Dings vom Dach

Kennen Sie auch die Fernsendung „Dings vom Dach“ im hr-Fernsehen? Hier finden Privatleute merkwürdige Gegenstände, die sie dann Sender einschicken und ein Rateteam muss in der Sendung herausfinden, welchen Zweck dieses Dings vom Dach erfüllt. 

Vor ein paar Tagen begegnete ich solch einem Gegenstand. Ich hatte keine Ahnung, was es war, aber als es mir dann vorgeführt wurde, fand ich es genial.

Wofür braucht man das?

Es ist ungefähr 15 cm lang.

Ich bin auf Ihre Vorschläge gespannt…Bis morgen Abend!

Zwischen Bewunderung, Staunen und Ablehnung

Lisa ist Ende vierzig, als sie zu erblinden beginnt. Sie sucht diverse Ärzte auf und erst nach vielen Monaten wird festgestellt, dass sie an Vaskulitis leidet, einer unheilbaren Krankheit, die sie nicht nur blind macht, die auch ihr Herz und ihre Nieren angreift und sie später ihr Gehör verlieren lässt.

Die Autorin bekommt eine tiefe Depression, verkriecht sich. Verschlimmert wird die Situation, als ihr Mann Al erst einen Herzanfall hat und dann zwei Schlaganfälle, durch die er teilweise sein Kurzzeitgedächtnis und die Kontrolle über seine Sprache verliert. Nun ist sie gezwungen, ihrem Mann zu helfen, was aber kaum möglich ist. Glücklicherweise verbessert sich Als Gesundheitszustand, worauf Lisa sich erneut fallen lässt. Die Ehe hängt an einem seidenen Faden, als Al Lisa ihren Schulmalkasten hinstellt. Sie soll endlich etwas tun, sie soll malen! Lisa hat sich nie für Kunst interessiert, doch sie nimmt die Herausforderung an und will genauso gute Bilder malen wie sehende Künstler.

Jahre vergehen. Lisa besucht Kurse, sie verkauft ihre Bilder auf Kunstmärkten, Galerien und im Internet. Ihr Bekanntheitsgrad nimmt kontinuierlich zu, Zeitungsreporter interviewen sie, sie wird zu Vorträgen an Universitäten eingeladen. Im Radio ist sie eine gefragte Gesprächspartnerin. Doch geht auch alles zu lasten Ihrer Gesundheit und plötzlich hört sie zu malen auf. Eine neue Idee reift in ihr heran: Sie beide eröffnen eine Frühstückspension. Wenn auch anfänglich mit großen Schwierigkeiten wird auch das ein Erfolg und Lisa beginnt darüberhinaus  wieder an zu malen. Damit endet im Jahr 2004 das Buch.

Lisa ist, wie sie selber im Laufe des Buches einsieht, am Anfang eine äußerst unsympathische Frau. Der Schock, blind zu sein, trägt dazu bei, was verständlich ist, doch ihr ungeheurer Ehrgeiz, es allen zu zeigen und genauso leistungsfähig zu sein, wie eine sehende Person, macht sie unangenehm. Sie ist empört, wenn man sie nicht wie eine Sehende behandelt und ihr helfen möchte, sie ist aber auch empört, wenn man ihr als Blinde nicht hilft, wenn sie doch Hilfe braucht.

Lisa kämpft, dafür bewundere ich sie. Lisa malt stimmungsvolle Landschaften oder Alltagsszenen. Darüber staune ich. Wofür ich kein Verständnis habe ist die Tatsache, dass sie Raubbau an ihrer Gesundheit betreibt, nur um es sich und anderen zu beweisen. Es liegt vielleicht an ihrer Kindheit, in der sie ihren Eltern, die sie nicht liebten, immer zeigen wollte, wie gut und wie selbständig ist. Aber trotzdem…

Ich habe versucht, im Internet mehr über die Autorin zu erfahren. Es war nicht viel: 2005 verkauften sie und ihr Mann alles und wanderten nach Südamerika aus. Aus gesundheitlichen Gründen und um dem Fokus der Öffentlichkeit zu entfliehen. Sie kehrten seitdem nur wenige Male in die USA zurück. In diesem Jahr feiert Lisa ihren 70sten Geburtstag. Das wars.

Wenn Sie sich ein paar Bilder von Lisa Fittipaldi ansehen möchten:

https://bit.ly/2snyu4I

Ab morgen berichte ich wie schon angekündigt über ein paar Tage an der Ostsee.

 

Ist das Kunst oder ein Bilderrätsel?

 Erkennen Sie, was das ist? Ein bisschen habe ich es in der Darstellung modifiziert, sonst wäre es zu leicht gewesen. Falls Sie es nicht erraten, fragen Sie morgen doch einmal Ihre Fußball-Mitgucker in der Halbzeitpause. Nach dem Deutschland-Mexiko Spiel bekommen Sie dann die Auflösung.

Nichts Neues unter der Sonne

Welche Ziele hatten Larry Page und Sergey Brin, als sie Google erfanden? Könnte man es so formulieren?

