Fairnergy – Geldtipp für E-Auto Besitzer

Wir haben seit Ende letzten Jahres ein E-Auto (Smart- sind sehr zufrieden).
Dass man vom Staat finanzielle Unterstützung für das Auto und die Wallbox bekommt, das wurde schon oft publik gemacht. Doch selbst unserem kompetenten Autoverkäufer war das Unternehmen Fairnergy nicht bekannt und wir erhielten den Tipp nur zufällig von einem anderen E-Auto Besitzer.
Ich erkläre es Ihnen nicht im Detail, wie diese Firma arbeitet und warum Sie dort eine weitere Prämie erhalten. All das können Sie auf der Internetseite nachlesen. Nur so viel:
Sie bekommen Geld und spenden darüber hinaus einen Geldbetrag für ein Umweltprojekt, das Sie aus mehreren Vorschlägen auswählen können. Wir entschieden uns beispielsweise für ein Projekt zum Schutz von Mooren.

Moor in der Nähe von Wittmund

Man muss nicht viel Papierkram erledigen, um Geld zu bekommen und gleichzeitig noch etwas Gutes zu tun.

Hier geht es zu der Seite von Fairnergy:https://www.fairnergy.org/

Samen- Unbeachtete Schönheiten

Vorgestern zeigte ich Ihnen vier Fotos und wollte wissen, was auf ihnen zu sehen ist. Es sind Samen in Fruchtständen.
Letzte Woche schwärmte ich schon von einem Buch aus dem Elisabeth Sandmann Verlag, auch dieses Buch ist in dem Verlag erschienen.

Dank ca. 200 grandioser Fotos wurde ich in eine Welt entführt, die ich bisher nur am Rande wahrgenommen habe. Im Garten freue ich mich z.B. jedes Jahr an den Samenständen von Akelei oder Klatschmohn, aber dank der Abbildungen in diesem Buch wurde mir erstmalig richtig bewusst, mit welchem unterschiedlichen Erscheinungsbild Pflanzen ihre Nachfolge regeln. Wie genial diese „Architektur“ der Fruchtstände ist, wird im zweiten Teil des Buches erklärt. Sie sind so konstruiert, dass die Samen beispielsweise über den Wind weitergetragen werden, sich im Fell von Tieren festhaken, die Fruchtstände eine Ausstattung haben, um im Meerwasser lange zu überleben oder durch große Spannung mit lautem Knall durch die Luft fliegen. (wie z.B. der Fruchtstand des Sandbüchsenbaumes, den man als Titelbild für das Buch ausgewählt hat).

Welchen Nutzen für Menschen haben die Bäume, Sträucher, Lianen oder Bodendecker, von denen die gezeigten Fruchtstände stammen? Ob man Möbel oder Boote baut, Körbe flechtet, Zahnpasta herstellt oder Teile als Arzneimittel nimmt (links oben der Fruchthülse des Skorpionschwanzes, einem Bodendecker, des bei Bissen des Skorpions helfen soll), jede Pflanze ist schützenswert. Das schreibe ich bewusst, denn wie man aus dem Buch auch erfährt, sind diverse Bäume durch Raubbau vom Aussterben bedroht.

Obwohl der Bildband ist nicht mehr lieferbar und auch antiquarisch kaum zu bekommen ist – ich habe ihn per Fernleihe für 2 Wochen ausgeliehen- habe ich das Buch besprochen. Das Thema „Genau hingucken“ liegt mir am Herzen und ich wollte versuchen, Ihnen ein bisschen von dem Zauber und Faszination zu vermitteln, den ein Buch gerade in der heutigen Zeit ausstrahlen kann.

Von Bäumen und Sternen

Haben Sie meinen letzten Blogbeitrag gelesen? In ihm stellte ich Ihnen ein Musikstück von John Cage vor. Heute habe ich das passende Buch zu der Musik:

