Der Autor Richard Wright ( 1908 bis 1960) war der erste afroamerikanische Schriftsteller, der in seinem Buch „Native Son“ schonungslos über Rassismus und Gewalt schrieb und damit viel Furore machte und später für Schriftsteller wie James Baldwin oder Chester Himes zum Vorbild wurde. Auf Reisen in Asien entdeckte er das Haiku und mit dieser Gedichtform beschäftigte er sich in den letzten Jahren seines Lebens, die durch schwere Krankheit gezeichnet waren. Kurz zur Erinnerung: Ein Haiku besteht aus drei Zeilen, die Wörter haben in der ersten Zeil 5, in der zweiten 7 und in der dritten Zeile wieder 5 Silben. Ein Haiku widmet sich der Naur und im Kopf des Lesers sollte ein kleiner Film ablaufen, wenn er ein Haiku gelesen hat.
Die Apfelblüte Erzittert im Sonnenlicht Vom Bienengewicht.
Richard Wright schenkt uns mit seinen Haikus einen wunderbaren Naturkosmos.Wo kann man unerwartet Natur entdecken? Was machen wir mit der Natur? Was macht Natur mit uns Menschen, was mit der Stadt?
Diesen Block runter, dann rechts, dort triffst du einen Blühenden Pfirsich.
Tages- und Jahreszeiten, Temperaturen, das Wetter, Blumen, Obst und Gemüse, Tiere, Düfte- alle bieten dem Autor Themen für seine Haikus.
Feuchte Spinnweben, Die Katze schleckt sich pingelig, Zwischen den Zehen.
Blue Jazz im Mietshaus Der Herbstnebel gewoben Von der Trompete.
Zeigen manche Haikus neutral eine Momentaufnahme in den Bergen, auf dem Feld oder am Meer, gibt es einige andere Zeilen, die auch etwas verstörend sein können. Da tauchen immer mal wieder ein Blinder , ein totes Mädchen oder ein Fremder im Dorf auf. Die meisten Gedichte sind jedoch heiter oder melancholisch und sind mit viel Lebensweisheit geschrieben.
Mit Nasezucken, Liest ein Hund ein Telegramm An dem nassen Stamm.
Den Arzt verlassend, Schaut die Welt ganz anders aus, An dem Herbstmorgen.
Die Haikus in diesem Buch sind nicht wie in vielen anderen Büchern nach Jahreszeiten geordnet und so kann man das Buch kreuz und quer zu jeder Jahreszeit genießen- vielleicht zwei Haikus als Betthupferl vor dem Schlafengehen?
Zwei Rosenblätter- sind sie Vorboten für die duftende Schönheit?
Nach Erde duftend noch meine beiden Hände über dem Waschbecken ( Geschrieben nach einem regenfreien Nachmittag im Garten).
Vorletzte Woche fuhren wir Richtung Hattingen. Das Buch über das Eselchen Narcisse, das ich vor Kurzem besprochen habe (siehe unter „Narcisse bleibt stehen“) hatte bei uns Wirkung gezeigt. Wir wollten einmal selbst erfahren, wie es ist, mit einem Esel zu wandern, bzw. in diesem Fall zwei Stunden spazieren zu gehen. Sabrina, der Inhaberin von „Ruhresel“, empfing uns herzlich und dann wurden wir auch von Isabella, Mathilde, Lotte und Elli begrüßt.
Nachdem wir und ein weiteres Paar die Esel ein bisschen gebürstet und gestreichelt hatten, machten wir uns auf den Weg. Da es ein sehr warmer Tag war, wählte Sabrina eine schattige Strecke durch den nahegelegenen Wald. Schon bald merkten wir, dass jede Eselin eine eigene Persönlichkeit hatte. Mathilde lief gerne vorne, Isabella, ihre Freundin, folgte. Lotte und Elli liebten es ein bisschen gemütlicher. So waren sie auch etwas „cooler“, wenn beispielsweise Spaziergänger mit Hunden vorbei gingen. Die Mädels hatten aber eine Gemeinsamkeit: Die Liebe zu frischen Gräschen! Da musste man sich als Begleitperson dann öfter einmal durchsetzen, um ein Grasen zu vermeiden. Farne oder Ilex waren beispielsweise verboten, da sie für Esel gefährlich sind, Brombeeren und Buchenblättchen hingegen in den Futterpausen sehr willkommen.
