Hier wächst nichts

Wenn Sie vermuten, dass es in diesem Buch um Gartentipps geht, was man an den Plätzen in Ihrem Garten pflanzen kann, an denen Sie sich schon mehrmals die Haare gerauft und viel Geld für immer wieder neu gekaufte Pflanzen ausgegeben haben, so vermuten Sie nur zu einem Achtel richtig.

Kennen Sie zufällig die Känguru- Chroniken von Marc-Uwe Kling? Falls ja, dann stellen Sie sich vor, das Känguru hätte sich in einem „Special“ mal des Themas Garten angenommen. Dann wissen Sie auch, wie dieses Buch ist und müssen eigentlich nicht mehr weiterlesen.

Falls sie das Känguru nicht kennen, dann kommt jetzt die Besprechung zu diesem Gartenbuch. Also…

Von „Der richtige Spaten“ und „ Mein Kind soll auch gärtnern“ über „Traurige Verkehrsinselbepflanzung“ und „Vorurteile über japanische Gärten“ bis zu „Jammertal der Gartenzeitschriften“ und „ Diese Gesellschaft verdient Steinvorgärten“ reicht die Themenpalette dieses Buches. Kurze, knackige Kapitel mit passenden Bildern und einem Autor, der kein Blatt vor den Mund nimmt: Kritisch, etwas subversiv und manchmal herrlich sarkastisch. Dazwischen dann Interviews mit anderen Gartenfachleuten und überzeugende Tipps für Sträucher, Stauden und Rosen. (Der Autor hasst eigentlich Rosen, gibt dann aber doch Namen von 12 Rosen preis, die eigentlich in keinem Garten fehlen sollten. Seltene Namen, die ich alle nicht kannte, obwohl ich letztes Jahr Rosenbücher aus der Bücherei abtransportiert habe, um die richtige Rambler-Rose für meinen Garten zu finden- Ich hätte vorher dieses Buch lesen sollen).

Darf man so ein despektierliches Gartenbuch schreiben? Der Autor darf, denn in einem Kapitel schreibt er auch über seinen Werdegang als Gartenplaner und Journalist für Gartenfragen. Er fing bereits mit sechs Jahren an, Gärten auf dem Papier zu gestalten und kurz danach, einen Teich anzulegen.

Die Känguru-Chroniken höre ich inzwischen zum dritten Mal, bei diesem Buch könnte es auch sein, dass es zu einer Dauerleseschleife kommt.

Morgen kommt ein Beitrag zum Thema Duft, nicht im Garten, sondern im Haus.

Ach ja, hier übrigens mein erstes Gartenfoto in diesem Jahr (von Freitag):

Ach ja Nr. 2: Sie ist aus ihrem Winterquartier zurück:

Spaziergang-Lern-Methode-Französischstunde Nr. 18

Schon lange habe ich keinen Beitrag mehr zu meinen Französischstunden geschrieben. Das liegt u.a. auch an den „Französischen Spaziergängen“. Einmal pro Woche treffe ich mich mit einer Bekannten und wir gehen eine Stunde spazieren und radebrechen auf Französisch. Das macht sehr viel Spaß, weil man a) merkt, dass das Sprechen langsam immer leichter fällt, b) wir viel lachen, wenn wir Wortkreationen benutzen, die es höchstwahrscheinlich gar nicht im Französischen gibt, c) wir über unseren Alltag quasseln, also gebräuchliche Wörter üben und d) wir uns auch mal einem Thema annehmen (z.B. Welche Unterschiede gibt es zwischen Frankreich und Deutschland- ein sehr ausgiebiges Thema…).

Die Nebeneffekte dieser Spaziergänge sind das Vor- aber insbesondere auch das Nachbereiten. Vor einem Spaziergang überlege ich ein bisschen, was ich erzählen möchte und da fallen mir die ersten Vokabellücken auf. Also vorher schnell noch leo.org befragen. Während der Spaziergänge tun sich dann geradezu Canyons des Unwissens oder Vergessens auf bei den Deklinationen einzelner Verben, dem Gestalten einzelner Zeitformen- ich liebe z.B. das Subjonctif- oder eben des Unwissens um einzelne Vokabeln. Ich habe angefangen, in ein kleines Buch das Nachgeschlagene zu schreiben. Schöner Nebeneffekt: Bein erneuten Lesen fallen einem die ganzen lustigen Gespräche wieder ein.

Diese Spaziergang-Lern-Methode ist natürlich auf jede Spache anwendbar. Wenn Sie auch eine Sprache lernen, Ihnen diese Idee gefällt, aber niemanden kennen, der mitmacht, versuchen Sie es mal auf der Nachbarschaftsseite www.nebenan.de. . Ich habe über diese Seite schon in einem anderen Zusammenhang geschrieben und werde immer mehr ein Fan von ihr.

Am Montag stelle ich Ihnen ein Gartenbuch vor, das ich seit gestern mit großem Vergnügen in der Sonne lese.

Schönes Wochenende!

Super easy?