Die Fotografin Beth Moon war 14 Jahre lang in der ganzen Welt unterwegs, um alte Bäume zu fotografieren und spezialisierte sich im Laufe der Jahre darauf, die Bäume unter spektakulären Sternenhimmel abzulichten- bei der weltweiten Lichtverschmutzung ein ganz besonderes Unterfangen. Der Grund dieser Spezialisierung waren wissenschaftliche Studien, in denen u.a. das Wachstum der Bäume mit den Bewegungen der Himmelskörper zusammenhängen soll. So werden z.B. Birken der Venus zugeordnet oder Buchen dem Saturn.
In dem Buch sind Fotos aus England, Italien, Namibia, Botswana den USA mit jeweils eine für das Land typische Baumart zu sehen. Das Faszinierende: Das Licht der Sterne, das wir auf der Erde sehen, ist oftmals genauso alt wie die Bäume, also 1000, 2000 Jahre und mehr. Ich schreibe nicht weiter, sondern lasse zwei Fotos für das Buch sprechen:

Zu den Fotos eines jeden Landes gibt es ausführliche Erklärungen, wann und wo Beth Moon fotografiert hat. Auch werden prägnante Sterne, die über den Bäumen zu sehen sind, namentlich erwähnt. „Fotografie als Pilgerfahrt“ ist der Titel eines Textes des amerikanischen Journalisten Clarke Strand, der am Ende des Bildbandes zu lesen ist. Lässt man sich auf diese Fotos ein, werden Grundfragen des Lebens ganz schnell präsent.

Ich möchte mich ausdrücklich bei dem Verlag Elisabeth Sandmann bedanken, der einmal mehr den Mut hatte, ein ausgefallenes Thema in einem Bildband zu präsentieren.

Keine bezahlte Werbung!

Entgooglen Sie sich

Heute früh wurde in den Nachrichten verkündet, dass Brasilien in diesem Jahr bisher 13000 Quadratkilometer Urwald am Amazonas abgeholzt hat. Das ist eine neue Rekordzahl…

Foto von Pixabay

Die Information, dass Bäume helfen, den CO2 Ausstoß abzumildern, sollte inzwischen den meisten Menschen schon einmal begegnet sein.
Jeder kann beim Pflanzen von Bäumen mithelfen, wenn er eine Gewohnheit ablegt und nicht mehr Google benutzt. Ich habe schon früher einmal in einem anderen Artikel auf die Suchmaschine „Ecosia“ hingewiesen, deren Betreiber für ca . 45 Suchanfragen eines Nutzers einen Baum pflanzt. Ohne es groß zu merken, habe ich seit Benutzung von Ecosia inzwischen 93 Bäume gepflanzt. Google vermisse ich nicht und freue mich einfach nur, ein bisschen gegensteuern zu können.
Wer Ecosia einmal ausprobieren möchte: https://www.ecosia.org/?c=de

Passend zu der Meldung aus Brasilien wurden in der heutigen Zeitung die Bürger aufgerufen, bei einer Umfrage zum Thema Klimawandel in Duisburg teilzunehmen. Kann nicht schaden, mal seine Meinung zu der Klimakompetenz der Duisburger Politiker zu schreiben. Hier geht es zur Umfrage:

 www.duisburg.de/klimabefragung 

Das ist der Zeitungsartikel aus der heutigen Rheinischen Post:

Stadt befragt Bürger zum Klimawandel

FOTO: BLOSSEYIn Duisburg kommt es immer wieder zu Hochwasser.

Die Duisburger sind zur Teilnahme an einer Umfrage aufgerufen. Dabei geht es auch um Hitzeereignisse und Starkregen.

DUISBURG | (RPN) Bei dem Starkregen und den folgenenden Überschwemmungen vor vier Monaten kam Duisburg deutlich glimpflicher davon als weite Teile von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Aber auch im Stadtgebiet häufen sich nach Erkenntnissen der Experten die Anzeichen und Folgen des Klimawandels: Hitzeereignisse nehmen zu, Starkregen tritt öfter auf, und in Trockenphasen sinkt der Rheinpegel auf Niedrigstände.

Um sich auf die Folgen besser vorbereiten zu können, führt die Stadt Duisburg nun eine Bürgerbefragung durch. Fragen darin unter anderem: Wie sehen Sie den Klimawandel, wie gefährdet sehen Sie Duisburg und sich selbst? Welche Bereiche der Stadt sind besonders anfällig, wo muss etwas getan werden? Wo müssen wir bei der Anpassung an den Klimawandel in Duisburg besonders auf Fragen der sozialen Gerechtigkeit achten? Wie soll die Balance zwischen Selbstschutz und städtischem Handeln aussehen? Die Beantwortung der Fragen dauert nach Einschätzung der Stadtverwaltung etwa zehn Minuten.

