Tennisarm hat “jeder”, aber einen Stempelarm….?

Wenn ich einmal mit dem Stempeln anfange, dann gibt es kein Halten mehr. Hier ein kleiner Eindruck von einem Stempelmarathon. Die weißen Blätter bemale ich zuerst mit Aquarellfarben und schreibe darauf.

Stempeltag

Auch diese Stempelblätter nehme ich, wie man unten rechts sieht, gerne als Hintergrund für meine Kartenunikate. Manchmal fällt es mir allerdings schwer, die Blätter zu zerschneiden.

Hintergründe für Encaustickarten- Fortsetzung vom 7.2.17

Anfang Februar versprach ich bei meinem letzten Blogeintrag zum Thema Encaustic, auch über die Hintergründe meiner Bilder zu schreiben. Hier ein paar Beispiele meiner derzeitigen Favoriten, oben links ist Nr. 1, dann im Uhrzeigersinn:

Nr. 1. Bemaltes Aquarellpapier, Nr. 2 mit Texturprogramm bearbeitetes Foto, Nr. 3 Ölfarben, Nr. 4 handgeschöpftes Papier, Nr. 5 bestempelte und mit Ölkreide bemalte Karten, Nr. 6 Karten mit Serviettentechnik

Bei dem Wachsauftrag auf den Bildern bin ich ziemlich penibel, “Nasen”, Abdrücke oder Löcher vermeide ich so gut es geht. Bei diesen Hintergründen fallen kleine Fehler nicht so sehr auf. Zudem passt der milchige Wachsüberzug zu allen sechs Arten sehr gut, bei dem handgeschöpften Papier ergibt sich sogar eine gewisse Dreidimensionalität.

Es gibt aber auch Hintergründe, die weniger geeignet sind. Von links nach rechts: Zeitungsbild, das durch den Wachsauftrag durchscheinend wird, Krepppapier, hier sieht man die weiße Oberfläche der Karte durchschimmern und Foto mit einem eher unifarbenen Motiv. Erkennen Sie die “Wachswolken”?

Wenn ich den Wachs mit einem Pinsel auftrage, lege ich natürlich immer eine Zeitung als Schutz auf den Tisch. Am Ende der Arbeit hat man dann wachsgetränktes Papier. Das werde ich demnächst mal als Hintergrund ausprobieren.

 

Ich hoffe, dass ich bald dazu komme, diese vorgestellten “Rohlinge” zu bemalen, dann zeige ich die fertigen Quadrate zum Vergleich auch noch einmal in meinen Blog.

 

Er hätte nicht joggen müssen

Mein Mann und ich waren am vorletzten Wochenende in Münster, um uns die Henry Moore Ausstellung im LWL-Museum für Kunst und Kultur anzusehen.

Wir kannten dieses Museum noch nicht und wollten um 14 Uhr eine Führung mitmachen. Man muss dann um Punkt 13 Uhr da sein, um einen Platz zu ergattern. (Internetreservierung ist nicht vorgesehen). Wir waren 13.20 Uhr da, Pech gehabt, Führung für uns kein Thema mehr. Also sahen wir uns die Ausstellung auf eigene Faust an. Sie zeigt Kunstwerke von Henry Moore in Korrelation zu Werken von anderen Künstlern (z.B. Picasso, Hartung, Beuys, Arp oder Giacometti), die von Moore beeinflusst wurden oder seine Ideen weiter entwickelt haben.

Wir kannten schon einige der imposanten Skulpturen von Henry Moore aus anderen Städten und waren von ihnen immer wieder fasziniert. Bei dieser Ausstellung wurden fast nur die kleinen Arbeitsmodelle für die großen Figuren gezeigt (verständlicherweise), aber diese “Urkraft” seiner Skulpturen war jetzt nicht zu spüren. Deshalb waren für mich die ebenfalls gezeigten Zeichnungen und Vorstudien zu den Skulpturen noch interessanter, aber alles in allem fanden wir die Ausstellung etwas blutleer.

Da wir nun aber schon einmal in dem Museum waren, besuchten wir auch noch die anderen Stockwerke und waren einfach nur “baff”. Hatten wir uns auf Henry Moore mit Hilfe von Büchern schon etwas vorbereitet, so wussten wir von dem Museum gar nichts und kamen aus dem Staunen ob der Qualität der dargebotenen Kunstwerke und der Größe und der Architektur des Museums nicht mehr heraus.

Ich zähle hier jetzt nichts von den Kunstwerken auf, gleich gibt es passende Links. Nach 2 1/2 Stunden waren wir nicht mehr aufnahmefähig und hatten längst nicht alles gesehen. Lapidar meinte mein Mann: “Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich heute früh nicht joggen müssen…”.