Elli und ich verstanden uns blendend und ich bekam ein Gefühl dafür, wie schön es sein muss, mit einem Esel eine längere Wanderung zu unternehmen. Man ist mit sich und der Welt im reinen und Sorgen bleiben außen vor.
Nach dem Spaziergang durften wir unsere Wegbegleiter noch belohnen, das war noch leckerer!
Mir fiel der Abschied von Elli sehr schwer. Sabrina hatte uns während des Spaziergangs viel Wissenswertes über Esel erzählt. Das wollte ich vertiefen und las dieses Buch:
Wenn man zu mir zukünftig sagt, dass ich dumm wie ein Esel sei, so werde ich mich für diese Aussage bedanken, denn Esel sind kluge Tiere mit eigenem Kopf- das gefällt mir!
Wer noch mehr über Sabrina und ihre Ruhresel wissen möchte, hier geht es zu ihrer Homepage: https://www.ruhresel.de/
Eine Kollegin von mir hat einen Vortrag von Professor Volker Busch gehört und war begeistert von seinen klaren Gedanken zu unserer miesen Stimmung in Deutschland. So wurde ich neugierig und lieh mir dieses Buch aus.
Der Untertitel beschreibt, worum es geht. Dazu gibt es fünf Hauptfragen: – Wie kann ich die heutigen Ungewissheiten besser tolerieren? – Wie schaffe ich es, dass die permanenten negativen Meldungen in allen Medien mich nicht komplett herunterziehen? Wo finde ich gute Nachrichten? – Wie komme ich aus dem Gedankenkarussel heraus, das mich immer wieder quält? -Das Leben mit mehr Humor nehmen, wie kann das gelingen? – Wie erreiche ich es, mehr Vertrauen in die Zukunft zu bekommen?
Professor Busch schreibt auf 347 Seiten in klarer und humorvoller Sprache und verzichtet fast immer auf Fachausdrücke aus der Psychologie und Neurologie. Er erzählt zur Anschauung seiner Thesen diverse Geschichten aus seinem Arbeitsalltag in einem Regensburger Krankenhaus und belegt die Aussagen mit Ergebnissen aus anerkannten wissenschaftlichen Untersuchungen. Ich könnte nun viele Beispiele aufführen, welche Gedanken mir in diesem Buch gut gefallen haben, ich beschränke mich auf einen. Kennen Sie den Satz:“ Was kann ich schon tun, das bringt ja eh nichts!“ Falsch! Wenn Sie sich bei einem Thema große Sorgen machen, sagen wir beispielsweise bei Umweltfragen, und sie persönlich etwas dagegen tun, helfen Sie sich in diesem Moment selbst. Ihr Gehirn registriert, dass etwas getan wird und beruhigt sich. Sind Sie öfter auf diesem Gebiet aktiv, wird ihr Gehirn zuversichtlicher und die Sorgen nehmen ab. Ja, so einfach ist unser Gehirn gestrickt, man muss sich nur ein bisschen mit ihm befassen. Nach der Lektüre hatte ich den Eindruck, dass mir der Kopf wieder etwas gerade gerückt worden ist und ich eine große Portion Gelassenheit gewonnen habe. Um diese nicht wieder zu verlieren, werde ich mir das Buch selbst kaufen und jeden Tag ein oder zwei der angenehm kurzen Kapitel lesen, um meine Gedanken immer wieder auf Kurs zu bringen.
Während unserer Fahrt durch die Auvergne stießen wir immer wieder auf Spuren der Tour de France.
Oben links steht auf der Straße: „Ab hier beginnt die Hölle“.
Da mein Mann und ich im Fernsehen gerne die Tour de France verfolgen, wollten wir einmal auf den Puy de Dôme, einen knapp 1500m hohen Vulkan, der in den 80er Jahren und dann nach 35 Jahren wieder 2023 ein Ziel der Tour de France war. Die Fahrer müssen bis zu 12 % Steigung überwinden… Wir fuhren nicht mit dem Rad nach oben, sondern setzten uns in eine Zahnradbahn, die die ca. 5 km lange Steigerung überwindet.
