Wie finden wir zusammen?

In diesem Monat nehme ich an einer neuen Veranstaltung in der Buchhandlung Scheuermann teil:

Es geht um Einsamkeit, Verbundenheit, das Erschaffen von neuen Räumen, in denen sich die unterschiedlichsten Menschen annähern und treffen können und um die Möglichkeit, gemeinsame Ideen zu finden und umzusetzen. Ich mache mit, weil ich glaube, dass ohne das Zusammenrücken innerhalb der Gesellschaft die Zukunft in Deutschland noch schwieriger wird.

Der Tu was- Abend

Gestern fand der Tu was- Abend in der Duisburger Buchhandlung Scheuermann statt.

Nach einer Vorstellung meiner Person berichtete ich über meine Versuche seit September 24, mich politisch zu engagieren, beispielsweise auf Instagram, im Schreiben von Leserbriefen oder mit der Teilnahme an Treffen der Gruppe Klimaentscheid Duisburg. Danach wurde über Möglichkeiten diskutiert, wie man sich auch noch anders einbringen kann.
Bei der Diskussion wurden einige meiner Gedanken bestätigt und ich habe wieder Neues dazugelernt:
-Wenn man anfangen möchte, sich zu engagieren, ist dies ein Prozess, in dem man ausprobiert, bei welchem Thema man sich wohl fühlt und was eine Herzensangelegenheit werden könnte.
-Eine Besucherin erzählte, dass es ihr, nachdem sie angefangen hat, sich zu engagieren, mental besser geht. Das Selbstbewusstsein steigt und man fühlt sich nicht mehr so hilflos bei schlechten Nachrichten. Da kann ich nur zustimmen.
-Duisburg hat ein Kommunikationsproblem. Es gibt ein Klimaprogramm, mit dem Duisburg bis 2035 klimaneutral werden soll. Den Fahrplan, die sogenannte „Roadmap“, kannte niemand, ebenso war die Duisburger „Grüne Aktie“ völlig unbekannt.
-Ich gehöre mit Jahrgang 1959 zu der Generation, deren Eltern und Großeltern als Erwachsene den Krieg miterlebt haben. Sie erzählten mir viel vom Krieg und das kann ich weitergeben und damit Behauptungen der AfD entkräften.
-Wie kann man Jugendliche in der TikTok Blase, in der sie sehr oft AfD Propaganda ausgesetzt sind, aus dieser Blase herausholen und überzeugen, eine andere Partei zu wählen? Dies wurde an dem Abend als großes Problem angesehen.
-Es ist eine gute Sache, wenn Orte wie die Buchhandlung für einen Meinungsaustausch zur Verfügung gestellt werden und man damit das Gemeinschaftsgefühl stärkt.

-Am Ende der Veranstaltung stellte ich mein Kronkorken-Sammelprojekt vor und – gute Nachricht! – die Buchhandlung Scheuermann macht mit und ist ab sofort offizielle Sammelstelle! Jeder war an diesem Abend von der Idee begeistert.
-Eine zweite Idee ist mein „Leserbriefpool“. Gerne würde ich öfter zu einem Thema ein fundierten und gut formulierten Brief zu einem bestimmten Thema schreiben ( zur Zeitung, zu einer Partei oder an die Stadtverwaltung), doch fehlt mir oft das Know How und auch die Zeit. Könnte man gute Brief von mehreren Menschen sammeln, könnten diese Schreiben, inhaltlich etwas abgeändert, von mehreren Menschen verschickt werden und so würde Schritt für Schritt eine Meinung mehr Gehör bekommen.

Ich habe mich sehr gefreut, dass ich am Ende des Abends darauf angesprochen wurde, ob ich meinen Vortrag auch an anderer Stelle halten würde. Gerne- schreiben Sie mich an: linda.broszeit@gmx.de.

