Städtehopping an der Lahn

Das Gebiet der Lahn bietet wirklich viel. Neben dem Radfahren hält es auch für Wanderer viele schöne Wanderstrecken bereit und mehrere Lahnstädte sind wirklich sehenswert.

Eine Wanderstrecke führt zur Burg Braunfels. (Hin-und zurück ca. 25 km).

Abgesehen vom Aufstieg zur Burg ist die Wanderung leicht hügelig. Man geht durch schöne Buchen- oder Mischwälder und dann wird es wieder „luftig“  und man läuft über Felder, vorbei an Streuobstwiesen oder Blumen-Schönheiten. Feine Aussichten gibt es natürlich auch.

Auf der Burg Braunfels kann man an einer Führung teilnehmen, die allerdings nur in einige Räume einen Blick zulässt, da die Burg Privatbesitz ist. Aber ein gutes Café wartet und wenn man draußen sitzt, wird man mit Lavendelduft verwöhnt.

Wir haben auch ein kleines Städtehopping gemacht und sind durch Weilburg, Marburg und Limburg gebummelt.

Weilburg wird beherrscht vom imposanten Schloss. Von außen kommt es edel daher, auch innen soll es sehr schön sein. Uns haben die alten Bäume im Park am meisten beeindruckt.

Marburg besteht aus Neu- und Oberstadt. Die Oberstadt ist auch gleichzeitig die Altstadt, sehr verwinkelt, malerisch, pittoresque, geschichtsträchtig- fallen Ihnen noch ähnliche Eigenschaften ein? Marburg ist es!

Wie schon gesagt, wir bummelten nur durch die Städte und sahen uns nichts ausgiebig an. Beim Bummeln kamen wir in Marburg allerdings an sehr vielen Fachgeschäften vorbei, die einen erneuten Besuch mit mehr Zeit auch schon lohnenswert machen. Allen voran steht dieser Laden:

Eine Schatzkiste für Papierfans. Leider machte die Inhaberin gerade zu, als ich in den Laden wollte. Man sieht sie im Vordergrund, sie ist 87 Jahre alt…

Wie oft sind sie auf der Autobahn schon an Limburg vorbeigefahren? Man sieht kurz den Dom und schon ist die Stadt wieder aus dem Sinn. Viel zu schade! Limburg war Hopping-Stadt Nr. 3. 

Leider fing es zu regen an, deshalb gibt es nicht mehr Bilder. Auch hier wäre ein zweiter Besuch  nicht verkehrt. 

Morgen stelle ich Ihnen einen außergewöhnlichen Künstler vor.

 

 

Leica-Goethe-Raucherkneipen-Streuobstwiesen

Mitte September verbrachten mein Mann und ich zusammen mit Freunden ein langes Wochenende an der Lahn. Glücklicherweise nicht zum Fahrradfahren, denn es wimmelte auf den Radwegen nur so von durchgestylten Hobby-Rennrad-Fahrern. Wir waren „einfach nur so“ da.

Gewohnt haben wir in Wetzlar, das an der Lahn recht mittig liegt, um auch gut in andere Lahnstädte zu kommen. Für uns war Wetzlar ein ziemlich unbeschriebenes Blatt, nur vor Jahren hatten wir mal eine Dokumentation über die Firma Leica gesehen und wussten, dass diese in Wetzlar ihr Hauptwerk hat. Und so ist Leica mit den Firmengebäuden im Stadtbild auch fast omnipräsent.

Nur in den engen Gässchen der hübschen Altstadt sieht man nichts, aber auch hier wird auf Wetzlars Tradition zur Optikforschung hingewiesen. (Die Firma Zeiss ist übrigens auch ansässig).

Es gibt neben einem Leica-Museum in Wetzlar einen Optiklehrpfad mit vielen Stationen, an denen man viel Überraschendes lernen oder beispielsweise aber auch seine Augensehkraft testen kann.

