Von Dünen, Moor und Kuchenbäumen

Der letzte Freitag war sehr abwechslungsreich. In zwei Stunden spazierten wir zuerst durch Dünen, kamen vorbei an einem Moor und

an einer Landschaft, die gut zum bevorstehenden Halloween passte,

bogen kurz in die Provence ab

und hatten dann noch das Vergnügen, eine Art Dschungellandschaft kennenzulernen.

Bei unserem Spaziergang sahen wir auch viele interessante Bäume, wie beispielsweise links unten den Kuchenbaum, in dessen Nähe es wie in einer Bäckerei duftet, in der gerade gebacken wird.

Rechts oben: Imposante Stacheln an der Rinde hat die amerikanische Gleditschie. Rechts daneben ein ca. 80 Jahre alter Gingkobaum. Ein männliches Exemplar mit einem Geneffekt, durch den der Baum relativ schmal und hoch wurde. Seine Nachfahren stehen deshalb in vielen anderen Gärten, an Straßenrändern und Baumschulen in NRW. Darunter eine ca. 100 Jahre alte Lindenallee.

Ihnen fehlt noch etwas Blühendes? Bitteschön!

Rechts oben: Wir gingen auch durch eine Rhododendronanlage, wo einige Sträucher zum zweiten Mal blühten. Unten rechts: Hier wurden 30 verschiedene Sonnenblumenarten gezeigt.

Wo waren wir? Im Ruhrgebiet! Genauer gesagt zum ersten Mal im Dortmunder Rombergpark, hier nahmen wir an einer Führung teil. Der Park ist über 200 Jahre alt und ca. 70 Hektar groß und damit der größte botanische Garten Deutschlands. Ehemals ein englischer Landschaftspark, der zu einem Schloss gehörte, ist er heute als öffentlicher, frei zugänglicher Park die zweite grüne Lunge Dortmunds neben dem Westfalenpark. Wir haben während des zweistündigen Spaziergangs nur ein Fünftel des Parks gesehen und werden sicherlich im nächsten Frühjahr an einer weiteren Führung teilnehmen. Dann gibt es dort beispielsweise das Primeltal zu bewundern, die ca. 130 verschiedenen Rhododendronarten stehen in voller Blüte und die Gewächshäuser fehlen uns auch noch.

Danach gestärkt haben wir uns auf der Promenade am Dortmunder Phoenixsee (siehe unten unter „Ein geschenkter Tag“). Hier gibt es mehrere Restaurants, u.a. auch die „Frittenküche“, die besonders leckere „Pommeskreationen“ anbietet, wie z.B. Pommes Frites à la Bruschetta-Style:

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Teure offene Gartenpforte

Das letzte Wochenende stand unter dem Motto „Offene Gartenpforte“ und wir besuchten dieses Mal fünf Gärten in Willich und Dülken.

Den Anfang machte der Garten von Diana und Johan van Diemen in Willich/Anrath. Ein prächtiger Staudengarten in zwei Teilen ohne große Deko oder inszenierten Sitzgelegenheiten.

Ich entdeckte mehrere unbekannte Pflanzen und einen nach Orange duftenden Strauch mit zig weißen Blüten- alle Pflanzen konnte ich mir sehr gut in meinem Garten vorstellen. Während man in anderen Gärten sich Notizen macht, kann man hier die Blumenkauflust direkt befriedigen. Das Ehepaar besitzt eine hervorragende Staudengärtnerei und der Garten ist mehr oder weniger ein „Showroom“.
So nahm ich Ableger meiner Wunschpflanzen und noch diverse andere für das Brombeerfeld mit. Ich habe bisher noch keine Gärtnerei gefunden, die eine so große Auswahl an Wildstauden anbietet.


Wie bei meinem letzten Besuch vor 5 Jahren war die Beratung von Frau van Diemen sehr gut und freundlich- ein schöner Auftakt zu unserer
Gartenpfortentour!

Auch im Garten von Frau von der Linden wurden wir herzlich begrüßt. Hier wechselten sich gepflegte Rasenflächen mit geschwungenen Blumenbeeten, Sitzecken und einer schönen Teichanlage ab. Darüber hinaus fanden sich vor Ort diverse Skulpturen der Künstlerin Marile Heinen.

