Demonstrieren ist gut, reicht aber nicht

Vor ein paar Tagen fand unter dem Motto „Leseschnack-Über ein Thema sprechen“ diese Veranstaltung in der Duisburger Buchhandlung Scheuermann statt.

Was können Du und ich für unsere Demokratie tun?“

Über den „DemokratieKreis Duisburg“ sind wir auf dieses Buch aufmerksam geworden. Es hat uns so überzeugt, dass wir dazu mit Ihnen ins Gespräch und Handeln kommen möchten. Geplant sind dazu insgesamt drei Termine.
Den Anfang machen wir mit Regeln 1 – 3:

  1. Liebe Deine Stadt
  2. Mache dir die Welt zum Dorf
  3. Bleibe gelassen im Umgang mit Demokratie-Verächtern

Zwei der wichtigsten Aussagen in dem Buch sind für mich:
Demokratie kann mühsam sein, da die Anforderungen, ihren Erhalt zu sichern, sich stetig wandeln. Je schwieriger die Anforderungen sind, desto mehr muss ich selbst etwas tun, wenn ich weiterhin in einer Demokratie leben möchte. Diese Aussage fiel bei mir auf besonders fruchtbaren Boden, da ich vor zwei Wochen das Stasimuseum in Berlin besucht habe (Bericht folgt am Freitag). Hier wird jedem Besucher auf eindingliche Weise veranschaulicht, wie es sein kann, in einer Parteidiktatur mit einem kruden Weltbild zu leben.

Die zweite Aussage: Man darf nicht auf den bundesweiten großen Wurf warten, der die AfD und andere rechtspopulistische Bewegungen ins Leere laufen lässt, sondern nur viele kleine Schritte vor Ort können das schaffen. Demonstrationen sind ein gutes Statement, aber damit ist es nicht getan. Das Wichtigste ist, mit Rechtspopulisten ruhig zu sprechen und klug zu argumentieren. Man muss sich also erst einmal mit den Gedanken und Aussagen der AfD befassen, bevor man sich auf Gespräche einlässt.
Doch wie und wo damit anfangen?

Vielleicht ist meine Herangehensweise für Sie hilfreich, wenn Sie auch etwas tun möchten, aber nicht wissen, wie Sie beginnen sollen.
– Ich sammle überregionale und regionale Zeitungsartikel zu aktuellen Aussagen und Aktivitäten der AfD.
– Inzwischen habe ich mehrmals die Internetseite der Duisburger AfD und die eines Duisburger AfD-Mitglieds besucht. Manchmal fällt es mir nicht leicht, einige Aussagen auszuhalten.
-Als Gegengewicht lese ich dann Beiträge der Internetseiten von „Demokratie leben“ 0der „Demokratiekreis Duisburg“. Hier findet man neben Informationsmaterial auch diverse Angebote, sich in einer Gruppe zu engagieren.
-Ich habe dieses zweite Buch gelesen, das sehr hilfreich ist, wenn es darum geht, wie man sich bei einem Gespräch mit einem Rechtspopulisten verhalten soll und wie man typische Gesprächstaktiken durchschaut. Beispielsweise stellen sich Rechtspopulisten gerne als Opfer dar oder pochen auf Meinungsfreiheit, wenn sie menschenverachtende Aussagen treffen.

Die ersten Schritte sind getan. Inzwischen finde ich es sehr befriedigend, jeden Tag ein bisschen mehr zu wissen und Ideen zum Widerstand gegen die AfD zu entwickeln, die sich in meinen Alltag integrieren lassen.



Kritischer Heiligabend

Heiligabend gab es bei uns nichts Familiäres, so besorgte mein Mann eine Dvd. Der Film passte bestens zum Fest der Liebe, ja zu den Eckpfeilern des christlichen Glaubens.

Sie glauben das nicht?

Der Film beruht auf einer wahren Begebenheit ( muss ich noch einmal betonen, wenn es auch auf der Verpackung ganz klein drauf steht). Der Leiter der „Organisation“ tummelt sich auch in Europa und hat zwei Häuser in Salzburg und Zell am See.

Hinweise:

Sollten Sie sich den Film ansehen, dann könnte es sein, dass Sie auch an die A-Partei in Deutschland erinnert werden. Gucken Sie sich bitte unbedingt den Nachspann an. Es gibt einen Gastauftritt von Harry Belafonte. Man kann bei diesem Film auch schmunzeln.

Wenn das noch nicht überzeugt: Hier geht es zu einer Filmbesprechung in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung:

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kino/video-filmkritiken/blackkklansman-im-kino-ein-afroamerikaner-beim-ku-klux-klan-15749157.html

In Cannes hat der Film schon den Hauptpreis bekommen, im März werden wieder Oscars verteilt. Ich hätte Spässchen in den Backen, wenn der Film auch hier eine oder mehrere Trophäen einheimst.

Morgen gibt es einen Tipp für das Weiterverschenken unliebsamer Weihnachtsgaben.