Obwohl wir noch Zeit gehabt hätten, um in Münster ein bisschen zu bummeln, waren wir zu kaputt und sind nach Hause gefahren. Aber wir werden wiederkommen mit frischem Kopf und viel Neugierde.

Die Henry Moore Ausstellung läuft noch bis zum 19.3.2017.

Dieser Bildband gefiel mir von allen angesehenen am besten, da der Fotograf nicht nur die Skulpturen zeigt, sondern auch Bilder mit Naturmotiven, die den Bildhauer beeinflusst haben.

Hier noch ein Link zu einer Ausstellungskritik aus der ZEIT mit einem, wie ich finde, interessanten Ansatz, als was man heute die Werke von Moore betrachten kann.

http://www.zeit.de/2016/48/henry-moore-muenster-skulpturen-ausstellung

Und wenn Sie sich jetzt vielleicht einen Museumsbesuch vornehmen, dann sind Sie hier richtig:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/LWL-Museum_für_Kunst_und_Kultur

 

Mir war “meerig” zu mute Teil 2

Dieses Buch erschien 1995 im Eulen Verlag. Es gehört zu einer Reihe mit rund 40 Titeln, jeder Titel bietet schöne Aquarellbilder, verbunden mit Haikus.

Ich besitze leider nur drei Bücher aus dieser Reihe, doch werden sie teilweise noch antiquarisch angeboten. Heute möchte ich Ihnen meine Lieblingshaikus zum Thema See/ Meer aus diesem Buch vorstellen. Wolfgang Kunz ist für die Worte, Toni Diwischek für die Bilder zuständig.

Die Windrose blüht
Zu weißen Faltern werden
die fernen Segel

Nebel ziehen auf
und eine nahe Insel
ist schon Legende

Welle um Welle
ruft sich der See das Ufer
neu ins Gedächtnis

 

 

Mir war “meerig” zu mute…

Habe z. Zt. wieder verstärkt Sehnsucht nach dem Meer. Da ein Besuch vorläufig nicht möglich ist, musste ich mich abreagieren. Hier habe ich handgeschöpftes Papier mit Aquarellfarbe bemalt, anschließend bestempelt und beklebt.

Dieses Foto wurde mit einem Weichzeichnerprogramm bearbeitet, danach habe ich beim Weißabgleich noch ein bisschen mehr blau zugegeben.

Da war doch was im September…

Im September kündigte ich hier in meinem Blog an, Ihnen auch einmal zu beschreiben, wie ich zu meinen Encaustic Bildern komme. Seitdem hatte ich aber entweder keine Zeit oder war lustlos. Doch das hat nun ein Ende und ich löse heute mein Versprechen ein!

Das Endprodukt, das Einige von Ihnen ja vielleicht auch schon in natura kennen, sieht so aus:

Wachskarten

Jede Briefkarte ist ein Unikat und ab nächster Woche werden die Karten in der Mayerschen Bücherinsel in Duisburg-Rheinhausen angeboten.  

Hier nun aber die versprochene kurze Beschreibung, wie ich bei diesen Wachsbildern vorgehe:

WACHSKOLLAGE

Oben links sieht man Blanko – Memorykarten. Diese bemale, beklebe oder bestempele ich. (Beispiel oben rechts). Danach erhitze ich weißen oder gelben Wachs (gekauft oder Stumpenreste von Kerzen). Ist der Wachs flüssig, bemale ich die Karte mit Wachs. (Rechts unten). Ist der Wachs nicht gleichmäßig verteilt, nehme ich einen Föhn und erhitze den Wachs auf der Karte noch einmal und tupfe überflüssigen Wachs ab. Ist der Wachs getrocknet, kann man die Karte noch zusätzlich bemalen.

Um diese 50 Bilder fertig zu stellen, brauche ich ca. 10 – 12 Stunden.

Encaustic Bilder

Wie Sie sehen, sind die Hintergründe sehr unterschiedlich. Ich habe eine ziemlich große Papiersammlung, stelle aber auch immer wieder eigene Hintergründe her. Darüber schreibe ich dann demnächst, dauert aber nicht wieder mehrere Monate…

Zum Abschluss möchte ich Ihnen jetzt noch einen anderen Blog ans Herz legen. Auch hier geht es u.a. um Encaustic, aber mit einer ganz anderen Vorgehensweise:

http://ilse-heines.de

Viel Spaß beim Ausprobieren!