„Es ist wichtig, dass sich möglichst viele Duisburgerinnen und Duisburger an der Umfrage beteiligen, damit auf die Sichtweisen und Bedürfnisse eingegangen werden kann“, erklärte Stadtsprecherin Susanne Stölting.

Eine Teilnahme ist unter www.duisburg.de/klimabefragung möglich. Außerdem findet zu dem Thema am Donnerstag, 25. November, von 17 bis 18 Uhr eine Online-Bürgersprechstunde statt. Interessenten können sich unter klimaschutz@stadt-duisburg.de anmelden und bekommen dann den Link zur Teilnahme zugeschickt.

Vor den Toren von Wien- Österreichtour Nr 4

Auf dem Weg nach Wien besuchten wir „Die Garten Tulln“ (Kein Schreibfehler). 2008 als Teil einer Landesgartenschau eröffnet, war es die erste Anlage Europas, die ausschließlich naturnahe Schaugärten zeigte.
Da wir Anfang Oktober die Gartenschau besuchten, konnte man nicht mehr die volle Blumenpracht der ca. 70 Schaugärten bewundern, aber an manchen Stellen sorgten noch Herbstblumen für Farbenfreude.

Neben Gartenideen für die Stadt, gab es auch Gärten, die geografische Besonderheiten mit berücksichtigten ( z.B. Garten als Moorlandschaft, ein Garten an den Hängen eines Weinbauers oder in der Nähe eines Strandes.). Ich nahm einige Tipps mit, wie ich meinen Garten noch tierfreundlichen gestalten kann.

Oben rechts z.B. Klebestreifen für Fensterscheiben. Von innen sind diese durchsichtig, von außen reflektieren sie, so dass Vögel nicht gegen das Glas fliegen. Wirkungsvolle als schwarze Vogelabziehbilder.

Nicht weit von Tulln entfernt liegt auch die Burg Kreuzenstein. Ich hatte gelesen, dass diese Burg dank ihrer perfekten mittelalterlichen „Ausstrahlung“ schon oft als Filmkulisse gedient hat und quasi das „Schloss Neuschwanstein“ Österreichs sei. Und in der Tat, der erste Eindruck war sehr imposant.

Während einer Führung hörten wir dann allerdings zu unserem großen Erstaunen, dass diese Burg ein Puzzle sei. Johann Nepomuk Graf Wilczek, vermögender Polarforscher, hatte ein Gelände gekauft, auf dem die Ruinen einer mittelalterlichen Burg aus dem 12. Jahrhundert stand. Danach scheute er keine Mühen, in ganz Europa Teile von Burgen zu erwerben und daraus sein Idealbild einer perfekten mittelalterlichen Burg zusammenzusetzen.
Leider durfte man innen nicht fotografieren, aber Wilceks Perfektionismus setzte sich auch dort fort. In ca. 70 Räumen sammelte er alles (ca. 11000 Exponate sollen es sein), was zum Mittelalter einen Bezug hatte. Am meisten beeindruckte mich die Sammlung der Ritterrüstungen, ich hätte nicht gedacht, dass es so viele unterschiedliche Ausführungen gibt…

Collage aus Fotos von Pixabay- nur eine kleine Auswahl von Ritterrüstungen

Neben der Burg befindet sich eine Greifvogelstation, in der auch Veranstaltungen stattfinden. Wir besuchten eine Flugschau und waren wirklich beeindruckt. Die Vögel fliegen hier nicht nur von rechts nach links wie oftmals in anderen Vorführungen, sondern die Adlerwarte befand sich oben auf einem Bergplateau und die Vögel flogen hinab Richtung Tal, bevor sie wieder hochstiegen und vor den Zuschauern landeten.

Es ist für mich jedes Mal unfassbar, wenn ich lese, dass Menschen diese Vögel töten.

Am späten Nachmittag fuhren wir dann nach Wien hinein, wo wir zweimal in dem Bezirk Josefstadt übernachteten. Der Titel des nächsten Beitrags lautet “Wien für Spezialisten“ und kommt voraussichtlich am Freitag.

