Fake Fotos

Letzte Woche stellte ich Ihnen eine Software zum Kolorieren von Schwarzweissfotos vor, nun bekam ich von meinem Leser Frank Gniffke (Merci!) noch einen Tipp für ein „Fotohelferlein“.
War es noch bis vor einiger Zeit etwas mühsam, ein Motiv aus einem Foto auszuschneiden, bzw. den Hintergrund zu entfernen, so geht das nun mit der Schnelligkeit eines Augenzwinkerns. Hier zwei Beispiele:

Stepptanz
Pilgerfahrt

Diese Fotos sind insofern harmlos, da lebende Personen nicht als Fotomotiv dienen.
Werden Sie nicht auf mich neidisch, weil Sie denken, dass ich letztes Jahr im winterlichen Rio de Janeiro war!

Das Landschaftsmotiv bekam ich von Pixabay, das zweite Foto war dieses:

Viel Spaß beim Fotomontieren! Die Software finden Sie unter www.remove.bg.

Grüße vom Brombeerfeld im März

Letztes Jahr erzählte ich Ihnen in einigen Beiträgen von einem Brombeerfeld und dem Versuch, dort eine Blumenwiese zu installieren. Vorgestern machte ich nach längerer Zeit mal wieder eine Bestandsaufnahme der Pflanzen. Diesen kleinen sonnigen Gruß wollte ich Ihnen nicht vorenthalten.

Daneben entdeckte ich Bärlauch und viele Vergissmeinichtblätter. Auch Disteln, Brennessel, Malven, Königs- und Nachtkerzen werden das Feld für Insekten wieder attraktiv machen.

Eigentlich wollte ich schon viel früher „ins Feld“, da ich vom letzten Jahr noch Samen habe, die Kaltkeimer sind, also Frost brauchen, wie z.B. Wicken.

Seit gestern schneit und friert es. Waren es Wettersamen, die ich da ins Brombeerfeld eingebuddelt habe?

Xanten hat was zu bieten

Im Februar buchte ich zum ersten Mal eine private Führung in einem Museum. Für 50 Euro konnten bis zu 15 Personen teilnehmen, wir waren zu acht, die im Stiftsmuseum in Xanten die Stifts-Bibliothek für eine Stunde besuchen durften. (Ist ansonsten für den Publikumsverkehr geschlossen).

Die Zeit verging fix, denn wir bekamen viele Informationen über die Herstellung von Büchern vor und nach Gutenbergs Erfindung. Ein Beispiel: Wie wurden früher die Farben hergestellt, mit denen man die Bücher illustrierte?

Die Bibliothek besitzt viele Buchschätze ab dem 11. Jahrhundert, die wir ausgiebig bewunderten. Diese zu restaurieren und für die Zukunft zu bewahren, ist ein Kapitel für sich…

Aber auch die Geschichte der Bibliothek ist sehr interessant. Den Bestand von ca. 18000 Büchern verdankt Xanten letztendlich Napoleon, der, als Herrscher über den linken Niederrhein, viele Kirchen leer räumen und die Bücher nach Xanten in die Bibliothek transportieren ließ. Von hier aus sollte der komplette Buchbestand nach Paris gebracht werden. Doch dann verlor Napoleon seine Macht und die Bücher blieben in Xanten.

Neben der Bibliothek kann man sich noch das Stiftsmuseum und den Xantener Dom ansehen. Der Eintritt in das Museum ist z.Zt. kostenlos. Mir gefiel es sehr gut, dass das Museum nicht mit religiösen Schätzen überfrachtet ist, sondern das Besondere exemplarisch an einem Ausstellungsstück erklärt wurde.

Man erfährt zudem viel über den Bau des Doms und über den Alltag der Stiftsherren.

Wir verbrachten einen schönen Nachmittag und leckeren Abend in Xanten. Zum Kaffeetrinken besuchten wir dieses empfehlenswerte Café

Nach der Besichtigung kehrten wir in dem Restaurant „Zur Börse“ am Marktplatz ein. Auf seiner Speisekarte finden sich einige typisch niederrheinische Gerichte.

Keine bezahlte Werbung!

