Ausflug nach America

In der holländischen Gemeinde Horst, nahe von Venlo, liegt America, ein kleiner Weiler mit viel Grün. Hier, im Heere Peel, sind noch bis zum 30. Oktober 2022 diverse Kunstobjekte installiert, die man auf einem Spaziergang entdecken kann.

Zu jedem Kunstwerk gibt es eine kurze Erklärung, allerdings nur auf Niederländisch. Mit der Übersetzungsapp „Translator“ von Microsoft kommt man aber weiter.

Es geht an kleinen Seen vorbei, durch Waldstücke und manchmal erinnerte mich die Landschaft auch an Bilder von Monet.

Ein Kunstwerk irritierte mich, weil ich gerade den Beitrag zu der „Müllweg App“ geschrieben hatte. (Siehe auch unter „Related Posts).

Wir verließen auch ab und zu den Hauptweg und fühlten uns ein bisschen wie Kinder, als wir wackelige Hängebrücken überqueren mussten oder an Zelten aus Ästen vorbeikamen.

Am Parkplatz auf der Lorbaan Nr. 9 gibt es auch ein Café/Restaurant, wo man diesen Ausflug ausklingen lassen kann.

In diesem Gebiet gibt es übrigens noch andere Themenspaziergänge, wie z.B. zum Thema Moorstechen oder Bergbau. Ein anderer Weg ist speziell für Hundebesitzer reserviert, hier müssen die Hunde nicht an die Leine.

Der Holländer

Aron, Peter und Klaus sind Extremwattwanderer. Sie halten über ihre Abenteuer Vorträge, ein Buch ist erschienen und die Drei haben eine gewisse Berühmtheit erlangt.
Nur eine Wattüberquerung fehlt ihnen noch, doch jetzt ist der langersehnte Tag da: die Wetter und Gezeitenbedingungen lassen einen Wanderung von Manslagt nach Borkum zu. Doch Aron kommt nicht mit. Er macht in England Urlaub und muss sich dort um seine kranke Frau Marie kümmern. So ziehen Peter und Klaus alleine los und scheitern. Klaus kommt dabei um und Peter kann sich nur mit letzter Kraft an Land retten. Als man ihn dort empfängt, ist er verwirrt. Er spricht von seiner Frau Helen, die von einem Segeltörn nie zurückgekehrt ist.
Klaus findet man auf einer Sandbank, er hat ein Hämatom am Kopf, war es ein Unfall oder Mord?
Liewe Cupido arbeitet bei der deutschen Bundespolizei, aber alle nennen ihn wegen seiner Kindheit in den Niederlanden den „Holländer“. Peters anhaltende Verwirrtheit ist für ihn nur ein Mosaikstein, dass hinter dem Tod von Klaus mehr steckt. Während man offiziell davon ausgeht, dass es ein Unglück war, ermittelt Liewe zusammen mit seinem jungen Kollegen Xander weiter- zu Recht.

Ich habe diesen Krimi mit Begeisterung gelesen. Er war spannend, das ruhige Ermittlerpaar hatte bei mir viel Sympathien und die Welt der Extremwattwanderer war für mich etwas ganz Neues. Spuren im Watt bekommen noch einmal eine ganz andere Bedeutung!

Spiekeroog

Amsterdam oder Rotterdam?

Kurz vor Weihnachten gebe ich Ihnen wie schon in den letzten beiden Jahren einen Tipp für eine Städtetour.

Seit einigen Jahren debattieren Niederländer und Touristen, welche Stadt, Amsterdam oder Rotterdam, die attraktivere sei. Dazu gibt es sogar schon Tassen-Statements:

Gesehen in Rotterdam…

Wir wählten dieses Jahr Rotterdam, denn die Touristenfluten in Amsterdam waren ja in den letzten Monaten mehrmals Thema in den Zeitungen. Außerdem ist Amsterdam viel „Altes Holland“, das man auch in anderen Städten sehen kann.

Noch vor ca. 40 Jahren hatte Rotterdam einen denkbar schlechten Ruf, inzwischen ist es die Stadt, die für Experimentierlust und Innovationen steht. Das zeigt sich in der Architektur und im Alltagsleben und davon bekamen wir selbst an einem Wochenende Einiges mit.

Zuerst besuchten wir die Kubushäuser. In einem der 38 Häuser ist ein kleines Museum eingerichtet, so dass man auch einen Eindruck bekommt, wie es innen aussieht. Jedes Haus hat eine Wohnfläche von 100qm, die sich über drei Etagen verteilen.

Schräg gegenüber wurde 2014 die imposante Markthalle eröffnet. Hier kann man eine kulinarische Weltreise unternehmen. Auf mehreren Etagen gibt es Verkaufsstände und kleine Restaurants.