Mein kleiner Wahlkampf hat begonnen

Alle Eltern und Großeltern, die seelenruhig oder gleichgültig sind, wenn es um die Frage geht, wie die Zukunft ihrer Kinder/ Enkel auf dieser Erde aussieht, beneide ich sehr. Mein Seelenfrieden ist angeschlagen.
Ich habe weder Enkel noch Kinder, aber ich gehöre zu der Generation, die diese Klimaveränderungen mit verursacht hat und da ist es für mich das Mindeste, die Personen zu unterstützen, die versuchen, noch Schlimmeres zu verhindern.

Dieser Zettel klebt an der Scheibe meines Autos und an ein paar anderen Plätzen. Ob er ein Elternpaar oder Großeltern zum Nachdenken bringt?

Am letzten Samstag (21.8.) erschien in der Rheinischen Post dieser „Sommerartikel“.

Der Sommer wird zur Bedrohung

ESSAY Er war die Jahreszeit, in der man nach draußen ging und das Leben leicht nahm. Das ist vorbei. Durch den Klimawandel hat sich die Natur gegen uns gewendet. Der Sommer ist nun Hochrisikogebiet. Ein Abgesang.VON PHILIPP HOLSTEIN

Dieser Sommer fühlt sich anders an. Vielleicht, weil vielen Menschen bewusst wird, dass diese Jahreszeit sich verändert hat. Dass sie womöglich nicht länger Anlass ist, sich zu freuen. Es könnte sogar sein, dass wir Abschied nehmen müssen vom Sommer, wie wir ihn kannten. Die Sonne hat sich gegen uns gewendet. „Wann kommt die Flut“ statt „Walking On Sunshine“.

Bisher war der Sommer ein Fluchtpunkt, ein Sehnsuchtsraum. Er war die Zeit der großen Ferien, in denen man frei von Verpflichtungen des Alltags an ferne Orte reiste. Im Sommer begab man sich zumeist in die Natur. Außerhalb der gewohnten Zusammenhänge bot sich die Gelegenheit, man selbst zu sein. Im Sommer fanden Hochzeiten statt, die Menschen kamen bei Sportturnieren und Kulturfestivals zusammen, sie verbrachten ganze Tage im Freibad, dufteten nach Chlor und Wassermelone. So viele Lieder, Bücher und Filme spielen in den Monaten Juli und August. „Stand By Me“ und „Call Me By Your Name“ erzählen vom Erwachsenwerden in der Sonne. „Summertime, when the livin’ is easy“, sang Billie Holiday.

Dieses Jahr zeigt uns, dass das Leben nicht mehr unbeschwert ist. Dabei sah es zunächst so aus, als würde das ein Spitzen-Sommer werden. Einen „Hot Vax Summer“ prognostizierten amerikanische Medien. Das Gros der Menschen würde geimpft sein, man könnte einander ohne Masken begegnen und den Wiedereintritt ins Leben feiern, hieß es. Renaissance in Badelatschen. Es kam anders: Hochrisikogebiet Sommer.

Die Delta-Variante sorgte dafür, dass viele Menschen Urlaubsreisen absagen mussten, weil ihr Ziel zum Virusvariantengebiet erklärt wurde. Zu Hause konnten sie nicht mehr einfach so ins Freibad gehen, sondern mussten Zeitfenster buchen. Und dann schlug das Wetter zu. 

In Deutschland, England, Belgien, China, Jemen, Indonesien und Indien gab es Starkregen und heftige Überschwemmungen. In Tschechien Tornados. In Italien, Sibirien, der Türkei, in Griechenland, Bulgarien und den USA brannte der Wald. Jeden Tag wurde der Wortschatz um einen katastrophalen Begriff erweitert: „Bootleg-Fire“, „Dixie-Brand“, „Hitzedom“. Die Folgen waren indes nicht mehr in Begriffe zu fassen. Viele Menschen starben. Viele verloren ihre Existenz. „Die deutsche Sprache kennt kaum Worte für die Verwüstung, die hier angerichtet ist“, sagte Angela Merkel im Ahrtal.

