Ein Nachmittag mit César Baldaccini

César Baldaccini war ein französischer Bildhauer, der u.a. Skulpturen erschuf, in dem er Rostautos zerdrückte- er wandte seine „Kompressionstechnik“ an. Als ich einen Beitrag darüber im Fernsehen sah, bekam ich Lust, das Komprimieren auszuprobieren. Als Material dafür kamen mir recht schnell Getränkedosen in den Sinn und ich machte mich mit dem Fahrrad auf, weggeworfene Dosen zu suchen. Das war schwerer als gedacht, denn die „Müllhoheit am Wegesrand“ hatten leere Getränkebecher oder „Müllermilchflaschen“. Aber auf einem Platz wurde ich fündig. Dieses Foto gibt die Stimmung des Platzes wieder:

Weihnachtsstimmung im Juli…

Wieder zuhause, lieh ich mir von meinem Mann einen Vorschlaghammer aus und bearbeitete damit die Dosen. (Sehr zu empfehlen für Momente, in denen man sich abreagieren möchte.) Hier eine kleine Auswahl meiner Kunstwerke (?):

Der Parfümflakon
Der Goldfisch
Die Empörung
Der schnarchende Buddha

In Duisburg soll es übrigens von César Baldaccini eine Skulptur geben mit dem Titel „L’Homme de Figanieres “. Ob ich sie im Kantpark finde?

Flaschenpostgefühl mit Kunststückchen

Ich habe angefangen, 6 x 6 cm große Bilder in Duisburg auszulegen. Mal ist es ein Foto, mal eine Collage oder ein gemaltes Bild. Diese „Kunststückchen“ sollen überraschen und ein Lächeln auslösen, neugierig machen oder zum Nachdenken anregen. Jedes Bild trägt einen Titel und ist nummeriert.

Die meisten der Kunststückchen bestehen aus abbaubaren Materialien, wie Papier, Ton, Holz, Pflanzenteile oder Bienenwachs. Sollte ein Bild nicht abbaubare Bestandteile haben, wie bei einer Collage aus gefundenen Plastikteilchen, lege ich sie auf Abfalleimern aus. Entweder nimmt jemand das Bild mit oder entsorgt es.

Die Kunststückchen werde ich an den Plätzen fotografieren, denn ich finde es spannend, wie selbst kleine Bilder ihre Umgebung verändern können. So werde ich ab und zu in meinem Blog ein paar Fotos zu diesem Thema zeigen. 

Die ersten 40 Miniaturen sind ausgelegt. (Am Toeppersee und in Kaldenhausen). Jedes Mal habe ich ein Mini-Flaschenpostgefühl…Wer wird das Kunststückchen finden, was wird die Person damit machen?

Ahorre energia!

…ist das Motto einer spanischen Briefmarke, die 1979 dazu aufruft, im Haus Energie zu sparen. Aber auch in Deutschland widmet man sich schon in den 60er Jahren dem Umweltschutz und der Frage der Energie.

Bei Umweltbriefmarken geht es um den Schutz der Meere und des Wassers generell, um die Vermeidung von Müll, um das Problem Lärm und um die Wichtigkeit von Naturschutzgebieten. (Serie oben rechts). Aber auch der Tierschutz ist schon vor 50 Jahren ein Thema gewesen, wie die Briefmarken im unteren Teil beweisen.

50 Jahre sind eine lange Zeit. Die Probleme und die Gefahren waren bekannt, was hätte man alles erreichen können…

Kunst oder nicht Kunst?

Gestern schrieb ich, dass ich beim Besuch der aktuellen Ausstellung im Krefelder Textilmuseum an meinen Urlaub in Lettland und Litauen erinnert wurde. So hieß beispielsweise ein Kunstwerk „Riga“:

Es bestand aus vielen Papierperlen und sollte Riga darstellen. Nach einer alten Sage lässt der Teufel Riga untergehen, sobald es fertig gebaut ist. Dieses Kunstwerk kann immer erweitert werden.

Von Krefeld aus geht die Ausstellung nach Dänemark, anschließend nach Litauen. Ich musste sofort an das Museum für moderne Kunst in Vilnius denken. Hier hatten wir eine Ausstellung gesehen, die mich immer noch beschäftigt.

Ist diese Skulptur für Sie Kunst? Überlegen Sie einen Moment, bevor Sie weiterlesen.

