Museumsbesuch beim Zahnarzt

Letzte Woche musste ich geplant längere Zeit beim Zahnarzt warten. Eigentlich nehme ich mir dann immer ein Buch mit, weil ich die ausliegenden Zeitungen öde finde. Dummerweise hatte ich das Buch aber vergessen und so blieb mir nur mein Handy. Hier hatte ich vor einiger Zeit bei Instagram mich als Follower bei einigen Museen eingetragen, fand bis dahin aber keine Zeit, mir die Seiten einmal genauer anzusehen. Jetzt hatte ich die Zeit. Manchmal verursachen die neuen Technologien bei mir Bauchschmerzen, aber in dieser Stunde war ich dankbar, heute zu leben. The British Museum, der Louvre, die Tate Gallery, MONA und noch viele mehr stellen zumeist täglich ein Kunstwerk vor. Man liest, staunt, lernt und vergisst alles um sich herum. Dazu noch der erfreuliche Nebeneffekt, ein bisschen seine Fremdsprachenkenntnisse aufzufrischen oder neue Wörter zu lernen.

Ich spiele mit dem Gedanken, mein “The Best of” von diesen Kunstwerken hier in einer neuen Kategorie vorzustellen. Dann können Sie, wann immer Sie möchten, auch einen kleinen Museumsbesuch unternehmen.

So sähe ein Eintrag dann aus:

We’re celebrating the Korean Harvest Moon Festival – Chuseok. The festival is observed on the full moon ? (the 15th day) of the 8th month of the lunar calendar, which in 2016 is 15 September. Similar celebrations also take place across Asia. This work is by Seoul-born and now New York-based artist Ik-Joong Kang. It depicts a moon jar, one of the most iconic types of Korean porcelain vessel. Elegant simplicity made this type of jar popular in Korea during the 17th and 18th centuries. White, minimalist forms were desired and praised during the Joseon dynasty (1392–1910). It symbolised the ideals of purity and integrity. In this contemporary work, Ik-Joong Kang has added a layer of white flowers mixed with images of fighter jets and attack helicopters. In the background, the 225 squares each contain an image of a seated Buddha. #추석 #Chuseok #Korea #moonjar #contemporaryart

A photo posted by British Museum (@britishmuseum) on

Bonjour madame, bonjour monsieur!

Letzte Woche hatte ich angekündigt über eine Stadt zu schreiben, bei der ich glänzende Augen bekomme. Diese Stadt ist Lüttich. 1 1/2 Stunden Autofahrt, Auto parken, in eine Espressobar gehen, Kaffee trinken, Augen schließen, zuhören und schon bin ich in Frankreich, in Paris. Die meisten Deutschen kennen Lüttich, wenn überhaupt, vom Sonntagsflohmarkt. Das ist wohl der größte Europas, aber es ist ein großer Fehler, Lüttich darauf zu reduzieren. Man darf nicht sonntags dort hin fahren, sondern am besten freitags. Dann hat man Flohmarkt + eine sehr lebendige Stadt mit geöffneten kleinen Fachgeschäften, Straßencafes und Märkten.

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Lüttich bietet diverse Museen, Kirchen, Altstadtviertel, Shopping en gros, Parks, Flanieren an der Maas, sehr leckeres Essen und dazu die berühmten belgischen Biere. Wir besuchten zuerst die Kathedrale, von der wir uns gar nicht losreißen konnten. Die Kirchenfenster alter und junger Künstler( u.a. aus Südkorea) sind sehr eindrucksvoll und bei Sonnenschein besonders magisch. Es gibt eine Schatzkammer und einen Klostergang.

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Unser zweites Ziel war das Museum für moderne + alte Kunst “La Boverie”, untergebracht in dem Gebäude der Weltausstellung von 1905.

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Komplett restauriert und durch einen Glasanbau erweitert, bietet das Museum Sonderausstellungen und mehrere permanente Ausstellungen ( z. B. Bilder von der Gruppe Zero oder eine Ausstellung unter dem Motto” Die schwarze Galerie”mit sehr lichtempfindlichen Kunstwerken). Ein Museum, das in den nächsten Jahren international sicher noch mehr Beachtung erfahren wird. ( Eine enge Zusammenarbeit mit dem Pariser Louvre ist erst einmal auf 3 Jahre vereinbart).

Wir schlenderten an der Maas zurück nach Outremeuse, wohl das Szeneviertel von Lüttich. Auch hier viele alte Häuser, die z.T. sehr kleine individuelle Restaurants beherbergen.

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Auf dem Weg zurück zu unserem Auto kamen wir noch an mehreren Skulpturen vorbei.

