Teure offene Gartenpforte

Das letzte Wochenende stand unter dem Motto „Offene Gartenpforte“ und wir besuchten dieses Mal fünf Gärten in Willich und Dülken.

Den Anfang machte der Garten von Diana und Johan van Diemen in Willich/Anrath. Ein prächtiger Staudengarten in zwei Teilen ohne große Deko oder inszenierten Sitzgelegenheiten.

Ich entdeckte mehrere unbekannte Pflanzen und einen nach Orange duftenden Strauch mit zig weißen Blüten- alle Pflanzen konnte ich mir sehr gut in meinem Garten vorstellen. Während man in anderen Gärten sich Notizen macht, kann man hier die Blumenkauflust direkt befriedigen. Das Ehepaar besitzt eine hervorragende Staudengärtnerei und der Garten ist mehr oder weniger ein „Showroom“.
So nahm ich Ableger meiner Wunschpflanzen und noch diverse andere für das Brombeerfeld mit. Ich habe bisher noch keine Gärtnerei gefunden, die eine so große Auswahl an Wildstauden anbietet.


Wie bei meinem letzten Besuch vor 5 Jahren war die Beratung von Frau van Diemen sehr gut und freundlich- ein schöner Auftakt zu unserer
Gartenpfortentour!

Auch im Garten von Frau von der Linden wurden wir herzlich begrüßt. Hier wechselten sich gepflegte Rasenflächen mit geschwungenen Blumenbeeten, Sitzecken und einer schönen Teichanlage ab. Darüber hinaus fanden sich vor Ort diverse Skulpturen der Künstlerin Marile Heinen.

In Erinnerung bleiben werden mir die Flaschenstöcke (auf einem Stock ist eine dekorative Flache gestülpt), die Frau von der Linden für ihren Mann installiert hat. Durch die Stöcke sieht er beim Arbeiten in den Beeten, welche Stauden er nicht entfernen darf. Sympathisch die Aussage der Gärtnerin, dass sie ihren Garten auch genießen und nicht nur in ihm arbeiten möchte. So wuchsen auch Butterblümchen, Brennnessel und Disteln einträchtig neben Tulpen, Mohn oder Storchenschnabel.

Vor der Mittagspause fuhren wir nach Dülken und wurden dort von dem Garten „Gartenflair“ von Frau Krein und Herrn Kemkowski überrascht. Am Eingang sah man einen kleine japanische Anlage mit einem schönen Teich.

In dem Teich kreisten stolze Kois in vielen Farben, die man von oben und von unten beobachten konnte, dank einer Sitzecke unterhalb des Wasserspiegels. Großes Gartenkino!

Der Gartenweg schlängelt sich aber noch weiter und plötzlich kam man an hübschen Hühnern vorbei, an einer Funkiensammlung und schließlich auch zu einem Gartenteil, in dem man wieder freudig Geld ausgeben konnte. Niedliche Dekorationselemente, sowie beeindruckende Steintröge, Findlinge, Wasserpflanzen und Kois wurden angeboten. Einen kostenlosen Tipp nahm ich aber mit: Eine von Imkern favorisierte Insektentränke- man nehme Weinkorken und kombiniere sie mit einer Wasserpflanze in einer Schale.

Mittagspause machten wir im schönen Dülken in dem italienischen Restaurant „La Tavola“ am Eligiusplatz , danach ging es weiter zu dem Dülkener Garten von Herrn und Frau Klein-Kohlhaas. Der Besuch begann auf der Terrasse und von dort aus wandelte man dann durch einen mit Rosen und Spalierobst umrankten Gang zum Garten. Hingucker war der Gartenpavillon und der Garten hatte eine gewisse englische Atmosphäre.

Unseren letzten Garten der Familie Franke in Willich würde ich eher als perfekten Park bezeichnen, der zweimal/Woche von Gärtnern gepflegt wird. Sehr geschmackvoll und für Frösche ein Paradies.

Im Raum Dülken finden öfter Gartenveranstaltungen und Pflanzenmärkte statt. Diesen Flyer fand ich auf unserer Tour, vielleicht haben Sie ja Lust bekommen?

Neben den beiden von mir beschriebenen Gärten haben dann weitere fünf Gärten in Dülken geöffnet.

Der Eintritt war in allen Gärten am Wochenende und sind auch während der Dülkener Gartenlusttage frei. Eine Spende für den Viersener Verein zur Unterstützung der ukrainischen Partnerstadt Kanew wäre eine schöne Geste.

Keine bezahlte Werbung!

Offene Gärten an der Ruhr Teil 2

Am Wochenende luden wieder verschiedene Privatgärten zu einer Besichtigung ein. Im Mai hatten wir dieses Angebot schon genutzt, am Samstag sahen wir uns drei andere Gärten und einen „alten Bekannten“ an.
Der erste Garten lag in Hattingen, die Gestalterin war Frau Adelt, eine Gartenarchitektin. Dieser schon prämierte Garten bot einen besonderen Service, den ich bisher noch in keinem anderen Garten gesehen habe. Frau Adelt hatte in verschiedenen Beeten mit problematischen Boden-oder Lichtverhältnissen Listen aufgehängt, aus denen man ersehen konnte, welche Pflanzen zu welcher Jahreszeit dort blühen. Toll!

