Eine weitere kleine Perle am Niederrhein

Letzte Woche besuchte ich eine alte Schulfreundin in Viersen, um genauer zu sein, in Viersen den Stadtteil Dülken. Da das Wetter mal wieder sehr unbeständig war, fuhren wir nicht zum Viersener Skulpturenpark, sondern machten einen Spaziergang durch das alte Dülken. Hin, liebe Fotografen und Niederrhein-Liebhaber! Man kann dort so viel auf Plätzen und in kleinen Gassen entdecken und es sich in diversen Cafes und Kneipen gut gehen lassen. Wir bummelten nur eine Stunde und diese Stunde war wirklich nur ein Appetitanreger. Allerdings hatte ich auch eine kundige Führerin, die mich auf Details aufmerksam machte.

Hier ein paar Fotos:

Dülken Kirche image Dülken Gefängnisturm image image image

 

Es gibt allerdings auch ein ?: Sehr viele Ladenlokale stehen leer. Wie ich hörte, hat dieses Ausbluten vor ca. 10 Jahren begonnen. Hinzu kamen dann noch Planungssünden, sprich es wurden neue Einkaufszentren so platziert, dass Kunden nur noch dahin fahren und nicht mehr in die Altstadt gehen. Aber trotzdem, Dülken verdient einen Besuch! Wer möchte noch mehr wissen?

Mehr über Dülken

Rückblick auf 30 Jahre

Charakterbilder

55 berühmte Persönlichkeiten werden in diesem Buch im Zeitraum von 1983 bis 2007 porträtiert. Faszinierend ist, wie die Fotografin von Kruse es schafft, die Berühmtheiten ungestellt abzulichten und wie sie beschreibt, welche Hürden sie nehmen musste, um diese Porträts überhaupt machen zu dürfen und gleichzeitig auch Interviews zu bekommen. Das Buch gleicht einer Zeitreise, denn es tauchen Namen auf wie z.B. , Marion Gräfin Dönhoff, Richard von Weizsäcker, Ida Ehre oder auch Loriot. Sehr lesens- und sehens(!)wert, denn man entdeckt u.a. auch manche Facetten bei den einzelnen Personen, die man nicht vermutet hätte.

Das Buch ist im zu Klampen Verlag erschienen und kostet 19,80 Euro.

Garteninventur

Nach den vielen Regentagen habe ich mich gestern erstmalig wieder im Garten getummelt. Hauptaufgabe war wegschneiden, wegschneiden, wegschneiden. Aber ich machte auch eine „Inventur“ und musste drei Verluste beklagen. Der Salat war den Schnecken zum Opfer gefallen, der Lavendel wurde ertränkt (und das, nachdem ich ihn in Töpfen über den Winter gebracht habe…) und an einer Stelle hat der Hausmaulwurf mal wieder gewonnen und zwei Pflanzen, die ich vor ca. 4 Wochen eingesetzt hatte, einfach rausgeschmissen. An dieser Stelle wächst nichts, kennt jemand eine Schattenpflanze, die übel duftende Wurzeln hat?

Aber ich hatte gestern auch viel Freude. Geht es Ihnen auch so, dass Sie manche Pflanzen im Garten als selbstverständlich hinnehmen und sich bei anderen besonders freuen, dass sie blühen? Finde ich den Dauerbrennern gegenüber nicht fair, aber mein Herz schlug höher, als ich sah, dass meine erste Strauchfuchsie zu blühen angefangen hat.

In England sieht man Fuchsiensträucher öfter, hier sind sie wegen des Klimas rarer. Ich habe vor 4 Jahren drei Pflanzen an verschiedenen Stellen im Garten ausgepflanzt und bisher immer über den Winter bekommen. Sie blühen bis Oktober und vertragen auch sonnige Zeiten gut.

Fuchsie

Dies ist mein Wettersalbei. Wenn das Wetter schön ist, bleibt er ganz rot, wird das Wetter schlechter, werden die Blüten weiß. Er duftet wunderbar und wird von Bienen sehr geliebt.

Wettersalbei Abends fotografiertimage Mittags fotografiert

Dieses Blümchen heißt Knautia, auch sie ist eine Bienenpflanze. Ihr gilt mein ganzer Respekt, weil sie eigentlich Wiese und viel Sonne liebt und bei mir Halbschatten und schweren Boden bekommt. Vielleicht erkennt sie an, dass ich sie jede Woche dünge?