Wer noch mehr architektonische Zukunft sehen möchte, der stromert durch die anliegenden Straßen mit vielen Einkaufsmöglichkeiten

oder geht über die in der Nähe liegende Erasmusbrücke.

An vielen Stellen Rotterdams präsentieren sich Gebäude der berühmtesten Architekten. Da wir nur ein paar Stunden Zeit hatten, überquerten wir nicht die Maas, sondern gingen in den Museumspark.

Ein noch nicht fertiger Neubau des Boijmans Van Beuningen Museums. Die Skyline von Rotterdam spiegelt sich in der Fassade.

Wir wollten uns eine Ausstellung in der Rotterdamer Kunsthalle ansehen. Thema: Alternativen zur legeren Bekleidung während der Weihnachtstage…

Dieses Plakat weist schon auf die Tatsache hin, dass die Ausstellung ab April in München zu sehen ist.

Morgen zeige ich Ihnen ein paar Fotos von dieser Ausstellung, die Modelle werde ich alles im nächsten Jahr „nachnähen“ ?

Dreimal schwarzer Kater-Im Roussillon Nr. 5

Gilles Sebag, Inspecteur in Perpignan, muss zusammen mit seinen Kollegen eine Entführung aufklären. Da es sich bei der vermissten Person um eine niederländische Staatsbürgerin handelt, wird Gilles und seinem Team Kommissar Lefèvre aus Paris zur Seite gestellt, ein dynamischer verkappter Kevin Costner, der am Anfang, typisch Pariser, Vieles besser weiß und damit Gilles gehörig auf die Nerven geht. Hat die Entführung mit dem Tod einer anderen Holländerin in einem kleinen Urlaubsort am Meer zu tun? Was ist mit dem nächtlichen Überfall auf eine weitere niederländische Touristin, der glücklicherweise glimpflich verlief? Die Zeitungen sprechen bereits von einem Serientäter. Endlich meldet sich der Entführer, aber er stellt so wahnwitzige Forderungen, dass Gilles an ganz andere Zusammenhänge glaubt und seiner eigenen Wege geht. 

Man muss keinen Urlaub im Rouissillon machen, um diesen Krimi zu mögen. Die Spannung hält sich bis zum Schluss, nicht nur wegen der Fälle, sondern weil es im Privatleben von Gilles auch noch eine ungelöste Frage gibt. Die so verschiedenen Charaktere der Polizisten tragen zur Unterhaltung bei, ohne dass es in Slapstick abdriftet.

Perpignan im heißen Sommer, vielleicht erwärmt Sie der Krimi , wenn es bei uns nun draußen frischer wird?

Und weil Barry White in diesem Krimi eine gewisse Rolle spielt, hier ein bisschen Phillysound:

Morgen kehre ich in meinen Garten zurück und mache mir Gedanken über die zukünftige Bepflanzung bei heißen Sommern.

Ein Tag in der Kulturhauptstadt Leeuwarden

Am Sonntag fuhren mein Mann und ich zusammen mit zwei Freundinnen nach Leeuwarden, eine der beiden europäischen Kulturhauptstätte in diesem Jahr. Der „Topact“ ist dort momentan eine Ausstellung der Werke von M.C.Escher und so gingen wir nach knapp 3 Stunden Autofahrt zuerst in das Friesmuseum.

Ich wusste kaum etwas über das Leben von Herrn Escher, kannte nur seine berühmtesten Bilder, die mit ihren vertrackten Konstruktionen so berwirrend sind. So ging ich als fast unbeschriebenes Blatt in die Ausstellung und war am Ende sehr angetan von den Bildern und von Herrn Escher als Person. Er war wirklich ein Ausnahmekünstler! Sein Vater unterstützte ihn bei seinen Malerambitionen, er war lange glücklich verheiratet und Familienvater. In seinem ziemlich unaufgeregtem Leben ohne Skandale und Dramatik verfolgte er zielstrebig seine künstlerische Weiterentwicklung und ließ sich dabei nicht vom damaligem Zeitgeist oder Ansinnen einflussreicher Leute beeinflussen. Die Ausstellung dokumentiert dies eindrucksvoll. 

Wir waren um 10 Uhr dort, ab 11 Uhr wurde es sehr voll. So besuchten wir im selben Haus eine weitere Ausstellung, in der zehn Künstler und Künstlerinnen im Sinne M.C.Eschers etwas darstellten, was es so eigentlich gar nicht geben kann. War eine nette Ausstellungszugabe.

Nach einer Esspause auf einem Pfannkuchenschiff, nahe gelegen auf einer Gracht, besuchten wir die 20×18 Galerie, in der ca. 400 Künstler ihre Werke zeigen, sprich Bilder auf einem Rahmen in den Maßen 20×18, passend zum Jahr. Es wurde sehr Unterschiedliches geboten, von Ölmalerei, über Collage bis zur Fotografie, sehr unterhaltsam.