Zum Schluss noch eine Liste, auf denen die Bücher aufgeführt sind, die ich in letzter Zeit gelesen habe, sowie ein paar Tipps für Internetseiten und Instagramkonten, die Informationen und Aufklärung bieten.


BÜCHER:
Philipp Blom: Hoffnung
Rudger Bregman: Moralische Ambition
Volker Busch: Kopf hoch!
Martin Hecht: Die Einsamkeit des modernen Menschen
Miriam Junge: Kleine Schritte mit großer Wirkung
Heidrun Deborah Kämper: Die Sprache der Rechten
Elsa Koester: Im Land der Wölfe
Marcel Lewandowsky: Was Populisten wollen
Ruprecht Polenz: Tu was!
Jonas Schaible: Demokratie im Feuer
Tanjev Schultz (Hrsg.): Was darf man sagen?
Arne Semsrott: Machtübernahme
Ronja von Wurmb-Seibel: Wie wir die Welt sehen
Paula Brandt: Die Zukunft ist besser als gedacht
WEBSITES:
🔗 bundestag.de
🔗 bpb.de (Bundeszentrale für politische Bildung)
🔗 demokratie-leben.de
🔗 demokratie-in-aktion.de (DemokratieKreis Duisburg)
🔗 mehr-demokratie.de
🔗 statistischesbundesamt.de
🔗 gesichtzeigen.de
🔗 abgeordnetenwatch.de
🔗 fragdenstaat.de
🔗 brandnewbundestag.de
🔗 campact.de
🔗 uebermedien.de
🔗 correctiv.org
🔗 duisburg.de
INSTAGRAM:
politikverstanden
mark_raschke
politikschau.de
team.recherche
omas-gegenrechts_buehl_achern
monitor.wdr
hopp_stagram
amadeuantoniofoundation
rechtsschreiber
tim_acht
die.insider


Vom Sofa aus sich einmischen

Am 15. Januar findet in der Duisburger Buchhandlung Scheuermann die erste Veranstaltung im neuen Jahr statt. Anke Johanssen und ich werden über Möglichkeiten sprechen, wie man sich auch ohne großen Zeitaufwand politisch engagieren kann.

Inspiriert von dem Zitat der Journalistin und Schriftstellerin Gabriele von Armin:“Was mich wirklich schreckt, sind diese Demokratiedöser. Das sind die Gleichgültigen, die sich irgendwie nicht einbringen wollen und nicht begreifen, dass Demokratie kein Zustand ist, sondern ein Prozess.“

Hier ein Beispiel für politisches Handeln vom Sofa aus. Sie können entspannt die Petition für ein Böllerverbot unterschreiben.

https://innn.it/boellerverbot

Die unbeschwerte Zeit ist vorbei oder ich möchte nicht in einem rechten Deutschland leben

Eigentlich wollte ich Ihnen heute ein paar Tipps geben, wie man seine Zeit im verregneten München am besten verbringen kann. Aber ich habe nach der Wahl in Brandenburg dieses Buch gelesen und seitdem kreisen meine Gedanken um ein anderes Thema.

Ich habe Ihnen im Februar schon ein ähnliches Buch vorgestellt (siehe unten „Demonstrieren ist gut, reicht aber nicht), aber Ruprecht Polenz listet noch mehr Ideen auf, was man selbst tun kann, um dem zunehmenden Rechtsruck in unserer Gesellschaft etwas entgegenzusetzen.
Aus verschiedenen Gründen habe ich mich seit langer Zeit nicht mehr auf Instagram bewegt, doch bietet sich laut Polenz gerade hier eine Möglichkeit an, rechtspopulistischen Strömungen entgegenzuwirken. Möchte man es sich einfach machen, verteilt man auf den Seiten, die über die AfD aufklären oder zu friedlichen Demonstrationen aufrufen, „Likes“ und unterstützt dieses Engagement moralisch.
Inzwischen habe ich viele rechte Beiträge und deren Erwiderungen gelesen. Unverständnis, Fassungslosigkeit, Wut kamen immer wieder hoch. Ich empfinde die Instagramzeit besonders dann als Belastung, wenn ich den Eindruck habe, dass die Kluft zwischen den Menschen in Deutschland zunehmend unüberbrückbar wird und es kein Miteinander mehr gibt. Was tun?
Ich werde einen neuen Account eröffnen und versuchen, mit humorvollen Beiträgen zur Entspannung beizutragen. Das ist ein langer Weg, aber ich habe Hoffnung, dass sich etwas ädern kann.
Diese Hoffnung ist bei mir durch die Lektüre dieses Buches wieder größer geworden. Es beinhaltet einige sehr kluge Gedanken, die ich hier nicht wiedergebe. Bitte selber lesen!