Knautia

Und dann ist da noch der Cornus kausa, der dieses Jahr erstmalig so prächtig blüht. Die Jahre zuvor spendierte er mal ab und zu eine Blüte, aber dieses Jahr…Im Herbst bekommt er rote Früchte, die ein bisschen nach Mango schmecken, ob diese dann auch so zahlreich erscheinen werden?

Cornus

Bis Donnerstag sollen ja 35 Grad werden, da suche ich mir dann aber lieber ein schattiges Plätzchen…

Bootsste

 

Die Puppenspieler aus Mülheim

Kasper

Heute kommt nun der zweite etwas längere Artikel aus meinem Urlaub. Es geht um meinen Besuch des Figurentheater-Museums in Eckernförde. Sabine Freund und Ralf Rahier kommen ursprünglich aus Mülheim, machten aber vor einigen Jahren ihren Traum war, dort hin zu ziehen, wo andere Urlaub machen. Auf einem alten Kasernengelände haben sie Räume gefunden, in denen sie über 600 ihrer Puppenschätze zeigen. Man taucht in eine andere Welt ein, wenn man sich die Puppen, Figuren und Masken ansieht, ja und wenn Herr Rahier dann noch Geschichten zur Entstehung der Puppen und zum Kauf besonders wertvollen Exemplare erzählt, dann vergeht die Zeit sehr schnell und man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Schattentheatee
Faszination Schattentheater
Viele Figuren stammen auch aus anderen Kontinenten
Viele Figuren stammen auch aus anderen Kontinenten

Das Museum ist (leider) noch ein Geheimtipp, denn die Stadt Eckernförde hält sich mit Werbung ziemlich bedeckt. Das ist insofern besonders schade, da die beiden Puppenliebhaber sehr viel Idealismus und auch Geld in ihre Sammlung stecken und es so eine Sammlung wirklich selten in Deutschland gibt. Wer also hoch im Norden Urlaub macht, sollte dieses Museum auf keinen Fall verpassen. Sehr freundlich fand ich es übrigens, dass ich nach Herzenslust fotografieren durfte!

Der "Puppenmeister" Ralf Rahier
Der „Puppenmeister“ Ralf Rahier
Ein Blick in die Puppenwerkstatt
Ein Blick in die Puppenwerkstatt

Sie brauchen noch mehr Informationen? Hier ist ein kurzer Film über die Sammlung und den Puppenspieler

Film über das Museum

Das Museum ist z.Zt. montags und mittwochs nachmittags ( 14-17 Uhr) und nach Terminabsprache geöffnet, bei Rückfragen bitte anrufen: 01797206391.

Schwarzweisse Entspannung

Zentangle

Vor zwei Jahren beschäftigte ich mich schon einmal intensiv mit Zentangle und bemalte jeden Tag über mehrere Monate hinweg ein Quadrat. Ich fand es sehr entspannend und bei schwierigen Mustern merkte ich auch,dass meine grauen Zellen ordentlich zu tun bekamen. Leider verlor ich dann irgendwann den Faden, doch jetzt im Urlaub habe ich wieder angefangen. Hier nun eine Variante, die insofern Spaß macht, als dass man sich den Gegebenheiten des Steinen anpassen muss. Rhein ich komme, spül mal ein paar schöne Steine ans Ufer…

Zentanglesteine

 

Bin blöd- oder warum tun es nicht mehr Leute?

BürgersteigDies ist ein Bürgersteig ganz in der Nähe meines Zuhauses. Im Sommer versuchen Brombeerbüsche ihn „einzunehmen“ und dann wird es für alte Leute mit Rollator schwierig, dort zu gehen. Aber auch ohne  Rollator ist es auch unangenehm, von den Büschen gekratzt zu werden. Ich schneide seit einigen Jahren dann den Bürgersteig wieder frei, da es die Stadt Duisburg nicht tut. Die Reaktionen auf meine Eigeninitiative sind sehr unterschiedlich. 80 % Unverständnis ( Warum machen Sie das, das muss(!) doch die Stadt machen, wir zahlen dafür doch Steuergelder), 19% viel Lob und heute kam dann das eine Prozent. „Wieso machen sie das, dürfen sie das überhaupt? Ich werde mal morgen bei der Stadt anrufen und mich erkundigen, ich kenne sie ja!“