Man kam in dem Museum in einen großen hellen Raum, der dem japanischen Künstler Yuji Agematsu gewidmet war. Er ist in den USA ein gefeierter Künstler und hat sich spezialisiert auf Skulpturen und Erfindungen von Landschaften aus Fundstücken, die er in den Straßenschluchten von New York entdeckt. Auf dem Schild wird der Sammelzeitraum angegeben 1-31.Mai 2014.

In dem Raum hing eine lange schmale Glasplatte, auf der verschiedene Zellophantütchen standen.

Ging man näher heran, sah man z.B. dieses Gebilde.

Hatten Sie sich oben bei der Frage entschieden, dass es Kunst ist?

Es ist ca. 3 cm groß und besteht aus einem kleinen Stück Draht, einem alten Bonbon und einem Zigarettenstummel.

Hier ein anderes Beispiel:

Ich wusste bis Montag nicht, ob ich es einfach nur ekelig finden oder die Ideen, die Achtsamkeit und Fantasie des Künstlers bewundern sollte. Um es herauszufinden, versuchte ich, mir eigene Miniskulpturen auszudenken. Hier die Ergebnisse:



Mir hat das viel Spaß gemacht und meine Fundstücke (alle auch unter 5 cm groß) waren auch nicht ekelig. Die Achtsamkeit, aus kleinsten Mülldingen etwas Besonderes zu machen, das manchmal den Eindruck erweckt, es könnte von einem anderen Stern kommen, lässt mich jetzt Yuji Agematsu als Künstler sehr schätzen.

Tiny Houses sind ja stark im Kommen, da passt dann TinyArt bestens zu.

Zum Auftakt ins Wochenende schwinge ich mit Ihnen morgen das Tanzbein.

Zu kopflastig (MB)

Als Co-Autor dieses Blogs muss ich jetzt natürlich auch alle Beiträge lesen, um nichts doppelt zu schreiben. Am Wochenende arbeitete ich einige Themen ab und merkte dabei, wie mir immer schwerer ums Herz wurde. Um es direkt zu sagen: Linda, ich finde Deinen Blog zu kopflastig! Erzähl doch wenigstens ab und zu mal einen Witz, werde lockerer! Ich habe auch einen Beweis für Deine Kopflastigkeit. In Deinem Studio liegen überall solche Köpfe und Figuren herum. Dann doch lieber Papierperlen, mit denen kann man wenigstens spielen und sie unter die Schränke kicken.


Bin bespannt, ob sie auf meine Kritik morgen reagiert!

Für ein Stündchen in Afrika

Diese Woche wird sehr musikalisch- Ihre Ohren werden staunen! Ich fange aber mit etwas musikalisch leicht Verdaulichem an.

In einem französischen Radiosender hörte ich vor ein paar Tagen dieses Lied und in meinem Hobbyraum machte sich gleich gute Laune breit. Da musste ich doch gleich das passende Video heraussuchen:

Ob von der Musik inspiriert oder als karnevalistische Nachwirkung produzierte ich an diesem Nachmittag noch einige Maskencollagen. Als Untergrund nahm ich wie letzte Woche schon ein Foto, die Gesichter sind gemalt, aufs Foto geritzt oder mit Müllschnipseln gestaltet.

Morgen reise ich musikalisch vom tiefen Süden in den ganz hohen Norden.

Hmmm, dufte!

Auf meinem Weg, weniger Müll im Haushalt zu produzieren, bin ich wieder zwei kleine Schritte weitergekommen. Im Internet fand ich mehrere Rezepte, wie man Raumdüfte und Deodorants selber herstellen kann. Ich habe mehrere ausprobiert und diese beiden Rezepte überzeugten mich.

Man nehme ein kleines leeres Glas oder eine ausrangierte Tasse und fülle es ca. zur Hälfte mit Natronpulver. Danach träufelt man ca. 20 Tropfen Duftöl auf das Natron, verschließt das Glas mit Hilfe eines Gummis und einem Stückchen Stoff und piekst mit einem Zahnstocher vorsichtig Löcher in den Stoff. Das Glas in den betreffenden Raum aufstellen. Nun muss man sich ein bisschen in Geduld fassen, der Raum duftet je nach Größe nicht sofort. Ich habe nachmittags zwei Gläser in ein Badezimmer (ca. 9 qm) und in ein Gäste-WC gestellt, der Duft war am nächsten Morgen da. Wie sich der Duft entwickelt hängt auch von der Qualität und Intensität des Öls ab. So überzeugte mich der Eukalyptus- Duft sehr, es riecht frisch, während der Orangenduft eher dezenter ist. Wenn der Duft nachlässt, dem Glas einfach ein paar neue Tropfen spendieren, wenn man den Eindruck hat, dass das Natron keine Flüssigkeit mehr aufnimmt, dann dieses durch neues ersetzen. Als Alternative zu dem Glas mit Stoff kann man auch einen Teebeutel für losen Tee mit Natron auffüllen oder ein Chiffonsäckchen (darin bekommt man schon mal ein kleines Geschenk).