Auszüge aus zwei der Listen. Das Bild unten ist das Rüpelbeet, passend zu der rechten Liste .

In diesem Garten entdeckten wir die meisten uns unbekannten Pflanzen und bekamen Anregungen für Detailgestaltungen. Neben dem üblichen Angebot von Kaffee und Kuchen und Ablegern aus dem Garten konnte man hier noch alte Gartenbücher für einen Obolus mitnehmen.

Oben ein Teilblick auf den Garten, unten eine interessante Hortensie und ein „Zaunkönig“.

Der Garten von Jorck lag nur ein paar Minuten entfernt in Essen-Kupferdreh. Ein Garten der Steine und Sitzmöglichkeiten wäre ein passender Titel.
Die Hausherrin erzählte uns, dass sie und ihr Mann vor 22 Jahren ein Grundstück übernommen hätten, auf denen Rhododendronsträucher und einbetonierte Wäschestangen dominierten. Viel Arbeit lag vor ihnen, denn sie bauten einen Garten ( 9×49 m) in die Höhe mit diversen Natursteinmauern. Bewundernswert! Was ich allerdings irritierend fand, waren die über 90 möglichen Sitzgelegenheiten im Garten- too much! Aber wer diesbezüglich Anregungen sucht, ist hier genau richtig.

In Bochum besuchten wir noch einmal den Garten von Mutter und Tochter Pork. (Beschreibung siehe unten unter „Related Posts). Ihn kannten wir in seinem Frühlingskleid, jetzt präsentierte er sich prächtig bunt. Wieder wurden wir von den beiden herzlich empfangen, ein Grund mehr, nächstes Jahr den Besuch zu wiederholen. Ein weiteres Argument: Ca. 200m entfernt befindet sich das türkische Restaurant „Side“. Essen gut, Bedienung freundlich, auf der Terrasse Blick auf ein schönes Rosenbeet.

Oben links: Der beste Treffpunkt für Bienen auf der gesamten Gartentour war die Kräuterecke
Unten links: In diesem Garten musste man auch öfter mal den Blick nach oben richten, wie beispielsweise bei den ca. 2,50m hohen Sonnenblumen.
Oben rechts: Ein Teich im Waldteil des Gartens mit Blutweiderich.
Unten rechts: Kleiner Eindruck aus dem Bauerngarten

Frau Grönert in Essen Katernberg hat die „Offenen Gärten“-Wochenenden organisiert und nennt sich Gartencoach. War der Garten von den Porks strukturiertes Chaos mit Mut zum Nichtperfekten ( bei 1,5 ha kein Wunder…), schien mir dieser 800qm große Garten perfekt- nichts Vertrocknetes oder Abgeknicktes störte beim Flanieren den Blick auf die Beete. Was ich nicht so schön fand: Es wurde viel Gartendekoration zum Verkauf angeboten und an manchen Stellen waren zu viele Stecker, Figuren u.a..

Nach der Besichtigung haben wir auf dem ganz in der Nähe liegenden Gelände des Zollvereins Kaffee getrunken. Das war der Ausklang eines sehr anregenden Gartentages.

Erst gucken, dann buddeln

Seit Anfang des Monats sind wieder einige private Gärten am Niederrhein geöffnet.

https://www.kleve-tourismus.de/reisefuehrer/natur-in-kleve/offene-gaerten-im-kleverland

Ich habe am Sonntag eine gärtnerische Wissenslücke geschlossen und mir u.a. die über die Niederrheingrenzen bekannten Gärten von Herrn Lucenz und Herrn Bender und von Mutter und Tochter Imig angesehen. Einfach mal wieder über den eigenen gärtnerischen Tellerrand schauen, Ideen sammeln und neue Pflanzen kennenlernen. Vielleicht bringe ich Sie ja auf den Geschmack?

Was mich bei den besuchten Gärten besonders faszinierte, das waren die Ausblicke auf die niederrheinische Landschaft. Neben den beiden oben erwähnten Gärten sah ich mir noch den „gARTen Atelier Peters“ und „Viller the Garden“ an.
Pflanzen, mit denen ich für meinen Garten liebäugele. Rechts unten z.B. ein Paradiesbaum (Elaeagnus „Quecksilber“), der wunderbar duftet und auch in Töpfen gepflanzt werden kann. Zur Bestimmung der Pflanzen eignet sich sehr gut die kostenlose App „PlantNet“.
Besonders im Garten der Imigs bekommt man schöne Präsentationsideen.

Alle Gärten liegen im nahen Umkreis von Bedburg-Hau. Um sich zwischendurch zu kräftigen, eignet sich beispielsweise der Landgasthof Westrich. Er hat eine großzügige Terrasse, von der man ebenfalls „puren Niederrhein“ und leckeres Essen genießen kann.

Keine bezahlte Werbung!

Und zum Kaffeetrinken? Decke mitnehmen, ein Kaffeetrinkenpicknick machen und weiter die Seele baumeln lassen oder Buddelpläne für den eigenen Garten schmieden.