Mein Brombeerfeld im Juli (Teil 2)

Letzten Monat stellte ich Ihnen mein „Brombeerfeld-Projekt“ vor ( siehe auch unten). Inzwischen haben sich die verschiedenen Pflanzen weiter ausgebreitet.

So „wild „ geht es auf dem Feld zu, welche Blätter gehören zu welcher Pflanze? Zu erkennen sind die dreifarbige Winde (blau, weiß, gelb), die Jungfer im Grünen (blau links unten, die Konrade (rot) und die Büschelblume rechts.

Hier ein paar neue Entdeckungen im Detail. Bis Mitte Juli waren das die Neulinge:

Oben links: Ringelblume, daneben zottiges Weideröschen, rechts Ackersenf(?)
Mitte: Ackerrettich, daneben frühe Sonnenblumen, daneben Buchweizen
Unten: Filzige Königskerze, Mohn und Flockenblume

Gegen Ende Juli gesellten sich dazu:

Oben links: Edelwicke, daneben mittig Jungfer im Grünen, rechts Löwenmaul
Mitte links: Immer mehr Ackerrettich, darunter Wasserdost
Mitte unten: Bechermalve, daneben rechts Kornblume und Eisenkraut mit Nachtkerzenknospen darunter

Angeregt von den Biotopspaziergängen in Duisburg habe ich angefangen, Samen zu sammeln. Natürlich nur dort, wo es von dieser Pflanze viele Exemplare gab.

Einen Teil der Samen werde ich in diesem Monat noch verbuddeln, die anderen hebe ich bis zum nächsten Frühjahr auf.

Zwei Bücher leisten mir dabei gute Dienste, da sie u.a. auf die unterschiedlichen Keimvoraussetzungen der Samen eingehen.

Wenn ich diese Bücher lese, steigt in mir manchmal der Frust hoch. Die Bücher kaufte ich vor über zwanzig Jahren. Das Wissen, wie man naturnahe und insektenfreundliche Plätze in der Stadt angelegt und wie wichtig diese sind, war damals schon vorhanden. Aber erst jetzt scheint es so langsam auch in der Duisburger Stadtverwaltung angekommen zu sein, dass man etwas tun muss.

Die Welt ist ein Aschenbecher

z.B. in Duisburg, Auf dem Westrich:

480 LITER

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Im Jahr 2021 errechneten Wissenschaftler, dass 5,6 Billionen Zigarettenstummel auf der Erde liegen. In Deutschland sind es 71 Milliarden Zigarettenstummel, deren tumbe Besitzer/Besitzerinnen keine Lust hatten, ihre giftigen Zigarettenreste in einem Mülleimer zu entsorgen.
Jeder Zigarettenstummel, der auf der Straße oder in der Natur liegen bleibt, verseucht ca. 40 Liter Grundwasser.
„Aber von Grundwasser haben wir ja genug und meine eine Zigarette macht ja wohl nichts aus, oder?“ Blöd, wenn alle so denken.

Biotope in Duisburg

An den beiden letzten Samstagen nahm ich an zwei Spaziergängen statt, die von der Duisburger Volkshochschule angeboten wurden. Es ging um das Thema „Biotope in Duisburg“ und es wurde eine ehemalige Halde in Duisburg Neumühl an der Berliner Straße besucht und die Umgebung vom Duisburger Hauptbahnhof.

Den ersten Spaziergang leitete Herr Dr. Johannes Meßer. Die Halde wurde in den 90er Jahren als naturnaher Park angelegt. Das Hauptanliegen von Herrn Meßer war, den Teilnehmern ein Gefühl davon zu geben, welche Pflanzen für Insekten wertvoll sind und dass es auch eingeschleppte Arten gibt, die heimische Pflanzen verdrängen und keinerlei Wert für Insekten haben.
Bei dem Spaziergang entdeckte Herr Meßer eine Rarität, den bleitblättrigen Stendelwurz, eine wilde Orchideenart. (Pflanze in der Mitte).

Links oben: Gemeiner Pastinak, darunter Hexenkraut und Echtes Labkraut
Rechts oben: Gilbweiderich, darunter Zwergholunder und weißer Steinklee

Auf der Wiese oben rechts, die vielleicht etwas unscheinbar aussieht, konnten ca. 40 verschiedene Pflanzen bestimmt werden. Rechts unten eine Obstwiese. Die Bäume sind in keinem guten Zustand, da sie, bedingt wegen Geldmangels, schon lange nicht mehr beschnitten wurden. Kann die Stadt Duisburg da nicht versuchen, Bürger zu finden, die sich engagieren möchten und Obstwiesenpaten werden?
Am Ende des Spaziergangs bekamen wir auch noch einen Vortrag über das Renaturieren der Alten Emscher und welche Schwierigkeiten damit verbunden sind. Herrn Meßer zuzuhören machte Spaß, denn er erklärte verständlich und fundiert und das ab und zu mit einer Prise Humor garniert.

Frau Daniela Scharf , die Dozentin des zweiten Spaziergangs, hatte bei ihren Erklärungen der Wildwiesenflächen rund um den Duisburger Hausptbahnhof einen anderen Ansatz. Sie erklärte, was Pflanzen, die unter schweren Bedingungen (schlechte Böden wie z.B. Bauschutt und schnell aufheizenden Standorte) wachsen, für einen Nutzen für Menschen haben können. Duften die Pflanzen? Wie kann man sie zum Kochen oder als Heilmittel nutzen? Hier eine Auswahl der Blüten:

Links oben: Kronwicke, darunter kleine Resede und Hornklee
Mitte oben: Platterbse, darunter Graukresse
Rechts oben: Kanadisches Berufkraut, Johanniskraut und Weideröschen

Im Unterschied zu Herrn Meßer, der es vermied, Pflanzen zu beschädigen oder auf ihnen herumzulaufen, verteilte Frau Scharf großzügig Pflanzenteile oder riß ganze Pflanzen aus. Das fanden mehrere Zuhörer und Zuhörerinnen, mich eingeschlossen, irritierend. Auch konnte sie ihr botanisches Wissen nicht so überzeugend darbieten, so dass ich zukünftig auf Führungen mit Frau Scharf verzichten werde.