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Hier hat man auch ein bisschen Berliner Karl-Marx-Allee

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Im Herbst kommt ein Buch heraus mit dem Titel “111 Orte, die man in Lüttich gesehen haben muss”. Dies werde ich mir zulegen, dann ist die Vorfreude auf den Besuch im nächsten Jahr (siehe Meinen Kalender) noch größer. Straßen mit Jugendstilhäusern, die Zitadelle, das Marionettenmuseum oder das Curtius Museum, alles noch nicht gesehen…

Die Studentenstadt mit den wenigsten Fahrrädern

Ich weiß nicht, ob die Behauptung stimmt, aber als wir im Juli in Siegen waren, haben wir kaum Radfahrer gesehen. Was nicht verwundert, denn wenn man in Siegen unterwegs ist, dann muss man gut zu Fuß und “gut zu Luft” sein oder anders ausgedrückt (so las ich es in einem anderen Blog), am besten zieht man sich Wanderschuhe an und nimmt Pickel mit- die Stadt z.T. sehr, sehr hügelig.

Siegen     Siegenstadt

Was kann nun einen dazu bringen, an einem Sonntag nach Siegen zu fahren? Der Auslöser war das “Museum für Gegenwartskunst Siegen”, das die ehrenvolle Auszeichnung „Museum des Jahres 2011“ vom Internationalen Kunstkritikerverband AICA inne hat. In diesem Museum läuft z.Zt. eine Sonderausstellung mit Fotos des Künstlers Hans Hartung und diese Bilder interessierten mich sehr.

Siegenmuseum  Die Zahl der Berühmtheiten, die in diesem Museum vertreten sind, ist schon beeindruckend, jedoch konnte mich die Dauerausstellung trotzdem nicht richtig begeistern. Auch beim Gebäude selbst sprang der Funke nicht über. Die Fotoausstellung war teilweise sehr inspirierend und rettet letztendlich diesen Teil des Ausfluges.

Da wir nun aber schon einmal in Siegen waren, wollten wir noch ein bisschen mehr sehen, denn Siegen kann neugierig machen. Hier wurde z.B. Rubens geboren, es gibt das kleinste Beatlesmuseum der Welt, die Stadt bietet zwei Schlösser, das Unter- und das Oberschloss. Wir bummelten in der Oberstadt, die Unterstadt ist nicht sehr attraktiv, da sie im Krieg zerbombt wurde und sich übliche Bausünden mit Shopping Centern abwechseln. So kamen wir noch an diversen Sehenswürdigkeiten vorbei und netten kleinen Geschäften unter Arkaden.

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Die Cafe-Szene ist allerdings ausbaufähig. Das Wetter war schön und warm, und die zwei Cafes, die wir entdeckt haben, waren völlig überlaufen. Vielleicht gibt es aber auch noch mehr Einkehrmöglichkeiten, doch dazu fehlte uns dann die Puste…

Der Sonntagsausflug war insgesamt gelungen, fällt unter die Kategorie “nett”. Über eine andere Stadt, die auch nicht weit von uns entfernt ist, schreibe ich nächste Woche. Kategorie “Hier fangen meine Augen zu glänzen an”.

 

 

Mal schnell Yves Klein besuchen

Recht spontan war ich am letzten Sonntag im Kaiser Wilhelm Museum in Krefeld. Dieses Kunstmuseum wurde 4 Jahre renoviert und im Juli wieder eröffnet.

Kaiserwilhelmmuseum

Wir machten eine einstündige Führung mit unter dem Motto”Das Abenteuer unserer Sammlung”. Unser Führer war mit Herzblut dabei und stellte, so hatten wir den Eindruck, seine Lieblingsstücke vor.
Museumsführer

Das war nicht so ganz, was wir unter dem Motto erwartet hatten, aber egal, um einen, auch räumlichen, ersten Eindruck von dem Museum zu bekommen, war es schon in Ordnung. Das Museum hat zwei Etagen, auf denen in kleinen und großen Räumen momentan hauptsächlich moderne Kunst nach 1945 in sehr vielen Variationen gezeigt wird. Große Namen sind vertreten wie z.B. Richter, Beuys, Gursky oder eben Yves Klein. Um alle Kunstwerke zu betrachten, braucht man sehr viel Zeit und ich überlege tatsächlich, mir eine Jahreskarte (40 Euro) zu kaufen. ( Auch gültig für Museum Haus Lange und Haus Esters), denn im neuen Jahr werden wieder andere Kunstobjekte aus dem großen Museumsfundus gezeigt.

MuseumscafeErfreulich: Es gibt ein schönes Museumscafe mit selbst gebackenem Kuchen und ab Mitte August auch mit warmen Speisen. Ein paar Vitrinen mit Museumsshopartikeln machen die Sache dann ganz rund.