Pfade sind in Wetzlar beliebt. Man kann auf einem Bergwerkspfad spazieren gehen (Hier wurde in früherer Zeit Eisen abgebaut) oder auf dem Goethepfad lustwandeln. Letzteres haben wir getan. Goethe lebte eine Zeit lang in Wetzlar und wurde hier zu seinem „Die Leiden des jungen Werther“ angeregt. Man sieht Goethes Wohnhaus, das Haus Lottes (Figur aus Werther) und der Lieblingswanderweg des Meisters ist ausgeschildert. Sehr schön, auch bei nicht so tollem Wetter. Man hat weite Aussichten und kommt an diversen Streuobstwiesen vorbei. Äpfel, viele verschiedene Sorten, noch und nöcher. Und als neuzeitliche Zugabe gibt es sehr moderne Architektur neben Scheunen und 50er Jahre Häuschen.

Man kann in Wetzlar sehr gut essen ( u.a. auch hessische Spezialitäten), und an der Lahn fanden wir schnell unseren ersten Lieblingsplatz. Ein reines Weinlokal mit einem sehr guten Weinangebot.

Würden mein Mann und unsere Freunde in Wetzlar wohnen, wäre dies ihr zweiter Lieblingsplatz.

Wir sahen in Wetzlar vier Raucherkneipen und dieser Treff war einer davon. Wie uns die Wirtin erzählte, konnten sich vor zwei Jahren die Kneipen entscheiden, ob sie auf warme Küche verzichten und reine Raucherkneipen werden wollten. Sie entschied sich für die Raucher und hat seitdem gut zu tun. Ein alter Wurlitzer steht in der Ecke, es wird Skat gespielt, das Bier schmeckt, man kennt sich. Selbst als Nichtraucherin fühlte ich mich wohl.

Pause!

Morgen erzähle ich von einer schönen Wanderung und mache Stippvisiten in Städte der Umgebung.

Ganz schön auf Draht- Altena Teil 2

Gestern erwähnte ich den Bürgermeister von Altena, Andreas Hollstein,   der letzte Woche wegen seiner Flüchtlingspolitik einen Preis von den Vereinten Nationen verliehen bekam. Dies passt zu Altena, denn hier gab es auch die erste Jugendherberge der Welt!  Wikipedia schreibt dazu:

Jugendherbergen entstanden ab Anfang des 20. Jahrhunderts im Zuge der Jugendbewegung als Unterkünfte für junge Menschen, Jugendgruppen und Schulklassen. Am 26. August 1909 hatte Richard Schirrmann, ein Lehrer an der heutigen Richard-Schirrmann-Schule in Altena, erstmals die Vision einer Jugendherberge.[1] Die Idee wurde von ihm in seiner Schule 1911 realisiert.[2] Dieses Provisorium wurde 1912 durch eine Jugendherberge auf der Burg Altena oberhalb der Stadt ersetzt, die heute als Teil des Museums der Burg Altena im Original zu besichtigen ist.[3] Daneben besteht auch heute auf der Burg Altena eine Jugendherberge. 1911 gab es bereits 17 Jugendherbergen, 1921 etwa 1300 und 1928 rund 2200. Sie hatten häufig große Schlafsäle und wenige kleinere Zimmer für die Betreuer.

Wir besichtigten die Burg, die aber nicht nur Einblicke in das frühe Jugendherbergsleben gibt, sondern auch ein umfangreiches Heimatmuseum hat, dessen Räume einen ganzen Burgflügel einnehmen. Man sollte Zeit mitbringen…Ein Raum war für mich eine wahre Fundgrube für zukünftige Quizfragen…

Tipp 1: Wenn Sie bei einem Ausflug die Burg besichtigen und Sie danach sich mit Essen stärken möchten, gehen Sie nicht in das Burgrestaurant. Das Beste dort ist die Aussicht von der Terrasse aus, aber die Organisation von Bedienung und Küche ist sehr verbesserungswürdig und anscheinend schmeckt das Essen auch nicht so toll. (Wir haben gar kein Essen bekommen, aber an Nachbartischen sahen wir, dass mehrere Teller noch halbvoll wieder zurück gingen).