Der Jetstream, der Wetterquirl also, ist schwächer geworden. Das bedeutet, dass Hoch- und Tiefdruckgebiete länger an einem Ort bleiben und extreme Wetterlagen begünstigen. Zwischen 1952 und 2011 habe sich die Dauer des Sommers von 78 auf 95 Tage verlängert, las man. Und dass die Atmosphäre in den vergangenen 100 Jahren um ein Grad wärmer geworden sei. Ein Grad Erwärmung bedeutet einerseits eine um 20 Prozent höhere Waldbrandgefahr; anderseits sieben Prozent mehr Wasser in der Atmosphäre. Und dieses Wasser will abregnen. Überall auf der Welt waren die Folgen des Klimawandels geballt und zur gleichen Zeit zu spüren.

Es gab Temperaturen bis 49 Grad. In den USA durften an Orten wie Kennewick keine Schulbusse mehr fahren, weil man es Kindern nicht zumuten konnte, darin zu sitzen. Feriencamps in der Natur wurden wegen der Hitze in Turnhallen verlegt. Im Sommer draußen zu sein, ist gefährlich geworden. Könnte sein, dass Sommer künftig gleichzusetzen ist mit sozialer Isolation, wie wir sie aus den Lockdowns kennen.

Früher habe man von „historischen Wetterphänomenen“ gesprochen oder von „Hitze ungekannten Ausmaßes,“ schreibt die „L. A. Times“. Heute sei es „das neue Normal“. Die BBC prognostiziert, der Sommer werde zu heiß für die Menschen. Und die „New York Times“ betrauert den Abschied vom bisherigen Verständnis des Sommers. Die geochronologische Epoche, in der wir leben, wird Anthropozän genannt. Der Begriff bezeichnet das Zeitalter, in dem der Mensch zum wichtigsten Einflussfaktor auf die biologischen, geologischen und atmosphärischen Prozesse auf der Erde geworden ist. Nun wirkt es so, als könne der Mensch die Eingriffe in die Erde weder rückgängig machen noch mit ihren Folgen leben.

Die 24 Jahre alte Popsängerin Lorde hat soeben ein Album über den Sommer veröffentlicht. Es trägt den Namen „Solar Power“ und klingt wehmütig und trotzig zugleich. Im Interview mit dem „Spiegel“ beschreibt Lorde die Sonne als lebenspendende Kraft, die uns alle umbringen werde. Sie habe sich nostalgische Vorbilder für ihre Musik gesucht, die Eagles sowie Crosby, Stills & Nash etwa. Angesichts von Klimawandel, gesellschaftlichen Kluften und politischen Krisen falle es ihr sehr schwer, hoffnungsvoll in die Zukunft ihrer Generation zu blicken.

Aber vielleicht gibt es ja doch noch Anlass zur Hoffnung. Dann nämlich, wenn dieser Sommer auch von denen, die bisher skeptisch waren, als handfester Beweis gewertet wird, dass Klimawandel nichts Abstraktes ist. Wenn jetzt sofort und nicht vielleicht irgendwann mit größter Kraft und nicht bloß mit guter Absicht der Lebensstil verändert wird, der zu den Phänomenen führte, die nun mit Macht auftreten. Und wenn zudem schon praktisch für den Alltag der Zukunft vorgesorgt wird und etwa Städte mehr Parks bekommen, Bäche und Schatten und so weiter.

Die Verse aus dem Sommerhit von Mungo Jerry haben jedenfalls eine andere Bedeutung bekommen: „You can stretch right up and touch the sky / When the weather’s right.“

INFO49,6 Grad Celsius in British Columbia 

Prognose Bei einem sofortigen Stopp aller klimarelevanten Emissionen würde sich die Erde allein in diesem Jahrhundert um etwa 1,1 Grad erwärmen. Das zeigt eine Studie von Thorsten Mauritsen vom Hamburger Max-Planck-Institut für Meteorologie und seinem Kollegen Robert Pincus, Wissenschaftler der University of Colorado, aus dem Jahr 2017.

Hitze 49,6 Grad Celsius zeigte das Thermometer Ende Juni in Lytton (Provinz British Columbia). Die örtliche Wetterbehörde teilte mit, der Wert sei der „Allzeit-Temperaturrekord“ für Kanada.

Hochwasser Bei der Flutkatastrophe dieses Sommers in Deutschland starben mehr als 180 Menschen. Betroffen sind Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Bayern. Das Hochwasser gilt gemessen an der Opferzahl als schwerste Naturkatastrophe in Deutschland seit der Sturmflut 1962.