Weihnachten bescherte mir die alljährlichen Plusse auf der Waage und so beschloss ich, mir einen einfachen Wickelrock zu nähen, der mich zukünftig jegliche Schwankungen meines Gewichts nicht spüren lassen würde. Zuerst suchte ich im Internet nach einer passenden Anleitung, fand aber keine. Als Frau mit minimalen Kenntnissen beim Thema Nähen wählte ich dann, nachdem mir zwei Nähprofis Burda-Schnittmuster empfohlen hatten, dieses aus.

SUPER EASY? HaHaHa!

Hätte ich diesen Rock alleine zuhause genäht, wären daraus höchstwahrscheinlich Hotpants geworden oder ich hätte den Stoff entnervt in die Ecke geschleudert.

Stichworte: Gürtel nähen, ohne dass man Nähte sieht/Gürtelschlaufen nähen/Rückweriger Besatz/ Vlies einarbeiten/Gürtelloch versäubern

Glücklicherweise bin ich jetzt in einem Nähkurs und meine Lehrerin erklärte mir alles geduldig. Ich habe bisher 10 Stunden gehabt, ziehe ich Erklärzeit, nettes Quatschen mit den anderen Kursteilnehmerinnen und Kaffeepausen ab, brauchte ich ca. 6 Stunden für diesen Rock. Unter Super Easy stelle ich mir was für die Zeit zwischen Kaffeetrinken und Abendessen vor. Meinte meine Lehrerin übrigens auch.

Mein nächstes Projekt: Ein Super Easy Kleid. (Erwarb direkt vier Schnittmuster von Burda…).

Morgen kommt mir was spanisch vor.

Boléro ist keine Musik

Momentaufnahmen aus dem fünften Lebensjahrzehnts des berühmten Komponisten verknüpft der Autor in diesem schmalen Roman.

Ravel ist berühmt, die Musikwelt liegt ihm zu Füßen. Doch glücklich ist er nicht. Er hat keine Familie und lebt alleine in seinem Haus in der Nähe von Paris. Er schläft kaum und seine Gesundheit ist angeschlagen. Allein die Lust zu rauchen, sich stilvoll zu kleiden und die Treffen mit seinem alten Freund Jacques bringen ihm ein bisschen Lebensfreude. Trotz der Mahnung des Arztes, sich zu schonen, geht er auf große USA Tournee. Er wird dort frenetisch gefeiert, wenngleich sein Klavierspiel nicht das höchste Niveau hat. Wieder zurück in Frankreich, geht es Ravel schlechter, auch langweilt er sich. Fast aus Verzeiflung nimmt er den Auftrag der bekannten Tänzerin Ida Rubinstein an, ein Ballett zu vertonen. Das Resultat: Boléro. Dieses Stück wird sein berühmtestes, obwohl er selbst meint, dass diese Komposition gar keine richtige Musik ist. Der Erfolg verbessert Ravels persönliche Situation nicht. Er verfällt zunehmend, die Ärzte können nicht mehr helfen..

Morgen wird es super easy oder auch nicht.

Nasse Momente

Häufiges Regnen kombiniert mit Hallenbadbesuche und dem Lesen ergibt „Nasse Momente“. Nach dem gestrigen regnerischen Sonntag passen diese Momente heute ganz gut.

Hier ein paar Vorschläge für innovativen Regenschutz (gesehen auf „Pinterest“):

 

 

Im Hallenbad sah ich eine Frau, die vier verschiedene Dusch-und Haarshampoo-Flaschen mit unter die Dusche nahm. Eine Flasche hatte den Titel „stressfrei“…

Innerlich verteile ich jetzt immer rot-gelbe Karten, wenn Frauen beim Verlassen des Duschraums ihre Dusche einfach weiterlaufen lassen, weil diese ja irgendwann mal selbst ausgeht. Selbst wenn es draußen aus Eimern schüttet, kann man trotzdem ein bisschen Wasser einsparen- tut nicht weh.

Das Highlight des Monats im Schwimmbad: Nachbarkabine, Mutter mit kleiner Tochter (zwischen 4 bis 8 Jahre, da um 15 Uhr der Mini-Schwimmkurs anfängt). Es gab schon einiges Genörgel, da das Töchterchen eigentlich gar keine Lust zum Schwimmen hat. Mutter sprach ein Machtwort, dann war Stille. Plötzlich die Tochter:“ Mama, findest Du nicht, das Schwimmen total überbewertet wird?“ Wieder Stille….

Zum Schluss noch ein literarischer Beitrag. Diese Nieselregen-Passage aus dem Buch „Die Stadt-Entdeckungen im Inneren von Wien von Gerhard Roth gefällt mir sehr gut:

Morgen ist Maurice Ravel das Thema meines Blogs.

Worüber schreibt Erich Kästner?

Bei dem heutigen Wochenendrätsel hat der Gedichtband von Erich Kästner seinen Auftritt.

Ich möchte gerne wissen, worüber Erich Kästner in diesen beiden Gedichten schreibt:

Gedicht Nr. 1

Gedicht Nr.2


Morgen Abend verrate ich es Ihnen, falls das nicht doch eine zu einfache Frage gewesen ist ???!