Tipp 2: Wenn Sie auf die Idee kommen sollten, an einer der nahegelegenen Talsperren Kaffee trinken zu wollen, suchen Sie sich ein anderes Café-Ziel. Wir klapperten drei Talsperren ab, alle boten schöne Spazierwege an, aber keine Möglichkeit zur Einkehr.

Tipp 3: Momentan begleitet mich dieses Hörbuch beim Bügeln.

Es ist die Geschichte einer Familie in Altena, die vom Drahtgeschäft lebt. Der Roman beginnt mit der Währungsreform und endet 1989. Von den 17 Stunden des Hörbuches habe ich bisher drei gehört und es gefällt mir gut. Es ist nicht nur eine Familiegeschichte, sondern auch eine Reise in die Nachkriegszeit.

Als Abschluss des Altena „Kapitels“ wird die morgige Aufgabe für die grauen Zellen etwas mit unserem Ausflug zu tun haben.

Ganz schön auf Draht- Altena Teil 1

…ist man in Altena im Sauerland.

Letzte Woche noch war von der kleinen Stadt mit ca. 17000 Einwohnern in allen Medien zu lesen und zu hören, denn dem Bürgermeister von Altena wurde für sein Engagement bei der Aufnahme von Flüchtlingen  von den Vereinten Nationen der Nansen-Flüchtlingspreis verliehen. 

Wir waren Anfang September dort, denn in Altena sind mehrere Firmen ansässig, die sich der Drahtherstellung widmen. Es gibt ein Drahtmuseum und das 

wollten wir uns ansehen. Obwohl mein Mann beruflich mit der Branche zu tun hat, war mir selbst bis dahin nicht so klar, wie sehr wir in unserem Leben von Draht abhängig sind. In dem Museum gibt es mehrere Räume zum Thema Draht im Alltag. Hier ein paar Beispiele:

Auf dem großen Bild sieht man eine Supraleiter

Es wird auch auf die Anfänge der Drahtherstellung eingegangen und wie sich diese im Laufe der Jahrhunderte verändert hat. 

Sehr gut gefiel mir der Raum mit Kunstwerken aus Draht. Obwohl nur einige Ausstellungsstücke zu sehen sind, zeigen auch diese, wie vielfältig man Draht einsetzen kann.

Wir bummelten nach dem Museumsbesuch ein bisschen durch die Fußgängerzone und tranken einen Kaffee- das Thema Draht ist auch hier allgegenwärtig…

 

Bäume aus Drahtseilen

Leerstehende Ladenkokale gibt es natürlich auch hier, dazwischen aber auch Zeitzeugen vom Wohlhaben der Drahtfirmen.

Altena hat noch eine zweite Sehenswürdigkeit. Es gibt dort eine Burg mit der ersten……? Wer weiß es? zu besichtigen und davon erzähle ich morgen.

 

 

Atelier des Lumières (Paris im August Nr. 9)

Wie soll ich das beschreiben? Stellen Sie sich vor, Sie stünden in einer alten leeren Fabrikhalle. Es ist dunkel und plötzlich beginnt ein Film. Aber nicht nur vor Ihrer Nase, sondern ebenso an der Decke, dem Boden, den Seitenwänden. Der erste Film zeigt Bilder von Gustav Klimt, der zweite Bilder von Hundertwasser. Sie befinden sich in einem Rausch von Farben untermalt mit Musik. Am besten sitzt man, denn wenn man umhergeht, was auch möglich ist, kann einem u.U. schummrig werden. Und der dritte Film? Schwarzweiss- technisch, futuristisch, kalt.

In der Nähe der Bastille wurde am 13. April dieses Jahres das Atelier des Lumières eröffnet. 140 Videoprojektoren und eine räumliche Beschallungsanlage auf 3300 qm ermöglichen diese besondere Sinneserfahrung:

Herr Klimt:

Herr Hunderwasser:

Utopia:

Eine innovative Idee, die auch gut als Besuchermagnet nach Duisburg passen würde…

Nur ein Hinweis: Wenn Sie in Paris das Atelier besuchen möchten, tun Sie es nicht mit kleinen Kindern. Einige anwesende reagierten verängstigt und fingen zu weinen an. Ab Schulalter sollte es gehen.