In der Talstation der Zahnradbahn gab es auch eine Tour de France Ausstellung. Hier hing u.a. das Originaltrikot von Michael Woods, dem Etappensieger 2023. Links unten: Ein Foto aus früheren Tagen, rechts daneben die Etappenstraße hoch zur Pergspitze.
Die Aussicht vom Gipfel war grandios, wir hatten an diesem Tag Glück mit dem Wetter.
Links oben: Erkennen Sie die Türme der Kathedrale von Clermont-Ferrand? Die Stadt liegt ca. 15 km entfernt. Unten rechts: Vom Puy aus kann man ca. 100 erloschene Vulkane sehen. Links unten: Auch sportliche Betätigung ist möglich, ein kleines Museum wartet auf Besucher oder Reste eines alten römischen Tempel können besichtigt werden.
Die diesjährige Tour de France hat am Samstag begonnen. Zuvor habe ich in diesem Buch ein bisschen geschmökert:
Es vermittelt nicht nur Geschichte und erzählt von besonderen Vorkommnissen, sondern erklärt auch Regeln, Abläufe und was dieses Radrennen für ein wirtschaftlicher Faktor ist. Dadurch sieht man die Berichte im Fernsehen noch einmal „mit einer anderen Brille“.
Noch ein Tipp: Auf Netflix gibt es eine Dokumentation über die Tour de France 2023.
Mit der Frankreichrundreise geht es in der nächsten Woche am Freitag weiter, dann statte ich Clermont-Ferrand einen Besuch ab.
Während in Deutschland am Tag der Arbeit die Sonne schien, trugen wir am 1. Mai unsere Winterjacken und dieser Anblick war allgegenwärtig:
Zum 1. Mai werden in Frankreich sehr gerne Maiglöckchen oder andere kleine Blumensträuße verschenkt, links unten eine Schokoladenvariante der Confiserie Trialon in Clermont-Ferrand. Wir sahen an diesem Tag mehrere sehr wetterfeste Menschen wie die beiden oben auf dem Bild.
Wir verließen morgens Mende Richtung Riom, das nördlich von Clermont-Ferrand liegt. Die ca. 190 km fuhren wir ausschließlich auf kleineren Landstaßen, um die Landschaft zu genießen und hübsche Dörfer zu entdecken. Wir bemühten uns redlich, aus einem Tag Dauerregen das Beste zu machen. Die Straße von Mende nach Brioude führte uns noch einmal durch die wilden Cevennen und wir kamen durch einen Wald, der etwas Märchenhaftes hatte, dank vieler Bäume, die mit Flechten und Moosen bewachsen waren.
Weiter ging es parallel zu der Autobahn durch das Aubrac, eine Landschaft, die lieblicher ist und von Landwirtschaft stark geprägt wird. Die Aubrac Rinder sind fast ein Wahrzeichen dieser Gegend.
Und weiter Regen, Nebel, Sturm…
Diese Fotos sah ich als Herausforderung an. Konnte man nicht ein etwas schöneres Motiv daraus machen? Hier zwei Versuche:
Willkommen im Land der Puys, den ca. 80 Vulkankegeln im Umkreis von Clermont-Ferrand.
Für Brioude sollte man von der Autobahn abfahren, so wirbt die französische Tourismusseite im Internet, die wohl schönste Kirche der Auvergne sei hier zu besichtigen. Meinem Mann und mir fiel es schwer, die Basilika St. Julien wieder zu verlassen. Die Atmosphäre war eine ganz besondere, die sich durch Fotos aber nicht ausdrücken lässt. Da bereits im 5. Jahrhundert ein erstes Gotteshaus an diesem Platz errichtet wurde und vier Baugroßmeister die Kirche von da an immer wieder erweiterten und ein anderes Gesicht gaben, ist die Beschreibung der architektonische Besonderheiten in Wikipedia besonders lang. Dazu kommen viele wunderschöne Glasfenster und sakrale Kunstwerke.
