Tierische Zugänge

Am liebsten würde ich jeden Tag über den Garten berichten, über seine Düfte ( z.Zt. duftet es nach Rosen, Baldrian, Salbei, Thymian) oder über seine Veränderungen ( der Fingerhut”startet durch”, ebenso die Kugeldisteln). Aber besonders auffällig sind die tierischen Veränderungen. Im Teich quakt nach vielen Jahren mal wieder ein Frosch, die ersten Libellen wurden gesichtet, Schnecken mit Häuschen gibt es dieses Jahr sehr viele, ein Gimpelpäarchen fühlt sich anscheinend bei uns wohl und die Weisheit ist bei uns jetzt auch eingezogen…?

 Noldes berühmte Eule aus dem Bild
Noldes berühmte Eule 

 

 

Der Mai verabschiedet sich

Hier noch drei Haikus, die zu diesem Monat passen:

Unscheinbar wächst er
sein Duft doch verrät ihn bald-
dort der Waldmeister

Waldmeister

Schönes Ritual-
Maibaum, Tanz in den Mai,
Waldmeisterbowle

image

Verblühte Tulpe-
ein seltsames Gebilde,
es verdient Respekt

(Wie kam letztes Haiku zustande? Ich war im Garten von Nolde und beobachtete einen Gärtner, wie er roten verblüten Tulpen ihre Blätter abschlug, es sah auf dem Boden wie ein Blutbad aus. Ich finde Tulpen auch noch in diesem Stadium sehr schön!)

Was hat kalifornischer Mohn mit Fernando Pessoa zu tun?

Dieser Eintrag “bedient” gleich drei Kategorien. Einmal möchte ich jetzt den kalifornischen Mohn vorstellen, von dem ich im März so viele Ableger gefunden habe. (s. unter “Mein Garten). Er ist entweder gelb oder orange.

Kalifornischer Mohn

Zum andern möchte ich aber noch eine Textstelle anfügen von Fernando Pessoa, dem portugiesischen Dichter.

Pessoa

 

Es gibt ein sehr schönes Buch mit Texten von ihm.

Denken mit Pessoa

Aus diesem Buch stammen folgende Sätze:

Jedes Ding, das wir sehen, sollten wir zum ersten Mal sehen, da es auch tatsächlich das erste Mal ist, daß wir es sehen. Und so ist jede gelbe Blume immer wieder eine neue gelbe Blume, selbst wenn es die wäre, die man als eben die gleiche wie gestern bezeichnen will. Aber weder ist der Mensch derselbe, noch ist die Blume dieselbe. Selbst das Gelb kann nicht dasselbe sein. Es ist schade, daß die Augen der Menschen nicht so beschaffen sind, dies zu begreifen, dann nämlich wären wir alle glücklich.

Ich glaube, dass alle Menschen, die gerne fotografieren, etwas näher an diesem Glück sind, denn ihre Augen sehen öfter näher oder genauer hin und beim Fotografieren erschließt sich ihnen öfter eine neue Welt.

Immer etwas zum Entdecken

Immer etwas zu entdecken
Immer etwas zu entdecken

Vor einigen Jahren besuchte ich mit der Duisburger VHS mehrere Gärten in Holland. Die Spezialität eines Gärtners waren Schalen mit Holz, Steinen und Steingartenpflanzen. Er hatte kleine “Gartenwelten” erschaffen und diese faszinierten mich, denn man konnte in den Schalen viele Details entdecken. Heute habe ich auch ein paar Schalen (solche Schalen zu gestalten kann fast ein bisschen süchtig machen) und sitze mit meinem Fotoapparat immer wieder davor.

Gartenimprovisation

Tischliege

Letztes Jahr zum ersten Mal ausprobiert und für gut befunden. Deshalb heute die Gunst der Stunde genutzt und die “Sonnenbank” schnell aufgebaut. Es war herrlich! (Irgenwann hole ich mir auch die richtig gut verstaute Liege aus dem Keller…).

Who is who?

  1. Im Februar hatte ich die Idee, eine Palette mit kleinen mit Erde gefüllte Blumentöpfe vorzubereiten, um neue Gäste, die sich zufällig im Garten eingefunden haben, ein eigenes Zuhause zu geben. Heute habe ich mal Bestandsaufnahme gemacht. 

Ableger

Dank Blüte kann ich ein Vergissmeinicht identifizieren, mit Hilfe der Blätter  2 Ahorn ( meine nächsten Bonsaiversuche), eine Distelart, Melisse, Glockenblume und kalifornischen Mohn. Aber es bleiben noch Fragezeichen, z.B. in der Mitte zweiter und dritter Topf von links-Holunder? Oder untere Reihe ganz links Sonnenhut? Einige Blümchen werde ich demnächst auspflanzen oder verschenken, damit neue Gäste genauer begutachtet werden können, die übrigen kommen hinter meinen Garten, aber das ist noch eine andere Geschichte, von der ich demnächst erzähle.

Werde jeden Tag belohnt

Jeden Tag eine Freude

Stiefmütterchen

In den letzten Jahren habe ich es nie auf die Reihe bekommen, meine Blumen ab März einmal/Woche zu düngen. Habe es entweder vergessen oder war einfach zu faul. Dieses Jahr bin ich besser und es gab bisher jede Woche extra Nahrung. Die zwei Fotos oben zeigen, wie ich belohnt werde. Primelchen und Stiefmütterchen habe ich seit Anfang Februar und ich erfreue mich jeden Tag an ihnen. Wie gut, einen kleinen inneren Schweinehund besiegt zu haben.

 

 

Rheinhausen ist rosa…

Momentan zeigt sich Rheinhausen von einer sehr schönen Seite. Überall blühen die Kirschbäume und ich kann mich gar nicht satt sehen.

Kirschblütenzeit

Es gibt ein sehr schönes Gedicht von Rainer Maria Rilke, das in den nächsten Tagen “aktuell” wird, nämlich dann, wenn die Blüten vom Wind auf den Boden herab geweht werden. Hier ist es:

Rainer Maria Rilke: Du mußt das Leben nicht verstehen

Du musst das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest.
Und lass dir jeden Tag geschehen
so wie ein Kind im Weitergehen
von jedem Wehen
sich viele Blüten schenken lässt.

Sie aufzusammeln und zu sparen,
das kommt dem Kind nicht in den Sinn.
Es löst sie leise aus den Haaren,
drin sie so gern gefangen waren,
und hält den lieben jungen Jahren
nach neuen seine Hände hin.

Foto aus dem letzten Jahr, im Garten aufgenommen
Foto aus dem letzten Jahr, im Garten aufgenommen