Paris…

und der Turm gehört zur Kirche Sacré Cœur auf dem Montmartre, das ist des Rätsels Lösung. 

In den nächsten Tagen nehme ich Sie noch zweimal mit nach Paris- morgen bei einer Buchbesprechung und beim Rätsel am nächsten Wochenende. Sie müssen dabei nichts über Paris wissen, es geht um den Schmuck in einer Pariser Ausstellung.

 

Wo hängt er?

Heute sollen Sie sich den Kopf „zermatern“?, in welchem Gebäude dieser preussische Adler hängt:

 

Ich biete Ihnen fünf Möglichkeiten an:

Unter dem Dach vom Kölner Dom

Im Lager des Pariser Museums Centre Pompidou

In der einzigen Diskothek auf Bora Bora

In der deutschen Botschaft in Tokio

Im Rathaus von Antwerpen

Morgen Abend erlöse ich Sie…

 

135 x eine Geschichte neu erzählt

Dieses Buch erschien in Frankreich zum ersten Mal 1947, in den 70er Jahren dann in Deutschland. Jetzt wurde es erneut übersetzt und die beiden Autoren wurden dafür mit dem Straelener Übersetzerpreis 2017 ausgezeichnet. Das ist verdient!

Worum geht es? Die Geschichte ist kurz erzählt. Die erzählende Person, man weiß nicht ob Mann oder Frau, sitzt in Paris in einem Bus und beobachtet zwei Männer, die eine Auseinandersetzung haben. Ein jüngerer Mann mit einem auffälligen Hut beschuldigt einen anderen Mann, ihn immer anzurempeln, sobald andere Fahrgäste ein- oder aussteigen. Bevor der Streit eskaliert findet der junge Mann allerdings einen Sitzplatz und Ruhe kehrt ein. Witzigerweise sieht die Erzählperson den jungen Mann zwei Stunden später wieder, als er mit einem Freund zusammensteht, der ihn darauf aufmerksam macht, dass ein Knopf an seinem Überzieher fehlt.

Das ist die ganze Geschichte. Und diese wird vom Autor Queneau auf 135 verschiedene Arten erzählt. Als Schauerroman, in Form einer Wahrscheinlichkeitsrechnung, als Ballade, auf bayrisch, unter olfaktorische Aspekten- suchen Sie sich etwas aus!

Das Buch genießt man am besten häppchenweise. 5 – 10 Varianten am Tag. Wem beim Lesen generell auch die Sprache wichtig ist, der hat mit diesem Buch eine Schatzkiste, die viel Spaß macht.

 

Mein Vater ist Putzfrau

Noch einmal Paris:

Paul ist 14 Jahre alt und wächst in ärmlichen Verhältnissen in einem Pariser Vorort auf. Die Mutter ist ans Bett gefesselt und zeigt wenig Interesse für ihn und seine ältere Schwester, der Vater hält die Familie zusammen. Er arbeitet spätabends und nachts bei einem Putzunternehmen. Paul, der ein sehr gutes Verhältnis zu seinem Vater hat, hilft ihm dabei und so kommt er u.a. auch öfter in eine Bibliothek, in der er sich zwischendurch immer neues Wissen aneignet. In der Schule hilft ihm das anfangs nicht weiter, doch macht er sich seine eigenen Gedanken über Gott und die Welt und wird dadurch zu einem besonderen und sympathischen Jungen. Natürlich hat er auch typische pubertäre Probleme, das Thema „Erste Freundin“ steht auf der Liste weit oben. Aber fast immer ist der Grundton leicht ironisch, seinen Galgenhumor verliert der Junge nie.

Ich habe von der Autorin bereits das Buch „Bilqiss“ besprochen, das mir sehr gefiel. Auch dieser schmale Roman ist gelungen- ich wünschte mir, es gäbe mehr Pauls…

Und weil es gerade so gut passt: Morgen stelle ich Ihnen zwei weitere Putz-Helfer in meinem Haushalt vor, auf die ich auch nicht mehr verzichten möchte.

Frischlufttherapie Teil 2- Paris am Nachmittag

Ziehen Sie sich eine Sonnenbrille auf, wenn Sie den Palais Garnier, die alte Oper von Paris, besichtigen, denn es erwartet Sie sehr viel Prunk und viel goldene Farbe und bei spezieller Sonneneinstrahlung wird es blendend! 

Der Höhepunkt ist allerdings das Deckengemälde von Marc Chagall. Gefahr von Genickstarre!

Einen Kontrapunkt setzte das aktuelle Bühnenbild von „Pelleas et Melisande“…

Die Oper wurde von Herrn Garnier Mitte des 19.Jahrhunderts gebaut, zu Zeiten, in dem man in die Oper ging, um zu sehen und gesehen zu werden. Da war das goldene Ambiente genau richtig. Bis 1989 war es das größte Opernhaus der Welt und für viele andere Opernhäuser ein Vorbild. Wer schon einmal im Berliner „Theater des Westens“ war, der hat ein Deja-vu-Erlebnis.

