Dieses Buch wurde letzte Woche im Deutschlandfunk besprochen:
Die Autorin hält sich teilweise an die strengen Regeln des 5-7-5 Silbenaufbaus der drei Zeilen eines Haikus, wendet sich aber von dem Diktat, ein Naturthema zu behandeln, ab und beschreibt Alltagsmomente mit wunderbarer Komik. Das war für mich wie ein Aha-Erlebnis. Schon länger habe ich mir keine Haikus mehr ausgedacht, weil das 7. Gänseblümchen-oder 11. Nebelhaiku irgendwann mal langweilig wird. Aber jetzt habe ich einen ganz neuen Ansatz gefunden und es macht wieder Spaß, über ein Haiku zu grübeln.
Hier meine ersten Versuche:
Morgen erzähle ich eine kleine Geschichte, die mich zum letzten Haiku inspirierte.
Hallo, hier meldet sich wieder Minky, der Kater der Bloggerin. Wer es noch nicht weiß: Ich bin jetzt Co-Autor und gebe auch ein bisschen Senf (Ich würde ja eher Sahne sagen anstatt Senf…) zum Blog dazu.
Hinter mir liegen schon einige nette Stunden im Garten. Vorzugsweise betrete ich ihn nachts, dann ist es ruhiger und die Mäuseausbeute ist besser. Tagsüber leiste ich Linda Gesellschaft. Das ist eine Win-Win-Situation für uns beide. Ihre Anwesenheit beschützt mich zumeist vor den nervigen Besuchen der Nachbarkatze, mein relaxtes Verhalten erinnert Linda daran, nicht so viel zu arbeiten, sondern auch mal den Garten zu genießen.
Neben Sonnenbaden besuche ich auch sehr gerne die Katzenminze und nehme ein Näschen voll betörenden Duft oder fange die ein oder andere Schnake oder Fliege. Unser Garten hat keinen Rasen, aber Gräser versuchen immer wieder, in den Blumembeeten durchzukommen. Ich sorge dafür, dass diese Halme kurz bleiben (allerdings mit mäßigem Erfolg, das gebe ich zu, wie man oben auf dem Bild sieht).
Der Regen in den letzten Tagen macht mir nichts aus, bin nicht so ein Weichei wie manch anderer Kater. Lindas Meinung ist da wohl etwas differenzierter. Sie freut sich über Gießpausen und gute Luft, allerdings sehe ich sie am späten Abend oder nachts mit der Taschenlampe im Garten Blumen inspizieren und ab und zu flucht sie- ich sage nur „Schnecken“…
Fällt mir noch etwas zu dem Thema ein? Ja, vielleicht noch ein Wort zu anderen Tieren im Garten. Mäuse und Nachbarkatze erwähnte ich ja bereits, aber da sind noch andere Zwei-und Vierbeiner, die mir gehörig auf den Keks gehen. „Herr Fasan“, mit ihm habe ich ein Gentlemanˋs agreement: Ich lasse ihn die Körner picken, er bleibt auf Distanz, wenn ich im Garten bin. Die kleinen Vögel interessieren mich nicht, sind ein bisschen wuselig, aber ich sag nur „Lävve un lävve lasse“. Aber Eichhörnchen und Tauben, die in mein Heiligstes ( den Wintergarten) eindringen- da werde ich sehr ungemütlich. Die können von Glück sagen, dass Linda sich immer dazwischenwirft und mich dann abgedrängt. Tut meiner Katzenseele nicht gerade gut, das kann nur mit doppelten Streicheleinheiten wieder ausgeglichen werden.
Ich soll ausrichten, dass Linda morgen etwas zum Thema „ Das Eichhörnchen hilft bei Winterblues“ schreibt. Sorry, aber das finde ich mir gegenüber nicht sehr loyal, aber ich bin ja hier auch bloß die Katze.
Am Wochenende habe ich mir nach längerer Zeit mal wieder das Notizbuch mit meinen ersten Haikus angesehen. Das Buch ist 21 Jahre alt und beim Lesen wurde ich dann bei einigen Haikus doch nachdenklich.
Diese beiden Haikus habe ich damals Ende Mai geschrieben. In diesem Jahr ist Ende April die Kirschblüte schon fast vorbei und die Veilchenblüten sind auch schon schrumpelig. Greta demonstriere weiter!
Als ich diesen Haiku las, kam mir bei dem Wort Mondlandschaft direkt so ein Bild in den Kopf
Trostlose Mondlandschaften werden heute freiwillig von Menschen vor der eigenen Haustür gestaltet. (In einem Zeitungsartikel las ich vor kurzem, dass man sich über die Inhaber von Steingärten nicht aufregen soll, man müsse sie eher bemitleiden. Der Steinharten sei ein Indiz dafür, dass sie mit der Bewältigung des Alltags überfordert seien und der Steingarten dann eine Belastung weniger ist und gleichzeitig auch ein Ort der Ordnung und damit Erholung für die Inhaber. Nur blöd und inkonsequent, wenn man auf die Steine bepflanzte Kübel stellt oder Sträucher/Bäume eingräbt, die man auch pflegen muss-siehe auch unten den Beitrag Karneval in Düsseldorf/Köln)
Es gibt aber jederzeit einen Weg der Besinnung und Rückkehr, wie dieser Exsteingarten mitten in Wien beweist…
Morgen biete ich Ihnen einen passenden Musikbeitrag zum Tag der Arbeit.