Wie beim ersten Spaziergang wurde auch auf dem zweiten Spaziergang der z.T. zweifelhafte Umgang der Stadt Duisburg mit der Natur diskutiert, darunter Themen wie z.B. eine geplante Abholzung von knapp 200 Jahren alten Bäumen im Duisburger Stadtpark, um ein Gewerbegebiet zu etablieren oder die fehlende Pflege bei Neupflanzungen von Bäumen, so dass diese in kurzer Zeit eingehen. Das sinnvolle Mähen von Wiesen scheint auch schwierig zu sein. Oft wird zu früh gemäht, Müll, der auf den abgemähten Wiesen verteilt ist, wird nicht direkt eingesammelt, sondern liegen gelassen, um Tiere, die durch das Mähen verletzt wurden, wird sich nicht gkümmert.

Die Spaziergänge werden noch bis Ende August vorgesetzt.


Tauchen Sie ab!

Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie diese Lebewesen einmal live sehen, ist eher gering. Selbst in berühmten Aquarien werden Sie sie vermutlich nicht finden.

Sie leben in mehren tausend Metern Tiefe im Meer und nur die Besatzung von Forschungsschiffen mit spezieller Ausrüstung erleben diese Meeresfauna zum Greifen nah.

Mit den nachfolgenden beiden Büchern bekommen Sie allerdings die Chance, ebenfalls einen Eindruck von der Pracht der kleinsten Lebewesen unter Wasser zu bekommen.

Das Tiefseebuch besticht neben grandiosen Aufnahmen durch fundierte Texte, die auch einem absoluten Laien verständlich machen, wie wichtig es ist, die Meere, die das größte Ökosystem auf der Erde darstellen, zu schützen. Unter den Überschriften: „Faszination Tiefe“, „An der Grenze des Lichts“, „In der ewigen Finsternis“, „Oasen des Lebens“, „Geheimnisvolles Leuchten“ und „Im Fjord“ wird verdeutlicht, dass wir Menschen staunen und viel von diesen Lebewesen lernen können. Es verblüfft beim Blättern und Lesen des Bildbandes z.B. immer wieder, welche Techniken Krebse, Quallen oder Tintenfische anwenden, um im Meer zu überleben. Da ist u.a. die Staatqualle. Sie besteht aus mehreren eigenständigen Polypen, von denen jeder dazu beiträgt, dass der Gesamtorganismus „Qualle“ funktioniert. Oder es gibt eine Tintenfischart, deren Haut eine andere Farbe annimmt, sobald sie mit Sonnenlicht in Berührung kommt. Wissenschaftler erforschen z.Zt. diese Sonnenschutzmethode, um evtl. ein nichtchemisches Sonnenschutzmittel für Menschen zu finden. Der Kinderwagen-Krebs, die Flügelschnecken, das Schokoladentröpfchen, der Peitschennasen-Anglerfisch- sie und noch viele andere Tiefseewesen warten darauf, von Ihnen entdeckt zu werden.
Das Kapitel „Fotografieren, wo andere forschen“ soll nicht unerwähnt bleiben, da es ebenso faszinierend ist.

Sind die Lebewesen im Tiefseebuch zumeist einige Zentimeter groß, geht es bei Plankton in den Größenbereich von Mikrometern. Beschäftigt man sich mit Plankton, blickt man in die Geschichte der Erde, auf der vor 4,6 bis 3,5 Milliarden Jahren im Urozean das Leben begann.
Auch in diesem Buch wird ausführlich darauf eingegangen, wie schwierig die Forschung auf diesem Gebiet ist. Um möglichst viele unterschiedliche. Arten präsentieren zu können, werden Planktonfunde u.a. aus dem Mittelmeer, dem nördlichen und südlichen Pazifik und dem japanischen Meer gezeigt.
Welche Farben, welche Formen! Die Fotos kommen mir manchmal wie Bilder aus einem Science Fiction Film vor, das Titelbild geht ja auch in diese Richtung. Die Texte sind ebenfalls gut zu lesen und zeigen deutlich auf, wie fragil der Lebensraum von Plankton und wie wichtig Plankton ist. Für die Nahrungskette, an deren Ende der Mensch steht und für das Klima, denn Plankton bindet mehr CO 2, als alle Wälder auf der Erde.

Die Fotos stammen nicht aus den Büchern, sondern sie habe ich bei Pixabay gefunden. Die Qualität der Bilder ist aber vergleichbar.

Bei laufendem Motor an einem schönen Frühlingstag…

…wartet die Mutter in ihrem Auto auf dem Schulparkplatz bis ihr Sohn Schulschluss hat
…warten Vater und Tochter im Auto auf die Mutter, die schnell mal eben etwas zur Reinigung bringt
… wartet die Oma in ihrem Auto auf ihre Enkelin, die sie vom Ballettstudio abholen will
…wartet der Opa auf dem Marktplatz, weil sein Enkel für sie beide dort Pizza holt

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Ist es Dummheit?
Ist es Gedankenlosigkeit?
Ist es Egoismus?
Ist es Bequemlichkeit?
Ist es Gleichgültigkeit?