
Ist es nicht ein Wunder?
Wer nicht neugierig bleibt, wird nur noch älter (Marianne Frauchiger)
Ist es nicht ein Wunder?
…und da kommt ein Haiku dann ganz wie von selbst :
Plötzlich Fliederduft
auf dem Weg hin zur Arbeit-
berauscht weitergehn
Vor einigen Jahren besuchte ich mit der Duisburger VHS mehrere Gärten in Holland. Die Spezialität eines Gärtners waren Schalen mit Holz, Steinen und Steingartenpflanzen. Er hatte kleine “Gartenwelten” erschaffen und diese faszinierten mich, denn man konnte in den Schalen viele Details entdecken. Heute habe ich auch ein paar Schalen (solche Schalen zu gestalten kann fast ein bisschen süchtig machen) und sitze mit meinem Fotoapparat immer wieder davor.
In den letzten Jahren habe ich es nie auf die Reihe bekommen, meine Blumen ab März einmal/Woche zu düngen. Habe es entweder vergessen oder war einfach zu faul. Dieses Jahr bin ich besser und es gab bisher jede Woche extra Nahrung. Die zwei Fotos oben zeigen, wie ich belohnt werde. Primelchen und Stiefmütterchen habe ich seit Anfang Februar und ich erfreue mich jeden Tag an ihnen. Wie gut, einen kleinen inneren Schweinehund besiegt zu haben.
Momentan zeigt sich Rheinhausen von einer sehr schönen Seite. Überall blühen die Kirschbäume und ich kann mich gar nicht satt sehen.
Es gibt ein sehr schönes Gedicht von Rainer Maria Rilke, das in den nächsten Tagen “aktuell” wird, nämlich dann, wenn die Blüten vom Wind auf den Boden herab geweht werden. Hier ist es:
Rainer Maria Rilke: Du mußt das Leben nicht verstehen
Du musst das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest.
Und lass dir jeden Tag geschehen
so wie ein Kind im Weitergehen
von jedem Wehen
sich viele Blüten schenken lässt.
Sie aufzusammeln und zu sparen,
das kommt dem Kind nicht in den Sinn.
Es löst sie leise aus den Haaren,
drin sie so gern gefangen waren,
und hält den lieben jungen Jahren
nach neuen seine Hände hin.