In Erinnerung bleiben werden mir die Flaschenstöcke (auf einem Stock ist eine dekorative Flache gestülpt), die Frau von der Linden für ihren Mann installiert hat. Durch die Stöcke sieht er beim Arbeiten in den Beeten, welche Stauden er nicht entfernen darf. Sympathisch die Aussage der Gärtnerin, dass sie ihren Garten auch genießen und nicht nur in ihm arbeiten möchte. So wuchsen auch Butterblümchen, Brennnessel und Disteln einträchtig neben Tulpen, Mohn oder Storchenschnabel.

Vor der Mittagspause fuhren wir nach Dülken und wurden dort von dem Garten „Gartenflair“ von Frau Krein und Herrn Kemkowski überrascht. Am Eingang sah man einen kleine japanische Anlage mit einem schönen Teich.

In dem Teich kreisten stolze Kois in vielen Farben, die man von oben und von unten beobachten konnte, dank einer Sitzecke unterhalb des Wasserspiegels. Großes Gartenkino!

Der Gartenweg schlängelt sich aber noch weiter und plötzlich kam man an hübschen Hühnern vorbei, an einer Funkiensammlung und schließlich auch zu einem Gartenteil, in dem man wieder freudig Geld ausgeben konnte. Niedliche Dekorationselemente, sowie beeindruckende Steintröge, Findlinge, Wasserpflanzen und Kois wurden angeboten. Einen kostenlosen Tipp nahm ich aber mit: Eine von Imkern favorisierte Insektentränke- man nehme Weinkorken und kombiniere sie mit einer Wasserpflanze in einer Schale.

Mittagspause machten wir im schönen Dülken in dem italienischen Restaurant „La Tavola“ am Eligiusplatz , danach ging es weiter zu dem Dülkener Garten von Herrn und Frau Klein-Kohlhaas. Der Besuch begann auf der Terrasse und von dort aus wandelte man dann durch einen mit Rosen und Spalierobst umrankten Gang zum Garten. Hingucker war der Gartenpavillon und der Garten hatte eine gewisse englische Atmosphäre.

Unseren letzten Garten der Familie Franke in Willich würde ich eher als perfekten Park bezeichnen, der zweimal/Woche von Gärtnern gepflegt wird. Sehr geschmackvoll und für Frösche ein Paradies.

Im Raum Dülken finden öfter Gartenveranstaltungen und Pflanzenmärkte statt. Diesen Flyer fand ich auf unserer Tour, vielleicht haben Sie ja Lust bekommen?

Neben den beiden von mir beschriebenen Gärten haben dann weitere fünf Gärten in Dülken geöffnet.

Der Eintritt war in allen Gärten am Wochenende und sind auch während der Dülkener Gartenlusttage frei. Eine Spende für den Viersener Verein zur Unterstützung der ukrainischen Partnerstadt Kanew wäre eine schöne Geste.

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Ein Hammer Tag- Ausflug Teil 1

Das Wortspiel ist zu verführerisch, um es nicht zu verwenden, zumal wenn es Ausflug nach Hamm wirklich großartig war.
Wir fuhren von Duisburg aus mit der Bahn zum Hammer Hauptbahnhof und von dort mit dem Bus zur Endhaltestelle Uentrop. Hier erwartete uns ein dörflicher Stadtteil, der ein bisschen etwas von „Lost Place“ hatte. (Keine öffentliche Toilette, falls Sie suchen sollten).

Viel Industrie und plötzlich…

steht man vor dem Sri Kamadchi Ampal Tempel. Er ist der zweitgrößte hinduistische Tempel Europas. Die Besichtigung (bis 13 Uhr) katapultierte uns sofort ganz weit weg vom schnöden Alltag.

Wer mehr über den Tempel und Hinduismus in Deutschland erfahren möchte, dem empfehle ich diese Fernsehsendung:

https://www.zdf.de/gesellschaft/sonntags/deutschlands-groesster-hindutempel—spurensuche-in-hamm-100.html

Auf dem Weg zurück in die Hammer Innenstadt legten wir einen Halt im Maximilianpark ein. Sein Markenzeichen ist der gläserne Elefant. Ihn besuchten wir zuerst.

Ist man im Elefant, kann man mit einem Fahrstuhl nach oben fahren und hat von oben eine gute Aussicht. Im Inneren befinden sich eine Kunstgalerie, ein Café und diverse Figuren, die sich auf Knopfdruck bewegen, wie beispielsweise unten der Palmenputzer und oben das durstige Huhn.