Wenn die Beiträge in meinem Blog weniger werden oder sich vielleicht auch verändern, dann wissen Sie jetzt, liebe Blogstammkunden, woran es liegt. Ich weiß noch nicht, wohin mich der Weg führt.


Demonstrieren ist gut, reicht aber nicht

Vor ein paar Tagen fand unter dem Motto „Leseschnack-Über ein Thema sprechen“ diese Veranstaltung in der Duisburger Buchhandlung Scheuermann statt.

Was können Du und ich für unsere Demokratie tun?“

Über den „DemokratieKreis Duisburg“ sind wir auf dieses Buch aufmerksam geworden. Es hat uns so überzeugt, dass wir dazu mit Ihnen ins Gespräch und Handeln kommen möchten. Geplant sind dazu insgesamt drei Termine.
Den Anfang machen wir mit Regeln 1 – 3:

  1. Liebe Deine Stadt
  2. Mache dir die Welt zum Dorf
  3. Bleibe gelassen im Umgang mit Demokratie-Verächtern

Zwei der wichtigsten Aussagen in dem Buch sind für mich:
Demokratie kann mühsam sein, da die Anforderungen, ihren Erhalt zu sichern, sich stetig wandeln. Je schwieriger die Anforderungen sind, desto mehr muss ich selbst etwas tun, wenn ich weiterhin in einer Demokratie leben möchte. Diese Aussage fiel bei mir auf besonders fruchtbaren Boden, da ich vor zwei Wochen das Stasimuseum in Berlin besucht habe (Bericht folgt am Freitag). Hier wird jedem Besucher auf eindingliche Weise veranschaulicht, wie es sein kann, in einer Parteidiktatur mit einem kruden Weltbild zu leben.

Die zweite Aussage: Man darf nicht auf den bundesweiten großen Wurf warten, der die AfD und andere rechtspopulistische Bewegungen ins Leere laufen lässt, sondern nur viele kleine Schritte vor Ort können das schaffen. Demonstrationen sind ein gutes Statement, aber damit ist es nicht getan. Das Wichtigste ist, mit Rechtspopulisten ruhig zu sprechen und klug zu argumentieren. Man muss sich also erst einmal mit den Gedanken und Aussagen der AfD befassen, bevor man sich auf Gespräche einlässt.
Doch wie und wo damit anfangen?

Vielleicht ist meine Herangehensweise für Sie hilfreich, wenn Sie auch etwas tun möchten, aber nicht wissen, wie Sie beginnen sollen.
– Ich sammle überregionale und regionale Zeitungsartikel zu aktuellen Aussagen und Aktivitäten der AfD.
– Inzwischen habe ich mehrmals die Internetseite der Duisburger AfD und die eines Duisburger AfD-Mitglieds besucht. Manchmal fällt es mir nicht leicht, einige Aussagen auszuhalten.
-Als Gegengewicht lese ich dann Beiträge der Internetseiten von „Demokratie leben“ 0der „Demokratiekreis Duisburg“. Hier findet man neben Informationsmaterial auch diverse Angebote, sich in einer Gruppe zu engagieren.
-Ich habe dieses zweite Buch gelesen, das sehr hilfreich ist, wenn es darum geht, wie man sich bei einem Gespräch mit einem Rechtspopulisten verhalten soll und wie man typische Gesprächstaktiken durchschaut. Beispielsweise stellen sich Rechtspopulisten gerne als Opfer dar oder pochen auf Meinungsfreiheit, wenn sie menschenverachtende Aussagen treffen.