Morgen mache ich eine Pause und dann gibt es zum Abschluss ein kleines Parisquiz am Wochenende.

Kunst und Wissenschaft (Paris im August Nr. 8)

Für jede der beiden Gehirnhälften biete ich Ihnen heute eine Museumsempfehlung.

Sehr gut gefallen hat uns das Pariser Rodin-Museum, das in den alten Atelierräumen des Künstlers untergebracht ist. Es hat einen schönen Park, in dem man von Skulptur zu Skulptur laufen und sich in einem Café stärken kann.

Die einst umstrittende Figur von Balzac, die Rodin nach viel Kritik nur noch in seinem eigenen Garten aufstellte.
Zwei Denker…

Das Gebäude

hat viele Räume, besonders gefielen mir die leicht blinden großen Spiegel, in denen sich weitere Büsten und Gestalten geheimnisvoll spiegelten.

 

Ein kleiner Raum ist Gemälden von van Gogh vorbehalten, ein anderer den Figuren von Camille Claudel, Rodins Schülerin, Geliebte und spätere Feindin. (Tipp: „Camille Claudel“- Ca. 3 Stunden langer Film).

Ich gehe nicht weiter auf die Skulpturen von Rodin und Claudel ein, da ich mich der uneingeschränkten Begeisterung vieler Kunstliebhaber nicht vorbehaltlos anschließen kann.

Deshalb fand ich, was die Ausstellungsstücke angeht, das Museum „Arts et Métiers“ fast besser. Hier kann man alte technische Instrumente aus allen wissenschaftlichen Gebieten bewundern.

Da hängt das Foucausche Pendel, mit dem Monsieur F. geübt hat, hier steht das Modell,  nach dem letztendlich die amerikanische Freiheitsstatue gegossen wurde.

Und schließlich trifft man auch auf die roboterartigen Puppen, die ich gestern im Rahmen einer Buchbesprechung erwähnte.

Selbst, wenn einem das technische Verständnis fehlt, was bei mir oft der Fall war, konnte mich die Schönheit und der Erfindungsreichtum der Geräte begeistern.

Ein Teil des Museums ist in einer alten Abtei untergebracht. Ein besonderer Rahmen für ein besonderes Museum, dem man viel Zeit widmen kann.

Der morgige Beitrag wird schön bunt…

Paris für Sammler (Paris im August Nr.5)

Dieses Buch kaufte ich mir bei meinem letzten Paris-Aufenthalt. Es ist ein kleiner Bildband. Der Autor und Fotograf hat Motive ausgewählt und gesammelt, die für Paris ganz typisch sind. Da kann man z.B. die unterschiedlichen Metroschilder bewundern, phantasievolle Türklopfer, verschiedene Bankdesigns. Ich fand das sehr inspirierend und hatte mir in den Kopf gesetzt, auch Motive zu sammeln, die in dem Buch noch nicht abgebildet sind. Hier meine Sammlungen:

Vor Pariser Fenstern befinden sich sehr oft kleine Gitter.

Diese haben sehr unterschiedliche Muster:

Viele Läden haben, wenn sie geschlossen sind, Rolläden vor den Schaufenstern. Oft sind die Rolläden Freiflächen für Graffiti, aber es gibt auch welche, die bewusst gestaltet wurden.

In dem Buch gibt es jeweils eine Auswahl an alten Briefkästen und Lampen. Mir fielen diese gelben Briefkästen auf:

Meine Lampensammlung ist eine wilde Mischung, aber jede erinnert mich an einen bestimmten Ort in Paris.

Und zu guter Letzt noch ein bisschen Grün: Es gibt in Paris unzählige kleine Parks. Wir haben uns einige dieses Mal bewusst angesehen, es sind wirklich kleine Oasen.