Ich denke schon, nur stammt dieser Text nicht von den beiden, sondern von den Gebrüdern Fielding und er erschien 1751…

Sie nannten sich Adressbüro, Universal Register-Office, Fragamt oder Berichthäuser und etablierten sich ab 1586 in den Hauptstädten Paris, London, Berlin oder Wien. (In der Habsburger Monarchie und bei den Preußen wurden auch kleinere Städte interessant, so wurde auch Duisburg 1727  zum Knotenpunkt eines Adressbüro-Netzes).

Die Idee dazu hatte ein Herr aus der Familie de Montaigne. Nein, es war nicht „mein VIP“ Michel, sondern sein Vater Pierre Eyquem. Aber Michel de Montaigne berichtet 1580 in einem Essay über die Idee seines Vaters und so kam es 1586 zur ersten Gründung eines Adressbüros  durch einen Franzosen.

Die Aufgaben der Büros waren sehr vielfältig wie z.B. die Registrierung von zu verkaufenden Immobilien und freien Arbeitskräften- am Anfang  zwei Schwerpunkte dieser Einrichtungen. Die Büros wurden zusätzlich zu Detektivbüros, Meldeämter für Touristen oder Mitfahrzentralen. Man bot dort Waren an und unter Leibnitz übernahm das Büro kulturelle Aufgaben,  ein Lesesaal wurde eingerichtet oder man traf sich zum Diskutieren. Besonders pfiffige Ideen, um die Kundenfrequenz im Büro zu erhöhen, hatte das Fragamt in Bratislava. Hier konnte man Sachen zum Einfärben abgeben, erste Versuche der Geldvermittlung wurden gestartet und oder wer Flaschenleergut unbeschädigt zurückbrachte, bekam „auch den 5ten Groschen wieder zurück“. (Das war 1782!)

Der Erfolg dieser Büros hielt allerdings oft nicht lange an. Schon damals gab es „Probleme mit dem Datenschutz“ beim Registrieren der Leute, die die Dienstleistungen eines Büros in Anspruch nehmen wollten. Die Einzelhändler beschwerten sich über das große Warenangebot, das in den Räumen der Büros gezeigt wurde und dass man sort direkt einkaufen konnte. Schließlich kamen die Büros auch immer wieder in Verdacht, politisch konträr zur Monarchie oder zur bestehenden Regierung zu agieren. Hatten die Büros am Anfang durch Plakate auf ihr Angebot aufmerksam gemacht, gab es schon bald Informationsblätter mit Anzeigen, daraus wurden schließlich Zeitungen, in denen zu den Anzeigen auch Artikel veröffentlicht wurden. Und dann war da noch das Problem der Bezahlung: Die Bevölkerung fanden die Büros sehr nützlich, doch für die Dienste zahlen wollten die Leute nicht. So mussten Büroeigentümer auch oft wegen mangelndem Geldes wieder schließen.

Kommt Ihnen das alles bekannt vor? Deshalb entschied ich mich auch für diesen Blogtitel. Das Buch bietet noch eine Reihe weiterer erstaunlicher Tatsachen rund um die Themen Medien und Kommunikation. Allerdings gab es auf den 175 Seiten auch viele Wiederholungen, welche Dienstleistungsangebote es in welcher Stadt gab. Das hätte man etwas straffer schreiben können, so blätterte ich manchmal etwas genervt ein paar Seiten weiter.

Nächster Blogeintrag kommt übermorgen am 14.6., passend zur Eröffnung der Fußball WM. 

 

 

Was sehen Sie- Die Auflösung

Haben Sie etwas erkannt?

Bei diesem Bild kann man den Schatten der linken Hand erkennen, wenn das Licht über die Schulter einfällt.

In diesem Bild versteckt sich ein Gesicht, ich habe es etwas skizziert.

Haben Sie bei diesem Bild zwei Tiere gesehen? Einen Esel und einen Seehund? (Die Ohren des Esels sind die Flossen des Seehundes, die Schnautze ist das Seehund-Gesicht)

Was sehen Sie?

Ich habe mal wieder in einem ganz alten Buch gestöbert. Als Jugendliche schleppte ich es mit zur Schule in den Physikunterricht, um dort zusammen mit Lehrerin und Mitschülern zu gucken. Was sahen wir uns an? Es ist ein Buch über optische Täuschungen und aus diesem zeige ich Ihnen als Wochenendrätsel heute drei Bilder.

Was sehen Sie?

 

Wenn Sie nichts sehen, dann ist das auch nicht schlimm. Dann mache ich Sie morgen Abend sehend.

Willkommen im Stempelgarten

Als ich letzte Woche in Hamburg war, erstand ich im Museumsshop vom Kunstgewerbemuseum dieses Stempelset. Ein Spontankauf, aber 20 Euro für  25 Stempel und 2 Stempelkissen, da verfiel ich tatsächlich in den Schnäppchenmodus.