Morde auf den Äußeren Hebriden

Teil 1 einer Triologie

In Edinburgh wird ein Mann tot aufgefunden, es sieht wie eine Hinrichtung aus. Kurze Zeit später wird auf der Isle of Lewis ein zweiter Mann auf sehr ähnliche Weise ermordet. Inspektor Fin Macleod aus Edinburgh wird daraufhin nach Lewis geschickt, um zu überprüfen, ob die beiden Morde eventuell von einer Person ausgeführt wurden.
Die Ankunft von Fin MacLeod löst auf der Insel nicht nur wegen seiner Ermittlungen einige Unruhe aus. Fin ist auf Lewis geboren und hat dort seine Kindheit und Jugend verbracht. Seit 18 Jahren war er nicht mehr dort und durch seine Anwesenheit kommen alte Erinnerungen hoch. Er besucht seinen alten Freund Alistair und dessen Frau Marsaili, Fins frühere Freundin. Beide haben einen Sohn, ist Alistair wirklich der Vater? Ein anderer Mitschüler Fins sitzt inzwischen im Rollstuhl, nachdem man ihm als Schüler einen Streich gespielt hat und er dabei von einem Dach gefallen ist. Nie konnte er sich von dem Sturz erholen. Fin trifft auf Männer, mit denen er einmal als Junge auf einem Schiff rausgefahren ist, um nach alter Tradition auf einer Insel Gugas zu töten, da diese auf der Insel als Delikatesse gelten. Bei der Jagd auf die Vögel wurde Fin damals schwer verletzt und der Vater von Alistair kam ums Leben. Nie wurde darüber gesprochen, was wirklich auf der Vogelinsel passierte.
Fins Ermittlungen sind schwierig, denn Angel, der Ermordete, hatte wegen seiner Brutalität einen schlechten Ruf und soll kurz zuvor eine Schülerin vergewaltigt haben. Immer wieder gerät Fin in eine Sackgasse und nur langsam wird ihm klar, dass er selbst der Grund für den Mord an Angel ist.

In dem Buch wechseln sich die Krimihandlung mit den Kindheits-und Jugenderinnerungen von Fin ab. So sehr die Äußeren Hebriden mit ihren eindrucksvollen Landschaften Menschen immer wieder verzaubern, so sehr fordern die Inseln die Bewohner im Alltag. Das Leben auf Lewis ist rau und vielen erscheint es als eintönige Hölle, der man nicht entkommt ( es sei denn, man heißt Fin).
Als verweichlichte Stadtfrau berührten mich die archaischen Traditionen unangenehm und einige Seiten las ich nicht. Der Krimi gefiel mir aber trotzdem so gut, dass ich mir noch den 2. Teil auslieh.

Neun Monate sind vergangen. Fin ist inzwischen von seiner Frau geschieden, hat den Polizeidienst quittiert und ist endgültig nach Lewis zurückgekehrt. Er weiß noch nicht, mit was er sein Geld verdienen wird und beginnt, das Haus seiner Eltern zu restaurieren. Oft komm er allerdings nicht dazu, denn es wird eine Moorleiche gefunden. Eine Tätowierung mit dem Kopf von Elvis und dem Schriftzug „Heartbreak Hotel“ verrät, dass der Mann wohl in den 50er Jahren gestorben ist. Bei der Untersuchung von DNA Spuren stellt sich heraus, dass Tormod, der Vater von Marsaili, mit dem Toten verwandt sein muss. Er wird zum Hauptverdächtigen, kann seine Unschuld aber nicht beweisen. Er ist dement und lebt in seiner eigenen Welt. Fin beginnt für ihn und Marsaili zu recherchieren. Zusammen mit dem Polizisten Gunn muss er sehr tief graben, bis er aufdeckt, wer Tormod wirklich ist.

Auch im 2. Teil der Triologie erzählt der Autor die Geschichte wieder aus zwei Perspektiven. Die Erzählung über Fins Ermittlungen wechselt sich mit den Erinnerungen Tormods ab. Im Alltag findet sich Tormod kaum noch zurecht und spricht nicht mehr viel, aber in seinem Kopf sind die vielen Erlebnisse noch präsent. So formt sich beim Lesen langsam die Geschichte von zwei Waisenkindern. Der Autor greift dabei auf einen Skandal in Schottland zurück, der bis heute noch wirkt.
Der Krimi ist ca. 130 Seiten kürzer als sein Vorgänger, aber zieht man noch die z.T. ausschweifenden Landschaftsbeschreibungen ab, bleibt eine Erzählung, die nicht unbedingt spannend ist, aber zu Herzen gehen kann.

Eine neue Farbpalette für Ihre Fotos

Kennen Sie die Palette App, bzw. die Seite www.palette.fm? Auf dieser Seite kann man Schwarzweißfotos kolorieren lassen. Den Tipp bekam ich von meinem Blogleser Frank Gniffke und ich möche mich an dieser Selle dafür noch einmal bedanken. Ein sehr schöner Zeitvertreib!
Die Anwendung ist kostenlos, sofern man die Bilder nur koloriert. 20 verschiedene Möglichkeiten sind vorgegeben, man muss das Foto nur hochladen.

Zuerst probierte ich es mit einem wirklich alten Foto.

Oben rechts ist das Originalfoto

Möchte man die Fotos lieber dezenter einfärben, ist das auch möglich:

Unten ein sw-Infrarotbild, das eingefärbt wurde.

Bei aktuellen Fotos kommt es meiner Meinung nach sehr auf das Motiv an, um ein gelungenes Ausneumachalt-Bild hinzubekommen. Sind die aktuellen Fotos bunt, muss man sie erst in schwarzweiße Fotos umwandeln, um den alten Charme als Resultat zu erreichen. Natürlich kann man auch farbige Fotos einfärben, bei den Ergebnissen war ich aber immer enttäuscht.

Diese Fotos habe ich nach dem Einfärben noch mit der Distressed FX App bearbeitet. Oben links eine Madonna in einem Hinterhof in Warschau, oben rechts ein Platz in Izmir, unten rechts einer der letzten alten Metroeingänge in Paris.