Wir haben keine Führung mitgemacht, sondern hatten nur einen Flyer. Zusammen mit dem Wikipedia-Eintrag erfährt man dann aber schon viel. Und für Buchliebhaber: In dieser Oper spielt der Roman „Phantom der Oper“!

Auf dem Weg zur nächsten Métrostation, um zu den Pariser Katakomben zu fahren, machten wir noch einen kleinen Umweg und besuchten die „Bibliothèque Richelieu“, die seit 1720 existiert und dementsprechend auch sehr üppig verziert ist.

Und dann kamen wir zu den Pariser Katakomben… Wie ich Freitag schon schrieb, haben wir in den letzten Jahren für einen Besuch mehrere Anläufe genommen, doch die Schlangen vor dem Eingang waren immer ellenlang und entmutigt gaben wir auf. Dieses Mal nicht, denn mein Mann entdeckte im Internet die Seite „Getyourguide“. Hier kann man auch online-Tickets online vorab bestellen, die man dann in einem kleinen Tabakladen in der Nähe der Katakomben abholt. Mit diesen Tickets geht man zu jeder Uhrzeit an der Schlange vorbei und wir waren fast alleine in den Katakomben, da alle anderen (bis zu 200 Leute gleichzeitig) nur zur vollen Stunde eingelassen werden. Dies kostet pro Ticket 2 Euro mehr. (offizielle Katakomben-Homepage 28 Euro für online-Tickets, Eintrittskarten vor Ort kaufen 16 Euro)

Ich lasse die Bilder sprechen…

6 Millionen Menschen sind hier begraben. Jeder wird auf diese Besichtigung anders reagieren, für mich war dieser Besuch ein Moment, in dem ich mich völlig unwichtig fand und Probleme plötzlich ganz klein wurden…

Aber zurück zum Leben! Am Ausgang der Katakomben gibt es ein kleines Bistro mit gleichem Namen, sehr günstig, sehr freundliche Bedienung. Nach der Stärkung machten wir uns auf den Rückweg zum Flughafen. Wir hatten noch fast 4 Stunden Zeit, doch um mit der Métro quer zum Flughafen Charles de Gaulles zu kommen, brauchten wir fast 2 Stunden! (Nur falls mal jemand Ähnliches plant).

Salut Paris!

Frischlufttherapie…

…fürs Gehirn, so nenne ich kurze Städteausflüge, bei denen man auf andere Gedanken kommt oder einem neue Ideen zufliegen. Da mein Mann noch viele Urlaubstage übrig hat, waren wir letzte Woche deshalb einen Tag in Paris.

Der Anlass war die David Hockney Ausstellung im Museum Centre Pompidou. Um ein bisschen mehr „Programm“ zu haben, besorgten wir uns noch Eintrittskarten für die Pariser Katakomben. Alle anderen Besichtigungspunkte machten wir vom Wetter und von unserer Laufkondition abhängig.

Da wir schon sehr früh in Paris waren und das Museum erst um 11 Uhr öffnet, bummelten wir durch das nahe gelegende Quartier Sentier. Wer meinen Blog regelmäßig liest, der erinnert sich evtl. noch an meine Buchbesprechung „Les Colliers de Paris“. Die Autorin war Kettendesignerin und beschrieb u.a., wo sie das Material für die Ketten suchte. Genau dies fand in Sentier statt und ich wollte wissen, ob man immer noch kleine Betriebe fand, die die Zulieferer für die Haute Couture sind. Sehen Sie selbst- 2 Beispiele und eine von mehreren wunderschönen alten Passagen mit diversen Schmuckgeschäften:

Sentier ist kein typisches Touristenviertel, wenn überhaupt, dann kommt man hier her wegen

einem Chocolatier, bei dessen Kreationen selbst Elisabeth II schon schwach wurde.

Auf dem Rückweg zum Centre Pompidou kamen wir an der Kirche „Saint Eustace“ und „Les Halles“ vorbei. Die Kirche wird momentan von außen restauriert, aber innen ist es ein altes und großes Gotteshaus mit viel Patina, Rissen und z.T. dunklen Fenstern. Man geht hier in eine Kirche und nicht in eine abzuhakende Sehenswürdigkeit-sehr schön!

Das riesige Einkaufszentrum „Les Halles“ finde ich persönlich ganz schrecklich, es sei denn, ich möchte Fotos von verlorenen Menschen in anonymer Architektur machen. Da könnte ich mich hier dann den ganzen Tag aufhalten.