All You Can Eat

„All You Can Eat“- dieser Ausdruck kam mir in der letzten Woche in meinem Garten zweimal in den Sinn. Das erste Mal war es beim Beobachten von Bienen, Hummeln & Co, als diese sich bei dem Blütenangebot von Salbei, Cosmeen und Glockenblumen gar nicht entscheiden konnten, wohin sie zuerst fliegen sollten. Ähnlich wie Menschen an einem Buffet.

Dieser Anblick erfreute mich schon sehr, doch an anderer Stelle war das Angebot anscheinend ebenfalls sehr beliebt.

Rote Spornblume, Schwarzer Lauch und ein blauer Ceanothus Strauch

Das zweite „All You Can Eat“ ging mir bei diesem Anblick durch den Kopf:

Das war mal eine Funkie, die in einer Nacht zur Leibspeise dieser Gartenbewohnerin wurde:

Mich hätte der Anblick der abgefressenen Funkie noch bis vor Kurzem in negative Wallung gebracht, doch jetzt machte ich mit der Schnecke einen kurzen Spaziergang zu einem Feld und verabschiedete mich von ihr mit ein paar wohlmeinenden Worten. Ich hatte dieses Buch gelesen:

Die Autorin des Buches litt über viele Jahre hinweg an einer sehr schweren Viruserkrankung, wodurch es ihr zeitweise nicht möglich war, sich zu bewegen oder lautere Geräusche wie Musik zu ertragen. Von einer Pflegerin zweimal am Tag versorgt, lag sie nur im Bett, sah und dachte. Eines Tages bringt ihr eine Freundin einen Blumentopf mit, in dem eine kleine Waldschnecke lebt. Die Autorin macht die Freundin darauf aufmerksam, doch die Freundin verabschiedet sich nur lächelnd und geht.

Bailey fängt an, die Schnecke zu beobachten und immer mehr ist sie von deren Verhalten fasziniert. Es passiert, dass sie die so langsam verstreichende Zeit, ihre Krankheit und ihre oftmals hoffnungslose Lage vergisst. Die Schnecke zieht in ein komfortables Terrarium um und in guten Zeiten, in denen Bailey ein Buch halten und umblättern kann, beginnt sie Fachliteratur über Schnecken zu lesen, was ihre Bewunderung für diese Lebewesen noch mehr wachsen lässt. Sie hat eine Weggefährtin gefunden, die in ihrer Langsamkeit dem Lebensrhythmus Baileys entspricht. Die Schnecke spendet ihr Trost und das Beobachten gibt ihr einen Lebenssinn.
Auch ich war von dem in diesem Buch vermittelten Wissen über Schnecken sehr beeindruckt. Das „System Schnecke“ mit der Langsamkeit, mit den besonderen Sinnesorganen, der Behausung, mit dem Schleim und der Art der Fortpflanzung hat größere Überlebenschancen als das „System Mensch“ und verlangt Respekt und Anerkennung.
Das Buch ist aber auch wegen der Gedanken der Autorin zu ihrer Krankheit lesenswert. Gezwungenermaßen fokussiert sie ihren Blick auf wirklich Wichtiges im Leben und das sollte jeder Mensch auch ohne große Krankheit ab und zu einmal tun.

Ausflug nach Kleinkölndüsseldorf

Kleinkölndüsseldorf? Das ist für mich Monheim am Rhein. 2010 las ich dieses Buch und war beeindruckt. Da war in Monheim ein junger Mann, der anpackte, praktisch dachte und alten Zöpfen den Kampf ansagte.

Daniel Zimmermann ist in Monheim bis heute noch Bürgermeister im Amt. In den letzten Jahren tauchte diese Stadt mit seinen rund 40000 Einwohnern immer wieder positiv und negativ in den Medien auf und ich wollte jetzt endlich einmal mit eigenen Augen sehen, ob Monheim wirklich etwas Besonderes ist dank Daniel Zimmermann.
Bei der Fahrt in die Monheimer Innenstadt erinnerte mich ein Gebäudeensemble etwas an Köln, nur zwei Nummern kleiner.

Das ist in Köln

Dann kamen wir an der neusten mediengehypten Errungenschaft von Monheim vorbei, dem Geysir in der Mitte eines Kreisverkehrs.