Rechts unten: An einigen Stellen sieht man noch die ursprüngliche bunte Bemalung der Kirche, was ebenfalls zu der Faszination beitrug. Links unten: Die Säulen sind aus verschiedenen Steinen errichtet worden und sind dadurch auch bunt.
Alte Glasfenster aus dem 18.Jahrhundert zeigen Szenen aus der Bibel oder stellen Heilige dar, hinzu kommen zwei Fenster aus dem 20. Jahrhundert (unten links) und 36 Fenster mit einer modernen Interpretation von Bibelstellen, die 2009 offiziell eingeweiht wurden. Der Künstler ist der dominikanische Priester Kim en Joong aus Südkorea. Rechts unten die sehr seltene Darstellung Marias kurz vor der Niederkunft aus dem 14. Jahrhundert
Brioude hat ca. 7000 Einwohner und in der kleinen Altstadt finden sich noch mehrere Museen, die aber am 1. Mai alle geschlossen waren. Eine Abfahrt von der Autobahn lohnt sich also auf jeden Fall.
Links: Ein Museum für Spitzenklöppelei, rechts unten ein Beispiel für ein hübsches Geschäft, in diesem Fall ein Antiquitätenladen.
Am späten Nachmittag kamen wir Riom an und bezogen dort für vier Tage unsere nächste Unterkunft. Unser erstes Ziel war der Puy de Dôme, eins der spektakulären Ziele der Tour de France. Am Mittwoch geht es weiter.
Immer am letzten Sonntag im Monat öffnet der Verein „Aixtraball“ in Würselen seine Tore für Nichtmitglieder. Worum geht es?
Auf dem Gelände des Sportflughafens hat der Verein mehrere Räume gemietet und widmet sich leidenschaftlich alten Flipperautomaten. Ca. 50 aus seiner Sammlung sind an den offenen Sonntagen frei zugänglich und man kann für 15 Euro Eintritt (Stand Mai 2024) von 11 bis 15 Uhr nach Herzenslust die Apparate ausprobieren.
Wir waren zu viert und konnten kurz nach 11 Uhr uns noch die Flipperautomaten aussuchen, an denen wir spielen wollten. Um 12 Uhr waren alle Flipperautomaten besetzt und man musste warten, bis jemand auch wechseln wollte. Gegen 13 Uhr wurde es dann wieder etwas leerer.
Ich kenne mich bei Flipperautomaten nicht aus, doch deuten die Dekothemen in den Automaten darauf hin, dass die meisten Automaten in den 80er und 90er Jahren gebaut wurden. „Baywatch“, „Dr. Who“ oder „Supermario“ sind nur einige Beispiele.
So mussten wir, die mit den einfacheren Flippern aus dem 70er Jahren groß geworden sind, uns erst einmal auf die technischen Neuerungen einstellen. Es gab nicht nur wie früher die Bumper (das sind die „Türme“ an denen die Kugel knallt und damit Punkte sammelt), sondern auch Slingshots, Spinner, Holes, Rollovers, Zipper-Flipper oder Spinning Discs. (Ich habe mich bei Wikipedia schlau gemacht, um diese besondere Welt einzutauchen https://de.wikipedia.org/wiki/Flipperautomat )
Sollten Sie nach Würselen fahren, hier noch ein paar Tipps: Sind Sie lärmempfindlich, nehmen Sie etwas für die Ohren mit. Für das leibliche Wohl müssen Sie selbst sorgen, man kann dort nichts vor Ort kaufen. Auf dem Flugplatzgelände befindet sich allerdings ein Restaurant. Es gibt einen Raum, in dem man sich ausruhen kann und auch eine Raucherecke. Wir haben 2 Stunden ohne Pause gespielt und waren danach erst einmal etwas ermattet. Mir haben persönlich die Automaten in den Räumen 3 und 8 vom Design und vom Spielverlauf am besten gefallen. In dem Raum 9 fanden wir zwei Automaten, die man relativ leicht für mehrere Spieler programmieren konnte. So spielten wir zum Schluss um die Wette, was besonders viel Spaß machte. Ich hatte mir vorher die Tipps zum richtigen Flippern auf der Wikipediaseite nicht durchgelesen, mein „Trapping“, „Nudging“ oder „Chill Maneuver“ wäre jeweils dann bestimmt besser gewesen und ich hätte noch mehr Erfolgserlebnisse gehabt. Aber man kann ja wiederkommen…
Von Würselen ist es nicht weit bis nach Valkenburg in den Niederlanden. Hier verbrachten wir den Rest des Tages. Es gibt mehrere Gründe, Valkenburg einen Besuch abzustatten. Bekannt ist die Stadt wegen mehrerer Grotten, die man besichtigen kann- zu Fuß, per Rad oder mit der Bahn, die Ausmaße sind erstaunlich. In den Grotten selbst sind Skulpturen zu entdecken, alte Wandmalereien und eine Grotte zeigt, wie es früher in römischen Katakomben ausgesehen hat. Über Valkenburg thront eine große Burgruine, die ebenfalls zu besichtigen ist und ein Kunstmuseum, sowie ein Schloss sind weitere kulturelle Besichtigungspunkte.