Der schöne Museumszaum passend zus Stadt Krefeld...
Der schöne Museumszaum passend zur Stadt Krefeld…

15 Minuten Autofahrt und man ist an einem Ort, wo man so richtig schön wegtauchen kann…

Schon mal in Emmerich gewesen?

Gestern standen auf meinem Ausflugskalender “Emmerich” oder “Halde Haniel”. Da bis zu 33 Grad angesagt waren, entschied ich mich für Emmerich wegen seines klimatisierten Plakatmuseums. Ich fuhr bei schönem Wetter los und kam bei solala Wetter mit dunklen Wolken an. Ergo ging ich direkt zur Rheinprommenade, die Hauptattraktion von Emmerich. Zu meiner Freude sah ich Strandkörbe, und da machte ich es mir nach der einstündigen Fahrt erst einmal gemütlich.

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Ich bummelte die Prommenade rauf und runter, vorbei am Hafen und an vielen Cafes und Restaurants. Und an der Galerie des bekannten Niederrheinkünstlers Hein Driessen und an diesem Spruch:

iHüschspruch

Ein Päuschen- als kleine Aufmerksamkeit des Hauses gab es warmen Eierlikör mit Sahne, wurde wohlwollend verköstigt

Auf der Rückseite der Promenade verlaufen Einkaufsstraßen, die ich nicht so attraktiv fand. In den Seitenstraßen ist das Hui der Prommenade dann z.T. schnell vergessen, aber unter dem Aspekt des Fotografierens kann man hier auch Motive finden.

Unsere Stadt muss schöner werden...
Unsere Stadt muss schöner werden…

Das PAN Museum liegt ziemlich mittig. Es beherbergt seit 2003 eine Sammlung von 90000 Plakaten(!). Momentan werden von dem Künstler Holger Matthies ca. 120 politische Plakate und Plakate für Theateraufführungen gezeigt. Ich war und bin noch sehr beeindruckt, denn die Ideen von Matthies, eine Plakataussage grafisch umzusetzen, sind mannigfaltig. Man staunt, schmunzelt oder ist betroffen. Dabei sind einige Plakate von hoher Aktualität, obwohl Matthies sie in den 80er Jahren entworfen hat.

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Flyer zur Ausstellung, leider durfte man nicht fotografieren.

Die Ausstellung geht noch bis zum 11.August 2016.

Da ich Emmerich an einem Wochentag besuchte, waren die Cafes nicht sehr voll= angenehm. Sehr schade fand ich es, dass alle Kirchen geschlossen waren und auch das Rheinmuseum um 12.30 Uhr den Schlüssel umdrehte. So werde ich sicherlich noch einmal am Wochenende hin fahren, zumal ich mich in der Touristeninformation noch mit vielen Flyern für andere Aktivitäten eindecken konnte.

Auf der Rückfahrt machte ich noch halt in Rees, da es dort z.Zt. auch eine besondere Ausstellung gibt und ich Rees sowieso sehr mag. Bericht kommt in ein paar Tagen.

 

Die Puppenspieler aus Mülheim

Kasper

Heute kommt nun der zweite etwas längere Artikel aus meinem Urlaub. Es geht um meinen Besuch des Figurentheater-Museums in Eckernförde. Sabine Freund und Ralf Rahier kommen ursprünglich aus Mülheim, machten aber vor einigen Jahren ihren Traum war, dort hin zu ziehen, wo andere Urlaub machen. Auf einem alten Kasernengelände haben sie Räume gefunden, in denen sie über 600 ihrer Puppenschätze zeigen. Man taucht in eine andere Welt ein, wenn man sich die Puppen, Figuren und Masken ansieht, ja und wenn Herr Rahier dann noch Geschichten zur Entstehung der Puppen und zum Kauf besonders wertvollen Exemplare erzählt, dann vergeht die Zeit sehr schnell und man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Schattentheatee
Faszination Schattentheater
Viele Figuren stammen auch aus anderen Kontinenten
Viele Figuren stammen auch aus anderen Kontinenten

Das Museum ist (leider) noch ein Geheimtipp, denn die Stadt Eckernförde hält sich mit Werbung ziemlich bedeckt. Das ist insofern besonders schade, da die beiden Puppenliebhaber sehr viel Idealismus und auch Geld in ihre Sammlung stecken und es so eine Sammlung wirklich selten in Deutschland gibt. Wer also hoch im Norden Urlaub macht, sollte dieses Museum auf keinen Fall verpassen. Sehr freundlich fand ich es übrigens, dass ich nach Herzenslust fotografieren durfte!