Ein zweites Highlight ist das Schmetterlingshaus.

Für Kinder ist dieser Park besonders attraktiv, denn es gibt ganz unterschiedliche Spielplätze, die großzügig angelegt sind. Wer Blumen liebt, wird hier mit beeindruckenden Blumenbeeten ( alle gut beschriftet!) verwöhnt.

Oben links: Ein Herbstbeet, u.a. mit insektenfreundlichen Köcherblume, Staubdenlobelie, Feuer-und Mehlsalbei.
Links unten: Ein kleiner Ausschnitte eines 2000qm großen Areals, in denen 70 verschiedene Stauden und Gräser von dem bekannten holländischen Gartenarchitekten Piet Oudolf gepflanzt wurden.
Rechts daneben: Ebenfalls nur ein kleiner Ausschnitt des großen Rosengartens.
Es gibt außerdem noch einen Kräuter,- Apotheker- und. garten.

Da wir in Hamm noch zwei andere Besichtigungspunkte ansteuern wollten, sahen wir im Park nicht alles. Nicht schlimm, denn eine Fahrt im nächsten Frühjahr ist schon vorgemerkt. Vielleicht verbinden wir diese dann auch noch mit der Besichtigung einer besonderen Ausstellung oder dem Besuch einer Veranstaltung im Park. Hier ist immer etwas los. (Momentan läuft z.B. eine Playmobilausstellung und eine Freilichtausstellung zum Thema „Leben in der Arktis).

Fortsetzung folgt nächst Woche!

Mal im Museum schaukeln

Das Museum Schl0ss Morsbroich in Leverkusen war nach dem Zweiten Weltkrieg eins der ersten Museen, das sich ausschließlich der Gegenwartskunst widmete. In den 50er und 60er Jahren wurden beispielsweise Werke von Gerhard Richter, Georg Baselitz, Blinky Palermo) angekauft, so dass das Museum heute einen Fundus von ca. 550 Bildern und Skulpturen und 5000 Arbeiten auf Papier besitzt. Neben deren Präsentation gab es immer wieder Sonderausstellungen, die 2015 dem Museum den Titel „Museum des Jahres in NRW“ einbrachte. Doch nach 2015 folgten wegen Geldknappheit der Stadt schwierige Jahre und das Museum sollte geschlossen werden. Glücklicherweise besann man sich in letzter Minute und seit August 2021 geht es mit dem Duisburger Direktor Jörg van den Berg wieder aufwärts.
Momentan werden unter dem Motto „Sichtweise 1“ mehrere zumeist jüngere Künstler vorgestellt. Den Präsentation der Werke und Installationen werden viel Platz eingeräumt, so dass das Zusammenspiel zwischen Alt und moderner Kunst besonders gut zur Wirkung kommt.

Neben der Kunst kann man auch viele schöne Details entdecken.

Damit Sie einen kleinen Eindruck bekommen, wie der „frische Wind“ des Kurators aussieht, zeige ich Ihnen zwei der Blätter, die zu jedem Künstler in den Räumen aushingen und die man sich mitnehmen konnte:

Links u.a. Thema Schaukel, rechts Thema neue Präsentation der Kunstwerke aus dem Bestand
Zwei passende Fotos zu den Infoblättern.

Das Schloss liegt in einem Park, der an einen englischen Landschaftspark mit Skulpturen erinnert und in dem man einen kleinen Spaziergang machen kann. Auch hier hängt eine Schaukel!

Sollten Sie das Museum besuchen, hier noch einige Tipps:
Neben dem Schloss gibt es noch einen Hofladen, da zu dem Gelände u.a. auch noch eine Obstplantage gehört
Das Schlosscafé bzw. Restaurant war zu. Bei Bedarf bitte vorher informieren.
Wir parkten nicht unmittelbar beim Schloss auf der Gustav-Heinemann-Straße, sondern auf der Alkenrather Straße. Hier entdeckten wir zufällig den „Grillmeister“. Eine Art Schnellrestaurant, in dem es wie im Taubenschlag zugeht, da es hier gutes Essen zu freundlichen Preisen inkl. netter Bedienung gibt.