Der Stellvertreter

Unter diesem Titel wurde 1963 erstmals ein Theaterstück von Rolf Hochhuth aufgeführt. Von Anfang an gab es große Diskussionen um dieses Werk, denn es thematisiert u.a. die Schuldfrage des Vatikans während des 2.Weltkriegs. Noch Ende der 70er Jahre war dieses Stück für manche Menschen ein rotes Tuch. Ich erinnere mich deshalb so genau daran, da es damals als Schullektüre von einigen Lehrern ausgewählt wurde und Eltern dagegen protestierten.

2002 wurde das Theaterstück verfilmt und diesen Film sah ich mir an.

Ulrich Tukur spielt den hochrangigen SS-Mann Kurt Gerstein, dessen Treue zu Hitler ins Wanken gerät, als er in einem Konzentrationslager mit ansehen muss, zu welchem Zweck tatsächlich das Gift, das er immer besorgen muss, verwendet wird. Er versucht unter großer Gefahr, schwedische und amerikanische Gesandte zum Eingreifen zu bewegen, doch vergeblich. Mengele, gespielt von Ulrich Mühe, ist dabei sein Gegenspieler .

Wenn der Papst Hitler wegen dieser Greueltaten verurteilt, dann werden der Welt die Augen geöffnet, so der nächster Gedanke Gersteins und er findet mit Pater Fontana, der im Vatikan lebt, einen großen Unterstützer. Doch der Papst schweigt, selbst dann noch, als in Rom Juden abtransportiert werden und viele versuchen, im Vatikan Schutz zu finden.

Gerstein, dessen Aufzeichnungen den Autor dazu brachten, das Theaterstück zu schreiben, nimmt sich nach dem Krieg in der Gefängniszelle das Leben. Er ist als Kriegsverbrecher verurteilt worden und niemand mehr konnte oder wollte seine Aussagen bezeugen.

Mein Wunsch: Buch und/oder Film sofort wieder mehr in Theatern spielen, in Schulen oder auch bei der VHS als Kursthema beachten. Dabei nicht beschränken auf die Frage nach der Schuld der Kirche, sondern auch die Aktualität der andere Themen dieses Stückes aufzeigen.

Die Lieblingsgedichte der Deutschen

Diese CD hatte ich noch in meinem Bestand. Ich habe sie seit vielen, vielen Jahren nicht mehr angehört, also war jetzt nach der Lektüre des gestrigen Buches der richtige Zeitpunkt gekommen, sie aufzulegen. 48 Gedichte, von ihnen kamen mir Zweidrittel wie „alte Bekannte“ vor, die man endlich einmal wieder traf und hörte. Schön! Dank des Könnens der sechs Vortragenen bekamen die Gedichte teilweise noch ein anderes Gewicht. Hervorheben möchte ich da Ulrich Mühe, wie er die schillersche „Bürgschaft“ rezitiert, das ist gänsehautwürdig.

Dank dieser CD werde ich mir nun einige Gedichtbände vornehmen. Dabei fange ich mit Erich Kästner an. Fortsetzung folgt.

Ulrich Mühe und seine Gedichtvorträge gingen mir nicht aus dem Kopf und ich wollte mehr über diesen Schauspieler wissen. In „Das Leben der Anderen“ hatte ich ihn schon gesehen, aber dann las ich, dass er auch eine der beiden Hauptrollen in einem Film hatte, den ich immer schon einmal sehen wollte. Diesen Film stelle ich Ihnen morgen vor.

Lyrik nervt

Vor knapp zwei Jahren besprach ich bereits ein Buch zum Thema Gedichtinterpretation. Da ich dieses Buch (Link siehe unten) damals als nicht gerade leichte Kost empfand und meine Lust an den Lyrikbänden in meinem Buchregal sich nicht so vergrößerte, wie ich es mir wünschte, griff ich jetzt zu diesem Buch, um mich neu zu motivieren. 

Der Untertitel “Hilfe für gestresste Leser“ vermittelt den Eindruck, dass das Buch Erwachsene im Visier hat. Dem ist nicht so, denn in dem Buch wird der Leser geduzt und es sind wohl eher Oberschüler und Germanistikstudenten, die ihren Lyrikabneigung verlieren sollen. Auf 104 Seiten werden zuerst die Gedichtformen vorgestellt, natürlich immer mit einem Beispiel, dann greift der Autor die Angst vor der Falschinterpretation eines Gedichtes auf, darin sieht er den Hauptgrund für die Lyrikverdrossenheit. Fünf Personen interpretieren das Gedicht „Augsburg“ von B.Brecht und haben fünf verschiedene Sichtweisen. Das ist schon spannend zu lesen, denn es zeigt auch, was man aus einem Gedicht „herausholen“ kann, wenn man sich auf den Text einlässt und ein bisschen Zeit investiert. Ist quasi auch eine Art Denksportaufgabe. Darüberhinaus soll das Buch  auch Mut machen, selbst Gedichte oder Balladen zu schreiben und der Autor stellt ein paar Sprachspiele vor, die dazu animieren sollen.

„Lyrik nervt“ ist mit viel Begeisterung geschrieben, mich hat der Enthusiasmus angesteckt. Morgen gibt es deshalb noch eine  eine passende Hörbuchempfehlung.