Ich sah in einem Garten eine Bank stehen, darüber hing eine Gitarre in einem Baum. Hier wohnen romantische Leute, dachte ich mir. Einen Moment später sah ich, dass die Gitarre lebhaft als Vogelhäuschen frequentiert wurde. Leider hatte ich keinen Fotoapparat dabei.
Und dann habe ich noch ein paar Haikus:
Im Herbst schrieb ich von meinem geplanten „blauen Bändchen“- siehe unten. Hier die ersten „Bändchen-Elemente“:
Über unsere Gärten ziehen jetzt auch wieder die ersten Vogelschwärme. Damit beschäftigt sich mein Rätsel am Samstag.
Diese CD hatte ich noch in meinem Bestand. Ich habe sie seit vielen, vielen Jahren nicht mehr angehört, also war jetzt nach der Lektüre des gestrigen Buches der richtige Zeitpunkt gekommen, sie aufzulegen. 48 Gedichte, von ihnen kamen mir Zweidrittel wie „alte Bekannte“ vor, die man endlich einmal wieder traf und hörte. Schön! Dank des Könnens der sechs Vortragenen bekamen die Gedichte teilweise noch ein anderes Gewicht. Hervorheben möchte ich da Ulrich Mühe, wie er die schillersche „Bürgschaft“ rezitiert, das ist gänsehautwürdig.
Dank dieser CD werde ich mir nun einige Gedichtbände vornehmen. Dabei fange ich mit Erich Kästner an. Fortsetzung folgt.
Ulrich Mühe und seine Gedichtvorträge gingen mir nicht aus dem Kopf und ich wollte mehr über diesen Schauspieler wissen. In „Das Leben der Anderen“ hatte ich ihn schon gesehen, aber dann las ich, dass er auch eine der beiden Hauptrollen in einem Film hatte, den ich immer schon einmal sehen wollte. Diesen Film stelle ich Ihnen morgen vor.
Vor knapp zwei Jahren besprach ich bereits ein Buch zum Thema Gedichtinterpretation. Da ich dieses Buch (Link siehe unten) damals als nicht gerade leichte Kost empfand und meine Lust an den Lyrikbänden in meinem Buchregal sich nicht so vergrößerte, wie ich es mir wünschte, griff ich jetzt zu diesem Buch, um mich neu zu motivieren.
Der Untertitel “Hilfe für gestresste Leser“ vermittelt den Eindruck, dass das Buch Erwachsene im Visier hat. Dem ist nicht so, denn in dem Buch wird der Leser geduzt und es sind wohl eher Oberschüler und Germanistikstudenten, die ihren Lyrikabneigung verlieren sollen. Auf 104 Seiten werden zuerst die Gedichtformen vorgestellt, natürlich immer mit einem Beispiel, dann greift der Autor die Angst vor der Falschinterpretation eines Gedichtes auf, darin sieht er den Hauptgrund für die Lyrikverdrossenheit. Fünf Personen interpretieren das Gedicht „Augsburg“ von B.Brecht und haben fünf verschiedene Sichtweisen. Das ist schon spannend zu lesen, denn es zeigt auch, was man aus einem Gedicht „herausholen“ kann, wenn man sich auf den Text einlässt und ein bisschen Zeit investiert. Ist quasi auch eine Art Denksportaufgabe. Darüberhinaus soll das Buch auch Mut machen, selbst Gedichte oder Balladen zu schreiben und der Autor stellt ein paar Sprachspiele vor, die dazu animieren sollen.
„Lyrik nervt“ ist mit viel Begeisterung geschrieben, mich hat der Enthusiasmus angesteckt. Morgen gibt es deshalb noch eine eine passende Hörbuchempfehlung.
Noch aus Buchhhandelszeiten besitze ich dieses Utensil:
Es war das Geschenk eines Verlages anlässlich einer Bundestagswahl. Schon damals hatte ich viel Spaß daran, auf beiden Seiten oben an den drei Rädchen zu drehen und immer neue Phrasen zu entdecken.
Finden Sie auch welche? Hier ein paar Wörter, die man bestens kombinieren kann: Unerschütterliche, Phase, Identifikation,Zukunfts, konstruktive, Flexibilität,ambivalent,Problematik,kreative,Koalitions,Konzeption
Wer kombiniert am besten?
Montag geht es weiter, weiß noch nicht mit welchem Thema.
Noch ein Haiku-„Nachschlag“ vom letzten Spaziergang:
Himmelsgeräusche
Vögel fliegen gen Westen.
Welches Land als Ziel?
Sonnenuntergang
nachmittags um fünf Uhr-
der Winter klopft an
Die Schattenspiele
von Blättern in der Sonne-
Naturkino!
Einen anderen schönen Moment hatte ich noch heute Nacht. Am nächsten Sonntag verkaufe ich ja meine Karten-Unikate bei der Weihnachtsfeier im Moerser Tierheim. Könnte deshalb nicht schlafen, denn mir gingen 1000 Dinge durch den Kopf. Wie präsentiere ich die Karten, was darf ich nicht vergessen? Kurzentschlossen stand ich auf und stellte die Markttische auf, quasi als Generalprobe. Das war das Ergebnis:
Danach konnte ich wieder einschlafen. Eine Liste mit allen Dingen zum Mitnehmen war auch fertig und ich habe jetzt noch ein bisschen Zeit, mir noch Verbesserungen auszudenken. Freue mich schon auf Sonntag.
Morgen habe ich mal wieder einen Lerntipp für Französisch ( oder für andere Lerngebiete!)
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