Nun gibt es eine kleine Paris-Pause, nächsten Montag geht es weiter. Schönes Wochenende!

 

Schiff ahoi in Paris- Ein schöner Spaziergang (Paris im August Nr.4)

Wenn Sie in Paris Lust auf Maritimes haben, dann fahren Sie zur Place de la Bastille. Dort beginnt 

ein kleiner Hafen, an dem man schön spazierengehen kann. Entweder direkt am Wasser vorbei an Motor- oder Hausbooten oder durch den kleinen Park, der parallel verläuft.

Am Ende überqueren Sie eine Schleuse, und der Weg führt Sie dann weiter an der Seine entlang. Hier wird man mit diesem schönen Blick belohnt.

Bis zur nächsten Brücke schlendern, dann die Seine überqueren und man ist auf der  Île Saint-Louis. Ach ist das schön…

Entweder man geht weiter am Wasser entlang bis zur nächsten Insel oder man macht einen kleinen Schaufensterbummel, auf der Hauptstraße gibt es viele kleine Geschäfte. 

Nach der zweiten Brückenüberquerung ist man bei Notre Dame, eine Besichtigung empfehle ich nicht. Massen werden durch die Kirche geschleust. Dann doch lieber noch ein bisschen bei den Bouquinisten stöbern…

Endpunkt unseres Bummels war der Boulevard Saint Michel. 

Morgen kommt ein Beitrag zum Thema „Was kann man in Paris alles fotografieren?“

Paris jenseits der großen Attraktionen (Paris im August Nr.3)

Unserer jetziger Parisaufenthalt stand unter dem Motto „Jenseits der großen Touristentrampfelpfade“.

Diese Leere zu finden, das gelang uns fast immer, diese Fotos sind an einem Freitagnachmittag gemacht worden.

Zuerst besuchten wir den „Cimétière du Passy“, der neben dem Friedhof von Monmartre oder dem „Père Lachaise“ eher selten beachtet wird, obwohl hier auch einige prominente Gräber zu finden sind, wie z.B. von Manet, Débussy oder dem Schauspieler Fernandel.

Um ehrlich zu sein:  Wir fanden keins der Gräber, weil wir nicht wussten, dass man beim Pförtner nach einem Lageplan hätte fragen müssen, ganz schön dumm von uns. Doch auch so fanden wir diesen Friedhof auf eigene Art „speziell“. Ein paar Ansichten:

Ganz in der Nähe überquert man den Trocadéro-Platz, von dem man den Eiffelturm blendend fotografieren kann. Das ist das übliche Foto (ein bisschen auf alt getrimmt):

Seitenaufnahmen machen aber auch Spaß:

                                                                   .                           

Wir gingen durch den Trocadéro-Parc Richtung Seine, denn dort liegt das „Palais de Tokyo“, ein Museum für zeitgenössische Kunst. Der derzeitige Museumseingang:                                                                       Ein begehbares  Puppenhaus! 

Momentan läuft eine Ausstellung mit dem Motto „Childhood-Another banana day for the dream-fish“.

20 Künstler widmen sich dem Thema Kindheit mit seinen Träumen, Ängsten und Phantasien. Manches berührte mich sehr oder ich fand es auch gruselig, zu anderen Ideen fand ich keinen Zugang. Wie geht es Ihnen bei diesen Bildern?

Moderne Familie beim morgentlchen Frühstück. Nur ein Kind ist noch „Mensch“ und sucht Wärme am Ofen, die anderen Familienmitglieder , ja was sind sie?

 Liebliche Spielplatzwippe

Erwachsene Kinder und kindliche Erwachsene
Museumsbesucher warten auf das Einhorn…und es kommt…und es geht in die Diskothek…
Ca. 30 Clowns warten auf dich- wirst du lachen oder weinen?

Die Räumlichkeiten sind sehr großzügig, so war es auch hier nicht voll. Hinzu kommt, dass das Museum bis Mitternacht geöffnet hat.