Grünes Flanieren

Ich könnte natürlich auch „wandern“ oder „spazierengehen“ schreiben, wenn ich vom Schlosspark von Lütetsburg und dem Neuenburger Urwald erzähle, doch beide Male passt „flanieren“ besser.
Der Schlosspark (nicht weit von Emden gelegen) ist ein ca. 30 ha großer englischer Landschaftspark, der im 18. Jahrhundert angelegt wurde. Theodor Fontane beschrieb ihn 1882 so:

„Ein uraltes Schloss am Meeresstrand;
ein herrlicher Park im baumlosen Land…“

Das Schloß kann nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden, gegen einen kleinen Obolus darf man aber in einigen Teilen des Parks lustwandeln. Mehrere Wege schlängeln sich durch Wiesen, an mannshohen Rhododendrenbüschen, über Brücken und an eindrucksvollen Bäumen vorbei. Immer wieder gibt es neue Sichtachsen, die man auf sich einwirken lassen kann.

Die Rhododendrenblüte hatte gerade erst begonnen, aber jetzt war der Park schon prächtig.

Zu dem Park gehören ein Café und ein Laden, dessen Angebot mich sehr an Läden des englischen National Trusts erinnerte, so we had a splendid afternoon!

Zwei Fotos mit mehreren Überbelichtungen

Der Neuenburger Urwald…So sieht er nicht aus. Aber als ich zum ersten Mal davon gehört hatte, stellte ich ihn mir so vor. Bereits 1630 erließ der damalige Besitzer des Landes, Graf Anton Günter, Anordnungen, die diesen Wald schützen sollten und nahm damit den Gedanken des Naturschutzgebietes vorweg. Kein aufgeräumter Wald, 600 bis 800 Jahre alte Eichen, riesige Hainbuchen, eine abwechslungsreiche Flora auf dem Boden, so ist in diversen Beschreibungen im Internet zu lesen.
Meine Fantasie war mit mir etwas durchgegangen, denn ganz so wild war es dann doch nicht. Doch ich fand diesen Wald trotzdem sehenswert, denn es gibt immer etwas zu entdecken.

Links oben: Viele Waldgeister beobachteten uns, Mitte: Alte Wurzeln machen Skulpturen von Künstlern Konkurrenz, unten: Die Buschwindröschen blühten um die Wette

Noch mehr Unaufgeräumtes, aber jetzt mal in „Mono“:

Ein Tipp zum Schluss: Sollten Sie den Urwald besuchen, parken Sie beim Urwaldcafé (sehr gemütlich) in Neuenburg und gehen Sie auf dieser Seite der Bundesstraße spazieren. Die Wege zu den Knotenpunkten 12 und 17 sind besonders ursprünglich.

Das Museum unter Tage in Bochum

Am Wochenende besuchten wir in Bochum zum ersten Mal das Museum unter Tage.

Obwohl das Wetter scheußlich war, konnte man erkennen, dass das Museum in einem schönen Park, dem Schlosspark, liegt und ein erneutes Kommen in einer anderen Jahreszeit wurde direkt eingeplant.


Zurück zum Museum. Zwei Vermutungen, die der Name „Museum unter Tage“ u.U. zulässt, sind falsch. Es ist kein Museum über den Bergbau und im Museum erwarten den Besucher keine Schächte und Tunnel als Ausstellungsflächen. Man fährt in einem fast schon bombastischen Fahrstuhl nach unten, aber das Einzige, was dem Museum fehlt, sind Fenster. Ansonsten könnten die Räume sich auch in einem oberirdischen Haus befinden.
Wir sahen uns zwei Ausstellungen an. Die Sonderausstellung zeigte Werke der Künstlerin Ingeburg Lüscher unter dem Motto „Spuren des Daseins“, die permanente Ausstellung ist dem Thema Landschaftsmalerei im Wandel der Zeit gewidmet.
„Verstümmelungen“ hießen einige Installationen, die Ingeburg Lüscher aus hunderten von Zigarettenkippen erschaffen hat. Neben großformatigen Bildern konnte man in Schaukästen Steinsammlungen bewundern, eine Rauminstallation aus gelben gehäkelten(?) breiten Plastikstreifen war den Gärten der Semiramis gewidmet.
Alles interessant zu betrachten, aber Emotionen wurden bei mir nicht freigesetzt.
Ganz anders bei der Dauerausstellung zum Thema Landschaftsmalerei. Zuerst waren wir erstaunt über die Künstlernamen, die wir dort unter dem ca. 350 ausgestellten Bildern antrafen (z.B. Piet Mondrian, Roy Liechtenstein oder Erich Heckel). Begeistert war ich aber von den Neuentdeckungen jüngerer Künstlern und Künstlerinnen wie Nicole Heinze oder William Nichols. Leider durfte man nicht fotografieren, deshalb füge ich drei Landschaftsfotografien von mir hinzu, um das Thema noch ein bisschen zu illustrieren.