Die ersten Schritte sind getan. Inzwischen finde ich es sehr befriedigend, jeden Tag ein bisschen mehr zu wissen und Ideen zum Widerstand gegen die AfD zu entwickeln, die sich in meinen Alltag integrieren lassen.



Ist die Demokratie noch zu retten?

Eigentlich sollte heute noch etwas zu meiner letzten Frankreich-Reise an dieser Stelle stehen, aber mir war heute mehr nach diesem Thema.

„Ist die Demokratie noch zu retten?“ Diese Frage stellte mir eine alte Schulfreundin, die ich nach vielen Jahren kürzlich wiedersah. Mich traf die Frage unvorbereitet und ich musste nachdenken, bevor ich ihr antwortete. Die starke AfD und abnehmende Wählerbeteiligung bei Wahlen beunruhigen auch mich seit längerer Zeit, doch sehe ich momentan die Demokratie noch nicht in Gefahr. Allerdings tue ich nichts für unsere Demokratie, außer wählen zu gehen und das könnte dann doch irgendwann einmal zu wenig gewesen sein.  

Die Frage ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Welche Möglichkeiten gibt es für mich, mehr für die Demokratie zu tun? Ich will nicht irgendwann sagen müssen: „Hätte ich damals doch öfter mal was gesagt oder getan!“

Folgende Internetseite besuche ich 1x/ Monat und lese und agiere ca. 10- 15 Minuten- bei meiner 2.Tasse Kaffee am Tag.

https://epetitionen.bundestag.de/epet/startseite.html

Auf dieser Seite finden Sie Petitionen, die von Bürgern an den Deutschen Bundestag gerichtet werden. Man kann selbst, wenn einem die Petition sinnvoll erscheint, einer Petition zustimmen und damit den Antragsteller unterstützen. Je mehr Stimmen eine Petition bekommt, desto eher fällt sie im Bundestag auf. Jede Petition muss bearbeitet und die Ablehnung einer Petition schriftlich begründet werden.

Man kann ja mal träumen: Sehr viele Menschen- mehr als zur Zeit- besuchen diese Seite und geben ihre Stimmen ab. Welchen Einfluss könnte man da „von unten“ nehmen…

Ich finde die Seite auch deshalb so interessant, weil die Themen der Petitionen sehr, sehr vielfältig sind. Es sind oftmals anscheinend nur „Kleinigkeiten“, doch man kann es kaum besser irgendwo ablesen, was die Menschen in Deutschland bewegt. Manche Petitionen sprechen mir aus dem Herzen, zu manchen habe ich keinen Bezug,  manche finde ich auch merkwürdig. Aber am spannensten sind die zu einem Sachverhalt, den ich in Deutschland als selbstverständlich ansah, für den man aber erst noch kämpfen muss. 

Jede Petition wird von verschiedenen Lesern kommentiert. Viele Kommentare wiegen das Dafür oder Dagegen ab oder dienen zur Erklärung der einzelnen Petitionen. Da kann man sich schon mal festlesen, aber man tut ja dann auch was für seine eigene politische Meinung.

Um mit abstimmen zu können, muss man sich einmal registrieren, es ist dabei nicht notwendig, seinen Namen zu veröffentlichen. Und wenn Sie auf den Geschmack gekommen sind, können Sie auch selbst online Petitionen an den Deutschen Bundestag stellen…

Morgen stelle ich Ihnen eine weitere Internetseite vor, die besonders am morgigen Tag in den Fokus vieler Menschen rücken sollte.