Morgen kombiniere ich Maritimes mit Paris.

 

Ein Tag in der Kulturhauptstadt Leeuwarden

Am Sonntag fuhren mein Mann und ich zusammen mit zwei Freundinnen nach Leeuwarden, eine der beiden europäischen Kulturhauptstätte in diesem Jahr. Der „Topact“ ist dort momentan eine Ausstellung der Werke von M.C.Escher und so gingen wir nach knapp 3 Stunden Autofahrt zuerst in das Friesmuseum.

Ich wusste kaum etwas über das Leben von Herrn Escher, kannte nur seine berühmtesten Bilder, die mit ihren vertrackten Konstruktionen so berwirrend sind. So ging ich als fast unbeschriebenes Blatt in die Ausstellung und war am Ende sehr angetan von den Bildern und von Herrn Escher als Person. Er war wirklich ein Ausnahmekünstler! Sein Vater unterstützte ihn bei seinen Malerambitionen, er war lange glücklich verheiratet und Familienvater. In seinem ziemlich unaufgeregtem Leben ohne Skandale und Dramatik verfolgte er zielstrebig seine künstlerische Weiterentwicklung und ließ sich dabei nicht vom damaligem Zeitgeist oder Ansinnen einflussreicher Leute beeinflussen. Die Ausstellung dokumentiert dies eindrucksvoll. 

Wir waren um 10 Uhr dort, ab 11 Uhr wurde es sehr voll. So besuchten wir im selben Haus eine weitere Ausstellung, in der zehn Künstler und Künstlerinnen im Sinne M.C.Eschers etwas darstellten, was es so eigentlich gar nicht geben kann. War eine nette Ausstellungszugabe.

Nach einer Esspause auf einem Pfannkuchenschiff, nahe gelegen auf einer Gracht, besuchten wir die 20×18 Galerie, in der ca. 400 Künstler ihre Werke zeigen, sprich Bilder auf einem Rahmen in den Maßen 20×18, passend zum Jahr. Es wurde sehr Unterschiedliches geboten, von Ölmalerei, über Collage bis zur Fotografie, sehr unterhaltsam.

Nach weiterem Bummel an Grachten und Installationen entlang

kamen wir zum schiefen Turm von Leeuwarden. Soll schiefer sein als der Turm von Pisa, wir hatten da unsere Zweifel, aber dass er nicht gerade stand, war unbestreitbar.

Ganz in der Nähe befindet sich ein Museum zum Thema Sprache. Wir hatten den Eindruck, dass dieses noch nicht fertig ist, aber die Installation mit 1680 Würfeln, auf denen 6720 lebende Sprachen aufgeführt wurden, war beeindruckend: Zig Sprachen, von denen wir noch nie gehört hatten…

Unser Tag endete mit Besichtigung der Altstadt. Diverse prachtvolle Häuser aus dem 16.Jahrhundert, weitere Kunstinstallationen und für eine doch eher kleinere Stadt auffällig viele Coffeeshops, aus denen die ein oder andere Geruchswolke drang. Da hörte man dann Hmmmm oder Ääähh…

Vor der Heimfahrt machten wir noch einen Halt im alten Postkontor, heute als Hotel und Restaurant umgewandelt.

Lohnt sich eine Fahrt für einen Tag nach Leeuwarden? Bedingt. Um Leeuwarden herum sind in Nachbarstädtchen weitere Highlights zu finden, die wir nicht gesehen haben. Man kann eigentlich sagen, dass ganz Friesland Kulturhauptstadt ist. So wäre es besser, zumindest ein langes Wochenende dort zu verbringen. In Leeuwarden ist die  Escher-Ausstellung toll, alles andere fanden wir nett, uns fehlte das Pfiffige. Aber vielleicht hatten wir auch zu hohe Ansprüche an eine Kulturhauptstadt oder waren schon zu oft in anderen holländischen Städten.

Für mich fängt jetzt das Wochenende an, am Montag geht es mit Rasierschaum weiter.