Überrascht waren wir von der großen Zahl an Restaurants, quasi sind drei Straßen Partymeilen. Als wir die Stadt besuchten, hielt sich der Andrang in Grenzen und wir fanden mittags ohne Probleme einen Tisch in einem Restaurant. Aber ich stelle mir den Trubel bei der Fußball-EM vor, da muss man nicht zum Ballermann. Der dritte Hauptgrund für einen Besuch in Valkenburg sind die sportlichen Aktivitäten. Es gibt u.a. ein großes Thermalbad und auch eine Sommerrodelbahn, zu der man mit einem Sessellift hochfahren kann. Da wir vier noch nie auf einer Sommerrodelbahn waren, entschieden wir uns nach dem Mittagessen für diese Besichtigungsvariante.
Uns gefiel es gut in Valkenburg und es spricht einiges dafür, dass wir im nächsten Jahr hier einmal ein langes Wochenende verbringen werden. Auch das Umland bietet noch viele Ausflugsmöglichkeiten.
Auf der Rückfahrt nach Duisburg auf dem Beifahrersitz sah ich aus dem Fenster.
So ist das Leben…
Krematorium, Mac Donalds, Kirche, Car Wash, BMW, Te Huur, Entenfamilie auf dem Seitenstreifen der Autobahn, Klatschmohnfeld, Tunnel, Hunderennbahn, Outletcenter, Tankstelle für Pippipause, Tunnel, abgestorbene Bäume auf einem Feld, Regen inkl. Regenbogen, Fronleichnamverkaufsoffenschild, Schallschutzmauern, in denen sich die Wolken spiegeln, Maas mit Hochwasser, Zoll/Duane, LKW-Kollektion auf Parkplatz,Freilichtmuseumhinweis, Borussiagrafitti, Radarfalle, Kiesgruben, aufmerksamer Mäusebussard, Seerosenteich, Baustelle, Vater mit Kinderwagen, gelbe Mülltonnen, Zuhause.
30.8.1999-Sally Turner wird in ihrer Gefängniszelle tot aufgefunden. War es Mord oder Selbstmord? 30.8.2019- Die junge Anna O ermordet brutal ihre beiden Freunde und Geschäftspartner mit einem Messer, schreibt danach ihren Eltern eine Nachricht per Whats App, dass sie glaubt, die beiden umgebracht zu haben und fällt danach in einen Schlaf, der über vier Jahre lang dauert. Wie gehören diese beiden Ereignisse zusammen, war Anna O eine Mörderin oder begann sie die Tat, während sie schlafwandelte?
