Momentan besuchen uns in der Buchhandlung wieder Verlagsvertreter, um Buchtitel zu empfehlen, die im Frühjahr erscheinen werden. Fast jeder Vertreter zeigt dabei ein oder mehrere Bücher, die sich mit Franz Kafka beschäftigen, an dessen 100sten Todestag im Juni gedacht wird. Vielleicht beeinflussten mich diese Bücherpräsentationen, dass ich gestern den Telefonladen von Kafka in Duisburg entdeckte?
Im letzten Mai besprach ich drei Bücher von Hermann Hesse. Er fand zur Aquarellmalerei, als er schon älter war und die Lektüre der Bücher faszinierte mich nachhaltig. So besuchte ich im November bei Frau Gabriele Petrick einen sechststündigen Minikurs „Aquarellmalerei für Anfänger“ in der Duisburger Volkshochschule. Die Teilnehmer bekamen zuerst einen Überblick über Materialien (Farben, Pinsel, Papiere, Lehrbücher für die Aquarellmalerei). Als zweiten Schritt mussten wir einen Itten-Farbkreis malen, um ein Gefühl davon zu bekommen, wie man mit wenigen Grundfarben andere Farben mischen kann. Der dritte Teil bestand aus dem Abmalen einer Vorlage, die eine Landschaft darstellte und dem Malen von Weihnachtsplätzchen. Zum Schluss durften wir uns ein eigenes Motiv aussuchen. Mir machte das Malen viel Vergnügen, denn ich genoss die beruhigende, fast meditative Wirkung. Frau Petrick gab Hilfestellungen, wenn man sie darum bat, ansonsten war ihr ermutigendes Credo: „Hauptsache, es gefällt Ihnen und es macht Ihnen Spaß!“. Das fand ich für mich trotz meines minimalem Zeichen- und Maltalents motivierend und ich machte zuhause weiter.
Vier Bücher lieh ich mir in der Duisburger Bibliothek aus:
Oben links: In diesem Buch wird zuerst theoretisches Wissen vermittelt, dann beschreibt der Autor das Entstehen mehrerer seiner Blumen- , Landschafts- und Städtebilder und gibt wertvolle Tipps. Seine Bilder zeichnen sich durch intensive Farben aus und viel künstlerischer Freiheit.
Ganz konventionell abgemalt
Links unten: Das nächste Buch macht mir viel Spaß, denn es erklärt in. verschiedenen Schritten, wie man ein Motiv aquarelliert. Sie sehen schon einige Motive auf dem Buchumschlag, besonders gefallen mir auch Donats, Lamas oder oder Anemonen.
Oben rechts: Dieses Buch fand ich spannend, weil ich beim Durchblättern direkt an meine Stempel denken musste, als ich die Lithografien sah. Das Buch beschreibt, wie man eine Lithografie herstellt und wie Aquarellfarbe den Druck verschönern kann.
Das Buch rechts unten ist mein Favorit. Die 100 Ideen beziehen sich z.B. auf Farbmischungen, Motivsuche, Bildaufbau und die Kombination Aquarell und Computerbearbeitung. Da habe ich noch viel zu tun…😉
Heute finden im US-Bundesstaat Iowa die Vorwahlen zur Präsidentschaftswahl statt. Dazu habe ich das passende Buch:
Die Autorin wird von einer privaten Eliteuniversität als Gastprofessorin für ein paar Wochen eingeladen. Mit ihr reist die bekannte Musikerin Christiane Rösinger, die in der Unistadt mit 8000 Einwohnern ein Konzert geben soll. Stefanie Sargnagel beschreibt den Alltag in der Einöde von Iowa, erzählt außergewöhnliche Geschichten und widmet sich dem Beobachten von skurrilen Typen. Ein zweites Thema in diesem Buch ist das Verhältnis der beiden Frauen. Beide besitzen sehr unterschiedliche Temperamente und Erfahrungsschätze. So ist Stefanie 37 und Wienerin, Christiane wohnt seit Jahrzehnten in Berlin und ist 60. Meistens sind die beiden beste Freundinnen, sprechen über alles, helfen und trösten sich. Doch manchmal ziehen auch dunkle Wolken auf und dann gibt es auch mal einen ordentlichen verbalen Schlagabtausch. Das liest sich ganz prima, da der Schreibstil z. T. schön schnodderig und manchmal auch lakonisch ist. Am Ende des Buches habe ich bedauert, bei der Reise nicht dabei gewesen zu sein,
Möchten Sie die beiden Protagonistinnen kennenlernen? Hier sind sie!