Nach weiterem Bummel an Grachten und Installationen entlang

kamen wir zum schiefen Turm von Leeuwarden. Soll schiefer sein als der Turm von Pisa, wir hatten da unsere Zweifel, aber dass er nicht gerade stand, war unbestreitbar.

Ganz in der Nähe befindet sich ein Museum zum Thema Sprache. Wir hatten den Eindruck, dass dieses noch nicht fertig ist, aber die Installation mit 1680 Würfeln, auf denen 6720 lebende Sprachen aufgeführt wurden, war beeindruckend: Zig Sprachen, von denen wir noch nie gehört hatten…

Unser Tag endete mit Besichtigung der Altstadt. Diverse prachtvolle Häuser aus dem 16.Jahrhundert, weitere Kunstinstallationen und für eine doch eher kleinere Stadt auffällig viele Coffeeshops, aus denen die ein oder andere Geruchswolke drang. Da hörte man dann Hmmmm oder Ääähh…

Vor der Heimfahrt machten wir noch einen Halt im alten Postkontor, heute als Hotel und Restaurant umgewandelt.

Lohnt sich eine Fahrt für einen Tag nach Leeuwarden? Bedingt. Um Leeuwarden herum sind in Nachbarstädtchen weitere Highlights zu finden, die wir nicht gesehen haben. Man kann eigentlich sagen, dass ganz Friesland Kulturhauptstadt ist. So wäre es besser, zumindest ein langes Wochenende dort zu verbringen. In Leeuwarden ist die  Escher-Ausstellung toll, alles andere fanden wir nett, uns fehlte das Pfiffige. Aber vielleicht hatten wir auch zu hohe Ansprüche an eine Kulturhauptstadt oder waren schon zu oft in anderen holländischen Städten.

Für mich fängt jetzt das Wochenende an, am Montag geht es mit Rasierschaum weiter.

Venlo lässt grüßen- Des Rätsels Lösung

Gestern spiegelten sich in der Sonnenbrille Häuser, die in Venlo stehen. Vor einiger Zeit besuchte ich die Stadt, um sie zu fotografieren. Da entdeckte ich auch diesen Osterhasen

 Ich wünsche Ihnen noch viele pinke Ostereier!

Staunen in Steyl

Wie gestern angekündigt, erzähle ich heute nun noch ein bisschen über meinen Besuch im Steyler Klosterdorf. Gegründet wurde es 1875 von Arnold Janssen mit einer Missionarsschule. Auf dem Gelände, malerisch direkt an der Maas gelegen, stehen heute zwischen verschiedenen Klostergärten diverse Gebäude, die man z.T. besichtigen kann, aber dafür braucht man wohl fast einen Tag.

Steyler Plan

Ich ging erst ein bisschen an der Maas spazieren

snapseed

und dann in das Missionsmuseum.

dsc_6504

Hier kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Das Museum gibt es seit 1931 und zeigt, was Missionare bei ihrer Rückkehr nach Steyl mitgebracht haben. Eine sehr exotische Sammlung im gutem wie auch schlechtem Sinne- aber bilden Sie sich darüber selbst ein Urteil.

Nur eine ganz kleine Auswahl an gezeigten "Mitbringseln"
Nur eine ganz kleine Auswahl an gezeigten “Mitbringseln”

In zwei Nebenräumen, und jetzt wird es weihnachtlich, findet z.Zt. eine Krippenausstellung statt mit Krippen von verschiedenen Künstlern aus Oberammergau. Hier ging das Staunen dann weiter.

In der Mitte eine Krippe in einer Nussschale, ober eine Krippe aus Holz, unten aus Papier
In der Mitte eine Krippe in einer Nussschale, oben eine Krippe aus Holz, unten aus Papier

Wenn Sie jetzt nach Steyl fahren, sind Sie fast alleine und es ist still. Im Sommer pilgern Tausende zu diesem Ort und die Stimmung wird höchstwahrscheinlich sehr viel “weltlicher” sein. Trotzdem werden mein Mann und ich einmal zu einer warmen Jahreszeit dort hinfahren, ich habe ihn mit meinen Schilderungen neugierig gemacht 

Wer sich über Steyl informieren möchte:

http://www.steyler.eu/svd/niederlassungen/steyl-gruendungsort.php

 

 

Film besser als Buch

Vor ein paar Tagen sah ich den Film “Das Mädchen mit dem Perlenohrring”. Als Vorlage diente der gleichnamige Roman von Tracy Chevallier, den ich vor einigen Jahren gelesen habe. Mir gefiel das Buch schon sehr gut, doch ist der Film noch besser. Und da es ja eher selten vorkommt, dass ein Buch vom Film übertrumpft wird, stelle ich ihn heute kurz vor. Zuerst ein paar Infos, dann der passend Trailer.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Das_Mädchen_mit_dem_Perlenohrring#Handlung