Die Vogelchronistin erinnert sich:“Der ORCA Tower war damals gerade eröffnet worden und die Menschen stürmten in ihm die Läden und kauften alles, als gäbe es kein morgen mehr. Recht hatten sie!“
Das Auge der Li Ban, Schutzgöttin der Wasserläuferinnen und Wasserläufer
Die Wiederkehr des Nebelschmetterlings

Mehr Informationen zu dem Museum finden Sie hier: https://www.ruhr-guide.de/kultur/museen-im-revier/museum-unter-tage/24080,0,0.html

Paris- bis 2100 immer wieder

Mir ist momentan so futuristisch zumute, und das hat mehrere Gründe: Ich war letzte Woche in Paris, habe am Wochenende das Hörbuch „Factfullness“ beendet und gestern einen Bericht über den Städteplaner Vincent Callebaut gesehen. Über alle drei „Zukunftskomponenten“ werde ich im Laufe der nächsten Tage berichten.

Paris: Kennen Sie den Parc de la Villette? Er liegt im Nordosten von Paris und wurde ab 1984 Stück für Stück auf dem Gelände der Pariser Schlachthöfe gestaltet. Drei der Schlachthöfe ließ man stehen und gab ihnen andere Funktionen, die anderen riss man ab und errichtete neue Gebäude sowie die „Folies“, alle umgeben von viel Grün mit diversen Themengärten und Kanälen.

Wir besuchten diesen Park, weil am Rande auch die neue Pariser Philharmonie steht und wir uns dort ein Konzert anhören wollten. (Bericht folgt). Bis zur Metrostation „Stalingrad“ fahren und dann erst einmal am „Bassin de la Villette“ entlangschlendern (oben rechts), das war der Touranfang. Jetzt im Januar befand sich alles im Winterschlaf, wie z.B. die diversen Restaurant- oder Caféboote (sieht man auf dem Foto nicht, es zeigt aber auch nur einen Teil des Bassins). Auch die vielen Bänke an den Boulebahnen waren leer- in wärmeren Jahreszeiten muss es sich hier gut leben lassen. Aber ein kleines maritimes Gefühl kam trotzdem auf, denn die Möwen schrieen, das Wasser plätscherte und Fahnen schlugen im Wind an ihre Masten.

Der Eintritt in den sehr großzügig angelegten Park ist kostenlos. Es gibt diverse Museen und Ausstellungen innen und außen, Spielplätze, Restaurants oder 10 Themengärten. Hier ein paar Schnappschüsse:

Oben links ist eins der „Folies“- 26 zumeist unterschiedliche rote Gebäude, bzw. Landmarken, die bestiegen, innen besucht oder auch gerne fotografiert werden können. Unter dem Folie eine der vielen Skulpturen, die zu einer Ausstellung gehörten. Rechts oben eine große „Zauberkugel“, ein 1985 eröffnetes Kino, darunter eins der alten Gebäude, heute als großer Veranstaltungssaal genutzt. Die jetzige Jahreszeit brachte es mit sich, dass wir von den Themengärten nicht viel gesehen haben, aber der Garten der Spiegel konnte dann doch beeindrucken. (unten rechts)

Der Park würde auch bei wärmeren Temperaturen nicht mein Lieblingspark, denn ich ziehe Verwinkeltes dem Reißbrettartigem vor. Aber man kann sich, obwohl die meisten Gebäude aus den 80er Jahren stammen, schon ein bisschen wie in einem Science Fiction Film fühlen und wirklich viel Zeit im Park angenehm verbringen. Deshalb ist er von mir eine Empfehlung für alle, die das typische Paris bereits gut kennen.

Warum die Jahreszahl 2100 im Titel? Das verrate ich Ihnen im nächsten Beitrag.