Am Wochenende starte ich nun meine ersten Versuche. Meine Stempelunbeschwertheit wich einer gewissen Enttäuschung, denn die Motive aus Gummi sind zu flach, d.h. drückt man den Stempel auf ein Stempelkissen, nimmt das Holz ebenfalls Farbe an und auf dem Papier erscheinen neben dem Motiv auch Abdrücke der Holzränder. Jeden Stempel muss man also vor dem Stempeln abwischen und das finde ich recht nervig. Ich grummelte wegen meines Schnäppchenmodus, ließ mich aber nicht unterkriegen. Hier einige Ergebnisse:

Mit Aquarellfarbe, Filzstift, Bleistift und Weißkreide
Der Untergrund der beiden oberen Bilder sind Fotos, die unteren beiden sind Gelliprint-Papier

Und dann fiel mir das noch ein: Stempelladies!

Ich kannte doch noch nicht jeden Grashalm

Am Wochenende waren eine Bekannte und ich mit unseren Fotoapparaten auf dem Rheinhauser Logportgelände. Sie wollte gerne dort hin, ich hatte absolut keine Lust dazu. Schon zu oft war ich dagewesen, was sollte ich dort noch groß fotografieren? Aber wir fanden kein anderes gemeinsames Ziel, so blieb es bei Logport und ich nahm die Herausforderung an. Nach vier Stunden beendeten wir die Tour, beide höchst zufrieden. Ich hatte noch diverse neue „Grashalme“ gefunden,  weil ich versuchte, das Gelände unter verschiedenen Themen zu betrachten und da entdeckte ich dann plötzlich auch neue Motive. Vielleicht geben Ihnen meine Fotos ein paar Anregungen? Hier sind sie:

 

Thema „Schwarzweiss-Grafik“

Am Sonntag ist das Gelände fast wie ausgestorben. Aber bei genauem Hingucken man sieht doch immer mal wieder ein Gesicht

Einige LKWs sind schon älter und haben Korrosionsschäden. Diese zu fotografieren, kann auch interessant sein. (Ein bisschen nachbearbeitet).

Folgendes Foto besteht aus sechs verschiedenen, hier habe ich mit dem Bearbeitungsprogram Snapseed gespielt

Ich weiß noch, wie das Gelände in der Zeit zwischen Krupp-Abtragung und Neuansiedlung der Firmen ausgesehen hat. Es gab teilweise Brachgelände mit den tollsten Blumen. Wahre Paradiese für Bienen. Davon ist jetzt kaum noch etwas übrig, hier ein paar letzte einzelne Überlebende:

Es gibt monotone Rasenflächen zwischen oder an den Gebäuden, kann man diese nicht zu Wiesen umwandeln? Erfreulicherweise passiert dieses ja in Duisburg z.Zt. häufiger bei Verkehrsinseln. (Das ich das noch erlebe….).

Am Ende der Tour stärkten wir uns im Casino und kamen auf dem Weg dahin an der Villa Rheinperle vorbei. Hier hat vor einigen Tagen ein Fest stattgefunden und einige Reste waren noch zu erkennen.

Irgendwann wird es einen zweiten Teil mit neuen Logportfotos geben, denn wir haben noch längst nicht alles gesehen.

 

Meine Lieblingswörter: Fast, nie, geschafft, immer,nur

Eigentlich gibt es ja immer nur eine Buchbesprechung pro Woche, doch muss ich diese Regel heute brechen. Vorgestern bekam ich vom Diogenes Verlag ein Leseexemplar dieses Titels zugeschickt:

Das war eine große Freude, denn ich hatte letztes Jahr auf ARTE eine Dokumentation über den deutschen Illustrator Christoph Niemann gesehen und war von seiner Arbeit hingerissen. Er arbeitet u.a für den berühmten “New  Yorker“ und andere bekannte Magazine. Sein Markenzeichen sind Bilder, in denen mit ganz wenigen Strichen punktgenau eine Aussage gemacht wird. 

So auch in diesem Buch. Die Bedeutungen „normaler“ Substantive, Verben, Adjektive werde durch eine Illustration erklärt, aber auch die von „Holterdipolter“, „Brimborium“ oder „Karacho“. Gegensätzliche Wörter sind gegenübergestellt und einige Teekesselchen, also Wörter mit doppelter Bedeutung, nimmt sich Niemann auch vor.

Ich habe mir noch nicht alle der 300 Bilder angeguckt, weil ich mir noch ein bisschen Spaß aufheben wollte. Aber das kann ich auf jeden Fall jetzt schon sagen: Ihre Kinder und /oder Enkel oder Ihre Gäste auf einer Party werden genausoviel Vergnügen an dem Buch haben wie Sie selbst. Viele der Bilder sind fast kleine Bildergeschichten und wenn man kleinere Kinder auffordert, das Bild zu beschreiben, fördert das den Wortschatz sehr.

Man kann aber auch z.B. aus jeder Seite ein Bilderrätsel machen, in dem man das Wort erst einmal abdeckt und versucht herauszubekommen, was mit der Illustration gemeint ist. Oder man gibt das Wort vor und jeder muss versuchen, es mit einer Zeichnung darzustellen. Oder man sucht weitere Teekesselchen oder man denkt sich, angeregt durch das Buch, andere Wörter zum Illustrieren aus oder man blättert immer wieder durch und versucht herauszufinden, welches die eigenen Lieblingswörter sind-siehe oben, Stand 25.5.18.