ihn schon mehrmals besucht, doch fahren wir immer wieder gerne dorthin, weil man auch schön spazieren gehen kann und es mehrere Cafés gibt.


Zurückgefahren sind wir nicht über die Autobahn, sondern nahmen die Landstraße. So konnten wir noch die schöne Landschaft des Bergischen Landes genießen, wie z.B. die blühenden Obstwiesen bei Leichlingen.

Herr Origami

Auf diesem Foto sehen Sie meinen ersten gefalteten Kranich. Für alle, die es auch einmal versuchen möchten, füge ich nach der Buchbesprechung einen YouTube Link hinzu. Dieses Lernvideo war für meine beiden linken Hände das beste.

Der junge Japaner Kurogiku arbeitet bei seinem Vater in einem Dorf, das für sein handgeschöpftes Washipapier berühmt ist. Eines Tages geht am Fenster der Werkstatt eine Europäerin vorbei, in die sich Kurogiku sofort verliebt. Doch niemand kennt sie im Dorf, er findet nur heraus, dass sie aus Italien stammt. Der junge Mann reist nach Europa und macht sich dort auf die Suche nach ihr. Die schöne Italienerin bleibt unauffindbar und so landet Kurogiko schließlich in der Toskana. Er zieht in ein aufgegebenes Haus und beginnt mit dem Papierschöpfen und dem Origamifalten. Jahre vergehen, in denen Herr Origami, wie die Einheimischen ihn inzwischen nennen, auf den Zufall hofft, der die Italienerin zu seinem Haus führen wird.
Eines Tages kommt ein junger Mann vorbei, der eine Unterkunft sucht. Er heißt Casparo und ist Uhrmacher. Beide Männer verstehen sich ohne viele Worte, denn wie bei Herrn Origami ist auch Casparo von seinem Handwerk beseelt und möchte eine einzigartige Uhr erschaffen. Aus den Männern werden fast Freunde, die zusammen nach Japan fliegen, um dort Kurogikus Dorf zu besuchen. Dort erzählt der alte Mann Casparo von dem Fugo-Projekt, bei dem aus dem unschuldigen Washi Papier seines Vaters eine Kriegswaffe wurde. Kurogikos Satz „Jede Schönheit hat seine Schattenseiten.“ wird danach der rote Faden diese schmalen Romans.
Alle Buchkapitel erinnerten mich beim Lesen jeweils an eine japanische Tuschemalerei: mit wenigen Pinselstrichen (Sätzen) wird von einem Universum erzählt. Ein Buch, das bei mir noch lange nachklingen wird.

Koto, Shamisen & Co

Im Februar empfahl ich Ihnen einen Besuch im Duisburger DKM, um dort asiatischen Kunst zu bewundern. In einer Sonderausstellung wurde der Einfluss des Westens auf Japan gezeigt.
Seit meinem Besuch im DKM schwimmt mein Gehirn ein bisschen auf einer Japanwelle und diese Welle ist jetzt auch bei der Musik angekommen. Ost/West- Synergie mit alten japanischen Instrumenten wie dem Koto (Zitherart) oder dem Shamisen (eine Art Banjo).

Wenn Sie sich noch andere Videos der Wagakki Band ansehen, werden Sie auch noch die Taiko-Trommeln, die Shô Mundorgel oder die Bambusflöte Shakuhachi entdecken.

Japanische Geschichte in Duisburg

Noch bis zum 27.2. zeigt das Museum DKM in Duisburg u.a. eine Ausstellung zum Thema „Japan öffnet sich dem Westen“. Dies geschah ab Anfang des 20. Jahrhunderts und hatte weitreichende Folgen für Japan und auch für seine Kolonien, wie z.B. das heutige Korea oder Taiwan.
Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt neben Licht- und Videoinstallationen auf der Präsentation von historischen Kimonos, die diese kulturelle Umwälzung durch eigenwillige Muster wiederspiegeln. (Man erkennt z.B. Panzer, Flotten, Soldaten da in dieser Zeit in einem Krieg Japan über Russland siegte).
Da es nicht erlaubt war, die Ausstellungsstücke zu fotografieren, versuche ich, mit eigenen Fotos die Stimmung der Präsentation ein bisschen zu unterfüttern.

Kimonos, nicht mit militärischen Abbildungen, aber mit Graffiti oder historischen Briefmarken.

Was aus dem Westen kam, galt in Japan als schick und es wurde nachgeahmt oder weiterentwickelt. Das galt insbesondere bei der Mode, aber beispielsweise auch bei der Musik.

Das DKM Museum besticht nicht nur durch seine Ausstellungen, sondern auch durch seine permanente Sammlung von asiatischen Exponaten und Gefäßen und durch die Aufteilung der Räumlichkeiten. Immer wieder hat man überraschende Ausblicke auf Innenhöfe, die zum Fotomotiv taugen.

Wenn Sie planen, das DKM zu besuchen, sollten Sie unbedingt diesen kostenlosen Katalog vor dem Rundgang mitnehmen und sich, vielleicht bei einer Tasse Kaffee, zuerst ein bisschen einlesen. Einzelne Kunstwerke werden im Katalog besser beschrieben als direkt vor Ort und man bekommt einen guten Überblick.