Dieser Krimi ist seit heute auf dem Markt und hat viele Vorschusslorbeeren bekommen. Die Geschichte beginnt mit der Verlegung von Anna O nach London in die Schlafklinik „The Abbey“, wo u.a. der Spezialist für forensische Schlafforschung Benedict Prince arbeitet. Er bekommt vom Justizministerium den Auftrag, Anne O aus dem Schlaf zu holen, um sie endlich vor Gericht stellen und den Fall abschließen zu können. Baxter ist von Anna O und ihrem Fall fasziniert und auch besonders involviert, da seine Ex-Frau Clara damals als erste Polizistin am Tatort war. Die schlafende Anna O leidet an dem Resignationssyndrom und Baxter versucht, ihr durch Stimulationen wie z.B. Musik, die sie an glückliche Tage erinnert, wieder Hoffnung auf ein besseres Leben zu vermitteln und ihr damit einen Grund zu geben, wieder aufzuwachen. Der Plan geht auf, doch dann wird Baxters Chefin, Doktor Bloom, ebenfalls mit einem Messer ermordet und Baxter wird der Tat verdächtigt. Der Autor des Buches, Matthew Blake schafft es, die Spannung Seite für Seite zu erhöhen, denn er unterbricht diese Geschichte immer wieder mit den Kommentaren einer anfangs unbekannten Person, die sich auch mit dem Fall intensiv beschäftigt und anscheinend mehr weiß, da sie ein Tagebuch von Anna O besitzt. Dieses Tagebuch ist ein weiterer Teil des Krimis und man erfährt viel über die geistige Verfassung von Anna O, die schon seit ihrer Kindheit Schlafwandlerin ist. Als junge Frau hatte sie journalistische Ambitionen und will über einen Fall berichten, der 20 Jahre zurückliegt und sich mit Sally Turner beschäftigt, die ihre beiden Stiefsöhne umgebracht haben soll. In den Aufzeichnungen schreibt Anna O über ihre letzten Tage vor dem 30. August und warum sie ein Motiv hatte, ihre beiden Freunde umzubringen. Der Krimi ist, was die Themen angeht und die Möglichkeiten, wie sich alles erklären lasst, sehr vielschichtig und weicht erfrischend von den typischen Krimischemata ab. Besonders gefielen mir auch die Schilderungen, wie die Ermittlungen von der öffentlichen Meinung und deren Verschwörungstheorien beeinflusst werden. Auch als Leser ist man gegen diese Spekulationen nicht immer immun. Meine Vermutungen, wer die fadenziehende Person in der Geschichte ist, erwiesen sich bis zum Ende des Buches alle als falsch. Deshalb bekommt der Krimi von mir ein 👍.
Von unserem Standort Mende unternahmen wir eine Tagestour und fuhren zum Gorges du Tarn. Wir hatten auf schöne Aussichten gehofft und wollten Stops mit kleinen Spaziergängen einlegen, doch es goss die ganze Zeit in Strömen. Also fuhren wir nach Ste-Énimie, ein malerischer Ort, der von Touristen geliebt wird. Jetzt hatten wir das Städtchen fast ganz für uns alleine!
Hier machte ich an diesem Tag meine ersten Moosfotos, viele Mauern waren weich und kuschelig oder Moosskulpturen begleiteten unseren Altstadtbummel.
Auch in unserem zweiten Städtchen, La Canourgue, war es sehr grün und verwinkelt romantisch, dank mehrerer Kanäle aus dem 15. Jahrhundert, die durch die Gassen gluckerten.
Und ich fand ein zweites Fotosammelmotiv:
Wie wir den 1. Mai in Frankreich verbracht haben, das erzähle ich Ihnen nächsten Montag, in dieser Woche empfehle ich noch einen Krimi und zwei Ausflugsziele Richtung Aachen.
9 Uhr: Ob wir heute wohl einen richtigen Sommertag geschenkt bekommen? Bei uns im Garten und auf dem Dach wird auf jeden Fall schon Sonne getankt:
Unser „Hausfasan“ auf dem Dach unseres Gartenhäuschens
Der Fischreiher saß über eine Stunde auf unserem Dach, unser Teich schien ihn nicht zu interessieren
Mal sehen, wie es weitergeht.