 

 

Bewusst gewollt oder Zufall? Porto-Folge Nr. 5

 In der altehrwürdigen Buchhandlung von Porto entdeckten wir diese Bücherdekoration:

Gezielte politische Aussage oder Steuerung durch das Unterbewusstsein?
Gezielte politische Aussage oder Steuerung durch das Unterbewusstsein?

Heftig, oder?

Was mir sonst noch zu Porto einfällt:

Wer eine Möwenphobie hat, sollte Porto meiden. Die Vögel sind allgegenwärtig und damit auch ihr Geschrei.

Möwenflug Möwenpaar

Wer eine Nutellaphobie hat, dessen Auswahl an Restaurants ist beschränkt, da man Nutella in Porto auf diverse Weise huldigt.

Nutella

 

Wer eine Graffitiphobie hat, sollte eine ganz dunkle Sonnenbrille aufsetzen.

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Und wer Wäschefetischist ist, sollte um Porto auch einen Bogen machen, denn man kommt einfach nicht dran…

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Aber allen anderen kann ich Porto mit bestem Gewissen empfehlen: Porto ist eine Mischung aus Madrid, Neapel und eben Porto!

Wer nun gerne noch mehr über Porto wissen möchte, hier eine sehr informative Seite

http://portoportugalguide.com/porto-portugal-de.html

 

 

Was hat eine böse Schwiegermutter mit T-Rex und der Odyssee zu tun?

Pencilbilder

Vor ein paar Tagen habe ich mal wieder mit dem Pencil so vor mich hin gemalt und das war dann das Ergebnis. Beim nochmaligen Betrachten fielen mir recht schnell für alle Bilder Titel ein. Vielleicht macht es Ihnen ja Spaß zu raten, welcher Titel zu welchem Bild gehört? Die Titel lauten

“Himmelsleiter”, “T-Rex”, “Karlfigor”, “Böse Schwiegermutter”, “Vorbild”, “Odyssee”, “Pluto”, “Wale-and Delfinwatching”, “Frogs”, “Lemminge”, “Kaninchen vor der Schlange” und “No freedom of opinion”.

 

Leben? Oder Theater?

Dies ist der Titel eines Werkzyklus mit 1325 Bildern der Berliner Künstlerin Charlotte Salomon, einer Künstlerin, die in Vergessenheit gerät. David Foenkinos will mit seinem Roman gegensteuern.

Charlotte Salomon

Charlotte wird 1917 geboren. Ihr Leben ist von Anfang an überschattet, denn in der Familie mütterlicherseits gab es viele Selbstmorde und auch ihre eigene Mutter nimmt sich das Leben, als Charlotte neun Jahre alt ist. Glücklicherweise versteht sie sich mit ihrer Stiefmutter, einer bekannten Sängerin, anfänglich gut, doch als die Pubertät beginnt, ändert sich dies und Charlotte hat erste depressive Schübe. Zusätzlich verschlimmert sich die Situation durch den Beginn des Krieges. Als Jüdin hat sie es in der Schule sehr schwer und sie verlässt die Schule ein Jahr vor dem Abitur. Zwei Jahre später wird sie als große Ausnahme an der Kunstakademie angenommen, doch als sie den ersten Preis bei einem Wettbewerb gewinnt, ihn aber als Jüdin nicht annehmen darf, verlässt sie die Akademie. Wieder zwei Jahre später flüchtet sie alleine nach Frankreich, wo sie zusammen mit ihren Großeltern in Villefranche-sur-Mer lebt. Auch hier kämpft sie mit Schrecklichem: In Berlin musste sie ihren Geliebten verlassen und darunter leidet sie sehr, ihre Großmutter nimmt sich das Leben und 1940 besetzen die Deutschen auch den Süden Frankreichs. Um nicht verrückt zu werden, beginnt sie wieder zu malen und malt in 800 Blättern ihr Leben, erweitert durch passende Musik und Theateranweisungen. Sie heiratet einen österreichischen Flüchtling und wird etwas später schwanger. Doch dann verrät man das Ehepaar und beide kommen im Konzentrationslager Ausschwitz ums Leben.

Das Herz wird schwer, wenn man das Buch liest. Aber es lohnt sich! Wer mehr über Charlotte Salomon wissen möchte: In Amsterdam gibt es das Joods Historisch Museum, hier ist das Werk von der Künstlerin ab und zu zu sehen.http://jck.nl/nl/locatie/joods-historisch-museum

Zur Erinnerung: Heute vor 75 Jahren fand die Wannseekonferenz statt, auf der fünfzehn Mitglieder des Naziregimes die Ausrottung der Juden beschlossen  und die Abwicklung ausarbeiteten.