Frankfurt kann auch schön sein

Während meiner Zeit als Buchhändlerin war ich bedingt durch die Frankfurter Buchmesse häufig in Frankfurt. Unter den deutschen Städten rangierte dieses Stadt bei mir ganz weit unten, denn die Wolkenkratzer hatten nicht das Beeindruckende von denen in New York und die Zeil fand ich als Einkaufsstraße nicht überzeugend. Mehr kannte ich aber auch nicht…

Das Ansehen stieg ein bisschen, als wir dann vor einigen Jahren in einer Noldeausstellung im Städelmuseum waren, anschließend noch den Palmengarten besuchten, ein paar Schritte durch Sachsenhausen gingen und am Main entlang flanierten.

In diesem Jahr machte Frankfurt bei mir nun einen großen Sprung nach vorne, denn wir hatten an einem Wochenende eine sachkundige Führerin, die uns weitere schöne und interessante Ecken zeigte.

Wir verbrachten einige Zeit in Bockenheim, nahe an der Messe gelegen, aber auch das Univiertel mit historischen Gebäuden und alternativer Szene. Die Leipziger Straße ist ein guter Mix aus Läden, Restaurants, Kneipen und kulturellen Veranstaltungsorten.

Das Brückenviertel in Sachsenhausen und Bornheim sind zwei weitere Ziele, die Architekurleckerbissen und interessante Läden anbieten. Drei Beispiele:

Oben rechts: Buchhandlung „Die Wendeltreppe“-1989 als erste Krimibuchhandlung auf dem europäischen Kontinent gegründet. Der Besuch ist ein Muss- nicht nur für Krimifreunde, denn es gibt auch sehr viele handsignierte Bücher und andere Raritäten.
Unten rechts: Ca. 120 verschiedene Müslis &Co werden hier angeboten. Man kann sie beliebig mischen, mit Milchshakes kombinieren und oben aus 30 verschiedenen „Toppings“ wählen.
Links: Ob die beiden in dem Laden mal einkaufen werden?

Verhungern und verdursten muss man auch nicht, Besuche in einer Apfelweinwirtschaft oder in der Kleinmarkthalle sind lecker und launig.

Am Ebbelwoi scheiden sich die Geister, aber probieren sollte man ihn schon- am besten zusammen mit „Grüner Sauce und Ei“.

Auf unseren Spaziergängen an den beiden Tagen konnte man viele Kleinigkeiten entdecken und das steht bei mir bei der Bewertung einer Stadt ganz hoch im Kurs.

Der Blaue Bock war oft zugegen.

Na ja, und wenn ich ehrlich bin, die von mir verschmähten Wolkenkratzer sehen ja abends doch ganz gut aus…

Freue mich auf den nächsten Besuch…

Und nicht weit entfernt von Frankfurt liegt Eltville, dahin nehme ich Sie morgen mit.

Ostseetipp Nr.3

Die dritte Stadt, die wir während unseres Ostseeurlaubs besuchten, war Eutin. Neugierig gemacht wurden wir durch den Hinweis im Reiseführer auf einen schönen Rosengarten. Das war eine kleine Enttäuschung.

Der Rosengarten= ein Weg mit Rosenbeeten an der Seite- das wars. Wenn man den Rosengarten im Dortmunder Westfalenpark kennt, ist man vielleicht auch ein bisschen verwöhnt

Aber wir lustwandelten weiter und trafen dann auf diese schönen Plätze und Gebäude:

Wir sahen uns das Eutiner Schloss auch von innen an wie man auf den Fotos sieht. Viele Räume sind restauriert, hat uns gut gefallen. Auch die Geschichte des Schlosses ist interessant, der bekannteste Name, der mit dem Schloss in Verbindung steht, ist Katharine die Große. Im Innenhof des Schlosses tranken wir Kaffee, danach besuchten wir noch den Schlosspark, der englische Vorbilder hat.

Das Ostholstein-Museum liegt gegenüber vom Schloss und hier hatten wir wieder einen „Ausstellungstreffer“.

Gezeigt werden z.T.  bekannte Fotos berühmter (Magnum)-Fotografen, die wir zum ersten Mal „live“ sahen. Auch hatten wir noch nie von den Editionen der griffelkunst gehört. Wieder zuhause, hallte diese Ausstellung noch länger nach, denn griffelkunst ist eine sehr interessante Idee und ich nahm mir nach langer Zeit mal wieder den Magnum- Fotobildband vor und meine Liebe zur Schwarzweissfotografie bekam neuen Schwung.