10 Uhr: Die ersten Wolken ziehen auf…Mein Gegenmittel:
11 Uhr. Ok, die Wolken sind hartnäckig. Also beseitige ich erst einmal den Herbst der letzten Tage:
Inspiration für einen Haiku:
Blätter fegen im Sommer, die Frau ahnt bereits den kommenden Herbst
(Buchbesprechungstipp: Anfang Juli erzähle ich über ein Buch mit über 800 Momentaufnahmen)
12 Uhr : Unser Sonntagsmahl, am Freitag geplant, passt zum Thema Sommertag…
12.30 Uhr: Ich habe definitiv zu viele Spaghetti gegessen. Jetzt könnte ich 1000 Schritte tun, aber ich entscheide mich für eine Siesta. Bis später!
16 Uhr: Gerade Kaffee getrunken, jetzt in die Sonne gesetzt und ein paar „Briefschulden abarbeiten“.
17 Uhr: Der Malve hat dieser Sonnentag besonders gut getan.
18 Uhr:Die Badetasche ist für morgen gepackt und steht bereit.
19 Uhr: Dieses Buch hat mich den Tag über begleitet, wieder mal ein Buch für den kleinen Lesehunger.
Auf 170 Seiten bieten ein – bis zweiseitige Geschichten und kurze Gedanken über Gott und die Welt exquisite Leseabwechslung. Otto Jägersberg ist ein kluger Mann und nimmt Merkwürdigkeiten berühmter Leute, wie beispielsweise Goethe oder Nietzsche, unter die Lupe, seziert Alltagssituationen, über die man sich wundert, amüsiert oder auch schämt und schaut genau auf die deutsche Sprache und ihren Einfallsreichtum. Auch hier hatte ich meinen Spaß.
20 Uhr: Ich kann Ihnen keinen Sonnenuntergang anbieten, nur Farben, die vielleicht etwas daran erinnern.
Ein schöner und fauler Tag geht zu Ende, ich bin dankbar. Bis morgen!
…und will nicht mehr weiter. Da sind Butterblümchen, die man genüsslich abzupfen kann, die Sonne scheint und außerdem ist es Zeit, mal wieder ein bisschen zu träumen. Da hat der Mensch fast keine Chance.
Robert Stevenson, der Autor der „Schatzinsel“ ist im Jahr 1878 mit seinem Esel Modestine durch die Cevennen gewandert. Seine Route kann man heute auf einem beschilderten Weg nachgehen und das war der Traum von Erik Kormann, der Autor dieses Buches, das 2020 erschienen ist. Er leiht sich im späten Frühling bei einer Eselstation „Narcisse“ aus, der Kormanns Gepäck von Unterkunft zu Unterkunft tragen soll. Seine zwölf Tage mit Esel Narcisse, mit dem er über 230 Kilometer zusammen gelaufen ist, beschreibt er voller Humor und mit Liebe zu seinem tierischen Begleiter. Am Anfang mussten sich beide aneinander gewöhnen, denn jeder hatte seine Eigenheiten, aber von Tag zu Tag werden sie mehr ein eingespieltes Team, wie es einige Fotos im Buch belegen. Bei anderen Wanderern ohne Esel sind Kormann, bzw. Narcisse die Fotostars und sie lernen viele nette Leute kennen. Mehr liebt der Autor allerdings die Stille, unvergleichlich sind die Pausen auf den Wanderungen: Esel futternd, Mensch, der die einsame schöne Landschaft genießt und dabei alle Probleme vergisst. Sehr wichtig ist es für Kormann, über die richtige Behandlung des Esels während der Tour zu schreiben, so ist das Buch auch ein gutes Kompendium für alle, die mit einer längeren Eselwanderung liebäugeln. Hinweis vom Autor: Üben Sie erst einmal für ein paar Stunden und für ein Wochenende und finden Sie heraus, ob Sie Chef eines Esels werden können! Auf den letzten Seiten des Buches stehen diverse Adressen, wo es in Deutschland Eselstationen gibt.
Als ich das Buch nach dem Urlaub las, bekam ich noch einmal einen ganz anderen Blick auf die Region östlich von Mende und mein Fernweh meldete sich. Aber auch ohne diesen „Backround“ unserer Reise empfehle ich dieses Buch gerne. Es strahlt viel Wärme aus und das glaubwürdig. Ein paar Jahre später hat Erik Kormann Narcisse der Eselstation abgekauft und die beiden leben nun glücklich in der Uckermark.
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