Ein Kunstwerk für round about 450000 Euro, das Monheim einen 12 Meter hohen Geysir beschert, wenn die Sonne insgesamt ca. 64 Stunden lang geschienen hat. Wann der nächste Ausbruch voraussichtlich stattfindet, kann man auf dieser Website erfahren:

https://www.monheim.de/freizeit-tourismus/geysir

Die Autos werden dann kurz vor Ausbruch dank roter Ampeln daran gehindert, den Kreisverkehr zu benutzen. Geben Sie in die Suchmaschine Ihres Vertrauens „Monheim“ und „Geysir“ ein und ein vielfältiges Angebot an Filmchen, Informationen und Satire erwartet Sie.

Wir fanden am Rhein einen kostenlosen Parkplatz, wo uns diese Informationstafel empfing. (Nicht mit Graffiti bemalt, was für ein Lesegenuss).

Also gingen wir erst einmal in die Altstadt, vorbei an der Marienburg (ehemaliges Landhaus des Abgeordneten Eugen von Kessler aus dem 19. Jahrhundert, heute ein Tagungszentrum) mit dem kleinen englischen Schlosspark.

Auch kamen wir an diversen älteren Häusern vorbei.

Obwohl in der Altstadt Kneipen und Restaurants noch nicht geöffnet waren, stellte sich ein kleines uriges Gefühl ein à la Düsseldorf oder Köln in besseren Zeiten. Wir schlenderten die Hauptstraße entlang, wo uns besonders stark die Bautätigkeiten auffielen- größer, schöner und moderner scheint das Motto zu sein.
Die Umwelt ist in Monheim ein Thema. Zwei Beispiele: Das Busfahren ist für die Bürger kostenlos, viele Baumscheiben sind so gestaltet:

Insektenfreundlich und mit Tipps für Gärtner auf den Schildern.

Der Weg zurück zum Parkplatz führte auf der Rheinpromenade entlang, vorbei am bis 2004 noch aktiven Aalschokker

und vorbei an einer kleinen Loreley.


Wir waren eigentlich schon beim Parkplatz, doch der Landschaftspark im Rheinbogen mit seinen Ausblicken zum Durchatmen ließ uns noch länger spazieren gehen.

So machten wir noch diese Entdeckung:

Monheim ist ein interessantes Ausflugsziel. (Auch für Kinder, denn es gibt einen schönen Spielplatz und einen Pferdehof am Rhein und es fährt normalerweise auch eine Fähre auf die andere Rheinseite zu einem Ausflugslokal). Das, was wir von Monheim gesehen haben, war proper, aber ob es sich besser in Monheim leben lässt, das kann ich nicht beurteilen.

Muh- ich habe ein neues Patenkind

Vor einigen Wochen sah ich im Fernsehen nach langer Zeit mal wieder eine Dokumentation über die Haltung von Milchkühen. Auch dieses Mal gingen mir die gezeigten schlimmen Bilder sehr nah und schwirren bis heute in meinem Kopf herum. Nachdem ich zum ersten Mal einen Bericht zu diesem Thema gesehen hatte, beschloss ich, keine Milch mehr zu trinken. Das war vor einigen Jahren. Auf Milchprodukte generell zu verzichten fällt mir inzwischen auch schon leichter, aber ganz konsequent bin ich da noch nicht und ich überlegte, was ich außerdem noch tun könnte. Wie der Zufall so wollte, las ich nach dem zweiten Fernsehbericht einige Tage später einen Artikel über die Initiative Lebenstiere e.V. . Diese Initiative kümmert sich hauptsächlich um Rinder, die auf Bauernhöfen schlecht behandelt werden und versucht, für sie ein neues besseres Zuhause zu finden. Man hat die Möglichkeit, Tierpatenschaften zu übernehmen und das habe ich gemacht, denn ich verliebte mich in Ilvy.

Und das ist die Geschichte von Ilvy:

Wer mehr über diese Initiative wissen möchte:

https://www.lebenskuehe.de/

Weiß jemand, ob es im Umkreis von Duisburg eine ähnliche Patenschaftmöglichkeit gibt? (Ich meine nicht Zoo- oder Tierheimpatenschaften). Ich hab im Internet nichts gefunden, weiß aber, dass es z.B. auf Höfen in anderen Städten auch Hühnerpatenschaften gibt.