Momentan bin ich auf einem kleinen „Bilderbuchtrip“, denn bei manchen Titeln geht mir das Herz auf. Dieses Buch gehört dazu. Frau Unglück wohnt im Haus Nr. 13. Sie ist hochgradig irritiert, als in Haus Nr. 12 Herr Glück einzieht und verweigert jegliche Kontaktaufnahme, als Herr Glück sich freundlich vorstellt. Doch das hält Herrn Glück nicht ab, sie weiterhin lächelnd zu grüßen. Ansonsten genießt er das Leben und widmet sich seinem Garten, in dem er viele Blumen pflanzt und Blumensamen verteilt. Im Laufe des Jahres wird es so in seinem Garten schön bunt und wild. Frau Unglück beobachtet das Treiben mit Argusaugen und sie beschließt, dass Herr Glück weg muss! Sie schmiedet einen Plan und schickt Raupen, den Maulwurf und ihre Katze in den Garten von Herrn Glück. Doch dieser freut sich über den Besuch und die Tiere fühlen sich in diesem schönen Garten sehr wohl. Dann besucht Frau Unglück eines Tages heimlich Glücks Garten und sie entdeckt etwas, dass ihr Herz zum Schmelzen bringt und ihr ein Lächeln auf das Gesicht zaubert. Da standen zwei riesige Sonnenblumen und bildeten ein Dach:
Könnte man dieses Bilderbuch vielleicht auch verschenken, um etwas durch die Blume zu sagen…
Für unseren ersten Museumsbesuch im neuen Jahr mussten wir nich weit fahren, die Duisurger Küppersmühle war unser Ziel. Unter der Überschrift „Die Sammlung Haniel- der eigene Weg“ werden bis Anfang Mai einmalig ca. 100 Kunstwerke gezeigt, die die Inhaber der Duisburger Firma Haniel im Laufe der letzten Jahrzehnte gekauft und bisher nur in ihren Geschäftsräumen präsentiert haben. Die Werke der Haniel Sammlung spiegeln die künstlerischen Strömungen nach dem zweiten Weltkrieg wieder, bekannte Künstler wie beispielsweise Gerhard Richter, Damien Hurst, Georg Baselitz oder Imi Knoebel sind in der Sammlung vertreten.
Mittwochs findet immer eine Führung zu den Wechselausstellungen statt. Wir nahmen an einer teil und ich entdeckte für mich spannende Werke. Die Bilder der o.g. Künstler wurden besprochen, sowie die speziellen Schaffungsprozesse bei einigen anderen Werken.
Ein Beispiel der Feuerbilder von Otto Piene, der zum Feuerwerfer griff, nachdem er die Farbe auf der Leinwand verteilt hatte.
Bei diesem Bild mit dem Titel „Cosmic“ wurde ein Foto so vergrößert, dass nur noch Farbflächen zu erkennen sind. Danach überzog der Künstler Peter Zimmermann das Bild mit Harz.
Die Leuchtkraft dieses Bildes ist auf meinem Foto kaum zu erahnen. Die Künstlerin Katharina Grosse benutzt u.a. Neonfarben.
Der Besuch dieser Ausstellung war ein schöner Start ins Kunstjahr 2024, die Neugierde und Freude auf weitere Museumsbesuche wurde bestens „angestupst“.
Solange es Leckerli, schöne Spaziergänge, Streicheleinheiten und ein kuscheliges Schlafplätzchen gibt, kann eigentlich nichts schief gehen!
Für alle Hundebesitzer habe ich noch einen besonderen musikalischen Gruß zum Sonntag: Walking the Dog von George Gershwin (Natürlich dürfen alle anderen auch hören!)
An der Westküste der USA nennt man ihn in den 50er Jahren voller Ehrfurcht „Fast Eddie“, denn der talentierte junge Mann hat alle Größen in der Billardszene bereits besiegt. Jetzt ist er zusammen mit seinem Freund und Betreuer Charlie im Auto unterwegs Richtung Osten, um neue Herausforderungen zu suchen. Während Charlie weiterhin daran festhält, Eddie langsam zum besten Spieler der USA aufzubauen, ist Eddies Selbstbewusstsein so groß, dass er in Chicago gegen die Billardlegende Minnesota Fats antreten will. Es kommt zum Streit und die beiden trennen sich. Eddie spielt fast zwei Tage lang zig Partien gegen Minnesota Fats. Zuerst ist er mehrmals ein strahlender Sieger, doch am Ende verliert er sein ganzes Geld und ist mittellos. Glück hat er, als er bei der Studentin Sarah unterkommt und dort wohnen darf. Er versucht, in zwielichtigen Kneipen Geld zu verdienen. Nach einem Spiel wird er als Poolhai beschimpft und man bricht ihm beide Daumen. Eddie ist an einem Tiefpunkt angelangt. Während des Spieles gegen Minnesota Fats hatte Bert, ein reicher Geschäftsmann und Pokerspieler, Eddie beobachtet und bietet ihm danach eine Zusammenarbeit an. Bert kennt viele reiche Männer, die sich für gute Billardspieler halten, die gegen Eddie aber keine Chance hätten. Man könnte gemeinsam viel Geld verdienen…Damals lehnte Eddie dieses Angebot ab, doch jetzt sieht er es als Chance, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Zuerst scheint diese Partnerschaft die richtige Entscheidung zu sein, doch dann kommt es zu einem zweiten Duell mit Minnesota Fats und Eddie erkennt, welchen Fehler er gemacht hat.
Bereits die ersten beiden Seiten des Romans haben mich fasziniert und mich in die Geschichte hineingezogen. Beschrieben wird, wie ein alter Billardsaal aussieht, welche Gerüche und Töne sich vermischen und welche Typen von Spielern „abhängen“. Die Stimmung des Romans ist eine Mischung aus Western und Roman- bzw. Film noir. Man kann dem Diogenes Verlag dankbar sein, dass er diesen Roman, der als Vorlage für den 1961 erschienen Film „Die Haie der Großstadt“ mit Paul Newmann diente, jetzt in neuer Übersetzung anbietet.
Ein Duisburger Falschparker zum Jahresende…Ich wünsche Ihnen einen schönen Sonntag und viel Glück im neuen Jahr!
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