Noch besserere Kommentare oder Blicke bekomme ich, wenn ich auf einem nahen Spielplatz Flaschen, Scherben oder anderen Müll einsammle…

Bin doch ganz schön blöd, oder? Aber ich wünschte mir, dass es noch mehr so blöde Leute wie mich gäbe. Duisburg ist hoch verschuldet und muss sparen. Sich jetzt auf gezahlte Steuergelder zu berufen ist deshalb sinnlos. Einfach mal über den eigenen Schatten springen und die Initiative ergreifen, dann würde das Gemeckere über Verdreckung vielleicht irgendwann auch mal etwas leiser…

Im Bann von Herrn Zett

HerrZett

Was macht Herr Zett auf einer Parkbank? Das beschreibt Hans Magnus Enzensberger in seinem Buch „Herr Zetts Betrachtungen, oder Brosamen, die er fallen liess, aufgelesen von seinen Zuhörern“.  Herr Zett ist ein Mann mittleren Alters mit braunem Bowler auf dem Kopf, der eines Tages plötzlich auf einer Parkbank auftaucht und seine Meinungen zu Gott (manchmal) und die Welt (sehr oft) verlauten lässt. Er zieht damit sehr unterschiedlichen Zuhörer an, die sich oftmals an Zetts Ansichten reiben oder sich sogar fürchterlich ärgern und Diskussionen anfangen. Aber genau das beabsichtigt Zett. Mal ist er bei den Schlagabtäuschen nett, mal ein Grantler, mal schlichtweg unausstehlich. Das alles erfahren wir von einem der Zuhörer, der 259 Betrachtungen von Zett in dem Büchlein zusammengefasst hat.

Das Büchlein hat 226 Seiten und ist sympathisch klein, so dass es wirklich in jede Tasche passt und man es mitnehmen kann, wenn man mal zwischendurch etwas Intelligentes lesen möchte. Es kostet 8 Euro.

Bin ich eine Antiquität?

Gestern holte ich mir ein paar neue Kniestrümpfe für 2,99€, waren also nicht teuer. Heute wollte ich sie anziehen und musste die Banderole abmachen. Auf dieser stand „Since 1992“. In meinem Kopf tauchten ??? auf. 1992 war doch erst kürzlich! Bisher hatte ich dieses „Since“ auf alten Whisky Flaschen gelesen, in England an Häuserfassaden oder auf einer Bonbondose eines Händlers, der die Königsfamilie beliefert. Allerdings kam die Jahresangabe dann aus dem 18. oder 19. Jahrhundert, aber 1992? Bin ich dann auch schon eine „Since“? Vielleicht sollte ich mir eine Armbinde mit „Since 1959“ anlegen, dann steige ich bestimmt auch im Wert…

Polivka hat einen Traum-Lust auf einen Krimi?

Wiener Krimi

Der Wiener Bezirksinspektor Polivka muss sich um einen ermordeten Fahrgast in einem Zug kümmern, doch wird ihm sehr schnell von seinem Chef befohlen, den Mord als Unfall zu behandeln. Polivka beschließt daraufhin, übers Wochenende privat nach Paris zu fahren, denn dort kommt der tote Geigenbauer Jacques Guillemain her. In der Wohnung trifft er auf Guillemains Exfrau Sophie. Beide werden dort kurz danach wegen einer Speicherkarte überfallen, die Guillemain in einer Geige versteckt hat. Es stellt sich bei weiteren Ermittlungen von Polivka und Sophie heraus, dass einer der einflussreichsten Männer Österreichs, nämlich der „Fürst“ in ungeheure Machenschaften verstrickt ist und dieser über Leichen geht, um nicht in Verdacht zu geraten. Kommen Polivka und Sophie da lebend wieder raus?

Ein genialer Krimi! Die Mischung aus Wiener Schmäh, französischen Charme und indischen Weisheiten(vom indischen Kollegen Polivkas) ist schon etwas Besonderes. Dazu kommen aber noch Witz und Spannung und dann ist am Ende noch eine ordentliche Portion Zynismus, die ihres gleichen sucht.

Der Autor Stefa Slupetzky ist bereits 2005 mit dem Glauser Krimipreis ausgezeichnet worden. Er ist für mich eine Neuentdeckung und ich freue mich auf weitere Krimis von ihm.