Das Deodorant ist ebenso schnell hergestellt.

Man kocht die Menge Wasser auf, die in einen leeren Deodorant-Roller passt (gibt es in der Apotheke,ca. 40ml) und lässt das Wasser abkühlen (unter 50 Grad Celsius). Dann tut man einen Löffel Natron in das Wasser + 3 Tropfen Teebaumöl (Deo riecht nicht danach)+ 5-10 Tropfen Duftöl (Anzahl hängt von der gewählten Duftnote ab, Zitronenöl ist z.B. intensiver als Orangenöl). Alles umrühren und umfüllen.

Die Wirkung des Deodorants kann ich z.Zt. erst teilweise bestätigen, da die Monate des Transpirierens erst noch vor uns liegen. Aber abends beim Ausziehen der Unterwäsche habe ich immer einen feinen Orangenduft in der Nase und das ist doch schon mal schön.

Morgen habe ich einen musikalischen Beitrag für Sie.

Woche der Müllvermeidung

Europaweit ist diese Woche der Müllvermeidung gewidmet. Meine persönlichen „roten Mülltücher“ sind ja die Kapseln für Kaffeemaschinen (Seitdem Herr Clooney dafür Werbung gemacht hat, ist er bei mir fast unten durch) und Flüssigseife in Plastikflaschen anstatt normaler Seife. Aber das nur am Rande.

Vor einiger Zeit entmüllten viele Duisburger an einem Wochenende die Rheinufer. Fand ich toll und hätte gerne mitgemacht, war aber leider verhindert. So machte ich mich danach alleine auf, um ein Mini-mini-mini-Scherflein dazu beizutragen. Damit weniger in den Bäuchen von Rheinfischen landet. Ich suchte kleinteiligen Müll für meine Kartenunikate, um diese mit einzuarbeiten. Lange suchen musste ich nicht und es stellte sich heraus, dass das eine prima Idee war. Die verschiedenen Formen von Plastik, Glas, Metall usw. sind anregend für neue Bilder.

Hier ein paar Beispiele:

Wenn ich ein Ziel für einen Spaziergang brauche, mache ich mich jetzt immer zum Rhein auf. Mal sehen, ob man Teile nicht auch als Schmuckteile verwenden kann.

Morgen ist frei, am Samstag geht es weiter.

 

Bin blöd- oder warum tun es nicht mehr Leute?

BürgersteigDies ist ein Bürgersteig ganz in der Nähe meines Zuhauses. Im Sommer versuchen Brombeerbüsche ihn “einzunehmen” und dann wird es für alte Leute mit Rollator schwierig, dort zu gehen. Aber auch ohne  Rollator ist es auch unangenehm, von den Büschen gekratzt zu werden. Ich schneide seit einigen Jahren dann den Bürgersteig wieder frei, da es die Stadt Duisburg nicht tut. Die Reaktionen auf meine Eigeninitiative sind sehr unterschiedlich. 80 % Unverständnis ( Warum machen Sie das, das muss(!) doch die Stadt machen, wir zahlen dafür doch Steuergelder), 19% viel Lob und heute kam dann das eine Prozent. “Wieso machen sie das, dürfen sie das überhaupt? Ich werde mal morgen bei der Stadt anrufen und mich erkundigen, ich kenne sie ja!”

Noch besserere Kommentare oder Blicke bekomme ich, wenn ich auf einem nahen Spielplatz Flaschen, Scherben oder anderen Müll einsammle…

Bin doch ganz schön blöd, oder? Aber ich wünschte mir, dass es noch mehr so blöde Leute wie mich gäbe. Duisburg ist hoch verschuldet und muss sparen. Sich jetzt auf gezahlte Steuergelder zu berufen ist deshalb sinnlos. Einfach mal über den eigenen Schatten springen und die Initiative ergreifen, dann würde das Gemeckere über Verdreckung vielleicht irgendwann auch mal etwas leiser…