In anderen Räumen wird auf die Geschichte Eutins eingegangen. Goethe soll Eutin „Weimar des Nordens“ genannt haben, denn im 18. Jahrhundert lebten auch hier viele Gelehrte und Künstler wie beispielsweise der Maler Johann Heinrich Tischbein, die Dichter Friedrich Gottlieb Klopstock, Johann Gottfried Herder und Matthias Claudius, der Übersetzer von Homers „Ilias“ und „Odyssee“, Johann Heinrich Voß oder der Komponist Carl Maria von Weber. Viele Zeitdokumente und Bilder sind ausgestellt, hier kann man Stunden verbringen.

Haben wir was in Eutin verpasst? Ja, das ist höchstwahrscheinlich so, denn die meisten Urlauber machen zuerst eine Bootstour auf den Seen rund um Eutin. Aber da wir bestimmt noch einmal an die Ostsee fahren, holen wir das dann nach.

Nächste Woche mache ich einen kurzen Abstecher nach Lübeck zu einer weiteren Ausstellung, morgen kommt mal wieder ein Beitrag für die Rubrik „Meine Werkstatt“, hat auch noch etwas mit der Ostsee zu tun.

Kommt fast einer Wallfahrt gleich- Welfenland Teil 3

Am Sonntag fuhren wir von Celle aus nach Wolfenbüttel, die Stadt Lessings und die Stadt der Bibliothek von Herzog August. Am Ende meines Blogeintrags finden Sie den Link zu einem FAZ Artikel über die Bibliothek. Da ist u.a. vom achten Weltwunder die Rede, bibliophilen Kleinodien und dem zweitteuersten Buch der Welt. 

Können Sie sich vorstellen, wie mein Herz blutete, als ich dieses Gebäude nach der Besichtigung wieder verlassen musste? Nicht nur wegen der alten Bücher, hier sind auch Buchunikate von berühmten aktuellen Malern versammelt, uralte Landkarten und Globen (auch von Herrn Mercator). Unbeschreiblich für mich, deshalb auch der Zeitungsartikel.

Das Lessinghaus hatte geschlossen, so bummelten wir noch ein bisschen durch die Innenstadt. Hier gibt es leider diverse Bausünden, so dass die restaurierten Fachwerkhäuser teilweise nicht zur Geltung kommen. Aber man entdeckt noch viel Schönes.

Kommt meinen Duisburger Lesern und Leserinnen der Herr oben links etwas bekannt vor?

Auf der Rückfahrt nach Hause machten wir dann noch eine Kaffeepause in Bad Pyrmont und waren- hups- in Italien…

Um das lange Wochenende „rund“ zu machen, nahm ich noch 2 Krimis mit, die sich mit der Geschichte der Welfen befassen. Diese stelle ich Ihnen morgen kurz vor.

Hier nun aber der Zeitungsartikel über die Herzog August Bibliothek:

Die im Jahre 1572 von Herzog Julius gegründete Bibliothek war unter dem gelehrten Büchersammler und Friedensfürsten Herzog August die größte europäische Büchersammlung und wurde als achtes Weltwunder angesehen. Das heutige Bibliotheksgebäude wurde 1883 bis 1887 im Stil eines florentinischen Palazzo errichtet und ersetzte die baufällige berühmte Bibliotheksrotunde des 18. Jahrhunderts. Heute befindet sich hinter den mächtigen Mauern eine moderne Forschungsbibliothek von internationalem Rang mit einem Bestand von ca. 1 Million Bänden, davon ca. 350.000 Bände aus dem 15. bis 18. Jahrhundert.

In den musealen Räumen der Bibliothek, wie Augusteerhalle, Schatzkammer, Globensaal, Kabinett und Malerbuchsaal, bewundern Gäste aus aller Welt die bibliophilen Kleinodien vergangener Zeiten. Wechselnde Sonderausstellungen machen einen Besuch immer wieder interessant. Schatz der Schätze in der Bibliotheca Augusta und der Besuchermagnet schlechthin ist zweifelsohne das 1983 in London für 32,5 Millionen DM ersteigerte Evangeliar Heinrichs des Löwen, eine der prächtigsten und kunsthistorisch wertvollsten Handschriften des Mittelalters, das nun seinen endgültigen Platz in Wolfenbüttel gefunden hat.