Die David Hockney Ausstellung gefiel mir. Viele Bilder haben Witz, seine Idee, in den 60er und 70er Jahren typisches Los Angeles-Ambiente zu malen war genial, seine Experimente mit Polaroidbildern und I-Pad-Kunst sind sehr anregend, am besten gefielen mir allerdings seine fragilen Porträtzeichnungen. Hier ein Foto von einer Werbung für die Ausstellung, man durfte im Museum nicht fotografieren. Rechts das bekannteste Bild von Hockney „The Big Splash“.

Nach dem Museumsbesuch fuhren wir zur alten Oper. Diese kann man tagsüber besichtigen und im Internet gab es für diese Tour fast nur 5 Sternchen. Ob wir auch viele Sternchen vergeben, das erfahren sie am Montag. Am Wochenende ist ja erst einmal wieder Rätselzeit.

À bientôt!

 

 

 

 

 

 

Eine schmucke Geschichte

Dieses Buch entdeckte ich vorletzte Woche in einer Trödelkiste.

Paris 1934: Die Autorin Else Triolet und ihr Freund Louis Aragon kommen mit dem Geld, das sie mit Schreiben von Zeitungsartikeln und Büchern verdienen, nicht über die Runden. Da hat Elsa die Idee, Ketten zu gestalten, Ketten, wie man sie Paris noch nie gesehen hat. Elsa will z.B. Roßhaar, Porzellan, Papier oder Baumwolle verwenden, sie hat zig Ideen. Doch mit den Ideen fangen auch die Hürden an, wo die Ketten „Zutaten“ kaufen? Elsa springt völlig ins kalte Wasser, hat keine Ahnung von Zulieferern, kaufmännischen Grundlagen oder den Spielregeln der damaligen Modewelt, vorangestellt die der Haute Couture. In ihrem Buch erzählt sie von der Zeit, in der sie zur bekannten Schmuckdesignerin wurde. Neben dem Erfolg gab es eine kleine Portion Glück, aber hauptsächlich sehr viel Arbeit, Entbehrungen und Rückschläge. 

Mit diesem schmalen Reportage-Roman (knapp 150 Seiten mit einigen stimmungsvollen Fotos) lernt man eine außergewöhnliche Frau kennen, die etwas wagt, an sich glaubt und sich nicht unterkriegen lässt. Aber man erhält auch einen guten Einblick in das damalige Paris, das geprägt war von wirtschaftlicher Depression: Kaum Arbeit, viel Armut. Deshalb Bewunderung für Triolets Weg. 

Reine Kopfsache

Ich begegnete ihnen in den letzten Jahren in London, Den Haag und Paris und immer wieder war ich beeindruckt: Riesige Köpfe, die an römische Skulpturen erinnern, Masken mit leeren Augen. Ob ihrer Größe sind sie manchmal etwas unheimlich, manchmal haben sie für mich auch etwas von einem Nachlass Außerirdischer, die die Erde vor langer Zeit besucht haben. Jetzt entdeckte ich einen Kopf in Bamberg 

 und las endlich im Internet nach. Der Bildhauer ist aus Polen und heißt Igor Mitoraj. Wer neugierig geworden ist oder auch schon mal über einen Kopf „stolperte“, dies ist der Werdegang des Künstlers:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Igor_Mitoraj

Kann Duisburg auch das, was Paris kann?

 

In Paris werden immer mehr Bienenstöcke auf den Dächern von öffentlichen Gebäuden und Unternehmen installiert. Es sind bereits 700 Bienen-„Wohnblocks“. Betreut werden sie von professionellen Imkern. Hier geht es zu einer Karte, die die öffentlichen Gebäude zeigt. Die Bienenstöcke werden dabei so platziert, dass man sie von der Straße aus nicht sieht, so wird der Anblick von der Straße auf die Häuser auch nicht beeinträchtigt.

http://www.mylittleparis.com/carte/ruches-paris-fiel

Welches Duisburger Unternehmen traut sich? Oder anders gesagt: Auf dem Dach vom Marientor-Theater ist z.B. viel Platz.

 

 

KukB

Eine KukB (=Kurze und knackige Buchbesprechung) zum heutigen Erscheinungstag dieses Buches:

 Nicht kaufen und nicht lesen-das Geld und die Zeit wären zu schade. Oder anders ausgedrückt: 2 von 10 Punkten. Ein wohlwollender Punkt für das Cover, ein zweiter Nettigkeitspunkt für kurze Momente aufkommender Spannung. Doch die Geschichte ist so abwegig, dass man schon bald befürchtet, dass das Ende einen hochgradig frustrieren wird und so ist es dann auch. Nächsten Mittwoch bespreche ich das Buch „Bilqiss“, heben Sie sich Ihre Leselust lieber dafür auf.