Das Palette-Programm bietet noch zwei weitere Funktionen an. Das Bild kann beschrieben werden, nach den Stichwörtern sucht die KI dann die passende Einfärbung aus. Oder man wählt die Überraschungstaste, dann wird es zumeist knallig.

Eine Plastik von Henry Moore

Besuch in einem Wasserturm

Raten Sie wo der Wasserturm steht? Wenn man mit dem Aufzug ganz nach oben fährt, kann man diese Aussicht genießen:

Oben links: Schloß Styrum, das man heutzutage als „Eventlocation“ mieten kann, darunter ein Blick zu den Ruhrauen. Rechts das Gasometer in Oberhausen.

So sieht der Wasserturm aus und er steht in Mülheim:

Seit den 90er Jahren ist dort das Wassermuseum. untergebracht. In mehreren Ausstellungsräumen wird das Thema in all seinen Facetten den Besuchern näher gebracht. Welche Arten gibt es von Wasser und wie wird es gefördert? Warum ist Wasser für die Welt so wichtig? Welche Rolle spielt das Motiv Wasser in der Kunst, Musik und Literatur? Bedingt durch die Enge des Turms wird das Wissen in vielen kleinen Filmen erklärt. Die Präsentation erinnerte mich dabei teilweise an „Raumschiff Orion“.

Wie sieht die Zukunft des Wasser aus? Dazu gab es Aufklärung bezüglich unseres Wasserverbrauchs.

Diese Hauptfaktoren bestimmen den persönlichen Wasserfußabdruck:

Was in dieser Aufstellung z.B. noch fehlt, ist der Kleiderkauf. Die Herstellung eines Baumwoll T-Shirts verbraucht ca. 16000 Liter Wasser. Wer seinen Wasserfußabdruck berechnen möchte, der findet im Internet mehrere Rechner, die den Verbrauch noch weiter umfassen.

Ich finde es gut, dass es so ein Museum gibt und wie man lesen konnte, wird es oft von Schulklassen besucht. Die Bandbreite dieses Themas ist wirklich groß und wir haben nur ungefähr die Hälfte aller Filme gesehen, danach waren wir erst einmal „gesättigt“. ( Ich wusste z.B. vorher nicht, wie viele verschiedene Arten es von Stauseen gibt…).
Als wir von unserem Museumsbesuch zurückkamen, lief an dem Abend die Quizshow „Wer weiß den sowas?“. Hier wurde in einer Frage noch eine passende Zahl präsentiert. Deutschland verliert pro Jahr 2,5 Gigatonnen Wasser. Bedingt durch immer höher werdenden Verbrauch und Veränderung des Wetters sinkt der Grundwasserspiegel. Ich konnte mir unter der Zahl nichts vorstellen und habe versucht, das in Badewannen (mit durchschnittlich 150 Liter Fassungsvermögen) auszurechnen. Demnach verlieren wir ca. 16,6 Milliarden mit Wasser gefüllte Badewannen pro Jahr. Deutschland hat ca. 80 Millionen Einwohner, rechne ich einfach (16 Milliarden durch 80 Millionen) wären das 2000 volle Badewannen, die jeder in Deutschland in einem Jahr an Wasser nicht mehr zur Verfügung hat. Nicht umsonst nennt man seit einiger Zeit Wasser das Gold der Zukunft…

Plauderstundenbuch

Als ich dieses Buch

aus meiner Büchereitasche zuhause auspackte dachte ich: „Koch dir erst einmal einen Tee und dann guck mal kurz rein.“ Ich hatte beim Lesen den Eindruck, der Autor sitze bei mir und verplaudert sich. Gedanken zu Literatur, Sprache und Musik wechseln mit Alltagsbeobachtungen, Gedanken zum Tod und ein paar Plattitüden. So las ich das Buch in einem Rutsch. Ich lernte u.a. neue Autoren kennen und Maars Bemerkungen machten mich neugierig auf deren Bücher. Viel Spaß hatte ich an seinen Ausführungen zu dem kleinen Wort „eh“, wie beispielsweise in „Es ist eh schon zu spät.“ In Wien hat dieses „eh“ viele Bedeutungen, vergleichbar mit unserem „Na“. Vergnügen machten mir auch seine Texte zu Proust. Wie hätte Proust in Zeiten von Instagram und WhatsApp Swans Liebesgeschichte zu Odette beschrieben? Um Ihnen einen kleinen Eindruck zu geben, lese ich Ihnen drei kurze Texte vor:

Die Ahnungslosen

Heute zeige ich Ihnen einige meiner Fotos aus einer Serie mit dem Titel „Die Ahnungslosen“. Beim Aufräumen fand ich eine CD mit 200 alten Porträtfotos, da kam mir die Idee zu der Serie.

Die Stranduhr tickt

Die alten Fotos sind ca. 100 Jahre alt. Wird es von uns in 100 Jahren Bilder geben mit dem Titel „Die Ahnungslosen“?

Am Freitag habe ich eine neue Buchbesprechung für Sie, nächste Woche habe ich einen weiteren Beitrag mit alten Fotos.