Der "Puppenmeister" Ralf Rahier
Der “Puppenmeister” Ralf Rahier
Ein Blick in die Puppenwerkstatt
Ein Blick in die Puppenwerkstatt

Sie brauchen noch mehr Informationen? Hier ist ein kurzer Film über die Sammlung und den Puppenspieler

Film über das Museum

Das Museum ist z.Zt. montags und mittwochs nachmittags ( 14-17 Uhr) und nach Terminabsprache geöffnet, bei Rückfragen bitte anrufen: 01797206391.

Zwischen Bewunderung und Enttäuschung

NoldehausWie letzte Woche angekündigt, berichte ich noch über den Besuch im Nolde Museum in Seebüll.

Neben dem Museum gibt es ja auch noch den Garten, in dem Nolde Inspirationen für seine berühmten Blumenbilder gefunden hat. Museum und Garten standen schon lange auf meiner Besuchs-Wunschliste. Leider hatten wir kein gutes Wetter, so dass der Garten nicht “erstrahlte”.

Noldegarten

Auch waren wir Ende Mai noch etwas zu früh da. Von der Struktur her war ich überrascht ob der Geradlinigkeit des Gartens, ich hatte ihn mir wilder oder phantasievoller vorgestellt.

Das Wohnhaus gibt nur einen kleinen Einblick in das private Leben von Nolde, der Schwerpunkt liegt bei der Ausstellung der Bilder. Ihre Anzahl ist schon beeindruckend, aber da die Räume z.T. recht klein sind und es keine Begrenzung der Besucherzahl gibt, kann das Betrachten der Bilder unbefriedigend sein. Aber das störte viele Besucher nicht, mir schien es, dass etliche von ihnen, Pilgern gleich, völlig hin und weg waren, “ihrem Nolde” so nahe zu sein.

Der Besuch war dennoch gelungen. Ich war und bin “wild” entschlossen, es auch einmal mit Aquarellfarben zu versuchen. Noldes Bilder faszinieren einfach, wobei ich die Porträts am besten finde. Der Museumsshop unterstützt einen bei künstlerischen Ambitionen da sehr.

Aquarellkasten

Und letzten Endes trägt die Umgebung von Seebüll zum Verständnis seiner Landschaftbilder bei, viele Wolken, viel Landschaft.

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Wuppertal-immer wieder!

Einmal pro Jahr bin ich in Wuppertal, sei es, um Schwebebahn zu fahren, den Zoo zu besuchen oder die letzten beiden Male mich mit dem Bildhauer Tony Cragg zu beschäftigen.

Letztes Jahr war ich in seinem Skulpturenpark “Waldfrieden” und machte dort nach Voranmeldung eine Führung mit. Es war sehr interessant und man konnte nach Herzenslust fotografieren.

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Infos zum Skulpturen Waldfrieden

 

In diesem Jahr besuchte ich im von-der-Heydt-Museum die Tony Cragg Retrospektive.

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Auch bei dieser Führung lernte man viel, doch eine Stunde für 25 (!) Räume war viel zu wenig. Man könnte mehrere Stunden dort verbringen, doch leider kann man nicht auftanken, da das Museumscafe geschlossen ist. Fotografieren geht nicht, so überlege ich, ob ich bis August noch einmal in das Museum gehen soll. Aber vielleicht kann ich es auch mit dem alten Luisenviertel kombinieren oder anderen bisher unentdeckten Vierteln. Wuppertal bietet sehr viel und ich kann mich an dieser Stadt wunderbar reiben, denn es gibt sehr schöne Ecken und dann Orte, die ich als hartgesottene Duisburgerin “erstaunlich” finde, um es mal nett zu umschreiben.

LL

 

 

Bauchnabel der Kinetik in Gelsenkirchen

2015 war ich anläßlich einer China-Sonderausstellung zum ersten Mal im Kunstmuseum Gelsenkirchen. Die China-Ausstellung war ok, aber viel interessanter war die kinetische Dauerausstellung im Untergeschoss des Museums. Hier bewegten sich die Kunstwerke, es knarzte, es leuchtete. Man kann als Besucher selbst drehen, Lichtschalter bewegen, halt aktiv werden, so dass auch Kinder viel Spaß daran haben müssten. Und das Fotografieren ist erlaubt!

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Ich finde, dieses Museum macht viel zu wenig Werbung, denn auch das Gebäude ist alleine schon in seiner Verschachtelung sehr interessant.

Man kann einen ganzen Nachmittag dort verbringen und sollte es wie an meinem Ausflugstag heiß sein, empfehle ich anschließend den Besuch der schräg fast an der Ecke liegenden Eisdiele. (Es gibt zwei…). Hier gibt es viel Eis für ziemlich wenig Geld und es ist lecker.

Kinetik image